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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Neues Schulfach Gesundheitsaufklärung?



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Jutti
04.06.2007, 16:28
Also da geb ich Mc Beal 100%ig Recht. Und selbst wenn man nun nicht sämtlichen Elektrokram selber kann, hier ist ja auch nicht die Rede davon, dass den Schülern beigebracht werden soll sich selbst zu operieren. Wär ja noch schöner, dann mach ich das Studium fertig und dann brauch man uns Ärzte nicht mehr. :-oopss
Aber man sollte doch zumindest wissen, wie der Körper grob funktionniert, was wohl häufig mal nicht so ganz in Ordnung ist und wann man sich wirklich Sorgen machen muss. Sonst haste irgendwo im Unterbauch Schmerzen, rennst ins Krankenhaus und sagst, du hättest eine Blinddarmentzündung, dabei sind die Schmerzen auf der falschen Seite und du hast einfach nur was Falsches gegessen. :-oopss

alley_cat75
04.06.2007, 16:34
Merkwürdige Umfrage, vor allem das "was wir anstelle dessen streichen würden". Gesundheitserziehung ist ja schön und gut, aber wo genau fängt das im schulischen Bereich an und wo soll es enden? Wollen wir uns kleine Pseudo-Mediziner heranziehen? :-nix Ich sehe gerade Scharen von jungen Leuten vor mir, die bei jedem Husten zum Thorax-Röntgen kommen... :-dagegen Gesundheitserziehung fängt schon bei den ganz Kleinen an und zwar in der Familie. Man kann doch Schulen nicht die komplette Erziehung bzw. das Darbringen von gesundheitlichen Werten überlassen. :-meinung

reic
04.06.2007, 16:51
Och Leute, das mit der Sicherung war doch bloß 'n Beispiel, reitet da doch ma nich so drauf rum. Ich meinte bloß, dass es sicherlich auch noch genug andere Gruppen von Fachleuten bzw. Berufen gibt, die beim Unverständnis der Leute über "ihren" Fachbereich den Kopf schütteln, in vielen Dingen bestimmt auch (und grade) über uns Mediziner.

Wie gesagt, Basics über den menschlichen Körper und Gesundheit kriegt man im Unterricht mit, der Rest kommt aus Interesse, aus dem Elternhaus oder... hey... vom Arzt?

Wenn hier schon Beispiele auseinander gepflückt werden, dann sach ich nu dazu, dass eine Blinddarmentzündung sich nun wirklich nicht zwangsläufig über Loslassschmerz rechtsseitig äussern muss - deinem Patienten bringt in dem Punkt die Info wo das gute Stück liegt auch nicht wirklich mehr :]

Lifendhil
04.06.2007, 16:55
Ums "Überlassen" geht es wohl nicht. Eher ums Ergänzen.

Ich würde Religion streichen, aber das ist wieder ein ganz anderes Thema. Ich bin allerdings auch für eine totale Trennung von Staat und Kirche und deshalb sowieso absolut gegen Religionsunterricht in der Schule, wenn er nicht dazu dient, ein bißchen Allgemeinwissen über verschiedene Religionen zu vermitteln. Zum Glück gabs bei uns Philo... das würde ich allerdings nicht streichen - war mein Lieblingsfach *g*.

docmoechtegern
04.06.2007, 17:01
Merkwürdige Umfrage, vor allem das "was wir anstelle dessen streichen würden". Man sollte eben morgens vor der Schule keine Umfragen entwerfen.:-blush Ich hatte das in demanderen Thread gelesen und war dann wohl etwas zu schnell.

Gleich nach dem Posten ist mir auch aufgefallen, dass die Umfrage nicht optimal ist, aber man kann sie leider nicht ändern.

Eigentlich geht es mir um die Frage, ob so ein Extra-Schulfach Gesundheitsaufklärung überhaupt sinnvoll wäre, und nur - falls ja - was dann gestrichen werden sollte.

Aber Ihr diskutiert darüber doch schon sehr schön. :-top

Flauta
04.06.2007, 17:06
Man kann doch Schulen nicht die komplette Erziehung bzw. das Darbringen von gesundheitlichen Werten überlassen. :-meinung


Leider sehen die Eltern das meist anders.....wenn es nach den meisten ginge, hätte die Schule sich um alles zu kümmern, und es ist Schuld der Schule, dass die Kids zu Hause play station spielen....
Bei ner Elternversammlung meinte nach sehr eindringlichem Einreden der Klassenlehrerin auf die Eltern eines Schülers, der das Jahr wiederholte und auch dieses Jahr dem Klassenziel noch weit entfernt war: " Ja wie, ist es den etwa Aufgabe der Eltern sich drum zu kümmern, dass das Kind zu Hause lernt, sich vorbereitet, die Notengebung unterm Auge zu behalten....."
Ja natürlich sei das eine der Aufgabe der Eltern, meinte die Lehrerin.
Ja das hätten sie nicht gewusst, dann würden sie jetzt mal kontrollieren, ob er auch Hausaufgaben mache.....
Es gibt schon sonderbare Einstellungen....

Elternschulung wäre eigentlich sinnvoller! (wenn sich die Eltern dann auch ein bisschen mit den Kindern beschäftigen würden.....)

ehemaliger User 0712
04.06.2007, 17:11
Ich habe jetzt mal Erdkunde für mich gestrichen. Das war für mich ein höchst traumatisches Erlebnis obwohl es immer Einser :-stud gab. Problem war nur, dass ich bis heute nicht den Sinn darin erkannt habe, warum man den Unterschied zwischen Luv und Lee, die Lokalisation des Greifswalder Bodden (ich hoffe, den gibt es überhaupt :-oopss) und noch zweien von der Sorte, Wohnraumprobleme in den Londoner Sub-Urbs, sowie auf unbeschrifteten Karten mit braunen, grünen, ockergelben und blauen Stellen gewisse Dinge ausmachen und namentlich benennen können muss...

Objektiv betrachtet und nach ein paar Jährchen abstand, finde ich es jedoch nur richtig, weitere Schulfächer hinzuzunehmen, anstatt zu streichen. Es gab in der Schulzeit genug Themen wo ich mir dachte: "Ah ja, schön, und jetzt?" - Ihr wisst was ich meine... :-D Und im nachhinein kam doch mal irgendwo irgendwie irgendwas mal vor, was man mal gelernt hatte. Fand das gar nicht so schlecht; schließlich lege ich dann doch großen Wert auf Allgemeinbildung!

Wenn man denn allerdings so eine große Palette an Fächern bietet, sollten gewisse Fächer wie "Gesundheitserziehung" zur freien Wahl stehen. Hat ja nicht jeder Spaß daran bzw. sieht einen Sinn darin. Schaden kann es gewiss nicht! :-meinung

docmoechtegern
04.06.2007, 17:13
Wenn hier schon Beispiele auseinander gepflückt werden, dann sach ich nu dazu, dass eine Blinddarmentzündung sich nun wirklich nicht zwangsläufig über Loslassschmerz rechtsseitig äussern muss - deinem Patienten bringt in dem Punkt die Info wo das gute Stück liegt auch nicht wirklich mehr :] Und gibt es nicht sogar Menschen, bei denen der Blinddarm (samt Wurmfortsatz) links liegt? Die wären dann aber ganz schön angeschmiert, wenn sie sie sich ganz sicher wären, dass es keinesfalls der Blinddarm sein kann, weil sie das in der Schule so gelernt haben. :-)) Und selbst wenn ihnen in der Schule gesagt worden ist, dass der Blinddarm bei manchen links liegt -was bringts ihnen, wenn sie nicht wissen, wo er bei ihnen liegt?

little_lunatic
04.06.2007, 17:18
ich wuerde religion streichen. hat meiner meinung und erfahrung nach nichts mit ethik zu tun. das interesse einer speziellen religion mit noten zu bewerten fand ich immer schon fraglich. zudem sich nur auf das christentum fixiert wird. Ich finde jeder sollte ohne gruppenzwang oder weils halt in der schule vorkommt und man von mami und papi an weihnachten in die kirche geschickt wird entscheiden ob und welche religion(en) was fuer ihn sind.
von mir aus kann jeder an gott oder das fliegende spagettimonster oder was auch immer glauben. solange er andere nicht beeintraechtigt oder missionieren will. aber dass es hierzulande quasi die einzige "richtige" religion ist und als einzige inhalt der bildung ist? dageeegen.
und gesundheitliche aufklaerung? waere dringend noetig! was manche fuer vorstellungen haben ist schon uebel... gerade vorsorglich koennte da einiges gemacht werden. und waere im gegensatz zu religion etwas, das JEDEN menschen betrifft.
edit: und es muss ja nicht gleich die komplette anatomie durch sein ;-) vielleicht mehr praktische sachen. geschlechtskrankheiten und verhuetung, lunge, herz-kreislaufsystem und einfach ein bisschen schulen wann man zum arzt gehen sollte oder dass man wenn jemand neben einem umfaellt nicht so tut als wuerde man nichts sehen sondern zumindest mal fragen ob man helfen kann usw.. erste hilfe und schulsanitaetsdienst wird ja mitlerweile auch in einigen schulen angeboten. find ich schonmal ne grosse sache! wobei das ja schon im kindergartenalter anfaengt. und den kleinen machts riesen spass und am ende wissen sie wie man einen notruf macht zum beispiel. :-top

alley_cat75
04.06.2007, 18:40
Wenn schon Gesundheitserziehung, dann auch Kochen & Backen, Verkehrserziehung, Knigge für Teenager und - hey - wie wäre es mit Kfz-Technik? :-top Die kleinen Pickelgesichter, die bei uns ihre Mofas frisieren, sind wirklich eine Gefahr für die Allgemeinheit. :-peng Kochen finde ich super wichtig. Hat mir meine Mama nie beigebracht und was ist aus mir geworden? Kann an keinem Burger King vorbeifahren. Warum Verkehrserziehung? Man, wie sich einige Leute hinter dem Steuer benehmen; da wird mir immer ganz übel. Wenn wir aber schon 7jährigen beibringen, dass man mit 80 km/h innerorts lediglich als Erster an der roten Ampel steht... Vielleicht fahren die als Erwachsene dann alle ganz gesittet. Fände ich super. Dafür könnte durchaus Reli, Geschichte, Geo oder Mathe gestrichen werden. Mathe fand ich schon immer doof.

Pauker
04.06.2007, 18:44
Übrigens - Gesundheitsaufklärungsunterricht kann auch zu unerwünschten Erkenntnissen führen:


Früher - als man das HI-Virus noch nicht kannte - durfte man Schüler im Bio-Untericht ihre Blutgruppen bestimmen lassen. Das soll bei manchen fämiliäre Irritationen ausgelöst haben, wenn die Blutgruppe des Schülers nicht zu den Blutgruppen von Pappi und Mami gepasst hat. :-dance

Doctöse
04.06.2007, 18:46
...Das soll bei manchen fämiliäre Irritationen ausgelöst haben, wenn die Blutgruppe des Schülers nicht zu den Blutgruppen von Pappi und Mami gepasst hat. :-dance
Selbiges führte in meiner Physio-Praktikumsgruppe zu Tränen bei einer Kommilitonin und einem sofortigen Anruf bei Mama :-oopss

Pauker
04.06.2007, 18:53
Im Referendariat ist uns empfohlen worden, in einem solchen Fall dem Schüler zu sagen, die etwas veralteten Reagenzien der Schule hätten wohl nicht mehr richtig funktioniert und das Ergebnis sei deshalb sicher falsch gewesen. ;-)

Doctöse
04.06.2007, 18:55
Im Referendariat ist uns empfohlen worden, in einem solchen Fall dem Schüler zu sagen, die etwas veralteten Reagenzien der Schule hätten wohl nicht mehr richtig funktioniert und das Ergebnis sei deshalb sicher falsch gewesen. ;-)
Das ging schwer, an einer Uni, die sich gern mal ihrer Ausstattung rühmt und wo der Dozent vorher noch sagt, dass alles präzise funktioniert :-))

Lifendhil
04.06.2007, 18:57
ich wuerde religion streichen. hat meiner meinung und erfahrung nach nichts mit ethik zu tun. das interesse einer speziellen religion mit noten zu bewerten fand ich immer schon fraglich. zudem sich nur auf das christentum fixiert wird. Ich finde jeder sollte ohne gruppenzwang oder weils halt in der schule vorkommt und man von mami und papi an weihnachten in die kirche geschickt wird entscheiden ob und welche religion(en) was fuer ihn sind.
von mir aus kann jeder an gott oder das fliegende spagettimonster oder was auch immer glauben. solange er andere nicht beeintraechtigt oder missionieren will. aber dass es hierzulande quasi die einzige "richtige" religion ist und als einzige inhalt der bildung ist? dageeegen.
und gesundheitliche aufklaerung? waere dringend noetig! was manche fuer vorstellungen haben ist schon uebel... gerade vorsorglich koennte da einiges gemacht werden. und waere im gegensatz zu religion etwas, das JEDEN menschen betrifft.
edit: und es muss ja nicht gleich die komplette anatomie durch sein ;-) vielleicht mehr praktische sachen. geschlechtskrankheiten und verhuetung, lunge, herz-kreislaufsystem und einfach ein bisschen schulen wann man zum arzt gehen sollte oder dass man wenn jemand neben einem umfaellt nicht so tut als wuerde man nichts sehen sondern zumindest mal fragen ob man helfen kann usw.. erste hilfe und schulsanitaetsdienst wird ja mitlerweile auch in einigen schulen angeboten. find ich schonmal ne grosse sache! wobei das ja schon im kindergartenalter anfaengt. und den kleinen machts riesen spass und am ende wissen sie wie man einen notruf macht zum beispiel. :-top
:-meinung

Pauker
04.06.2007, 19:04
Das ging schwer, an einer Uni, die sich gern mal ihrer Ausstattung rühmt und wo der Dozent vorher noch sagt, dass alles präzise funktioniert :-))Da hat man es als Lehrer doch einfacher. Dem glaubt man gern, dass seine Chemikalien nichts taugen.:-)

Mir fällt gerade noch ein Problem ein, das auftreten kann, wenn man Schülern Krankheiten und deren äußerlich sichtbare Symptome nennt: Manche fangen dann an, ihre neuen Kenntnisse auf alle Leute ihrer Umgebung (Lehrer, Eltern, Freunde, Mitschüler ) anzuwenden. Besonders Unangenehmes hab ich da schon im Zusammenhang mit numerischen Aberrrationen bei den Geschlechtschromosomen erlebt. Kleine Lehrerin => Turnersyndrom.; großer, dünner Lehrer => Klinefeltersyndrom. Sowas ist sogar schon in Abizeitungen aufgetaucht.:-kotz

little_lunatic
04.06.2007, 19:38
ich hab vermisst mal unvoreingenommen zu erfahren wie's nach der schule weitergeht, wie das ist mit krankenkasse und versicherungen, den ganzen papierkrieg der einen eines tages ueberrollt. einfach so ein bisschen realitaet wie was verdient man als x und wie finanziert man sich ausbildung oder studium und welche kosten hat man so im monat. eine kollegin von mir ist davon ausgegangen, dass sie ja mindestens 1000,- pro monat braucht und das normal ist - geht aber nicht arbeiten und wird von den eltern finanziert. oder studenten die nur die uni kennen und nicht wissen was es nocht gibt oder was man danach macht. manche menschen fallen dann so auf den a*sch
wir wurden einfach nur richtung "wenn die schule vorbei ist schreibt ihr euch an der uni ein und studiert" gestrietzt... schade eigentlich...

Dr.Hibbert
04.06.2007, 20:53
mathe muss weg

little_lunatic
04.06.2007, 21:13
*fluester* statiiistiiiiik *nasewiederinsscriptsteck* mathe kommt immer und immer wieder. ob man will oder nicht... zum beispiel wie im tollen viele hundert seiten dickem script meines hass-dozenten in radiochemie...

Lifendhil
05.06.2007, 08:52
eine kollegin von mir ist davon ausgegangen, dass sie ja mindestens 1000,- pro monat braucht und das normal ist - geht aber nicht arbeiten und wird von den eltern finanziert.
Hm... wo ist das Prob? Neidisch?
Wenn ihre Eltern das finanzieren können, ist das doch super für sie. Sie kann sich auf ihr Studium konzentrieren, viel mehr Zeit ihren Hobbys widmen und ist nicht darauf angewiesen, abends im Kneipenrauch rumzuturnen.