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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Studenten/Ärzte und die politische Aktivität - unvereinbar?



Scienceman
15.05.2007, 01:48
Hi,

ich möchte nicht auf die derzeit politische Lage eingehen, wie es die Überschrift vielleicht erahnen lässt. Es geht mir vielmehr darum zu erfahren, ob ein Arzt beispielsweise in einer Partei aktiv sein sollte. Es ist nicht eine Frage des Dürfens - vielmehr ob dies mit der ärztlichen Tätigkeit vereinbar ist. Denn rein nach der Rechtslage steht der Weg jedem Arzt ja offen.

In letzter Zeit hab ich mich mit mehreren Menschen unterhalten, teils auch mit deutlich älteren, wie Lehrern oder Bekannten u.s.w. Als ich ihnen mitteilte, dass ich Arzt werden möchte, meinten viele daraufhin, dass sowas sicher gut ist, man auch neutral ist - und keine Politik macht, eben politisch irrelevant ist und dies durchaus eine Eigenschaft, gar ein wichtiges Attribut des Arztes ist. Ich hab nicht groß eine Diskussion angefangen, weil ich mir selbst nicht sicher war, was ich davon halten soll.

Auf der einen Seite kann ich den Gedanken durchaus verstehen, auf der anderen Seite bin ich der Meinung, dass ein Arzt durchaus Politik "machen" darf. Seine Arbeit wird ja nicht durch seine politische Überzeugung beeinträchtigt.
Mich interessiert dieses Thema sehr, da ich keiner bin, den Politik völlig egal ist und mir eigentlich auch vorgenommen habe, einer Partei beizutreten (wann sei dahingestellt) und auch - zumindest versuchen - aktiv "mitzumischen", eben politisch aktiv zu sein.
Die Aussagen haben mich etwas irritiert, jedoch interessiert mich das Thema brennend.
Deswegen gebe ich die Frage weiter an euch und bitte insbesondere Studenten und Ärtze um eine Antwort. Seht ihr einen "Imagelädierung" des Arztes, wenn er politisch aktiv ist? Schadet es dem Ansehen des Arztes, so dass er in seine Arbeit - eben weil er politisch aktiv ist - beeinträchtigt wird?

Habe auch eine Umfrage erstellt.
Danke für die Antworten schonmal

€: War ja klar, dass die Umfrage wieder nicht auftaucht :(. Kann mir da jemand helfen? Ne Umfrage hierzu find ich sehr wichtig!

Liebe Grüße
Firezz

jemand
15.05.2007, 03:31
ich sag' jetzt einfach mal nur 'Ursula von der Leyen' ... ;-)


PS: Ministerin? Darf die das überhaupt? :-))

anba
15.05.2007, 04:34
Seht ihr einen "Imagelädierung" des Arztes, wenn er politisch aktiv ist?

Schadet es dem Ansehen des Arztes, so dass er in seiner Arbeit - eben weil er politisch aktiv ist - beeinträchtigt wird?Im Prinzip: Nein. Bei bestimmten Parteien allerdings schon.

agouti_lilac
15.05.2007, 08:32
Meiner Meinung nach darf ein Arzt sehr wohl politisch aktiv sein. Warum auch nicht?! Man ist schliesslich in allererster Linie ein erwachsener Mensch, der in einer demokratischen Gesellschaft lebt, mit Meinungen, Einstellungen, etc. . Ich würde mir das nicht (moralisch) verbieten lassen wollen; mit welchem Grund denn?
Und wer sonst sollte die Lobbyarbeit betreiben?!

GOMER
15.05.2007, 09:12
Wenn Du das gerne möchtest, warum nicht, ich kenne neben Ursula v. d. L. auch noch einige Lokalpolitiker die Ärzte sind.

Inelein
15.05.2007, 11:38
Hihi firezz warum nur wundert mich es überhaupt nicht dass du eine politische Karriere anstrebst :-top ?
Bin auch der Meinung, dass auch ein Arzt durchaus politisch aktiv sein kann. Weiß allerdings wirklich nicht ob man, jedenfalls wenn man politisch "aufsteigen" möchte, überhaupt genug Zeit für beides hat.
Ist die von der Leyen Ärztin? Wusst ich gar nicht...Mann, 7 Kinder, Ministerin und noch Ärztin? Puuh woher hat die nur die Zeit?
@agouti_lilac (OT ist das net ne Meerschweinchenfarbe?): Naja von Lobbyarbeit, halt ich generell nicht so viel. Wenn man einmal soweit gekommen ist in einem Parlament zu sitzen, sollte man finde ich, versuchen die Interessen der Allgemeinheit zu wahren, nicht nur die bestimmter Gruppen.

lg ine

connyfrancis
15.05.2007, 12:01
also ich werfe auch weiterhin am 1.mai steine in berlin. :-)

actin
15.05.2007, 12:04
Ist die von der Leyen Ärztin? Wusst ich gar nicht... Die Politik liegt bei denen in der Familie. Sie ist eine Tochter des ehemaligen niedersächsichen Ministerpräsidenten Albrecht.

wanci
15.05.2007, 16:54
Der Marburger Bund-Chef Montgomery ist auch Mitglied der SPD. Allgemein sind gar nicht so wenig Ärzte politisch aktiv. Und natürlich steht ihnen das frei;)

agouti_lilac
15.05.2007, 20:27
@agouti_lilac (OT ist das net ne Meerschweinchenfarbe?): Naja von Lobbyarbeit, halt ich generell nicht so viel. Wenn man einmal soweit gekommen ist in einem Parlament zu sitzen, sollte man finde ich, versuchen die Interessen der Allgemeinheit zu wahren, nicht nur die bestimmter Gruppen.

lg ineHallo Ine,

(OT: das sind Zuchtfarben von Rennmäusen :-) vllt. auch von anderen Nagetieren, kA).

Ich verstehe Politik nicht nur als Form "Partei", sondern eben auch MB, Hartmann-Bund, ... so 'ne Lobbyarbeit eben.
Denke ausserdem, das der Gesundheitssektor allgemein (nicht speziell die Ärzteschaft betreffend) auch gut von Ärzten vertreten werden kann.

Gruß, lila

SidVicious
16.05.2007, 18:07
Hallo,

wie die Demokratie so ist, hat jeder das Recht auf freie Meinungsäußerung und das beinhaltet wohl auch die Beschäftigung mit Politik.
Allerdings bin ich der Meinung, dass Politik oder Politische Aussagen aus einer Praxis hinausgehalten werden soll.


Gruß

SidV.

PS: http://www.ippnw.de/

Fino
16.05.2007, 18:45
[QUOTE][QUOTE] wie Lehrern oder Bekannten u.s.w.

Mir ging der Hut hoch, als ich das las!
Lehrer!! Gerade die haben's noetig, politische Enthaltsamkeit zu predigen! Wie heisst es so schoen? "Der Bundestag ist mal voller, mal leerer - aber immer voller Lehrer"

Was meinst Du, wuerden Dir Deine Lehrer husten, wenn Du von ihnen politische Enthaltsamkeit fordern wuerdest?
Probier's mal

:-???

Andi G. Schütze
16.05.2007, 21:58
Wüsste auch nicht, warum mensch als Arzt nicht politisch aktiv sein sollte. Ich kenne genügend politisch aktive Mediziner - von der radikalen Linken bis zur CDU... Das Dekanat sieht politische Aktionen aufm Uni-Gelände zwar nicht so gerne (vor allem keine gegen Studiengebühren), aber es gab auch schon diverse Professoren, die sich bei unseren Aktionen (die sich eigentlich auch recht offen linksradikal präsentieren) beteiligt haben, eben die ganzen Alt-68er...

suzi1609
21.05.2007, 12:00
Ein Anatomieprofessor von uns ist auch für die FDP im Landtag und ich hätte nicht gehört, dass es da jemals ein Poblem gab.

fubi
21.05.2007, 12:38
Ist die von der Leyen Ärztin? Wusst ich gar nicht...Mann, 7 Kinder, Ministerin und noch Ärztin? Puuh woher hat die nur die Zeit?


Seit sie politisch (so) aktiv ist, ist sie natürlich nicht mehr als Ärztin tätig. Ich denke, dass man, wenn man sich ernsthaft engagieren will, schon zeitprobleme kriegt. Da ist der Arztberuf sicher nicht der geeignetste "Begleitberuf". Moralisch allerdings hätte ich keine Bedenken. Gerade für Gesundheitspolitik bist du noch dann mehr als geeignet :-)