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Brownie
20.05.2007, 19:01
@phino: hab das auch durchgesehen. ich habe sogar versucht beim muster zuordnen schon was zu finden, aber da das (und die schlacuhfiguren) eh mein schwächstes gebiet war, brachte das nich wirklich viel.

Hardyle
20.05.2007, 19:28
@Baerbl: Bin mir jetzt nicht ganz sicher, in HD wars vor zwei Jahren 1,6 + FSJ, ansonsten angeblich 1,5. Freiburg dürfte wohl auch so gelegen sein und Tübingen evtl etw. schlechter, aber sicher nicht viel.
Die genauen Daten von letztem Jahr findest du aber auch auf der ZVS-Seite - ich glaub bei den Downloads! (tu mich da immer schwer auf der Seite was zu finden ;))
klick hier (http://www.zvs.de/Service/Download/NC_Medizin_WS2006.pdf)
Mmh habs grad nochmal durchgeguckt, wirklich gute Daten kann man davon auch nicht ableiten - die haben ja alle ihre Hochschul eigenen Auswahlverfahren ...

Hofgarten
20.05.2007, 19:31
@ shakespaera: Der Kerl mit dem Handy durfte den Test zu Ende schreiben, aber ich hoffe, dass er tozdem noch disqualifiziert wird... so leids mir um ihn tut, aber wenn man sooooo blöde ist, dann kann ihm ja keiner mehr helfen :) Ich meine die haben ja echt zehnmal nachgefragt, ob irgendwer noch ein Handy hat und wenn ja solle er/ sie es abgeben....
Es ist blöd, wenn genau vor dir diskutiert wird und du konzentrationstechnisch eh schon am Ende ist,.. am liebsten hätt ich mich laut aufgeregt :))

[N]eo[C]ortex
20.05.2007, 22:21
@ hardyle:

nein, es heißt 10 v. H., also musst du unter den 10 % besten des gesamttests sein...nicht nur unter den bewerbern!


eine liebe mitstreiterin hat mir die liste der uni heidelberg über messenger zukommen lassen. da steht dann welcher punktwert beim TMS welche Abi-Note entspricht...werde die liste morgen online stellen, schreibe grad nicht von zu hause...

lg
neo

TLocke
21.05.2007, 11:40
Nur für sehr gute Abiturienten lohnt sich der Test
Am Samstag haben Bewerber in ganz Deutschland versucht, ihre Chancen auf einen Studienplatz in Medizin zu steigern

STUTTGART. Erstmals nach zehn Jahren sind am Samstag bundesweit rund 7000 Bewerber zum Medizinertest für einen Studienplatz in Baden-Württemberg angetreten. In 16 Städten wurde der freiwillige Test organisiert, auch in der Stuttgarter Liederhalle.


Von Katharina Schönwitz


Tabea Wießmeyer ist erleichtert, als es nach neun Stunden vorbei ist. Seit acht Uhr am Samstag war die Abiturientin in der Liederhalle in Stuttgart, um sich dem Medizinertest zu stellen. Denn wer vom kommenden Wintersemester an Medizin oder Zahnmedizin in Baden-Württemberg studieren möchte, kann mit dem Test an den meisten Universitäten seine Chancen auf einen Studienplatz verbessern. ¸¸Ich rechne mit einem Abiturschnitt von 1,6", erklärte die Stuttgarterin. ¸¸Um sicher einen Studienplatz in Mannheim zu bekommen, könnte das eng werden."


In den vergangenen Jahren hat ausschließlich die ZVS die Studienplätze nach Abiturnote und Wartezeit vergeben. Seit dem vergangenen Wintersemester können die Universitäten nun über 60 Prozent der Studienplätze selbst entscheiden. Die Auswahlkriterien durften sie dabei selbst festlegen. ¸¸Interviews erschienen uns zu ungenau, deswegen haben wir uns auf diesen Test in Baden-Württemberg geeinigt", erklärte Franz Resch, Studiendekan der medizinischen Fakultät der Universität Heidelberg. Von dort kam auch der Anstoß zu diesem Auswahlverfahren. An insgesamt 16 Orten in ganz Deutschland, davon neun in Baden-Württemberg, konnte der Test absolviert werden. Bewerbern aus anderen Bundesländern sollte so die Anreise verkürzt werden. ¸¸Dabei haben wir sogar die Toiletten in allen Räumlichkeiten gezählt, damit wirklich überall die gleichen Testbedingungen herrschen", fügte Martina Kadmon von der Uni Heidelberg hinzu, die den gesamten Testverlauf organisiert hat. ¸¸Denn erwartungsgemäß gab es dort einen regelrechten Ansturm." Angemeldet hatten sich 7159 Teilnehmer übers Internet, tatsächlich gekommen sind etwas weniger. Durch den Test sollen die Geeigneten ausgewählt werden, um die Abbrecherquote niedrig zu halten.


Bis Ende der 90er-Jahre hatte es schon einmal einen Medizinertest gegeben. Doch dann wurde er abgeschafft, weil die Zahl der Studienbewerber gesunken war. ¸¸Aber im Prinzip ist es der gleiche Test wie vor zehn Jahren", erklärte Martina Kadmon. Muster müssen einander zugeordnet werden, sorgfältiges Arbeiten wird erwartet und ein medizinisch-naturwissenschaftliches Grundverständnis. ¸¸Lernen mussten die Teilnehmer nichts, sie konnten sich nur etwas in die Arbeitsform einarbeiten", beschrieb die Oberärztin den Test. Dazu konnten sich die künftigen Studenten Probetests im Internet herunterladen oder ein Übungsbuch kaufen.


Nicht überprüft wurden allerdings Einfühlungsvermögen und Mitgefühl. ¸¸Sicher sind dies wichtige Eigenschaften, die ein künftiger Arzt haben sollte", bekräftigte Resch von der Uni Heidelberg. ¸¸Aber so etwas lässt sich nur schwer in einem Test überprüfen." Dafür zähle in Zukunft auch soziales Engagement, eine berufsspezifische Ausbildung oder auch ein Preis bei ¸¸Jugend musiziert". Überzeugt sei er davon trotzdem, in Österreich und der Schweiz gebe es den Test schon seit Jahren.


Auch Alexander Asmussen und Esvad Aydin haben die 50 Euro Teilnahmegebühr gerne bezahlt. ¸¸Es ist eine Chance mehr, dem Traumjob näher zu kommen", sagen die beiden Abiturienten aus Heidelberg. ¸¸Und wenn er danebengeht, macht es ja auch nichts. Wir können uns nur verbessern dadurch und nicht verschlechtern." Einen Tag haben sie sich vorbereitet. Sie finden auch, dass der Test mehr aussage als das Abitur, weil er einfach fachspezifischer sei. ¸¸Die Anforderungen ans Gehirn sind echt anstrengender als das Abi", stöhnte Aydin im Anschluss. Beide rechnen mit einem Abiturdurchschnitt zwischen 1,5 und 1,8 und sind somit genau die richtige Zielgruppe für den Test.


Denn ohne ein sehr gutes Abitur ist es trotz des Tests schwierig, an einen Studienplatz zu kommen. ¸¸In Heidelberg mussten Bewerber letztes Jahr einen Schnitt von 1,2 haben, um genommen zu werden", erläuterte Franz Resch. ¸¸Abiturienten, die also knapp darüber liegen, können durch den Test etwas wettmachen." Wer also ein hervorragendes Testergebnis hat, aber nur ein gutes bis mittelmäßiges Abitur, hat weiterhin schlechte Chancen, einen der beliebten Medizinstudienplätze im Land zu bekommen.


SCHÖNWITZ
© 2006 Stuttgarter Zeitung

Hardyle
21.05.2007, 13:12
@Neo: Aber, hast du auch eine Ahnung, wie das dann in zukünftigen Bewerbungen (z. B. Bewerbung fürs WS 08/09) gewertet wird? (darauf wollte ich eigentlich hinaus) Wird dann mein Testergebnis von diesem Jahr mit den Ergebnissen vom nächsten Jahr verglichen und dann ermittelt ob ich unter die 10 bzw. 30% komme? Oder wird in meinem Testjahrgang geguckt, ob ich damals unter den 10 bzw. 30% lag und daraufhin der Bonus gegeben?

@Locke: Netter Beitrag! Muss gleichmal bei uns das Haller Tagblatt durchblättern, ob da auch was drin steht! Ich denk, er triffts ganz gut ...

LaTraviata
21.05.2007, 16:19
Der Artikel bestätigt meine Befürchtung, dass fast ausschliesslich Neuabiturienten mit einem Einserschnitt zu dem Test angetreten sind :-nix.
Menno, ich würde auch so gerne studieren... drei Jahre sind schon eine lange Zeit :-( !!!

Hardyle
21.05.2007, 17:00
@LaTraviata: Kann dich da voll verstehen - ich wüsste nicht, ob ich wirklich die Ausdauert hätte nach dem Abi noch ca 4 - 5 Jahre zu warten (bin eh schon so alt für einen Abiturienten)! Bewundere alle, dies durchhalten!!! *dir Mut machen will*

Phino
21.05.2007, 18:25
So wird des Test übrigends ausgewertet:

"Ihr Testwert wird in Form eines schriftlichen Testergebnisses mitgeteilt. Die erzielten Werte bewegen sich zwischen 70 und 130. Testwerte erlauben es auch, verschiedene Jahrgänge miteinander zu vergleichen.

Zur Berechnung Ihres Testwerts werden zun ̈achst der Mit-
telwert und die Standardabweichung der Gesamtpunkt-
zahl aller Testteilnehmenden der von Ihnen bearbeiteten
Sprachform bestimmt. Der “Mittelwert” ist gleichbedeu-
tend mit dem “Durchschnittswert”, den Sie aus dem Alltag
kennen (z.B. Durchschnittsalter, -gr ̈osse); der Mittelwert
der Gesamtpunktzahl ist somit das durchschnittliche Er-
gebnis aller Teilnehmenden. Die “Standardabweichung”
ist ein Mass daf ̈ur, wie eng oder breit die Punktzahlen der
einzelnen Teilnehmerinnen und -teilnehmer um den Mit-
telwert geschart sind. Ihr Testwert kommt dadurch zustan-
de, dass man von Ihrer Gesamtpunktzahl den Mittelwert
der Punktzahlen aller Testteilnehmenden subtrahiert und
die Differenz durch den Wert der Standardabweichung
dividiert. Anschliessend wird zur leichteren Handhabung
noch mit 10 multipliziert und der Wert 100 addiert. Der
mittlere Testwert betr ̈agt dadurch 100 und seine Stan-
dardabweichung 10. Die beschriebene Umrechnung soll
anhand eines Beispiels verdeutlicht werden: Nehmen wir
an, Sie haben eine Gesamtpunktzahl von 85 erreicht; unter
der weiteren Annahme, dass der Mittelwert aller Gesamt-
punktzahlen 96,5 und deren Standardabweichung 18,6
betr ̈agt, errechnet sich Ihr Testwert wie folgt:
100 + 10 ∗ (85 − 96.5)/18.6 = 93.8
Allgemein gilt: Ist ein Testwert gr ̈osser als 100, dann wur-
de eine überdurchschnittliche Leistung erbracht. Liegt der
Testwert unter 100, dann hat er ein unterdurchschnittli-
ches Resultat erzielt – immer bezogen auf die Menge al-
ler Bewerberinnen und Bewerber. “Durchschnitt” ist hier
nicht umgangssprachlich zu verstehen – unter Guten ist
der “etwas Schlechtere” absolut gesehen immer noch gut.
Die Testwerte aller Teilnehmenden eines bestimmten Ter-
mins sind in der Regel normalverteilt. Die Verteilung der
Testwerte aller Teilnehmenden eines beliebigen Testter-
mins wird in der folgenden Grafik veranschaulicht. Ab-
getragen ist die prozentuale H ̈aufigkeit des Auftretens der
einzelnen m ̈oglichen Testwerte vom Mittelwert her gese-Die Differenz zwischen Ihrem Prozentrang und dem Wert
100 zeigt an, wieviel Prozent aller Teilnehmenden bessere
Testwerte als Sie erreicht haben. Einem Testwert von 116
entspricht z.B. ein Prozentrang von 94,5. Dieser besagt,
dass 5,5 Prozent (100 - 94,5) aller Testteilnehmenden bes-
ser abgeschnitten haben. 94,5 Prozent sind damit gleich
gut oder schlechter.
Der folgenden Tabelle k ̈onnen Sie entnehmen, welcher
Prozentrang welchem Testwert entspricht (Werte kleiner
als 70 sind der 70 und Werte gr ̈osser als 130 der 130 zuzu-
ordnen)."

z.B.

Testwert 80 (das sind NICHT richtig gelöste Aufgaben), Prozentrang: 2,3%
Testwert 98, Prozentrang 42,1%
Testwert 110, Prozentrang 84,1%,
Testwert 125, Prozentrang 99,4% (d.h. weniger als 1% sind besser als man selber)

(hier steht es nochmal ähnlich: http://www.unifr.ch/ztd/ems/berichte/b5/berechnung_der_werte.htm)

[N]eo[C]ortex
21.05.2007, 22:36
(hier steht es nochmal ähnlich: http://www.unifr.ch/ztd/ems/berichte/b5/berechnung_der_werte.htm)


wo hast du das her?

SAG MIR BITTE NICHT VON DER SCHWEIZER REKTOREN KONFERENZ SONST DREH ICH DURCH!!

ITB ist NICHT HDZ!!

also die dame von ITB sagte mir, dass sie lediglich einen brief an uns schicken und den punktwert mitteilen, ggf. noch die punkte in den untertests. der rest wird von der ZVS erledigt...

so sagte sie mir das...wer die tabel zur umrechnung von TMS-wert in Abi-note haben will:


Transformation des TMS
Note Testwert
1,0 ab 121
1,1 119 bis 120
1,2 118 bis 118
1,3 116 bis 117
1,4 115 bis 115
1,5 113 bis 114
1,6 111 bis 112
1,7 110 bis 110
1,8 108 bis 109
1,9 107 bis 107
2,0 105 bis 106
2,1 103 bis 104
2,2 102 bis 102
2,3 100 bis 101
2,4 99 bis 99
2,5 97 bis 98
2,6 96 bis 96
2,7 94 bis 95
2,8 92 bis 93
2,9 91 bis 91
3,0 89 bis 90
3,1 88 bis 88
3,2 86 bis 87
3,3 85 bis 85
3,4 83 bis 84
3,5 81 bis 82
3,6 80 bis 80
3,7 78 bis 79
3,8 77 bis 77
3,9 75 bis 76
4,0 74


lg

neo

LaTraviata
22.05.2007, 11:02
@LaTraviata: Kann dich da voll verstehen - ich wüsste nicht, ob ich wirklich die Ausdauert hätte nach dem Abi noch ca 4 - 5 Jahre zu warten (bin eh schon so alt für einen Abiturienten)! Bewundere alle, dies durchhalten!!! *dir Mut machen will*
Danke Dir... habe gerade mal in Deinem Profil geschaut, weil Du meintest, Du wärest "alt"... wir sind wahrhaftig ein und derselbe Jahrgang :-) dann können wir im nächsten Jahr gemeinsam den Altersschnitt anheben :-))... wenn Du über AdH reinkämst und ich dann über Wartezeitquote! Find' ich lustig, den Gedanken :-).
Liebe Grüße, L.*

Suraci
22.05.2007, 14:14
Du wärest "alt"... dann können wir im nächsten Jahr gemeinsam den Altersschnitt anheben

Na toll, und ich bin dann schon ein richtiger Opa unter Euch jungen Studentenhüpfern oder wie? :D

Hardyle
22.05.2007, 15:22
@suraci: Naja, ich fühl mich unter den 18 (naja 19) jährigen Abiturienten auch manchmal sehr alt ... bin im Schnitt zwei Jahre älter. Im Studium fall ich dann hoffentlich nicht mehr ganz so auf ;)

@LaTraviata: Ich fang aber erst zum WS 08/09 an (war mir jetzt nicht sicher, ob ich das bei dir mit "nächstes Jahr" richtig verstanden hatte) - hoff ich zumindest bzw. soweit meine derzeitige Planung. Werd ja noch das FSJ wegen dem KPP machen!

@Neo: Danke!

TLocke
22.05.2007, 15:38
Teste sich, wer kann

Der Medizinertest vor Beginn des Studiums erfährt eine Renaissance. Aber ohne sehr gutes Abitur wird auch in Zukunft kaum jemand Arzt werden.
Von Frank van Bebber
Vor dreieinhalb Wochen hat Tabea Wießmeyer ihre letzte Abi-Klausur geschrieben. Da wusste sie aber bereits, dass sie mit der Hochschulreife noch nicht reif für ihr Traumstudium Medizin in Mannheim ist. Statt auf die Abi-Party stellte sie sich auf die nächste Prüfung ein. Am Samstag war es soweit: Die 20-Jährige drängte mit 550 anderen Abiturienten in die Stuttgarter Liederhalle. Dort war erstmals seit zehn Jahren wieder ein Medizinertest angesetzt. Auch an 15 anderen Orten, von Bremen bis Freiburg, mussten sich Studienbewerber zur Prüfung einfinden. 7159 Abiturienten hatten sich zum gemeinsamen Test der baden-württembergischen Medizinfakultäten angemeldet.

Mit dem freiwilligen Angebot konnten die Bewerber ihre Chance auf einen der 1200 Medizin-Anfängerplätze verbessern, die das Ländle im neuen Studienjahr zu vergeben hat. Die Fakultäten hoffen, der Test offenbart, wer konzentriert logisch denken und komplexe Informationen verarbeiten kann. Fünf Stunden ordneten die Schulabgänger Muster, prüften Textaussagen und wandelten Formeln um. "Es ist ein Unterschied, eine gute Abiturnote zu haben oder das Wissen an einem Tag auf den Punkt abrufen zu können", sagt Franz Resch, Studiendekan der Heidelberger Medizinfakultät. "Damit erfassen wie eine Reihe von Begabten, die nicht auf einen 1,0-Schnitt zusteuern". In Heidelberg hatte der schlechteste Medizin-Anfänger zuletzt eine 1,2 im Abitur. Nun dürfen Bewerber mit ein paar Zehnteln mehr hinter dem Komma wieder hoffen. In Leipzig, wo die Uni einen kürzeren 100-Minuten-Test anbietet, spreizte sich das Feld bis 1,5.





» Mit 2,6 hat man keine Chance - der Test entscheidet wieder nur unter den Besten. «


Auch die in Stuttgart angetretene Sophie Niethammer aus Esslingen wollte am Samstag ihr schwächeres Einser-Abi aufwerten. Konkurrenten, die bei den Noten schlechter stehen, bedauert sie: "Mit 2,6 hat man keine Chance - der Test entscheidet wieder nur unter den Besten." Für den Eignungsdiagnostiker Heinz Schuler von der Universität Hohenheim ist dies wenig überraschend. Zum einen zähle die Abiturnote bei der Zulassung mindestens 51 Prozent. Zum anderen prüfe der Test Fähigkeiten, wie sie auch ein gutes Abitur erfordere.

Test-Teilnehmer Esvad Aydin, 19, hat dennoch festgestellt: "Auf das Abitur bereitet man sich mehr vor, aber die Anforderungen an das Gehirn waren hier höher." Der Stress ist groß, eine zweite Chance gibt es nicht. Die Organisatoren haben penibel auf gleiche Bedingungen überall in Deutschland geachtet. Sie zählten selbst die Toiletten ab. Die Kandidaten durften nicht laut mit Butterbrotpapier rascheln.

Gestandene Mediziner haben dabei ein Déjà-vu-Erlebnis. Schon einmal bestimmte der Test 16 Jahre lang, wer auf ein Berufsleben im weißen Kittel hoffen durfte. 1997 war zunächst Schluss. Der Test galt als teuer, die Zahl der Bewerber sank, und jede zentrale Steuerung galt nicht zuletzt in Baden-Württemberg als Angriff auf die Hochschulfreiheit. Die überraschende Renaissance des Tests im Südwesten ist Folge der Vorgabe an die Fakultäten, in bundesweiten Numerus-clausus-Fächern 60 Prozent der Bewerber selbst auszuwählen.


Nur noch 40 Prozent vergibt die Zentralstelle zur Vergabe von Studienplätzen (ZVS) nach Abitur und Wartezeit. Die ZVS werde zur Restgröße der Hochschulpolitik, jubilierte vor zwei Jahren Baden-Württembergs Wissenschaftsminister Peter Frankenberg (CDU). Doch die Euphorie verflog, als zigtausende Bewerbungen die Unis überschwemmten. Viele Fächer haben die Auswahl auf gewichtete Abifächer und einen Bonus für Berufserfahrung beschränkt. Baden-Württembergs Mediziner indes erinnerten sich an den alten Test. Geliefert hat ihn die Bonner ITB-Consulting GmbH, die schon den ersten Medizinertest entwickelte. Die Bonner verweisen auf ihre Daten; sie verrieten: Abitur plus Test garantiere die beste Auswahl. Minister Frankenberg unterstützt die Massenprüfung. Jede Hochschule gewichte das Ergebnis anders und ergänze es um weitere Kriterien. "Das ist Selbstauswahl", sagt er.

Wer an dem Verfahren teilnimmt, muss 50 Euro für den Test zahlen. Auch andernorts könnte das Bezahlstudium bald schon bei der Auswahl und Zulassung beginnen. Die Hochschulrektorenkonferenz erwartet in den kommenden Wochen ein Gutachten über die allgemeine Zulässigkeit solcher Gebühren.

Die Befürworter der Tests drängen zur Eile. In Deutschland gehe es noch zu "wie knapp nach der Eiszeit", sagt der Psychologe Oliver Wilhelm von der Berliner Humboldt-Uni. In anderen Ländern seien Tests seit langem üblich. Einen Einwand aber hält Wilhelm für diskussionswürdig: Die perfekt angepasste Auswahl nütze vor allem den Hochschulen. "Aus Sicht der Gesamtgesellschaft oder des Einzelnen sieht es häufig anders aus."

Prüfung für Psychologen

Wilhelm hat im Auftrag der Deutschen Gesellschaft für Psychologie einen Test für Psychologie-Bewerber entwickelt, den die Freie Universität (FU) Berlin im Juli erstmals einsetzen will. Die Fragen könnten zum Beispiel sein, was ein Enzym ist oder mit welcher Wahrscheinlichkeit die ersten Plätze bei einem Rennen von acht Pferden vorherzusagen sind. Die FU spricht von einem "Prototyp auch für Tests in anderen Fächern". Wilhelm hofft auf den Einstieg weiterer Psychologie-Institute; die Südwest-Mediziner berichten bereits von einem Interesse aus anderen Bundesländern.





» Wir wissen nicht, wie man einen guten Arzt misst. «


Ob die Tests am Ende nicht nur die besten Studenten, sondern auch die fähigsten Psychologen und Ärzte herausfiltern, ist laut Wilhelm "eine unbeantwortete empirische Frage". Ärztin Martina Kadmon von der Uniklinik Heidelberg, die den Medizinertest koordiniert, bekennt: "Wir wissen nicht, wie man einen guten Arzt misst." Die ITB-Testentwickler sehen das nüchtern. Wer zwar das Rüstzeug für einen guten Arzt hätte, das Studium aber nicht überstehe, könne nun einmal gar kein Arzt werden.

Auswahlexperte Schuler hat Verständnis für die Scheu, Eigenschaften wie Mitgefühl zu bewerten. Kreativität oder Interesse für ein Fach könne man dagegen durchaus erfassen, zum Beispiel mit Hilfe von Arbeitsproben. Der Medizinertest liefere eher allgemeine Aussagen. Wer hier gut abschneide, würde auch einen guten Juristen oder Volkswirt abgeben.

Davon allerdings will die Test-Teilnehmerin Sophie Niethammer nichts wissen. Vor der Liederhalle knabbert sie nach der Prüfung erschöpft Schokolade und sagt, Medizin bleibe ihre erste Wahl. In jedem Fall.

(SZ vom 21.5.2007)

Hardyle
22.05.2007, 18:13
Der Bericht ist gut ... bei uns stand (gestern) leider ganrichts in der Zeitung. Heute hab' ich noch nicht geguckt.

Zwei Stellen in dem Text finde ich doch irgendwie besonders hervorhebenswert ...

In Heidelberg hatte der schlechteste Medizin-Anfänger zuletzt eine 1,2 im Abitur. Das trifft hier glaube ich nicht ganz zu ... es gibt auch noch Nachrücker mit schlechterem Abitur und weiteren Qualifitaktionen! Wobei die Notenschnitte für BaWü schon überall sehr krass sind ...


Wer an dem Verfahren teilnimmt, muss 50 Euro für den Test zahlen. Auch andernorts könnte das Bezahlstudium bald schon bei der Auswahl und Zulassung beginnen. Die Hochschulrektorenkonferenz erwartet in den kommenden Wochen ein Gutachten über die allgemeine Zulässigkeit solcher Gebühren. Genau das habe ich auch am Samstag mit einer Freundin erörtert. Na, da bin ich mal sehr gespannt, was dabei rauskommt ... unsere Meinung war, dass auch solche Sachen wieder heftig in Richtung Zweiklassengesellschaft geht (bitte verurteilt mich nicht für meine konkrete Meinung), wenn man dazu auch noch die netten Studiengebühren zählt ... ich denke eben, wenn man jetzt schon in eine Bewerbung einen Haufen Geld investieren muss, wird das Studium wieder unlukrativer für "untere Klassen".

[N]eo[C]ortex
22.05.2007, 20:15
oh jee, so wies aussieht werde ich mit meiner 2,1 wohl keine chance haben, aber mal gucken....

starbase135
22.05.2007, 20:39
eo[C]ortex']oh jee, so wies aussieht werde ich mit meiner 2,1 wohl keine chance haben, aber mal gucken....

Bei nem Ergebnis unter den besten 10% dürfte Tübingen, die dann ja einen Bonus minus 0,6 erteilen, für dich vielleicht eine Chance bieten.

Hardyle
22.05.2007, 21:22
@Neo: Da musst du wohl echt abwarten und Tee trinken und hoffen, dass du gut warst!

[N]eo[C]ortex
22.05.2007, 22:38
ja, das hoffe ich natürlich aber:

nehmen wir an ich wäre unter den 10 v. H. und würde mittels der 0,6-punkte auf ein abi von 1,5 runter rutschen, dann wird es trotzdem knapp, weil in tübingen und heidelberg nach 1,2 oder 1,3 schon schluss ist....

und das mit den 10 % ist schon ein traum.....

Juliesch
23.05.2007, 10:09
eo[C]ortex'] und das mit den 10 % ist schon ein traum.....

Achwas Neo ;)
Unter die ersten ~700 kommen ist doch nicht sooo schwer ;) Vor allem was du mir von deinem Text erzählt hast müsste das doch locker drin sein!
Lg