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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : jetzt muss ich mich mal ausheulen



ep-befunderin
24.05.2007, 19:51
Ihr kennt sicher solche Tage, wo man einfach abends nur heulen könnte.
Der heutige Tag fing damit an, dass ich einen Patienten morgens tot im Bett fand...von den Schwestern unbemerkt (wegen Atemmaske, die atemsynchrone Geräusche von sich gibt) ist er 6 !!!! Stunden vorher verstorben (hatte Totenflecken und Leichenstarre).
Wenn der Tag mit einem Toten anfängt, kann er nicht wirklich besser werden:
Als nächstes habe ich eine Abtreibung für ein Patientin organisieren müssen und zu guter letzt noch einem Patienten mit ALS erzählen müssen, dass er sterben wird.
Prima, manchmal wünsche ich mich weit weg und mit einem anderen Beruf.
Geht es euch auch so???

Gruss

Bree
24.05.2007, 20:01
Heeeeeeeyyyyyyy,

*Dich 1x gaaaaanz fest drück*

Ich bin zwar im erst im 2. Sem. und von solchen Tagen noch ein Stück entfernt, aber ich kann mir vorstellen, dass sowas sehr schrecklich sein muss.

Leider kann man sich in dem Beruf nie vor so etwas schützen, schlechte Nachriten gibt es ja schließlich nirgendwo häufiger als im KH, aber das wird sicherlich wieder. Es kommen auch Tage, an dem Dich morgens ein Patient Freude strahlen begrüßt und DIr erzählt, dass seine Schmerzen nicht mehr zu spüren sind, oder Du triffst auf eine Mutter, die Dir überglücklich entgegenkommt, weil sie ein gesundes Baby mit nach Hause nehmen darf, oder aber, die Therapie bei einem Patienten schlägt wunderbar an und rettet ihm sein Leben.

Es ist schlimm, solche Tage zu erleben, aber es kommen auch wieder bessere und dann wirst DU diejenige sein, die weitere solcher Schicksale verhindert und sie zum guten wendet.

Nicht den Kopf hängen lassen! Das wird wieder ...!

LG
B.

teletubs
24.05.2007, 20:01
Hey du!

Das ist das schwierige an diesen Job! :-(( Manchmla steckt man einfach nicht drinne und ist machtlos...bzw. sein Tun endet mit dem Tod des Patienten. Das wichtigste ist, dass du darüber mal redest..s.ei es mit andern Kollegen, Freunde, Family etc.pp :-meinung

Wir hatten in letzter Zeit einige "Eier"...Patienten, deren Zustand sich akut verschlechtert hatte..s.ei es wegen einem akuten Lungenödem, AMI oder Bltung...schwupp sind sie verstorben...und da hilft es drüber zu reden! Vor allem, wenn man am anfang steht!

So doof es auch klingt: das Leben geht weiter...gestorben wird immer! :-((

Simone_th
25.05.2007, 18:43
Du darfst nicht verzweifeln. Ein Tag ist so, am nächsten Tag kann man wieder jemandem helfen und das gleicht es aus. Leider wird man als Arzt immer wieder mit dem Tod konfrontiert.

Was mir ein wenig anstösst, ist dass du im gleichen Atemzug den Todesfall, die schwere Krankheit und eine Abtreibung erwähnst. Gerade wenn du für eine Patientin eine Abtreibung organisierst: damit hilfst du ihr, dass sie ihr Leben so weiter führen kann wie bis jetzt. Ich würde das eher in die Kategorie "gute Tat" statt in die gleiche Schublade wie Todesfälle werfen.