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Gichin_Funakoshi
25.05.2007, 10:40
:-oopss

Ich seh bei meinem Vater, dass er glücklich mit seinem Job ist und das hat mich in gewisser Weise geprägt. Wieso sollte ich etwas lernen, was mich nicht interessiert? Da arbeite ich lieber etwas länger und ich geh (hoffentlich) in der Arbeit auf, als dass ich als halbherziger BWLler durch die Weltgeschichte düse.
Den Aspekt sollte man auch mal betrachten ;-)

Leijona
25.05.2007, 10:48
HI,

wer hat dir eigentlich erlaubt, darüber zu urteilen, was ein charakteristisch unterentwickelter Mensch ist ?
Sorry aber so ein Anfangspost sprüht nur so vor ignoranz und arroganz, die du gerade als negativ darstellst...
Die Fähigkeit eines Arztes sollte auch sein differenzieren zu können und genau das passiert bei dir nicht.


"dumm" und "charakterlich unterentwickelt" ist wohl zu krass formuliert,
ich sollte eher sagen
"warum legen so viele angehende mediziner so viel dummes oder charakterlich fragwürdiges verhalten an den tag"

da habe ich mich in der nächtlichen stunde im ton vergriffen, das ist wahr.
da möchte ich mich ausdrücklich entschuldigen!!

allerdings treibt einen das, was man tagtächlich so erlebt, oft in tiefe nachdenklichkeit,
- wenn man mitbekommt, wie einer patientin vor der brustamputation gesagt wird
"jetzt stellen sie sich doch nicht so an"
- wenn bei einer hautpilzinfektion mit cortison behandelt wird
- wenn angehende mediziner selbst gesundheitsschädigendes und absolut unvorbildhaftes verhalten an den tag legen
- wenn lauthals über "das fette schwein in zimmer x gelästert wird" (die tür steht offen)
- wenn die dümmsten zwischenfragen im praktikum gestellt werden und der fragesteller sich dabei auch noch für den checker im raum hält
- wenn man mitbekommt, wie sich etliche studenten vor allem, was mit logischem oder strukturiertem denken zusammenhängen könnte, kokettierend hinwegsetzen
- wenn damit geprahlt wird, dass man doch in keine vorlesung geht und innere medizin wie auch andere klausuren durch 7 tage altklausurkreuzen bestanden hat (da will ich dann später kein patient sein!!!!)
- wenn mal wieder mit dem "ich bin medizinstudent, ich bin die elite" oder "ich bin medizinstudent, ich habs ja" herumgeposed wird
- wenn jemand seine 1 in einer prüfung einklagt, nur weil die prüfung offenantworten enthielt
(das darunterfolgende semester hatte dann 8 mc antworten pro frage und durchfallquoten von 50%)
- wenn ich an etliche kommilitonen denke, die sich für die größten hielten, und auf andere fachrichtungen/studienrichtungen/abitur-lk-fächer/aufs andere geschlecht/auf leute, die nicht in ihrer clique waren/etc nur mit unverhohlener abschätzigkeit reagiert haben
- wenn sich leute qua unterschrift um alle (!) krankenpflegepraktika und famulaturen drücken


dann frage ich mich echt, ob manche leute kein reflexionsvermögen besitzen??!!

SidVicious
25.05.2007, 10:49
Warum zum Teufel gibt es den am Ende das Staatsexamen?
Wichtig ist doch, egal in welcher Fachrichtung man sich bewegt, dass man wichtige und gefährliche Krankheitsbilder egal in welchem Bereich man arbeitet sofort erkennt. Ein Internist Therapiert keine Blinddarmentzündung und ein Chirug keinen Parkinson, aber der Chirug und auch der Interist sollten beides erkennen können. Darauf kommt es an und nciht darauf, ob der Chirug alles über einen Parkinson weiß.
Und genau dieses Wissen wird einem im PJ und im Staatsexamn vermittelt. Schaue dir die Fragen doch mal an 50-60% sind fragen zum Medizinischen Grundwissen.
Ich denke viele der reduntanten Fragen im STEX gehen die nicht mehr aus dem Kopf und die behälst du.

Wir müssen später nicht alles machen und vllt ist es auch einfach so, dass manche Leute Chirugie und Neurologie uninteressant finden. Da kann ich gut verstehen, wenn das im Schmalspurgang durchlaufen wird.




Gruß

SidV.

Leijona
25.05.2007, 10:50
oh man, das sieht wie anti medizin studier propaganda aus, wie schlecht ist das denn :-nix

im gegenteil, ich wünsche mir mehr _gute_ ärzte!!!!

(und nicht mehr künftige pharmareferenten...)

SidVicious
25.05.2007, 10:55
"dumm" und "charakterlich unterentwickelt" ist wohl zu krass formuliert,
ich sollte eher sagen
"warum legen so viele angehende mediziner so viel dummes oder charakterlich fragwürdiges verhalten an den tag"

da habe ich mich in der nächtlichen stunde im ton vergriffen, das ist wahr.
da möchte ich mich ausdrücklich entschuldigen!!

allerdings treibt einen das, was man tagtächlich so erlebt, oft in tiefe nachdenklichkeit,
- wenn man mitbekommt, wie einer patientin vor der brustamputation gesagt wird
"jetzt stellen sie sich doch nicht so an"
- wenn bei einer hautpilzinfektion mit cortison behandelt wird
- wenn angehende mediziner selbst gesundheitsschädigendes und absolut unvorbildhaftes verhalten an den tag legen
- wenn lauthals über "das fette schwein in zimmer x gelästert wird" (die tür steht offen)
- wenn die dümmsten zwischenfragen im praktikum gestellt werden und der fragesteller sich dabei auch noch für den checker im raum hält
- wenn man mitbekommt, wie sich etliche studenten vor allem, was mit logischem oder strukturiertem denken zusammenhängen könnte, kokettierend hinwegsetzen
- wenn damit geprahlt wird, dass man doch in keine vorlesung geht und innere medizin wie auch andere klausuren durch 7 tage altklausurkreuzen bestanden hat (da will ich dann später kein patient sein!!!!)
- wenn mal wieder mit dem "ich bin medizinstudent, ich bin die elite" oder "ich bin medizinstudent, ich habs ja" herumgeposed wird
- wenn jemand seine 1 in einer prüfung einklagt, nur weil die prüfung offenantworten enthielt
(das darunterfolgende semester hatte dann 8 mc antworten pro frage und durchfallquoten von 50%)
- wenn ich an etliche kommilitonen denke, die sich für die größten hielten, und auf andere fachrichtungen/studienrichtungen/abitur-lk-fächer/aufs andere geschlecht/auf leute, die nicht in ihrer clique waren/etc nur mit unverhohlener abschätzigkeit reagiert haben
- wenn sich leute qua unterschrift um alle (!) krankenpflegepraktika und famulaturen drücken


dann frage ich mich echt, ob manche leute kein reflexionsvermögen besitzen??!!


Du hast mit deiner Kritik nicht vollkommen unrecht. Ich kann auch aussagen, wie die und die Klausur ist einfach, weil man abschrieben kann nicht leiden .Da stellt man sich schon die Frage warum die Leute studieren..

Auch stimme ich dir zu, dass Famulaturen wichitg sind. Ich hatte Kommolitonen die konnten im 4 vorklinischen Semster nicht Blutdruck messen :-?

oder auch Leute die mit mir Studieren, die weder EKG`s schreiben noch lesen können und bei der Blutentnahme schweißperlen auf der Stirn haben...


Gruß SidV. der jetzt in die Uni muss
:-oopss

Leijona
25.05.2007, 10:56
Warum zum Teufel gibt es den am Ende das Staatsexamen?
Wichtig ist doch, egal in welcher Fachrichtung man sich bewegt, dass man wichtige und gefährliche Krankheitsbilder egal in welchem Bereich man arbeitet sofort erkennt. Ein Internist Therapiert keine Blinddarmentzündung und ein Chirug keinen Parkinson, aber der Chirug und auch der Interist sollten beides erkennen können. Darauf kommt es an und nciht darauf, ob der Chirug alles über einen Parkinson weiß.

Wir müssen später nicht alles machen und vllt ist es auch einfach so, dass manche Leute Chirugie und Neurologie uninteressant finden. Da kann ich gut verstehen, wenn das im Schmalspurgang durchlaufen wird.


ich gebe dir selbstverständlich recht!!!
der anspruch den du schilderst, ist gut und berechtigt!!
aber in der realität sieht es leider oft so aus, dass die leute hinterher von KEINER fachrichtung ahnung haben.
weil man nur die kapazität hatte, auf die nächstliegende klausur zu lernen, wenn gerade eine ansteht, nach der klausur wird alles vergessen.
und auch das gekreuzel im äp - sowas bleibt nachweislich mit am schlechstesten im hirn hängen!!!

nochwas zu charakterlich etc:

ich erlebe immer wieder
- mit welcher genugtuung ein student den anderen aussticht oder eins reinwürgt sei es in der richtung "das hab aber nur ich gewusst und ihr alle anderen nicht" "ich darf aber mit in den op/diesen und jenen eingriff machen und ihr nicht"
- mit welcher selbstverständlichkeit mta und krankenpflegepersonal von frischgebackenen doktoranden oder assistenzärzten als handlanger herabdegradiert werden

muss ich die liste fortsetzen?!

helicobacter
25.05.2007, 10:57
ich denke es ist legitim darüber zu diskutieren, wenn man tagtäglich sehr vieles erlebt, was einen nur innerlich den kopf schütteln lässt.

ich denke, dass ich mich damit sehr wohl an diejenigen wenden darf, die sich gerade anschicken, sich selbst in diese mühlen zu begeben!!

sehe ich genau so...
warum sollte man nicht kritik am job und den studenten äussern dürfen!?
zu erinnerung: thema ist "warum fallen so viele aus allen wolken..."

ach und noch etwas...
der thread wurde von Leijona mit folgenden äußerungen gestartet:
- warum glauben so viele
- warum merken die wenigsten
usw.

was sagt uns das?
es wurden eben nicht ALLE über einen kamm geschert, oder sehe ich das falsch?
warum regt ihr euch auf??
tatsache ist das viele med. absolventen in die pharma gehen und tatsache ist auch das ein großteil der studenten und absolventen unzufrieden sind, denn wenn´s nicht so wäre, dann würden die ärzte nicht streiken!

Gichin_Funakoshi
25.05.2007, 11:01
heli, da hast du recht. Allerdings wurde er stilistisch durch eine akkumulation penetranter Anaphern geprägt. Das wirkt auf dem ersten Blick etwas schwarzmalerisch und stark aufdringlich. Ein Fließtext hätte einen etwas differenzierten Eindruck gemacht ;-)

helicobacter
25.05.2007, 11:19
heli, da hast du recht. Allerdings wurde er stilistisch durch eine akkumulation penetranter Anaphern geprägt. Das wirkt auf dem ersten Blick etwas schwarzmalerisch und stark aufdringlich. Ein Fließtext hätte einen etwas differenzierten Eindruck gemacht ;-)

ansichtssache
ich nenn das druck ablassen :-))
und wenn man zwischen den zeilen liest, wie du ja auch gerade einräumst, dann erkennt man die wahre intension des autor´s

an die allgemeinheit:
ihr solltet relaxter werden!
sonst werdet ihr zu dem was ihr nicht werden wollt!! (eine ärztin/arzt sollte immer entspannt & gelassen auf patient und MA wirken)

thinker
25.05.2007, 11:20
Hey,

ich finde den Thread gut, denn immerhin zeigt er mir viele negative Aspekte auf und lehrt mich bloß nie so zu werden wie die Beispiele im 1. Beitrag ;)

Warum so viele aus allen Wolken fallen ?
Hm, da möchte ich mich nicht von freisprechen. Zur Zeit glaube ich, dass Medizin mein Wunsch ist, aber da ich noch nie studiert habe und überhaupt keine Ahnung habe wie das Studium abläuft könnte es sein, dass ich jemand bin, dem das Ganze nicht gefällt. Ich hoffe, dass dies nicht der Fall ist, aber mehr als informieren kann ich mich doch nicht und diese Infos geben mir doch keine Absolution zum Unfehlbaren.

Warum glauben so viele, dass gerade sie burn-out-resistent sind ?
Ehrlich gesagt glaube ich persönlich schon, dass es zumindest im Studium nicht so weit kommt. Klar ist, dass ich bestimmt auch mal erschöpft bin und mich nicht gut fühle oder was überfordert, aber bis es zu einem wirklichen burn-out-Syndrom kommt würde ich glaube ich die Notbremse ziehen. Aber vielleicht bin ich auch nur naiv....

Was mich zum Medizinstudium treibt ?
Ich bin kein Arzt-Sohn, geschweige denn überhaupt ein Akademiker-kind. Mein Wunsch basiert auf dem Interesse über den Mensch (sofern ich aus dem Unterricht nur weiß) und meiner eigenen Erfahrung in kieferorthopädischer und -chirurgischer Behandlung. Meine Ärzte sind/waren toll und lieben ihren Job und haben alles 5 mal erklärt und haben sich die Zeit genommen! Darum geht es und sie haben mich angespornt und spornen mich immernoch an anders zu werden als diese miesepetrigen Ärzte, als diese patienten-genervten Ärzte.
EIn Patient vertraut sich dem Arzt an, gerade im Krankenhaus. Bei einer OP ist man als Patient hilflos dem Arzt ausgeliefert und muss einem fremden Menschen ein derart starkes Vertrauen entgegenbringen und ich finde ein Arzt sollte versuchen sich vertrauenswürdig darzustellen und dem Patient ein gutes Gefühl vermitteln....


Ja...bisschen viel, aber das war mal meine "Vorstudiums-Sicht" ;)

Gruß

bENE_aBI07
25.05.2007, 11:47
ich habe jetzt net mehr alles gelesen ( stehe etwas unter zeitdruck :) )

aber eine sache an Leijona:

du hast irgendwo oben was über den idealismus der leute hier im forum geschrieben, die noch nicht studieren (also zu den nicht studierenden gehöre ich auch ^^)

und da wollt ich nur kurz was zu sagen:
lass uns doch den spaß uns zu freuen :)
ich bin mir ziemlich sicher, dass die meisten schon ne gute einsicht der dinge haben, die auf sie zukommen werden

aber wir machen gerade unser abi (dementsprechend is das für uns was tolels ^^), freuen uns darüber und wollen diese stimmung natürlich beibehalten

also sagt man dann so sachen wie "freu mich richtig auf *dasunddas*..."
und nicht "boah und jetzt noch dieses kack studium und dann 30 jahre diesen kack beruf ausüben"

man weiß was auf einen zukommt, aber man soll doch auch net immer nur das negative sehen :)
probleme sollte man auch dann erst angehen wenn sie da sind :D
wieso sollte ich mir jetzt stress machen, weil ic in 10 jahren vllt ma viel büroarbeit habe?
das reicht doch wenn ich mir im studium darüber gedanken mache und mich dann entscheide ob ich in die kurative richtung gehe oder nicht...


...und das mit "alle die in die pharmazie gehen sollen was naturwissenschaftliches studieren..."

einige wissen vllt noch nicht genau bescheid, haben ne grobe ahnung aber wollen es mal testen
es gibt bestimmt auch welche die sagen "boah kurativ, niemals!!!" und nachher machen sies doch weils ihnen gefällt...
manchmal muss man sachen auch ma ausprobieren und nicht nur einen von anfang an starr gehaltenen weg gehen...

so
das war meine meinung
hoffe ich habe in der eile niemanden beleidigt und mich halbwegs verstänlich ausgedrückt :D

ciao
bene der immer fröhlich und munter ist, darum burn-out resistent und dem dumme patienten am liebsten sind :D (sry, konnts mir net verkneifen ^^)

Dr. Jekyll
25.05.2007, 12:36
also momentan macht das studium spaß. da ich eigentlich schon immer
arzt werden wolte, warum sollte ich dann anstelle von medizin iura studieren,
nur weil ich vorher so viel schlechtes darüber gehört habe?

ich kann doch vorher nicht verurteilen, was ich nicht kenne.

man sollte sich seine umwelt so gestalten, wie man es selber gerne hätte.
und ich werde später trotz der arbeitbelastung, des schreibkrames
und so weiter, irgendwie versuchen "daraus einen erträgliche weg" zu machen.

und sollte das nicht gelingen, mach ich halt was anderes.
ich würde zwar ne menge in kauf nehmen, um den beruf arzt auszuüben, aber
verarschen würde ich mich nicht lassen. halt nicht auf biegen und brechen.
für wen denn, für ulla schmidt?

da das mit der wiedergeburt nicht bewiesen, gehe ich erstmal davon aus
das ich nur ein leben habe. "ich lebe, um zu arbeiten" trifft für mich gar nicht zu.

mein resümee: abwarten und einfach auf einen zukommen lassen.
dann das beste draus machen, wenn nicht, dann was anderes.

wanci
25.05.2007, 12:44
tatsache ist: zehntausende drängen ins medizinstudium und am ende kommen viel weniger fertige ärzte heraus als nötig, weil 1/3 bis die hälfte nicht kurativ tätig sein wird- weil sie irgendwo auf dem weg gemerkt haben, dass es im kh nicht nur rosig aussieht
das ist nicht der sinn des studiums...
um in die pharma zu gehen, kann man auch biomedizin, biochemie, biologie oder pharmazie studieren.

ich hab jetzt auch nicht zwingend vor, kurativ tätig zu werden. sollen jetzt alle medizinstudenten dazu gezwungen werden, oder was meinst du damit?



- wenn angehende mediziner selbst gesundheitsschädigendes und absolut unvorbildhaftes verhalten an den tag legen

naja, das ist ja wohl jedem menschen frei gestellt, wie er sich zu sicher selber verhält. finde ich jetzt kein gutes argument.

außerdem finde ich nicht, dass viele menschen sehr idealistisch ins studium gehen, zumindest habe ich noch kaum solche menschen kennengelernt...

DebbySGH
25.05.2007, 13:49
Ich bin momentan im 2.vorklinischen Semester. Und über einige der Fragen, die Leijona zu Anfang gestellt hat, hab ich mir vor dem Studium, während des Studiums und auch während meines Pflegepraktikums Gedanken gemacht!
Ich verstehe gut was du meinst, aber ich muss auch sagen, dass ich der Meinung bin, dass etwas Idealismus gar nicht schaden kann. Wie behälst du sonst die Motivation 6 Jahre lang wirklich viel lernen zu müssen? Das Ziel ist es doch Menschen zu helfen... dass das oft nicht so "glamurös" ist, wie man oft (v.a. im TV) suggeriert bekommt ist natürlich klar.
Außerdem denke ich, dass die Ernüchterung, die bei vielen eintritt, wenn sie dann tatsächlich ihre 9h (oder auch mehr) am Tag arbeiten müssen, nicht nur den Berufseinsteigern unter den Ärzten vorbehalten ist!
Auch andere Berufsgruppen haben damit zu kämpfen, oder kann mir irgendjmd hier sagen, er hätte beispielsweise noch nie einen schlechten Lehrer gehabt, der wohl lieber einen anderen Beruf ergreifen hätte sollen?
Theorie und Praxis liegen nicht nur beim Med.studium weit voneinander entfernt!
Ja, es ist ein Beruf, bei dem man die Fähigkeit besitzen sollte mit Menschen umgehen zu können
Ja, es ist ein Beruf, der einem viel abverlangt (seelisch, körperlich...)
Ja, es ist ein Beruf, der von vielen verherrlicht wird (was die Arbeitsbedingungen angeht)

Man sollte sich diese Tatsachen natürlich davor klarmachen! Ich denke, die meisten von uns hoffen insgeheim, dass sich die Dinge in den nächsten Jahren (bis wir dann tatsächlich praktizieren) ändern. Aber eigentlich wissen wir,dass die Wahrscheinlichkeit eher gering ist.
Aber wenn das nun tatsächlich alle so nüchtern sehen würden, hätten wohl auch eher weniger Leute die Motivation Medizin zu studieren! Und dann wäre die Chance gute Ärzte zu bekommen wohl noch geringer!

Niemand von uns ist davor gefeit im Beruf später entdecken zu müssen, dass er nicht unfehlbar ist...(sei es hinsichtlich des Wissens, der sozialen Kompetenz oder auch der Stressresistenz). Ich glaube kaum, dass man sowas schon einschätzen kann, bevor man tatsächlich damit konfrontiert wird!
Natürlich muss man sich davor Gedanken darüber machen und immer versuchen das Beste zu geben, aber auch unter den Ärzten wird es trotz allem immer diejenigen geben, denen es nicht in die Wiege gelegt wurde.
Aber wer weiß das schon 100%ig davor?

DasChromosom
25.05.2007, 14:17
Leijona, ich kann es voll und ganz nachempfinden was du meinst und ich verstehe deinen Einstieg in diese Diskussion keinesfalls als Angriff oder Schlechtmacherei, sondern wie auch ein, zwei andere hier: ALS LUFTMACHEN. Leider habe ich bislang immer gedacht, dass das Studium solche Menschen ausfiltern würde, aber du hast mir die Hoffnunf darauf genommen. Ich kriege auch regelmäßig nen Hals, wenn ich merke, dass über mir Leute arbeiten, die im Grunde weniger wissen als ich und dass viele (Unternehmen, die sich groß darstellen auch!!!) auch nur mit Wasser kochen. Das sind die Enttäuschungen des Lebens. Man denkt am Anfang immer, dass bestimmte Menschen ja ach so toll seien und später merkt man, dass das nur heiße Luft ist. Schade, aber irgendwie bestärkt es mich dann immer,noch mehr an mir zu arbeiten und hoffe, dass es irgendwann jemand merkt und sich alles aufrechnet... Perifderweise sind diese "Wassersuppenkocher" meist die, die es nach oben schaffen. Insofern überlege ich manchmal, ob man nicht neben allem anderen noch mehr an der Kunst der Selbstvermarktung arbeiten sollte...
Sei es wie es sei, aber wahrscheinlich ist es wirklich so, dass es überall solche Leute gibt, nur uns fällt es in der Medizin am stärksten auf und den Lehrern unter den Kollegen in der Schule...

Demisz
25.05.2007, 14:52
also ich versteh ihren beitrag null also wenn sie so erleuchtet is und alles an medizin und an den ärzten so schlimm findet. wieso studiert sie das dann? von wegen meine begabung gilt nur der medizin deswegen musst ich das machen, lol... also wirklich wenn sie mit ihren mitstudenten nich klar kommt, dann soll sies lassen. und nich alle volltexten. ach und medizin war doch schon immer so "beliebt" also das is auch nix neues. und in der pharmaindustrie zu arbeiten find ich jetz auch nich schlimm, wenns einem gefällt als ARZT dort zu arbeiten..und es ist sehr überheblich so über andere zu urteilen. ich denk nich dass schlechte ärzte sich wegen dir ändern. ich denk auch, dass man sich auf das studium freuen sollte! soo

DasChromosom
25.05.2007, 15:35
Boa Demisz, was war das denn???! Hör mal, bislang war das hier ein sehr konstruktives Streitgespräch. Ich fand es bis eben sehr interessant zu sehen wie hier zwar jeder seine Meinung gepostet hat, aber im Endeffekt jeder auch die Meinung des anderen verstehen konnte. (An dieser Stelle mal ein kräftiger Schulterklopfer an alle, die hier bislang geschrieben haben :-party )
Aber dieser Beitrag hat eben ja wohl echt alles platt gemacht. Vielleicht liest du mal alles was hier geschrieben wurde und meldest dich dann nochmal zu Wort!!!

Demisz
25.05.2007, 15:49
du ich weiß nich obs dir durch den beitrag aufgefallen is aber ich hab mir alles durchgelesen, und schließlich darf man doch seine meinung äußern oder is das inzwischen verboten? aber weißt du was, du solltest vllt nochma alles durchlesen, da ich auch viele argumente und meinungen von anderen übernommen habe, also anscheinend bist du etwas verpeilt.

wanci
25.05.2007, 17:27
üund schließlich darf man doch seine meinung äußern oder is das inzwischen verboten?

in diesem land dauerts nicht mehr lange, bis es das wirklich ist.

coron
25.05.2007, 17:46
Ich verstehe den Beitrag ganz gut. Es mag sein, dass er nichts ändert. Das alles ist nicht neu und es ist nicht zwingend notwendig, es auszusprechen. Und über die Form und die Wortwahl kann man sich auch streiten (ich fand den Stil übrigens gar nicht schlecht.)

Aber ich finde es hochinteressant, um nicht zu sagen erschreckend, wie viele unangemessen heftige Antworten kamen. Wenn sich hier der eine oder andere direkt angesprochen fühlt - und nur so kann ich mir die zum Teil ausfallenden, aggressiven Antworten erklären -, dann hat Leijona wohl recht. Sie hat offensichtlich voll ins Schwarze getroffen!


Zum Thema Demotivation und Spaß-Nehmen: Es kann nicht schaden, sich hin und wieder mal auf die Realität zu besinnen (Schreibkram, Stress, Burn-Out-Gefahr usw.) - Wer dann sagt "TROTZDEM!", der darf und kann und soll auch mit Spaß studieren und sich darauf freuen. Und er hat meiner Meinung nach die besten Aussichten, später anders als die von Leijona beschriebenen "Vielen" und ein "guter Arzt" zu werden.

Er wird dann zumindest nicht sagen: "Das hat mir keiner gesagt, das hab ich nicht gewußt, so habe ich mir das nicht vorgestellt."