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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : An die Neurologen unter euch : über Nacht erblindet ?



Flauscheding
04.06.2007, 21:58
Huhu zusammen,

vielleicht könnt ihr mir ein paar Ratschläge erteilen.
Es geht um einen Freund, der vor 2 Jahren - wie der Titel schon sagt - auf einem Auge erblindet ist. Nach vielen Untersuchungen ( u.a. auch MRT und Lumbalpunktion, V.a. MS , ) wurde festgestellt, dass der Sehnerv autoimmun entzündet war, es wurde eine Cortisonstoßtherapie durchgeführt und unter Cortison wurde es auch besser. Nach Absetzen des Cortisons allerdings konnte er wieder nichts sehen.
MS wurde ausgeschlossen.

Lange Rede wenig Sinn: auf dem betroffenen Auge kann er bis heute nur hell/dunkel sehen, die Docs in der Klinik haben ihm gesagt, er sei gesund, man würde keine Ursache finden. Bisher konnte er leidlich gut damit leben.
Vor ein paar Tagen fing nun das gesunde Auge an, die Docs wissen noch immer nicht was bei ihm los ist und stehen der Situation nun etwas hilflos gegenüber.

Mir ist klar, dass ich hier keine Diagnostik/ Onlineberatung etc. von euch erwarten kann ( möchte ich auch gar nicht ) und dass ich nur sehr wenig Informationen beigesteuert habe, aber vielleicht gibt es noch weitere Ansatzpunkte, die übersehen wurden und die man dann mal prüfen könnte.

Meine Überlegung wären noch eine Virusinfektion ( Herpes Zoster ? ), allerdings weiß ich nicht, welche Parameter bei einer Lumbalpunktion geprüft werden und ob dies gemacht wurde. Macht Herpes zoster überhaupt solche Symptome bzw. ist es möglich, dass es solche Symptome machen könnte?

Also her mit Ideen und Danke schonmal im voraus,
Flausche

test
05.06.2007, 01:05
Huhu zusammen,

vielleicht könnt ihr mir ein paar Ratschläge erteilen.
Es geht um einen Freund, der vor 2 Jahren - wie der Titel schon sagt - auf einem Auge erblindet ist. Nach vielen Untersuchungen ( u.a. auch MRT und Lumbalpunktion, V.a. MS , ) wurde festgestellt, dass der Sehnerv autoimmun entzündet war, es wurde eine Cortisonstoßtherapie durchgeführt und unter Cortison wurde es auch besser. Nach Absetzen des Cortisons allerdings konnte er wieder nichts sehen.
MS wurde ausgeschlossen.

Lange Rede wenig Sinn: auf dem betroffenen Auge kann er bis heute nur hell/dunkel sehen, die Docs in der Klinik haben ihm gesagt, er sei gesund, man würde keine Ursache finden. Bisher konnte er leidlich gut damit leben.
Vor ein paar Tagen fing nun das gesunde Auge an, die Docs wissen noch immer nicht was bei ihm los ist und stehen der Situation nun etwas hilflos gegenüber.

Mir ist klar, dass ich hier keine Diagnostik/ Onlineberatung etc. von euch erwarten kann ( möchte ich auch gar nicht ) und dass ich nur sehr wenig Informationen beigesteuert habe, aber vielleicht gibt es noch weitere Ansatzpunkte, die übersehen wurden und die man dann mal prüfen könnte.

Meine Überlegung wären noch eine Virusinfektion ( Herpes Zoster ? ), allerdings weiß ich nicht, welche Parameter bei einer Lumbalpunktion geprüft werden und ob dies gemacht wurde. Macht Herpes zoster überhaupt solche Symptome bzw. ist es möglich, dass es solche Symptome machen könnte?

Also her mit Ideen und Danke schonmal im voraus,
Flausche

Klingt für mich danach:
http://www.emedicine.com/radio/topic488.htm

test
05.06.2007, 01:08
Huhu zusammen,

vielleicht könnt ihr mir ein paar Ratschläge erteilen.
Es geht um einen Freund, der vor 2 Jahren - wie der Titel schon sagt - auf einem Auge erblindet ist. Nach vielen Untersuchungen ( u.a. auch MRT und Lumbalpunktion, V.a. MS , ) wurde festgestellt, dass der Sehnerv autoimmun entzündet war, es wurde eine Cortisonstoßtherapie durchgeführt und unter Cortison wurde es auch besser. Nach Absetzen des Cortisons allerdings konnte er wieder nichts sehen.
MS wurde ausgeschlossen.

Lange Rede wenig Sinn: auf dem betroffenen Auge kann er bis heute nur hell/dunkel sehen, die Docs in der Klinik haben ihm gesagt, er sei gesund, man würde keine Ursache finden. Bisher konnte er leidlich gut damit leben.
Vor ein paar Tagen fing nun das gesunde Auge an, die Docs wissen noch immer nicht was bei ihm los ist und stehen der Situation nun etwas hilflos gegenüber.

Mir ist klar, dass ich hier keine Diagnostik/ Onlineberatung etc. von euch erwarten kann ( möchte ich auch gar nicht ) und dass ich nur sehr wenig Informationen beigesteuert habe, aber vielleicht gibt es noch weitere Ansatzpunkte, die übersehen wurden und die man dann mal prüfen könnte.

Meine Überlegung wären noch eine Virusinfektion ( Herpes Zoster ? ), allerdings weiß ich nicht, welche Parameter bei einer Lumbalpunktion geprüft werden und ob dies gemacht wurde. Macht Herpes zoster überhaupt solche Symptome bzw. ist es möglich, dass es solche Symptome machen könnte?

Also her mit Ideen und Danke schonmal im voraus,
Flausche

Noch ein Nachtrag, man kann MS nicht ausschließen, erst recht nicht, wenn jemand eine Retrobulbärneuritis hat/hatte. Man kann höchstens (noch) nicht die Diagnose stellen.
Eine Möglichkeit eine MS auszuschließen gibt es nicht.

Feuerblick
05.06.2007, 09:18
Was wurde an Ausschluß denn noch betrieben? Gefäßstatus? Verschlüsse ausgeschlossen? Arteriitis temporalis ausgeschlossen?

hiddl
05.06.2007, 10:39
Noch ein Nachtrag, man kann MS nicht ausschließen, erst recht nicht, wenn jemand eine Retrobulbärneuritis hat/hatte. Man kann höchstens (noch) nicht die Diagnose stellen.
Eine Möglichkeit eine MS auszuschließen gibt es nicht.

So ist es. Und eine zweite Retrobulbärneuritis als zweiter Schub ist ja durchaus nicht unwahrscheinlich. Die MS-Diagnostik wird man also auf jeden Fall noch mal wiederholen.
Ansonsten sind die Augenärzte gefragt.

Gruß, Ute

Flauscheding
05.06.2007, 11:44
Hallo zusammen,
danke erstmal für eure Antworten. Was genau mit ihm angestellt wurde, weiß ich leider nicht genau. Das, was ich weiß, habe ich geschrieben. Die Info die dahinter steht ist eigentlich die, dass die Docs ratlos sind und nicht wissen, was für Ursachen die Sehstörungen/das Erblinden haben und mein Freund wirklich Angst hat, sein Augenlicht zu verlieren. Da ich selbst auch noch Vorklinikerin bin dachte ich, ich frag hier mal nach, was man tun kann, was es für Möglichkeiten gibt, sein letztes Augenlicht zu behalten etc.
Liebe Grüße,
Flausche

Flauscheding
05.06.2007, 11:49
Achja und zum Thema Augenärzte: er war beim Neurologen und beim Augenarzt, außer einer Opticusentzündung unbekannter Ursache wurde nicht gefunden.

Feuerblick
05.06.2007, 11:54
Wurden denn elektrophysiologische Untersuchungen gemacht (VEP und Co)? Gibt es Gesichtsfelder? Wurden die Gefäße untersucht (Fluoreszenzangio, Carotisdoppler)? Wie waren die Entzündungswerte (CRP, BSG)? Gab es andere Symptome außer Sehverlust? Gibt es Risikofaktoren (Rauchen, Hypertonie, Gerinnungsstörungen, erhöhte Blutfette uvm.), die auf eine andere Spur als NNO (Neuritis nervi optici) führen könnten?
So ganz einfach kann man das nicht beantworten, ein paar Details wären hilfreich ;-)

Flauscheding
05.06.2007, 12:12
Wurden denn elektrophysiologische Untersuchungen gemacht (VEP und Co)? Gibt es Gesichtsfelder? Wurden die Gefäße untersucht (Fluoreszenzangio, Carotisdoppler)? Wie waren die Entzündungswerte (CRP, BSG)? Gab es andere Symptome außer Sehverlust? Gibt es Risikofaktoren (Rauchen, Hypertonie, Gerinnungsstörungen, erhöhte Blutfette uvm.), die auf eine andere Spur als NNO (Neuritis nervi optici) führen könnten?
So ganz einfach kann man das nicht beantworten, ein paar Details wären hilfreich ;-)


Ich versuche mal zu beantworten, auch wenn das jetzt sehr stümperhaft wird, da ich nicht viel weiß:

VEP und Co wurden wohl gemacht, Ergebnisse kenne ich leider nicht.
Gefäße: *?* Keine Ahnung
Entzündungswerte erhöht, welche im spezioellen und wie weit erhöht weiß ich leider auch nicht.
Risikofaktoren: Nikotinabusus, erhöhter, dauerhafter Stress

Da ich ihn aber heute sehen werde, werde ich mal genauer nachfragen, sofern er mir meine Fragen aus dem Stand beantworten kann.


Flausche

JQi
07.06.2007, 00:10
erstmal muß ich test zustimmen, MS kann man nicht ausschließen.

Insofern wäre es tatsächlich angebracht, die ganze MS-Diagnostik noch mal aufzufahren: MRT (beurteilt von einem versiertem Neuroradiologen), LP, VEP, SEP, MEP und wie sie alle heißen. und natürlich eine ganz ausführliche körperliche untersuchung, ob es nicht doch irgendwo was zu finden gibt. n reflexunterschied hier, reduzierte bauchhautreflexe dort, sensibilitätsstörungen jeglicher art, verplumtes Hüpfen, BRN - irgendwas.

dann die ganzen ANA ANCA Geschichten, Borreliose, Lues, Viren, was man sonst noch so macht

letztendlich scheint es sich ja aber um was irgendetwas entzündliches zu handeln (BSG und Cortisonwirkung) --> ob MS oder irgendwas unbestimmtes chronisch entzündlich ZNS-mäßiges ist oft bei schwierigen fällen nicht primär festzulegen. man macht dann halt gern so kompromisse z. B. Cortison 3x1 g nach MS-Schema, dann aber oral ausschleichen und etwas länger geben wie bei Rheuma/Kollagenose-Geschichten und dann je nachdem ob eher MS oder eher nicht MS mal Interferone ausprobieren oder Azathioprin... was ich sagen will: da ja doch recht viel auf dem spiel steht, wäre vielleicht ein mittelfristiger immunsuppressiver versuch angebracht, selbst wenn man trotz oben angeführter ausgiebiger erneuter diagnostik wieder keine diagnose stellen kann außér "entzündung". Und wenn ich jetzt mal davon ausgehe, daß es sich bei deinem freund um eine person <30 Jahre handelt, ist es bei so schwierigen fällen durchaus legitim, nicht nur zu einem guten neurologen zu gehen, sondern zur regionalen koryphäe der neuroimmunologie...

es gibt gar nicht so wenige fälle, wo patienten so ein paar unklare schübe haben und man initial im MRT und Liquor nix sieht... und dann auf einmal beim 4. MRT sieht man dann doch Herde oder in der 3. LP die OKBs.

es werden ja gerade an unis gerne zu viele MRTs durchgezogen, aber bei Sachen wie drohender Verlust des Augenlichts bei jungen patienten muß das sein!

meine meinung.

von augenärzticher seite kann ich nix beitragen.


und noch eine frage: wenn es jetzt auf dem anderen auge losgeht, hat man es denn jetzt wieder mit cortison versucht?