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abi07
30.05.2007, 10:42
Das ist halt auch überall unterschiedlich. In meinem Bundesland zählt die mündliche Note immer mehr als die schriftliche (sie entscheidet quasi). In einigen Fächern zählt sie 70%, aber in keinem Fach unter 50%.
In Thüringen zählt sie glaube ich 30%.
Ist ja krass! In Bayern zählt die mündliche Note (zu der aber auch schriftliche Kurzprüfungen - sog. Exen - zählen) 1/3. Und zwar in jedem Fach.

Hardyle
30.05.2007, 10:49
Ich finde die 1/3 Regel persönlich auch am Besten. Finde nicht, dass das mdl. überbewertet werden sollte, da es auch schwer feststellbar ist. Die mdl. (Nach-)Prüfung zählt - wenn sie mit der schriftl. verrechnet wird - hier auch 1/3.

Lifendhil
30.05.2007, 11:02
Ich finde die 1/3 Regel persönlich auch am Besten. Finde nicht, dass das mdl. überbewertet werden sollte, da es auch schwer feststellbar ist. Die mdl. (Nach-)Prüfung zählt - wenn sie mit der schriftl. verrechnet wird - hier auch 1/3.
1/3 find ich auch gut. Dass unsere mündliche Abiprüfung genauso viel zählt wie jede schriftliche, find ich aber ebenfalls ok.
Allerdings hat das System in S-H auch einen Vorteil. Dadurch dass man so auf die mündliche Note angewiesen ist, sind alle unheimlich scharf darauf, Referate zu halten (abgesehen davon, dass viele bei uns auch Pflicht sind). Außerdem hören die Lehrer die auch gerne, damit sie ne bessere Basis für die mündliche Note haben. In meinem letzten Halbjahr habe ich 8 Referate (Länge: ungefähr 1 bis 2 Schulstunden) gehalten. 3 davon waren mehr oder eher weniger freiwillig, die anderen Pflicht. An die Gesamtanzahl meiner Referate in der Oberstufe kann ich mich nicht mal mehr erinnern. Ich habe einige Leute (aus Bayern) im Studium getroffen, die noch nie oder nur ein einziges Referat in der ganzen Schulzeit gehalten haben... das find ich krass.

abi07
30.05.2007, 11:04
Die mdl. (Nach-)Prüfung zählt - wenn sie mit der schriftl. verrechnet wird - hier auch 1/3.
Ist in Bayern auch so. Und auch gut so. Ich meine, das Mündliche ist sowas von subjektiv...beim Schriftlichen kann man wenigstens innerhalb des Kurses noch ein bisschen vergleichen.

Hardyle
30.05.2007, 11:49
@Life: Ich meinte jetzt auch wirklich nur die mdl Prüfungen, in den Fächern, in denen man vorher schon eine schriftliche hatte ... viele gehen dann freiwillig oder gezwungendermaßen in eine mdl. Prüfung um sich zu verbessern.
Die mdl. Pflichtprüfung (mind. 1, außer man erstetz sie sich mit der Seminararbeit) zählt auch 100% in den Abiblock!
Mmh jo, bei uns wurden eigentlich auch relativ viele Referate gehalten - vor allem ist es beliebt seine GFS(en) als Referat zu machen! Und auf Projektarbeiten wurde bei uns viel wert gelegt - das befürworte ich sehr, da es einfach zeigt, ob der Schüler selbst auch etwas leisten kann, oder ob er nur in der Lage ist vorgegebenes Wissen (gegen Wikipedia-Referate herrscht bei mir ein Groll) zu reproduzieren!
Hattest du vorhin nicht erwähnt, du kommst ursprünglich nicht aus Deutschland (oder war das jemand anderes?), woher kommst du gebürtig?

Lifendhil
30.05.2007, 15:15
@Life: Ich meinte jetzt auch wirklich nur die mdl Prüfungen, in den Fächern, in denen man vorher schon eine schriftliche hatte ... viele gehen dann freiwillig oder gezwungendermaßen in eine mdl. Prüfung um sich zu verbessern.
Die mdl. Pflichtprüfung (mind. 1, außer man erstetz sie sich mit der Seminararbeit) zählt auch 100% in den Abiblock!
Mmh jo, bei uns wurden eigentlich auch relativ viele Referate gehalten - vor allem ist es beliebt seine GFS(en) als Referat zu machen! Und auf Projektarbeiten wurde bei uns viel wert gelegt - das befürworte ich sehr, da es einfach zeigt, ob der Schüler selbst auch etwas leisten kann, oder ob er nur in der Lage ist vorgegebenes Wissen (gegen Wikipedia-Referate herrscht bei mir ein Groll) zu reproduzieren!
Hattest du vorhin nicht erwähnt, du kommst ursprünglich nicht aus Deutschland (oder war das jemand anderes?), woher kommst du gebürtig?

Meine Mutter kommt aus Finnland. Ich selbst bin in Deutschland aufgewachsen und in Schleswig-Holstein zur Schule gegangen.
Da ich allerdings 4 Cousinen in Finnland habe, von denen gerade 3 in den letzten zwei Jahren Abitur gemacht haben, kann ich das System dort ganz gut beurteilen.
Wir lauschen immer mit offenen Mündern und sind völlig platt, was man aus dem Bereich Schule alles rausholen kann. Aber das zeigt bekanntlicherweise auch PISA.

Ich glaube, das ist auch manchmal mein Problem hier (auch wenn ich gern hier lebe und bis jetzt noch nicht wirklich vor habe auszuwandern). Ich bin zu finnisch erzogen worden. Die Finnen haben einfach eine andere Definition von sozialer Gerechtigkeit. Das bezieht sich auf fast alle Bereiche des Lebens, egal ob Schule, Studium (die bekommen Geld dafür, dass sie studieren), Arbeit, Steuern, Rolle von Mann und Frau. Die Bevölkerung ist in all diesen Bereichen viel homogener.

PS und bevor irgendjemand mir wieder erzählen will, dass auch da nicht alles aus Gold ist: Auch dort gibt es Sachen, die nicht ideal ablaufen. Aber das ist nicht vergleichbar mit dem, was hier schief läuft. Und statt neidisch Tatsachen zu leugnen, sollte man eher herausfinden, was man vielleicht übernehmen könnte.

Hardyle
30.05.2007, 15:30
@Life: Danke für die breite Auskunft ;)
Zu deinem P.S.: Das ist glaube ich auch so ein bisschen das Problem in Deutschland. Wir erkennen die Schwächen des Systems vielleicht, aber wirklich aktiv dagegen tun wir nichts, sondern wir "akzeptieren" es als das gegebene System und nörgeln lieber daran rum ...

LaTraviata
30.05.2007, 15:36
1/3 mündliche Note - das wäre mein Traum... auch bei uns in der bildungspolitischen Diaspora Hessen muss die mündliche Mitarbeit zu mindestens 50% gewichtet werden, nach oben ist die Grenze offen :-(.
Wenn man eher ein ruhigerer Typ ist, bedeutet das einfach ein schlechteres Abi, trotz der Tatsache, dass man in vielen Fächern 14 odre 15 Punkte schriftlich quasi gepachtet hat...
Ich hatte in vielen Fächern glatt 14 und habe dann im Zeugnis max. elf oder 12 bekommen; ich find's aber interessant, zu erfahren, dass sich nicht die curricularen Strukturen der einzelnen Bundesländer bzgl. des Schulsystems so gravierend unterscheiden, sondern auch noch in der Benotung!!! Da möchte man doch gerade mal mit der Kettensäge um den Holztisch der Vergabepolitik rennen :-meinung!!!

Demisz
30.05.2007, 17:40
ich persönlich bin wirklich froh über die hohe bewertung der mündlichen leistung, meinetwegen könnte die sogar mit mehr als 70% gewertet werden, denn erstens ist es wirklich so dass es nich nur wichtig is, vieles zu wissen, sondern es auch zu vermitteln, wie ja bereits zuvor erwähnt, und zweitens kann man durch die mündliche note noch vieles rausreißen. ich mein, man hat bei klausuren nich immer den durchblick oder man hat ma n schlechten tag, deswegen ist es sinnvoll auch sone langzeitbetrachtung der leistungen zu beurteilen...

Hardyle
30.05.2007, 18:47
Mmh ich glaube über die Bewertung des mdl. lässt sich jetzt wirklich streiten. Also ich bin eigentlich froh, dass es immer irgendwoe zwischen 1/3 und 1/2 lag. Denn ich bin schon eher eine etwas "schüchterne" Schülerin bzw. Stelle mich ungern in den Mittelpunkt, und daher eher etwas zurückhaltend was die Mitarbeit angeht - hab in mdl. normalerweiße eine +/-2.
Aber z. B. in Fächern, in denen mich meine mdl. Note aufgeregt hat, hat man schon gemerkt, dass ich deutlich angezogen hab in den lezten paar Jahren (bzw. hab zusätzliche Referate in Kauf genommen). Weil, das lässt dann mein Ego wiederrum auch nicht zu, dass ich mir meine schriftliche Noten durchs mdl. versauen lass (zumindest nicht grundlegend).
Leider gibts bei uns eben auch Lehrer, die eine rege mdl. Mitarbeit verlangen, aber dann stundenlang Geschichten im Unterricht erzählen, bei denen man sie fast nicht unterbrechen kann (wenn sie sich überhaupt unterbrechen lassen) - da ist es dann schwierig überhaupt eine gescheite Note rauszubekommen.
Außerdem denke ich auch, sollte ein Schüler wissen, wie man sich schriftlich ausdrückt, daher sollte vielleicht das schriftliche nicht unterbewertet werden - genauso wenig wie das mdl. überbewertet werden sollte. Vielleicht wäre eine Regelung mit 50:50 daher ganz akzeptabel, da sie beide Leistungen gleichermaßen miteinbeziehen!

Nun aber noch eine Frage, wenn eure Lehrer die mdl. Note so sehr gewichtet haben, wie haben sie es dann angestellt diese Leistung zu beurteilen? Denn ich glaube genau das ist bei meinen Lehrern oft das Problem, dass sie eine möglichst faire und objektive Bewertung dafür finden!