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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Studieren trotz Hepatitis B?



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inthemoodforlove
16.06.2007, 00:02
Hallo,

kann man als Hepatitis-B-Träger
(chronische Hepatitis B) Medizin studieren?

Der Betriebarzt, der mich wohl untersuchen hatte, meint,
dass ich nach dem Studium sehr eingeschränkt arbeiten kann,
da viele Kliniken das aus rechtlichen Gründen einfach nicht zustimmen.

Und meine Frage ist,
ob man schon während der Studienzeit als Hepatitis B Träger
erhebliche Probleme bekommen könnte?

Zum Beispiel, kein Pflegepraktikumsplatz, kein Platz für das PJ bzw. Famulatur?

Es wäre echt nett, wenn ihr ein paar Antworten geben könntet!

Kennt ihr Leute, die trotz pos.HBV sein Studium erfolgreich abgeschlossen
hat usw?

Vielen Dank!

Stromer
16.06.2007, 10:36
Sag mal, wieso lässt du dich nicht behandeln? Es gibt soweit ich weiß inzwischen gute Möglichkeiten dies zu tun!
Wenn du eine chronische Hepatitis hast, wäre es doch angebracht, dich behandeln zu lassen, da sie nach und nach deine sehr wichtige Leber zerstört.

lg

Baru
16.06.2007, 13:11
Die Therapie von chronischer Hep B ist nicht kurativ, die Ansteckungsgefahr bleibt also.

@Threadersteller
Aber eigentlich müßtest du auf jeden Fall die Möglichkeit bekommen fertig zu studieren, alles andere wäre Diskriminierung.
Am am besten würde ich da direkt die Universtitäten ansprechen, die werden ja wissen wie die Regelungen bei Hep B aussehen und wo man Erfahrungsberichte bekommt...

Zoidberg
16.06.2007, 13:28
Die Therapie von chronischer Hep B ist nicht kurativ, die Ansteckungsgefahr bleibt also.


da haben sie dir in der Krankenpflegeschule was falsches beigebracht:

aus "Adefovir dipivoxil and pegylated interferon alfa-2a for the treatment of chronic hepatitis B: a systematic review and economic evaluation."
PMID: 16904047

"For a small proportion of patients this is associated with resolution of infection. For another proportion it leads to remission and a reduced risk of progressing to cirrhosis, hepatocellular carcinoma, liver transplant and death."

Baru
16.06.2007, 13:54
...und das dumme Wikipedia hat mich auch noch reingelegt :-nix

Ich ziehe hiermit meine Behauptung zurück *g*.

Mir ging es auch eher um die Vorwürfe daß er sich therapieren lassen sollte.
Nur daß er noch weiterhin Hep B hat bedeutet noch lange nicht daß er nicht schon therapiert wird...

Kunstpfuscher
16.06.2007, 14:18
Mit chronischer Hepatitis kannst Du Medizin NICHT studieren!
Schau mal in die Immatrikulationsordnung bzw. ins Landeshochschulgesetz:
Du darfst i.d.R. keine Infektionskrankheiten haben, die andere Mitglieder der Universität in ihrer Gesundheit in erheblichem Maße gefährden. Du darfst Dich also nicht einschreiben.
Was dazu im Hochschulrahmengesetz steht, weiß ich grad nicht.

Außerdem wäre es unverantwortlich. Schließlich musst Du oft mit dem Blut von Dir selbst und dem Blut der Kommilitonen arbeiten. Im späteren Studienverlauf musst Du ja im Rahmen des Lehrbetriebs auch Patienten untersuchen.
Ne, ne, das geht nicht.

So kommst Du auch durch keine amtsärztliche Untersuchung, aber wozu oder wann man die im Studium braucht, weiß ich nicht.

DasChromosom
16.06.2007, 14:19
da haben sie dir in der Krankenpflegeschule was falsches beigebracht:

aus "Adefovir dipivoxil and pegylated interferon alfa-2a for the treatment of chronic hepatitis B: a systematic review and economic evaluation."
PMID: 16904047

"For a small proportion of patients this is associated with resolution of infection. For another proportion it leads to remission and a reduced risk of progressing to cirrhosis, hepatocellular carcinoma, liver transplant and death."


Ja, aber das bedeutet ja nur, dass die Therapie für einen kleinen Teil so anschlägt, dass keine Viren mehr nachweisbar sind. Das wird sicherlich so sein wie bei den HIV-Infektionen. Du kannst mit der HAART-Therapie den Titer bei HIV-Infizierten soweit runter bringen, dass fast keine Viren mehr nachweisbar sind, was aber nicht bedeutet, dass die Person nicht mehr infektiös ist. Übrigens war Wikipedia gar nicht so falsch, denn das gleiche wie im Zitat steht auch bei Wikipedia, man muss nur mal alles lesen!!! :-stud
Und da steht das auch, dass die Viren aus dem Blut verschwinden, was aber nicht bedeutet, dass der Patient geheilt ist... Haha!!! :-top
In der Krankenpflegeausbildung lernt man sowas wohl weniger, wohl eher als BTA oder MTA... Also bitte keine Vorwürfe wer hier wo nicht aufgepasst hätte!!!

DasChromosom
16.06.2007, 14:23
LASST EUCH IMPFEN!!!!!! dann stellt das für euch auch kein Risiko dar!!! Und die Unis zahlen diese Impfungen in der Regel! Es gibt gegen Hep A + B eine kombinierte Impfung, ich kann es nur immer wieder sagen: LASST EUCH IMPFEN!!! Eines der guten Dinge, die es in der DDR gab: IMPFPFLICHT.

DasChromosom
16.06.2007, 14:24
@Kunstpfuscher: Was bist Du denn? So ein Schwachsinn! Es gibt auch Ärzte, die mit HIV praktizieren dürfen. Es gibt nur verschärfte Regularien dafür!!! Informier Dich mal ein bisschen besser und interpretier nicht alles so wie es Dir in deine heile Welt passt!

MissGarfield83
16.06.2007, 14:32
Jedenfalls wird dann garantiert seine Berufshaftpflicht später preislich explodieren ....

Also das Risiko kurativ tätig zu sein würde ich dann wohl nicht eingehen an deiner Stelle. Aber es gibt ja auch noch ne Menge anderer Berufe die man mit einem Medizinstudium ausüben kann ...

Leijona
16.06.2007, 14:34
Ja, aber das bedeutet ja nur, dass die Therapie für einen kleinen Teil so anschlägt, dass keine Viren mehr nachweisbar sind. Das wird sicherlich so sein wie bei den HIV-Infektionen.


sorry *widersprucheinleg* FALSCH!
chronische hep b verhält sich NICHT so wie eine hiv-infektion, im gegensatz zu dieser ist nämlich auch eine chronische hepatitis HEILBAR!!
die chancen stehen zwar nicht unbedingt super, aber es ist möglich - bei hiv NICHT!!
chron hep b heilt unter interferontherapie in 10% aus (zitat herold 2007)

ausserdem gibt es blande chronische verläufe OHNE virenreplikation - diese personen sind NICHT infektiös!!!

man kann als hepatitis b positiver sehr wohl medizin studieren. ebenso wie als gehbehinderter....
wär ja sonst diskriminierung.

für manche berufsfelder wird man wohl nicht mehr in frage kommen oder bei manchen kliniken nicht landen können, das ist wohl wahr, aber nicht einheitlich festgelegt und liegt im ermessensspielraum der verantwortlichen!

von wegen blutabnehmen bei kommilitonen:
du wirst später auch genügend infektiösen patienten blut abnehmen, und ob jemand hiv hat, weisst du bei niemandem!
das ist kein grund!
fremdes blut ist per se für dich erstmal infektiös (daher auch handschuhe etc.)

also, threaderöffner:
du kannst sehr wohl medizin studieren, und es gibt genügend berufszweige innerhalb der medizin wo du keine "gefährdung" (nicht bös gemeint) für andere darstellen würdest.

DasChromosom
16.06.2007, 14:34
@inthemoodforlove:
Du darfst studieren, du wirst auch praktizieren dürfen. Lass dich hier nicht entmutigen. Wie kam das eigentlich, wenn ich mal fragen darf? Nicht vorsichtig genug oder von einem Elternteil übertragen? Hör mal, rein theoretisch dürfte im Prinzip doch sonst niemand praktizieren, weil jeder Mensch Träger von irgendwelchen Viren ist: Sei es Toxoplasmose (sehr wahrscheinlich, wenn du eine Katze hast) dann könntest du schwangere Frauen und ihre ungeborenen Kinder gefährden. Sei es Grippe, mit der Du immunsuprimierte Patienten das Leben kosten könntest (man kann auch Träger der Grippeviren sein ohne nach aussen krank auszusehen oder sich zu fühlen!!!) Du kannst bei einer Untersuchung und sei es nur beim Abtasten des bauches eines jungen Mädchens dafür sorgen, dass dieses mit dem Virus infiziert wird, der Gebärmutterhalskrebs auslösen kann, denn dieses Virus tragen 90% der Bevölkerung auf der haut!!! Und so läßt sich die Liste unendlich fortsetzen. Aber wo kommen wir da hin? Im Endeffekt gibt es heute so viele Möglichkeiten sich zu schützen und andere. Und die Personen, die Du berührst oder mit denen Du viel kontakt hast, können sich durhc eine Impfung schützen. Aber das ist deren Entscheidung. Im übrigen gibt es für jede virale Infektion eine sogenannte "kritische Masse". Bloss, weil man sich mit einer infizierten Nadel sticht, heisst das nciht, dass man selber infiziert wird. Ausserdem müßten dann ja wohl Ärzte die Behandlung von Infizierten (mit was auch immer!) ablehnen, weil sie sich ja auch jederzeit anstecken könnten. *Pust, ausatme, luft hol* So, jetzt geht es mir besser. :-bee

Leijona
16.06.2007, 14:35
mal nur am rande, hand aufs herz:
wer von euch ist denn 100%ig sicher, dass er nicht hiv-positiv ist?!
einmal ungeschützer sex reicht....

Baru
16.06.2007, 14:35
Schau mal in die Immatrikulationsordnung bzw. ins Landeshochschulgesetz:
Du darfst i.d.R. keine Infektionskrankheiten haben, die andere Mitglieder der Universität in ihrer Gesundheit in erheblichem Maße gefährden. Du darfst Dich also nicht einschreiben.


Ist die Intention dieses Gesetzes nicht eher Seuchenträger ala SARS und Co. aus dem Hochschulbetrieb rauszuhalten ?
Wenn der Träger der Hepatits B sich korrekt verhält ist ja keine Gefahr gegeben.

Und soweit ich weiß dürfen erkrankte Ärzte auch noch weiter praktizieren wenn sie bestimmte Regeln einhalten..

DasChromosom
16.06.2007, 14:42
mal nur am rande, hand aufs herz:
wer von euch ist denn 100%ig sicher, dass er nicht hiv-positiv ist?!
einmal ungeschützer sex reicht....

ICH!!!

Kunstpfuscher
16.06.2007, 14:47
@Kunstpfuscher: Was bist Du denn?
Ein Mensch


So ein Schwachsinn!
Sehe ich ganz anders.


Es gibt auch Ärzte, die mit HIV praktizieren dürfen.
Ja, aber das HI-Virus ist nunmal um einiges weniger infektiös.


Informier Dich mal ein bisschen besser und interpretier nicht alles so wie es Dir in deine heile Welt passt!

Das kannst Du ruhig nachlesen. Schau doch mal in die Immatrikulationsordnung rein bitte.
Zusätzlich ist es auch so, dass Studenten mit enstprechenden Infektionen auch an manchen Praktika nicht teilnehmen dürfen.
Wenn man in nem Praktikum mit seinem Blut rumsaut stellt man sich schon die Frage. Wer da HBV+ ist, der darf nicht mitmachen.


interpretier nicht alles so wie es Dir in deine heile Welt passt!
Es stimmt zumindest in Bonn, dass "durch Krankheit die Gesundheit anderer Hochschulmitglieder
gefährdenden Studienbewerbern" nicht die Einschreibung versagt werden MUSS. Aber sie kann. Und im Falle einer HBV-Infektion ist das Medizinstudium eine erhebliche Gesundheitsgefährdung für viele Menschen.

Gast26092018
16.06.2007, 14:48
wer von euch ist denn 100%ig sicher, dass er nicht hiv-positiv ist?!
ich auch
hab mich auch vor kurzem in nem Labor auf alles mögliche untersuchen lassen...

Kunstpfuscher
16.06.2007, 14:49
mal nur am rande, hand aufs herz:
wer von euch ist denn 100%ig sicher, dass er nicht hiv-positiv ist?!


Regelmäßiges Blutspenden macht einen sicher.

DasChromosom
16.06.2007, 14:50
Du kannst dich doch auch einfach IMPFEN lassen! Sei doch mal verantwortlich für dich selbst, denn wie du schon festgestellt hast: Du weisst nciht was der andere hat!!! Aber du weisst wie du DICH schützen kannst. Und mit Blut sollte man sowieso nicht "RUMSAUEN"! :-peng

Kunstpfuscher
16.06.2007, 14:57
Du kannst dich doch auch einfach IMPFEN lassen! Sei doch mal verantwortlich für dich selbst, denn wie du schon festgestellt hast: Du weisst nciht was der andere hat!!! Aber du weisst wie du DICH schützen kannst. Und mit Blut sollte man sowieso nicht "RUMSAUEN"! :-peng

Ja, in der Praxis endet es aber im Rumsauen :-?
Und ich bin ja auch geimpft. Aber die Durchimpfungsrate bei HBV ist recht gering unter den jungen Semestern.
Außerdem sprach ich u.a. auch von den Patienten. Die kann man ja schlecht alle vor der Behandlung zur Immunisierung schicken