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Sebastian1
05.07.2007, 23:31
Man muss bei der Pflege - mit allen Schichten & Zulagen etc., die bei Ihnen ja steuerlich sonderbehandelt werden (Stichwort: Kirchoff), von einem Gehalt in der Größe von 1800 netto ausgehen, bei Intensivschwestern mehr. Kenne einen Arzt, dessen gleichalte Freundin Intensivschwester ist, die hat MEHR netto als er.

Zeig mir das Krankenhaus wo das der Fall ist und ich überleg mir mal, ob ich nicht doch weiter als exam. Pfleger auf der IPS schaffe.

M.Cushing
06.07.2007, 07:02
Zufälliger Weise weiß ich als ehemalige exam. Krankenschwester richtig gut, was man so verdient. Selbstverständlich kannst Du das Gehalt einer Schwester, die 25 Jahre im Job ist, nicht mit dem eines Assis im 1. Jahr vergleichen. Aber deren Job würdest gerade Du in dem Alter nicht mehr machen.

Man muss das Gehalt einer gleich alten Schwester/Straßenbahnfahrer mit den eines Akademiker Vergleichen.

Bezieht man die oben genannten Lohnvorteile von ca. 200.000 euro währedn der verlängerten Schulzeit und des Studiums ein (noch ohne Rentenansprüche, die erworben wurden), dann muss man bei 500 Euro Nettoplohndifferenz 400 Monate arbeiten, um das wieder rauszubekommen. Das sind 33,3 Jahre!!!! Und weil man eigentlich noch zinseszinseffekte berechnen muss (Zahlungen in 30 Jahren müssen gehörig abgezinst werden), sieht das ganze noch sehr viel desaströser aus.

Nein, als Akademiker wird man in D verarscht.

Dr. nobo
06.07.2007, 08:24
Nein, als Akademiker wird man in D verarscht.

Warum hast du dann studiert? Steht doch jedem frei! Wärst halt in die Pflege gegangen!! :-wand

Im Übrigens wirst du kaum durchgehend eine Differenz von 500€ haben! Der Grundlohn steigt doch schon in den ersten Jahren recht schnell an. Bei Krankenschwestern ist der Anstieg dagegen äußerst gering.
200 000€ Vorteil ist wohl auch ziemlich übertrieben. In der Lehre bekommt man äußerst wenig und dass man im Jahr 20 000€ netto verdient...naja...

Kackbratze
06.07.2007, 09:10
Das schlimme ist doch nicht das Gehalt, sondern die Arbeitsbedingungen.
Ich bin Berufsanfänger und gehe mit knapp 2000 Euro netto nach Hause.

Ich kann ja mal meine Frau fragen, was sie als Berufsanfängerin direkt nach der Uni verdient (brauch ich nicht, ich weiss es ja, deswegen muss ich ja arbeiten ;-) )...das Einzige was mich ECHT ankotzt sind die Arbeitszeiten/Bedingungen, ansonsten bin ich zufrieden...

alley_cat75
06.07.2007, 11:55
Mir sind diese Vergleiche à la die anderen haben während meines Studiums aber Geld verdient wirklich mehr als befremdlich. Was soll das? Keine besseren Argumente? Warum hast Du studiert? Es gibt soviele Lehrberufe, die ich für kein Geld der Welt bis zur Rente ausüben möchte, daher sollen die alle ruhig ordentlich bezahlt werden..-


...das Einzige was mich ECHT ankotzt, sind die Arbeitszeiten/Bedingungen,...

Dieses Argument kann ich nachvollziehen. Müsste ich mit meinem Nettogehalt täglich 2-3 Überstunden schieben, wäre ich keinesfalls so zufrieden. Zunehmend kann man sich jedoch seine Arbeitsbedingungen aussuchen - ich bin nicht umsonst in die M. Klinik an der S in B gegangen... :-)

habichnicht
06.07.2007, 12:00
Ganz kalt...Ebend....:-)

psycho1899
06.07.2007, 13:21
Das schlimme ist doch nicht das Gehalt, sondern die Arbeitsbedingungen.
Ich bin Berufsanfänger und gehe mit knapp 2000 Euro netto nach Hause.

Ich kann ja mal meine Frau fragen, was sie als Berufsanfängerin direkt nach der Uni verdient (brauch ich nicht, ich weiss es ja, deswegen muss ich ja arbeiten ;-) )...das Einzige was mich ECHT ankotzt sind die Arbeitszeiten/Bedingungen, ansonsten bin ich zufrieden...

Welcher Tarif, wenn ich fragen darf? Mein Einstiegsgehalt betrug gerade mal knapp 1640 € netto... und nein, zufrieden war/bin ich mit dem Gehalt sicherlich nicht.

alley_cat75
06.07.2007, 13:46
Darf ich mal provokativ fragen, warum man sich auf derart schlechte Bezahlung einlässt? Eine Freundin von mir arbeitet wg. Promotion halbtags in einer Klinik und hat netto 1350 Euro raus - ohne Dienste! Ich habe bei meinen Bewerbungsgesprächen gezielt nach dem Gehalt gefragt und mich auch vorher schlau gemacht. Die miesesten Gehälter in Berlin zahlen Helios und DRK Kliniken - no go.

okulix
06.07.2007, 13:58
Welcher Tarif, wenn ich fragen darf? Mein Einstiegsgehalt betrug gerade mal knapp 1640 € netto... und nein, zufrieden war/bin ich mit dem Gehalt sicherlich nicht. Durch die unterschiedlichen Steuerklassen kommen bei gleichem Tarifgehalt sehr unterschiedliche netto-Gehälter raus.

Das Nettogehalt für 3400 brutto liegt je nach Steurklasse zwischen ca. 1400 Euro und ca. 2300 Euro.

Edit: Die Leute, die > 2300 angeklickt haben, könnten an einer West-Uniklinik arbeiten und Steuerklasse III haben: brutto 3600€ / netto ca.2400 €.

Deshalb sind die Beträge aus der Umfrage sind nicht so ausagekräftig, wenn die Steuerklasse nicht dazu angegeben wird.

@psycho 1899: Du sagst, dass Dein Einstiegsgehalt 1640 Euro betrug. Wann war das denn, und nach welchem Tarif bist Du damals bezahlt worden?
-----------
Edit: Die Leute, die > 2300 angeklickt haben, könnten an einer West-Uniklinik arbeiten, verheiratet sein und Steuerklasse III haben.

alley_cat75
06.07.2007, 14:10
Durch die unterschiedlichen Steuerklassen kommen bei gleichem Tarifgehalt sehr unterschiedliche netto-Gehälter raus.

Das scheint so manch Einer hier nicht zu verstehen... :-nix

psycho1899
06.07.2007, 14:24
Durch die unterschiedlichen Steuerklassen kommen bei gleichem Tarifgehalt sehr unterschiedliche netto-Gehälter raus.

Das Nettogehalt für 3400 brutto liegt je nach Steurklasse zwischen ca. 1400 Euro und ca. 2300 Euro.

Deshalb sind die Beträge aus der Umfrage sind nicht so ausagekräftig, wenn die Steuerklasse nicht dazu angegeben wird.

@psycho 1899: Du sagst, dass Dein Einstiegsgehalt 1640 Euro betrug. Wann war das denn, und nach welchem Tarif bist Du damals bezahlt worden?

Arbeitsbeginn war im August 2006. Tarif: AVR Charitas. 26 J, ledig, 0 Kinder. Steuerklasse I ergo.

okulix
06.07.2007, 14:24
@alley cat und psycho1899:

In der Umfrage werden Äpfel, Birnen und Quitten verglichen: ;-)

Gehälter verschiedener Steuerklassen und verschiedener Jahrgänge.

psycho1899
06.07.2007, 14:28
Darf ich mal provokativ fragen, warum man sich auf derart schlechte Bezahlung einlässt? Eine Freundin von mir arbeitet wg. Promotion halbtags in einer Klinik und hat netto 1350 Euro raus - ohne Dienste! Ich habe bei meinen Bewerbungsgesprächen gezielt nach dem Gehalt gefragt und mich auch vorher schlau gemacht. Die miesesten Gehälter in Berlin zahlen Helios und DRK Kliniken - no go.

Da ich in der Stadt, in der ich studiert habe, gerne bleiben wollte und es nur 2 Möglichkeiten für mein Fachgebiet gab (das eine war die Uniklinik, das andere eben ein Haus in kirchlicher Trägerschaft) und ich zudem von dem Haus/der Fachabteilung sehr viel Gutes gehört hatte (was sich durchaus bestätigt hat), habe ich das Angebot angenommen.

psycho1899
06.07.2007, 14:30
@alley cat und psycho1899:

In der Umfrage werden Äpfel, Birnen und Quitten verglichen: ;-)

Gehälter verschiedener Steuerklassen und verschiedener Jahrgänge.

Das Problem der Steuerklasse ließe sich in einer Umfrage umgehen, indem man das Bruttogehalt erfragt. Dann kämen jedoch noch Faktoren wie Jahrgang (bzw. Berufserfahrung nach dem TVÄ), Familienstand, Kinderzahl und ggfs. Ost/West hinzu.

okulix
06.07.2007, 14:58
Das Problem der Steuerklasse ließe sich in einer Umfrage umgehen, indem man das Bruttogehalt erfragt. Eben. Deshalb ist es üblich, Brutto-Gehälter zu vergleichen.

Und selbst die sind nicht alle vergleichbar, weil
sie sich auf unterschiedliche Wochenstundenzahlen beziehen.

Zum Beispiel der TV-Ä/VKA (kommunale Kliniken): 40 h/Woche; TV-Ä/TdL (Unikliniken): 42 h/Woche; TV-Ä zwischen MB und Asklepios Hamburg soweit ich mich erinnere < 40 h/Woche (aber ohne Gewähr, hab nicht extra nachgesehen); TVöD auch < 40 h/Woche, soweit ich weiß.

Beispiel: Das niedrigere Einsteiger-Grundgehalt beim TV-Ä/VKA (3420 €) vs. 3600 € beim TV-Ä/TdL kommt durch die niedrigere Stundenzahl zustande. Die brutto-Stundenlöhne der Berufsanfänger sind bei beiden Tarifen gleich.


Dann kämen jedoch noch Faktoren wie Jahrgang (bzw. Berufserfahrung nach dem TVÄ), Familienstand, Kinderzahl und ggfs. Ost/West hinzu.Ost-West-Unterschiede wären ja durch die Tarife vorgegeben.

Und: Wegen der Höhe der Tarifgehälter muss man keine Umfrage machen. TVöD und viele der MB-Verträge kann jeder im Inet finden. Interessant wären die Verträge zwischen MB und allen privaten und kirchlichen Klinikbetreiben. Die findet man anscheinend (noch) nicht alle im Netz.

Was für eine Umfrage vielleicht eher interessant wäre:

Thema: Werdet ihr nach Tarif bezahlt?

- ich werde nach Tarif bezahlt

- ich werde übertariflich bezahlt

- ich werde unter Tarif bezahlt

- für mein Krankenhaus gibt es keinen gültigen Tarifvertrag


Oder Vorschlag für anderes Thema:

"Nach welchem Tarifvertrag werdet ihr bezahlt?" Und dann soweit vorhanden, einen Link zum Tarifvertrag posten.

okulix
06.07.2007, 15:16
@psycho1899:
Noch was: Eigentlich dürfte man auch nicht die brutto-Monatsgehälter vergleichen, sondern müsste die brutto-Jahresgehälter vergleichen.
Jahressonderzahlungen (Weihnachtsgeld und so) sind zwar in vielen Tarifverträgen abgeschafft, aber bei Verträgen mit einzelnen Häusern oder privatenTrägern könnte es so etwas noch geben.

Edit:
Aber ich finde, man sollte seine Energien lieber in Verbesserung der Arbeitsbedingungen investieren als in Diskussionen über die Unterschiede zwischen den Tarifverträgen.

Kackbratze
06.07.2007, 15:40
Nur Bares ist Wahres, wen interessieren schon Details wie Arbetisbedingungen und so?

habichnicht
07.07.2007, 15:42
wen interessieren schon Details wie Arbetisbedingungen und so?Mich. Deshalb wüsste ich gern, wie familienfreundlich Alleys Krankenhaus ist.

Kein Problem, das wäre wunderbar und würde ganz bestimmt nicht die Kosten bzw. Löcher im Haushalt verursachen, die Du hier beschreibst. Als Ossi-Frau bleibe ich bestimmt nicht 3 Jahre lang zu Hause und erziehe mein Kind. Dementsprechend wäre das 2. Gehalt ganz schnell wieder drin.Okay. In meine auch, dass frau wegen der Kinder nicht jahrelang zuhause bleiben muss, und für die Entwicklung der Kinder ist der Besuch eines Kindergartens auf jeden Fall zu empfehlen, unabhängig davon, ob die Mutter berufstätig ist oder nicht. Zu Kinderkrippen kann ich nichts sagen, denn damit kenne ich mich nicht aus.

@alley:

Nun lass uns mal den Blick weiter in die Zukunft richten:

Du hast Dein Kind bekommen und zwei Jahre lang Elterngeld (imho eine gute Sache, die unsere Familienministerin da durchgesetzt hat!) Anspruch genommen. Dein Kind ist nun zwei bis zweieinhalb Jahre alt, und Du möchtest wieder in Deinem Krankenhaus arbeiten.

Dein Mann, der Ingenieur, arbeitet in der Industrie, geht morgens früh aus dem Haus und kommt abends zwischen 18 und 20 Uhr zurück. Er kann aus betrieblichen Gründen nicht auf Teilzeitarbeit reduzieren.

Egal, ob Du voll oder in Teilzeit arbeiten willst, Du wirst vermutlich auch Spät- und Nachtdienste machen müssen. (Oder ist Dein Musterkrankenhaus so familienfreundlich, dass Du als Mutti nur Frühdienste machen müsstest?)

Also: Wer kümmert sich um Dein Kind, während Du im Kh bist? Hat Dein Krankenhaus eine Kinderkrippe und einen Kindergarten, in der die Kinder so lang versorgt werden, bis Dein Mann sie abends, wenn er von der Arbeit kommt, abholt?
Oder gibt es in der Nähe Deines Krankenhauses bzw. an Deinem Wohnort eine Kinderkrippe und einen Kindergarten, die bei Deinen Arbeitszeiten und denen Deines Mannes infrage kämen? Die müssten die Kinder morgens sehr früh annehmen und abends sehr lang versorgen; auf jedem Fall länger, als es in den meisten Kindergärten üblich ist.

tarumo
07.07.2007, 16:34
Um den Faden einmal weiterzuspinnen: der Vertrag von alley_cat ist ja ganz sicher befris..nein, wie dumm von mir, es ist wohl eine Festanstellung mit garantiertem Gehaltszuwachs auf Lebenszeit. Und der Krankenhausträger wird auch nie pleite machen oder den Laden verkaufen. Ebenso ist es völlig undenkbar, daß man nach Facharztprüfung weiter als Assi bezahlt wird bzw. mit irgendwelchen winkeljuristischen Zügen das Oberarztgehalt vorenthalten wird. Alternativ bleibt sie in einer Praxis von Kassenanfragen, Regressdrohungen und den üblichen 30% Zahlungsausfällen durch die GKV verschont. Die restlichen 70% kommen zwei Jahre verspätet. Und die erwähnten günstigen Kredite für alley cat oder die Eltern werden auch ganz sicher nie fällig gestellt, nachdem die örtliche Bank diese an amerikaische Fonds verkauft hat. Ach ja: ich vergaß: die Rente ist natürlich sicher...dumm nur, daß die Politik die Versorgungswerke schon lange im Visier hat.
Alles Dinge, die sich durch ein halbwegs geschlossenes Auftreten der Ärzteschaft hätten vermeiden lassen, aber nein, es sind ja immer nur ein paar andere, die es trifft, und die sind ja selbst schuld.
In Deutschland gab es jahrzehntelang den Deal, daß Akademiker später ins Berufsleben starten, dafür aber auch ein höheres Gehalt kassieren dürfen. Trotz Ärztemangel funktioniert das halt nicht mehr. Und mich interessiert nicht, was jüngere oder gleichalte Schwester oder Lokführer verdienen, unter den alten EU-Ländern nehmen wir den Schlußplatz ein. Punktum.

Friedchen0811
08.07.2007, 21:21
Man könnte meinen, es wird einem einfach nicht gegönnt, wenn man mit dem, was man hat, zufrieden ist... zum :-kotz