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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Arbeitsmöglichkeiten für Arzt aus USA



ursusmaritimus
14.05.2007, 20:09
Welche Möglichkeiten gibt es für einen Arzt aus den USA mit US-Staatbürgerschaft, nach Abschluß der Medical School (M.D.) oder nach Abschluß der Residency in Deutschland zu arbeiten.

Meine Freundin hat einen Abschluß als M.D. (Medical School) und beginnt gerade ihre Klinische Ausbildung (Transitional Year und danach 3 Jahre Residency in Opthalmology). Welche Möglichkeiten gibt es für sie in Deutschland als Arzt zu praktizieren? Und was sollten wir beachten.

Doktor_No
14.05.2007, 20:11
wie dämlich muss man denn sein als us-approbierter arzt in deutschland arbeiten zu wollen? auf die erklärung bin ich ja mal gespannt...

die muss dich echt lieben...........

Muriel
14.05.2007, 20:13
vielleicht möchte sie zu ihrem Freund? Das wäre eine ganz und gar nicht dämliche Erklärung :-)

Doktor_No
14.05.2007, 20:18
ja offensichtlich.

beachten solltet ihr folgendes: so schnell wie möglich wieder weg aus deutschland, und dann gehst DU mit in die usa!!!!

ihre approbation wird sie hier anerkennen lassen müssen, bei der zuständigen ärztekammer. wenn sie als fellow oder so kommt, wird die uni o. das unternehmen ihre arbeitserlaubnis regeln. wenn es regulär an ein krankenhaus geht sieht das eventuell anders aus. dienstleistung ist in deutschen spitälern ein rares gut, genauso wie gute laune und angemessene bezahlung und ordentliche aus- und weiterbildung...

*immernochfassungslos*

test
14.05.2007, 22:38
Selbst, wenn sie nur 3 MOnate im JAhr arbeitet wird sie in den USA mehr verdienen als im gesamten Jahr hier. Gerade bei einer so kompetitiven Residency wie ophtalmo würde ich mir das überlegen. Möglichkeiten als US FA gibt es evtl. in Privatkliniken hauptsächlich für Ausländer (Russen, Araber), allerdings is die Klientel sicher spezieller und so viele von solchen Kliniken gibt es auch nicht.
Ansonsten wie schon gesagt, Gleichwertigkeitsprüfung machen. FA wird nich automatisch anerkannt, sondern nur die Zeiten, in dem Fall fehlen dann noch 2 Jahre, Da Auge hier 5 JAhre sind.

DocOliver
15.05.2007, 17:54
Merkwürdig, bei uns arbeiten auch eine handvoll US-Amerikaner und Kanadier in der Klinik. :-nix Ich wette die sind alle voll dumm oder haben bestimmt ihr Approbation gefälscht. :-meinung

Ich empfehle dem threadsteller bzw. seiner Freundin, sich an die zuständige Landesärztekammer zu wenden. Die helfen gern und unkompliziert weiter, insbesondere was Fragen der Anerkennung betrifft. Sofern Deine Freundin noch keinen FA hat, kann sie ihre Zeiten hier anerkennen lassen. Facharztprüfung muss natürlich wiederholt werden. Viel Erfolg. :-top

Kajana79
17.05.2007, 13:57
Möche mal wissen, wo das Gerücht herkommt, dass die Amis sich schon während der Facharztausbildung dumm und dusselig verdienen. Habe ein PJ-Tertial in Amiland gemacht, und das, was ich da gehört habe, klang, was das Gehalt angeht, nicht so rosig. Die haben allesamt wesentlich weniger verdient als ein Assistenzarzt in D. Verdient hat man da erst als Facharzt, und die Arbeitsbelastung ist auch wesentlich höher als bei uns.
Eine Freundin von mir ist gerade am Ende ihrer Internal Medicine Residency und arbeitet 6 Tage die Woche, jeden dritten Tag Dienst. Fände ich jetzt nicht so erstrebenswert. :-keks

DocOliver
17.05.2007, 18:49
Du hast das Kind schon beim Namen genannt: es ist ein Gerücht. Ich habe als Arzt in den Staaten gearbeitet und ungefähr die Hälfte von dem verdient, was ein deutscher Assistent verdient. Die Arbeitsbelastung war um Welten größer. Hinzu kamen Krankenversicherung u. a., an denen sich die AG in den Staaten nur selten beteiligen. Mal abgesehen von der Liebe, kann ich es mehr als nachvollziehen, wenn amerikan. Mediziner bei uns arbeiten wollen. Lediglich die Chancen für eine wissenschaftliche Karriere sind bei uns schlechter als drüben. :-meinung

test
18.05.2007, 02:06
HIer hat niemand von der Residency gesprochen. Als Facharzt verdient man in Auge mit Sicherheit im Schnitt 250 000$ (bei geschätzt ca.40-50h pro WOche) im Jahr und in Auge arbeitet man sich dort weder in Residency noch als attending tot.
Das schöne in den USA ist, dass man als Facharzt (in Auge nach 4 Jahren) sich entscheiden kann ob man sich weiterhin tot arbeiten will oder ob man kürzer tritt und entsprechend weniger verdient, gerade in Auge als Lifestyle Fach, das sehr beliebt bei den Amerikanern ist, wird man sich sicher nicht tot arbeiten bei einem Gehalt, dass man in Deutschland mit Sicherheit nicht nach 4 Jahren erreicht.
Natürlich spielen noch andere Faktoren eine ROlle, aber wer meint in Deutschland verdient man als Arzt deutlich mehr als in den USA hat schlicht keine Ahnung, während der Residency (ca. 42 000$ im 1.Jahr, danach jedes Jahr 2000 mehr pro Jahr) mag das zutreffen, danach nicht.
Geld ist sicher nicht alles, aber abhängig von den Schulden (ich kenne hier Leute die über 200 000$ Schulden nach der Med School haben), die sie in den USA gemacht hat, kann es problematisch werden, diese mit einem deutschen Gehalt zurückzuzahlen.

Thomas24
18.05.2007, 02:15
Du hast das Kind schon beim Namen genannt: es ist ein Gerücht. Ich habe als Arzt in den Staaten gearbeitet und ungefähr die Hälfte von dem verdient, was ein deutscher Assistent verdient. Die Arbeitsbelastung war um Welten größer. Hinzu kamen Krankenversicherung u. a., an denen sich die AG in den Staaten nur selten beteiligen. Mal abgesehen von der Liebe, kann ich es mehr als nachvollziehen, wenn amerikan. Mediziner bei uns arbeiten wollen. Lediglich die Chancen für eine wissenschaftliche Karriere sind bei uns schlechter als drüben. :-meinung

Aha. Deswegen können sich deutsche Kliniken vor Bewerbungen von hochqualifizierten Kollegen aus Ländern der ersten Welt gar nicht mehr retten... :-keks

Jetzt mal im Ernst: warum um alles in der Welt sollte ein MD/ OD -von Herzensangelegenheiten mal abgesehen- nach abgeschlossener Residency nach Deutschland wollen??

Natürlich ist Q3 während der Residency, also jede dritte Nacht Dienst, ohne Arbeitsbefreiung am nächsten Tag, nicht witzig. Natürlich wohnen, oder besser hausen, Residents praktisch Tag und Nacht im Krankenhaus, und das für einen Hungerlohn. Aber dafür werden Sie gut ausgebildet, und die Perspektiven *nach* der Board Certification/ evtl. Fellowship sind doch um Welten besser, als alles, was einem das sozialistische Gesundheitssystem hier bietet. Was erwartet denn einen Arzt in Deutschland nach fünf oder mehr Jahren "Weiterbildung", die oft mehr learning by doing ist, sofern Sie denn überhaupt stattfindet, und einer Facharzt"prüfung", die eher den Charakter eines Plausches unter Kollegen hat?

Richtig.
MDK Rechtfertigungen :-kotz
DRG Prüfungen :-kotz
Verweildauerbeanstandungen :-kotz
Arzneimittelregresse :-kotz
Richtgrößenvereinbarungen :-kotz
Punktwertgerangel :-kotz
Usw.

Kein Wunder, dass von meinem Anfangsjahrgang nur etwa die Hälfte als Absolventen in den Kliniken angekommen sind... Deutschland scheint einfach noch immer ein stinkreiches Land zu sein, dass es sich erlauben kann seine Akademiker entweder schlecht auszubilden, bzw. aus dem Beruf zu vertreiben, bzw. ins Ausland exportiert.

@ Threadsteller:
Wie bereits richtig erwähnt, an die zuständige LÄK wenden, dort den Abschluß annerkennen lassen. Die Zeiten der Residency müssten anerkannt werden, die noch fehlende Zeit müsste nachgeholt werden.
Ophthalmic surgeons werden in Deutschland mit Kusshand und rotem Teppich empfangen (was unter anderem daran liegt, dass nur 10-15% eines FA Augenjahrgangs operative Erfahrung vermittelt bekommt- erwähnte ich bereits den Punkt "insuffiziente Weiterbildungsmöglichkeiten...?" ;-) ).
Ich würde es aber für schlauer halten, wenn du dich eher nach Möglichkeiten umschaust, zu deiner Freundin in die Staaten zu ziehen...

test
18.05.2007, 02:17
Du hast das Kind schon beim Namen genannt: es ist ein Gerücht. Ich habe als Arzt in den Staaten gearbeitet und ungefähr die Hälfte von dem verdient, was ein deutscher Assistent verdient. Die Arbeitsbelastung war um Welten größer. Hinzu kamen Krankenversicherung u. a., an denen sich die AG in den Staaten nur selten beteiligen. Mal abgesehen von der Liebe, kann ich es mehr als nachvollziehen, wenn amerikan. Mediziner bei uns arbeiten wollen. Lediglich die Chancen für eine wissenschaftliche Karriere sind bei uns schlechter als drüben. :-meinung

Warst du in einem Residency Program? Die Programme die ich bisher gesehen habe, haben alle entweder kostenlos oder für 50$ im MOnat Krankenversicherung der Residents angeboten.
Bei angestellten Ärzten in Residency ist das eigentlich so üblich. Bei angestellten Fachärzten sind Benefits (krankenversicherung, unfall, disability, altersversorge) üblich zusätzlich zum Gehalt, diese Benefits liegen im höheren 5 stelligen Bereich.
Wenn man sich gänzlich selbständig macht, muß man natürlich selber aufkommen, kann aber auch mehr verdienen.

test
18.05.2007, 02:20
Achja hier noch ein Link dazu:
http://swz.salary.com/salarywizard/layoutscripts/swzl_nationalrangebell.asp?geo=U.S.+National+Avera ges&jobcode=HC07000057&jobtitle=Doctor+-+Ophthalmology&narrowdesc=Healthcare+--+Practitioners&narrowcode=HC03&yearsofexp=&r=salswz_swznatblb_psr&p=050205_psr_495&s=salary&pagenumber=3&paycheckcalc=0&zipcode=Enter+ZIP+Code

ich glaube kaum, dass du nach 5-7 Jahren Assistenzarztzeit so ein Gehalt hast DocOliver. ;-)
Vieles mag besser sein in D als in den USA, aber mit Sicherheit nicht das Gehalt der Ärzte. ;-)

DocOliver
19.05.2007, 08:55
Wenn Ihr Euch lieber alle auf Internet-Tabellen oder die-Freundin-meines-Freundes-hat-aber-erzählt beziehen wollt, nur zu. Ich habe ein Teil meines Studiums in den Staaten absolviert, zusätzlich 4 Jahre als Assi dort gearbeitet. Ich bin Halbamerikaner und habe mittlerweile die FA-Zulassung auch für drüben - und - ich bin immer noch hier. The grass is always greener on the other side.

test
19.05.2007, 12:32
Naja ich bin momentan in den USA und habe einen nicht unwesentlichen Teil meines Studiums an US Med Schools verbracht und ich muß sagen der Lebensstil den ich hier bei den Ärzten sehe ist ein anderer als ich es in Deutschland erlebt habe und was mir Ärzte hier und in D so erzählen unterscheidet sich deutlich von dem, was du sagst.
Aber du scheinst ja auch an einer außergewöhnlichen Klinik zu arbeiten in der sogar Assis im 1. Jahr ohne Dienste 2500 netto verdienen. :-nix
Ich bleibe dabei der durchschnittliche Arzt in den USA verdient deutlich mehr als der durchschnittliche Arzt in Deutschland, wenn du unbedingt das Gegenteil behaupten willst, dann tu das halt.

DocOliver
19.05.2007, 14:17
... der Lebensstil, den ich hier bei den Ärzten sehe, ist ein anderer als ich es in Deutschland erlebt habe...

Du scheinst noch nicht lange genug in den Staaten zu sein, um Dir diese typische ich-schau-mal-was-mein-Nachbar-für-einen-Wagen-fährt-Mentalität abzugewöhnen. Ein Haus kostet in den Staaten deutlich weniger als bei uns; mit 40 000 $ ist man dabei - kann man sich also auch als Sekretärin gut leisten. Für das Auto gilt dasselbe und die vielen anderen Annehmlichkeiten im Leben. Da Dich Lebensstile anderer Leute derart beeindrucken und Dich glauben lassen, derjenige hätte ergo auch ein dickes Portemonnaie, empfehle ich Dir, einfach dort zu bleiben. Meine Lebenserfahrung sagt mir, dass der dicke Benz meistens finanziert ist, genauso wie das Häuschen im Grünen. Unsere Assis fahren teilweise neuere, teuere Autos als die OA oder gar der Chef. Das hängt wohl immer von den eigenen Prioritäten im Leben ab bzw. wie man sich nach aussen präsentieren möchte.

test
19.05.2007, 14:58
Du scheinst noch nicht lange genug in den Staaten zu sein, um Dir diese typische ich-schau-mal-was-mein-Nachbar-für-einen-Wagen-fährt-Mentalität abzugewöhnen. Ein Haus kostet in den Staaten deutlich weniger als bei uns; mit 40 000 $ ist man dabei - kann man sich also auch als Sekretärin gut leisten. Für das Auto gilt dasselbe und die vielen anderen Annehmlichkeiten im Leben. Da Dich Lebensstile anderer Leute derart beeindrucken und Dich glauben lassen, derjenige hätte ergo auch ein dickes Portemonnaie, empfehle ich Dir, einfach dort zu bleiben. Meine Lebenserfahrung sagt mir, dass der dicke Benz meistens finanziert ist, genauso wie das Häuschen im Grünen. Unsere Assis fahren teilweise neuere, teuere Autos als die OA oder gar der Chef. Das hängt wohl immer von den eigenen Prioritäten im Leben ab bzw. wie man sich nach aussen präsentieren möchte.

Lol, hälst du mich für bescheuert?
Dass sich hier jeder ein Haus leisten kann ist mir bewußt, aber ich weiß, was die Häuser von den attendings hier kosten, da bist du mit 40 000$ für die halbe Garage vielleicht dabei. :-nix
Abgesehen davon habe ich mich nur auf den Lebensstil bezogen, weil du meintest, ich würde mich nur auf Tabellen aus dem Internet beziehen. Aber du wirst immer einen Kritikpunkt finden.
Ich kann dir nur sagen, was ich aus Tabellen/Statistiken ablese, was ich hier sehe, was mir hier Ärzte sagen und was mir Ärzte in D sagen über ihre Gehälter. Und all dies lässt mich nicht zu dem Schluß kommen, dass Ärzte in den USA weniger Geld verdienen als in Deutschland.
Das streitet natürlich nicht ab, dass es andere Gründe gibt in Deutschland als Arzt zu arbeiten.

Du sagst also klar und deutlich, dass deiner Meinung nach Ärzte in Deutschland mehr verdienen als in den USA? Alle Streiks also völlig unsinnig, alle Statistiken, die die Durchschnittsgehälter in den USA als am höchsten angeben und die Deutschlands weit abgeschlagen falsch. DocOliver weiß es besser, es gibt kein Land in dem die Ärzte mehr verdienen als in Deutschland?

Evil
20.05.2007, 13:08
DocOliver weiß es besserDAS ist der springende Punkt :-))... leider sind Infos wie das 2500-netto-ohne-Dienste-Anfangsgehalt nicht ganz realitätskonform...