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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : KPP auf der Intensiv?



ferry07
04.06.2007, 20:54
Hallo,

kann man das Pflegepraktikum auch auf der Intensivstation machen oder gehört das zu den sogenannten funktionellen Bereichen? Ich interessiere mich sehr für den Bereich Anästhesie und da ist ja der ITS-Bereich sehr dicht :-meinung verbunden. Außerdem hatte ich schon mal die "Ehre" Gast auf der ITS zu sein....es gibt echt schönere Dinge im Leben :-kotz , aber zum Arbeiten stelle ich es mir gut vor.
Danke für die Antwort.

king kola
04.06.2007, 21:04
soweit ich weiß muss es auf ner normalstation abgeleistet werden, weil es um die grundpflege geht...und ist glaub ich auch schon funktionsbereich anästhesie.
aber besonders kleinere häuser nehmen gerne studenten als aushilfe. ich mach das auch seit kurzer zeit...hab zivi gemacht im kh und bin danach gefragt worden. arbeite jetzt bis oktober öfters im monat und dann ab oktober ein wochenende...weil ich da halt mim studieren anfange.

michael333
04.06.2007, 21:22
Das geht schon. Die Frage ist nur, ob dich die PDL da auch haben will. Pflege lernt man auf einer normalen Station wohl besser.

LAH_in_GAZ
04.06.2007, 21:57
warum sollte man auf einer normalen Station besser die Pflege lernen als auf einer ITS? Versteh ich nicht, die waschen ihre Patienten nach gleichem Standard wie die Normalstationen auch, im Gegenteil auf einer ITS ist es eher wahrscheinlich, dass der Standard eingehalten werden kann als auf einer Normalstation, da die Fachkräfte weniger Patienten zu betreuen und damit zu waschen haben.

Ich seh nur das Problem darin, dass es auf einer ITS eben anders zugeht als auf einer Normalstation. Die Patienten sind meist vital total im Eimer, bekommen viele Substanzen gleichzeitig i.v und somit ist es für einen ungelernten Praktikanten schwierig sich dort zurecht zu finden bzw. sich in den 2 Monaten oder wie lange dieses Praktikum gehen muss, dort richtig einzuarbeiten. Das lohnt sich eben nicht und deshalb wird dich die Pflegedienstleitung eher auf eine Normalstation schicken.

Der nächste Punkt ist der, dass auf einer ITS meist die Personaldichte besser ist als auf einer Normalstation und man deshalb eher Aushilfen natürlich auf einer Normalstation einsetzen wird. Auf einer ITS mit 12 Betten sind es meist 3 Pflegefachkräfte + Intensivärzte, die normalerweise auch rund um die Uhr vor Ort sind.

Auf einer Normalstation können es 25 Patienten sein und 2 Pflegefachkräfte + 1 Schüler. Natürlich sind zum Teil die Versorgungen der Patienten auf einer ITS aufwändiger, aber der mehraufwand beläuft sich auf Medikamentengabe, Dokumentation und sonstige intensivtechnischen Maßnahmen, wo normalerweise ein Praktikant eh nichts zu suchen hat. Um einen beatmeten Patienten fertig zu waschen braucht es meist 2 Leute, aber meistens werden die beatmeten Patienten nachts gewaschen, da dort meist mehr Zeit zur Verfügung steht, ansonsten schafft es auch gut eine Fachkraft was Tubuspflege usw. angeht.

Ich selbst war als Praktikant 8 Monate auf Intensiv, was sicherlich eine Ausnahme ist. Ich würde sagen, ich hatte einfach Glück. Ich hab mich in meinem Zivildeinst nur ein bisschen dumm angestellt und hatte so eben diese Chance bekommen. Den kompletten ersten Monat bin ich eigentlich nur mitgelaufen und wenn wirklich Zeit war, durfte ich Perfusoren unter Aufsicht herrichten, ZVK - Systeme zusammenbasteln und und und. Nebenbei durfte ich den Notfallwagen auswendig lernen, was mir irgendwann zu gute kam, wenn es wirklich mal schnell gehen muss (ich hab mich trotzdem vor Aufregung an einer Atropin - Ampulle geschnitten und den Boden vollgeblutet bis ich einen Handschuh drübergezogen habe - war meine erste Reanimation).

Das hängt auch ganz vom Personal ab, ob sie Interesse haben, dir etwas beizubringen und dir etwas zu zeigen, weil auf einer ITS muss dir eigentlich immer jemand über den Rücken schauen.
An Katekolamiene darf normalerweise sowieso nicht ran, weil diese Patienten natürlich vital sehr instabil sind und ein Bolus nicht so gut dabei kommt.

Und die Sache ist immer diese .... dreht ein Pfleger ausversehen einen Bolus in den Patienten rein, heißt es Oups .... dreht ein Praktikant einen Bolus in den Patienten heißt es .... du darfst das nicht mehr machen, du kannst das nicht, lass die Finger davon.

Und da würde ich mich fragen, ist es überhaupt der Stress wert bei diesen paar Wochen? Versuch lieber in den OP schauen zu können, da hast du mehr davon wie doof auf ITS rumzustehen und dich von jedem anpöbeln zu lassen, weil du im Weg stehst oder nicht auf die Idee kommst, den Sulla zu holen.

so long ...

Xylamon
04.06.2007, 22:47
KOmmt sicher auf das KH und die PDL an. Je größer das KH bzw ITS, desto weniger Sinn macht es und desto weniger wird dich die PDL dahinlassen (wobei einer guter Draht zu besagter Institution schon so manches Hinderniss überwunden hat). ABer auf ner kleinen ITS eines Krankenhauses der Grund oder Regelversorgung, wieso nicht? Hab im Rahmen der RA-Ausbildung einen Teil meiner ITS-Zeit auf einer solchen kleinen, interdisziplinären ITS verbracht, sowas wäre schon gut für nen KPP geeignet.

Doctöse
04.06.2007, 23:07
Habe mein Pflegepraktikum in einer etwas grösseren Klinik (700 Betten) einer schönen Ruhrgebietsstadt auf der operativen ITS (10 Betten) gemacht.
Es heisst übrigens IntensivPFLEGE. Dass das einige von euch nicht raffen, ist mir ein Rätsel. Auf einer ITS lernt man mehr Pflege und zusätzlich noch eine Menge medizinischer Dinge hinzu, wenn man sich nicht blöd anstellt.
Als Pflegepraktikum zählt das durchaus, denn auf meinen KPP-Bescheiden steht Intensivpflegestation, und damit hatte ich mit keinem LPA Probleme.
ITS ist toll :-meinung

Xylamon
04.06.2007, 23:21
Steht auf den LPA-Vordrucken überhaupt was zur Stationsbezeichung? Die, die ich gesehen hab, brauchten nur einen KH-Stempel und ne Unterschrift.

starbase135
04.06.2007, 23:41
Ich schreibe grade meine Bewerbung fürs Pflegepraktikum. Bin mir aber noch nicht schlüssig, was ich reinschreibe...

Hab schonmal mit der PDL der Uni-Klinik Leipzig gesprochen und will daher folgendes reinschreiben:

- mache ab 2. Januar Zivildienst in der Notaufnahme der Uni-Klinik
- möchte im Oktober 2008 Medizin-Studium beginne und das KPP schon davor machen

Die ganzen Umstände sollte ich zumindest laut Aussage der PDL reinschreiben. Sollte/kann ich auch schon Stationswünsche, wie z.B. ITS, reinschreiben oder wird das dann beim Gespräch diskutiert? Denke ja auch mal, dass das bei jeder PDL anders abläuft...manche fragen bzw. bieten verschiedene Stationen an..andere teilen zu.

Wäre denjenigen, die bereits das Praktikum gemacht haben dankbar, wenn sie mir ein paar Tipps bezüglich der Bewerbung geben könnten.

Was die Station angeht, wollte ich schon gerne auf die ITS, da in verschiedenen Foren wirklich schon viele berichtet haben, dass sie dort ihr KPP absolviert hatten und aufgrund des besseren Zahlenverhältnisses von Pfleger/Patienten viel mehr gelernt hatten und sich die Pfleger mehr Zeit nehmen konnten...aber das scheint ja auch von ITS zu ITS zu variieren.

Also ITS oder nicht ITS? :-)) Oder ne ganz andere Station... . Ach ja, ist es ratsam alle 90 Tage auf einer Station zu machen oder ist es besser auf 2 (2x45 Tage) oder gar 3 (3x30 Tage) Stationen zu machen...kann ja sein, dass die eine Station grad sch**** ist und dann 90 Tage dort zu verbringen...

Xela
05.06.2007, 01:33
wenn du auf die intensiv willst dann würde ich das in die bewerbung reinschreiben und auch nichts anderes akzeptieren. natürlich wird dich die pdl auf eine andere station stecken wollen, denn auf intensiv kannst du als praktikant wenig helfen. dafür ist es superspannend und der lerneffekt meiner meinung nach grösser.

ich habe mein kpp nur auf intensiv gemacht und im gespräch mit der pdl wirklich formuliert, dass ich entweder auf intensiv praktikum mache oder mich in nem anderen krankenhaus fürs kpp vorstelle. wenn man schon bereit ist einige monate umsonst auszuhelfen kann man wenigstens diese bedingung stellen..

mein praktikum auf intensiv war spannend, ich habe nicht nur patienten gewaschen oder schränke ausgewischt, sondern durfte blut abnehmen, verbände wechseln, infusion fertig machen usw.

nach dem praktikum hab ich dann als aushilfe auf der gleichen intensiv angefangen und mein ganzes studium über da gearbeitet. ich hab wahnsinnig viel gelernt, war am ende richtig ins team integriert und hatte eigene patienten (auch beatmet). ausserdem hat mich das unheimlich motiviert mein studium durchzuziehen, da mir an der uni immer der praktische bezug gefehlt hat.

jetzt, nach dem studium, vermisse ich "meine" intensiv sehr. war echt ne tolle zeit. klar, dass ich den facharzt anästhesie/intensiv anpeile..

daumen hoch für intensiv! mach das auf jeden fall, lohnt sich!

Naibaf
05.06.2007, 17:25
Ich schreibe grade meine Bewerbung fürs Pflegepraktikum. Bin mir aber noch nicht schlüssig, was ich reinschreibe...

Hab schonmal mit der PDL der Uni-Klinik Leipzig gesprochen und will daher folgendes reinschreiben:

- mache ab 2. Januar Zivildienst in der Notaufnahme der Uni-Klinik
- möchte im Oktober 2008 Medizin-Studium beginne und das KPP schon davor machen



puh machst du dir einen stress, hab einfach nen monat vorher angerufen und gefragt ob platz frei ist. -> Ja, vertrag unterschrieben, fertig.
Also so lange im voraus musst du dich nur auf supertolle stellen bewerben (Kinderklinik etc.)

starbase135
05.06.2007, 17:31
puh machst du dir einen stress, hab einfach nen monat vorher angerufen und gefragt ob platz frei ist. -> Ja, vertrag unterschrieben, fertig.
Also so lange im voraus musst du dich nur auf supertolle stellen bewerben (Kinderklinik etc.)

Due Uniklinik Leipzig gehört zu den wenigen Krankenhäusern, die eine schriftliche Bewerbung haben wollen.

Flachzange3000
06.06.2007, 10:19
Also ich hab mein (etwas verlängertes KPP) auch auf der ITS gemacht und fand es ziemlich gut. Natürlich steht man mindestens den ersten Monat als Volldepp da, hat von nix ne Ahnung und hier und da auch n bisschen Berührungsängste allein schon aufgrund der ganzen Maschinen und Schläuche, die man verstellen oder kaputtmachen könnte. Aber das gibt sich, und man kann schon so einiges lernen.

Schränkeauswaschen, putzen und Essen austeilen gehört dazu, aber zu meinen Tätigkeiten gehörte auch EKGs schreiben (so an die 1000 dürftens insgesamt schon gewesen sein ;-)), BGAs abnehmen und später Medikamente selbstständig stellen und teilweise auch geben, bei ärztlichen Maßnahmen wie ZVKs, Arterien, Pleurapunktionen, Thoraxdrainagen oder Endoskopien assistieren. N paar mal hab ich auch mitreanimiert und n Tag im OP und im Coro-Labor war auch mal drin.
Und ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich mit Waschen etc. überhaupt keine Probleme hatte, hat mir oft sogar Spaß gemacht. Und Exkremente sind noch nicht das Ende der Fahnenstange der Ekelhaftigkeiten. Probier mal Fournier-Gangrän oder sowas. Das is hart.

Insgesamt hab ich ziemlich viel gelernt, natürlich auch viel gefährliches Halbwissen erworben ;-). Aber es hat schon viel Spaß gemacht, ganz einfach, weil ich auch nett aufgenommen wurde.

Dormicum
06.06.2007, 12:24
Also zum Thema Bewerbung: Ich war auf ner chirurgischen Intensiv in nem kleinen KH und da gab es sogar ne extra PDL für den Intensivbereich. Ich weiß nicht ob das überall so ist, aber wenn, dann kann man sich ja einfach da bewerben und entweder man wird dann da genommen oder nicht. Auf jeden Fall haben die dann nix mit Normalstationen zu tun und wollen einen dann da auch nicht hinstecken. Bei mir war das zum Glück sehr unkompliziert (nur 1 Anruf).
Ich war auch auf der Kinderintensiv an einer Uniklinik. Da hab ich einfach gesagt dass ich auf die Station möchte und es hat geklappt.

magnolia
06.06.2007, 22:02
Also ich habe bis vor kurzem noch für ein paar wochen auf der nch-its meinen einsatz im rahmen der kp-ausbildung gemacht, und ich muss zugeben,dass es der beste und v.a. lehrreichste einsatz bisher war. pflegetechnisch kann man sich auf ner its voll austoben; also kann man auch sein kpp dort machen. bei uns war derzeit auch eine praktikantin, die sich auch explizit für einen its-platz beworben hat.
ich rate dir, dich in einem großen haus zu bewerben! da sieht und lernt man viel mehr an spezielleren dingen, die dir wo anders nicht so begegnen. außerdem kommt man dort auch eher mal auf ner its unter, da große häuser doch mehrere its haben.allein bei uns in der uk sind es so 11(!) its-einheiten. wenn du die sache richtig angehst klappt das schon mit dem praktikum.

wünsch dir auf jeden fall viel spass auf der its! ist ne tolle sache!!!

magnolia

Evaxx
08.06.2007, 22:49
puh machst du dir einen stress, hab einfach nen monat vorher angerufen und gefragt ob platz frei ist. -> Ja, vertrag unterschrieben, fertig.
Also so lange im voraus musst du dich nur auf supertolle stellen bewerben (Kinderklinik etc.)


Hallo,

macht man wirklich einen Vertrag mit der Klinik für's KPP?
Ich dachte nur an eine Schweigepflichtserklärung, aber ansonsten gibt es doch nur das Formblatt für das KPP?

Soweit ich weiss, kann man auf allen Stationen das Praktikum ableisten nur nicht in der Notaufnahme und im OP. Es müssen halt zu jeder Zeit Patienten zu versorgen sein (im Sinne von pflegen im Krankenbett)

Xylamon
09.06.2007, 00:27
Ist von Klinik zu Klinik unterschiedlich, ein Praktikantenvertrag ist aber nichts unübliches.

Es muss offiziell eine Bettenstation sein um als KPP anerkannt zu werden

Naibaf
10.06.2007, 18:53
Naja, es ist eben besser für euch wenn es einen Vertrag gibt in dem beidseitig die Arbeitszeit, eventueller Verdienst und Pausen etc. geregelt sind. Schützt ein wenig davor ausgenutzt zu werden.