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Medimatze
09.07.2007, 21:12
Nein, bin ich nicht. Und ich hätte gern ein nagelneues Auto und ein eigenes Pferd. Ein Lottogewinn wäre auch toll. Und warum überhaupt arbeiten? Krank will ich auch nie werden. Immer gesund sein und immer besser leben als andere. :-dafür


Achso, es hörte sich nämlich so an als würdest du zufrieden sein.

Medimatze
09.07.2007, 21:16
Wie kann man nur so gierig sein und noch mehr wollen? ;-)

Stimmt. Alley hat es ja erwähnt. In Afrika wird gehungert, der Tsunami hat die halbe Erde weggespült, gestern war Live-Earth und ich beschwere mich über zu wenig Geld. Tsstststs. Also ich gehe jetzt in mein Bett und werde von Geld, Gold und Glück träumen welches ich doch habe... Gute Nacht!

habichnicht
09.07.2007, 21:29
Wie kann man mit einem Job zufrieden sein, bei dem jeder unstudierte mehr verdient als man selbst.Also mein Kumpel Doc-Ingi-Matze hat bei Steuerklasse III mit seinen 2300 Euro netto gut das Doppelte des (noch hypothetischen) netto-Mindestlohns bei Steuerklasse III, allerdings arbeitet er dafür keine 170 Stunden pro Monat, sondern 240 Stunden.

Und auch beim Netto-Stundenlohn ist Doc-Ingi-Matze immer noch besser dran, denn der (noch hypothetische) Netto-Mindeststundenlohn läge bei Steuerklasse III bei 5,90 Euro, während Doc-Ingi-Matze netto immerhin 9,60 Euro pro Stunde bekommt.:-))

HorstHützel
09.07.2007, 21:52
Sie wirtschaften anders, haben andere Prioritäten und vielleicht einfach mehr Optimismus. Und aus diesem Optimismus wächst der Mut, Dinge anzupacken, wie Kinder kriegen, Häuser bauen, zwei Autos zu unterhalten etc. Und zufriedene Menschen sind nicht die Ursache für Eure Unzufriedenheit.

Mit fehlendem Optimismus hat das nicht viel zu tun.
Ich bin 27 Jahre alt, verheiratet, 1 Kind (4). Meine Frau arbeitet zu 80% in der Altenpflege, ich nebenbei in der Krankenpflege. Wir wohnen zu 3. auf 66m2, haben leider keine Elternbank, die uns zinslose Darlehen für den Hausbau vorstreckt, noch leisten wir uns mehr als einen 11 Jahre alten Opel, der dieses Jahr hoffentlich noch über den TÜV kommt.
Wir planten noch ein 2. Kind zu bekommen. Unbezahltem PJ (siehe anderen Thread) sei Dank wird das aber noch warten müssen...
Wir nagen zwar nicht am Hungertuch, noch bin ich allzu unzufrieden mit der Situation, bin ich doch relativ lange davon ausgegangen später mal "ganz gut" zu verdienen (HAHA!). Erschreckenderweise wird sich die das Ganze nach dem Studium aber nicht großartig ändern. Nur, dass ich mehr arbeiten muss und netto pro Stunde weniger, als als exam. Aushilfspfleger jetzt verdienen werde.

Das finde ich nicht fair, nach 6 Jahren Studium und dann wahrscheinlich einer mind. 60h-Woche

HH

Friedchen0811
09.07.2007, 22:05
Na wo liegen denn meine Prioritäten. Da war doch was mit Haus usw. Aber genau das ist es doch. Habe keine besonderen Ansprüche, sondern nur spießig ein Haus, ein Kind und ein Auto mit einer Garage. DAS geht mit einem 12Euro/Stunde-Job eben nicht!

Warum nicht? Bei vielen anderen geht es doch auch?


Doch genau das ist das Problem. Wie kann man mit einem Job zufrieden sein, bei dem jeder unstudierte mehr verdient als man selbst. Ich bin nicht mit meinem Leben unzufrieden, ich bin mit der Bezahlung unzufrieden.

Im ersten Absatz sagst Du noch, dass Du mit Deinem Leben unzufrieden bist, weil Du Dir "Haus, Kind und Auto in Garage" nicht leisten kannst, und kurz darauf behauptest Du, Du seist lediglich mit dem Stundenlohn unzufrieden. Was denn nun? Das zweite Argument wird immer dann angeführt, wenn andere das erste als haltlos entlarven. Das zweite Argument kann ich nachvollziehen, das erste nicht. Und wenn es darum geht, auf die Straße zu gehen für bessere Arbeitsbedingungen für Ärzte, bin ich dabei. Aber hört doch endlich alle auf mit der "Uns-gehts-so-schlecht-wir-können-uns-nichts-leisten-Leier". Das ist doch einfach nicht wahr!:-meinung

Friedchen0811
09.07.2007, 22:16
Mit fehlendem Optimismus hat das nicht viel zu tun.
Ich bin 27 Jahre alt, verheiratet, 1 Kind (4). Meine Frau arbeitet zu 80% in der Altenpflege, ich nebenbei in der Krankenpflege. Wir wohnen zu 3. auf 66m2, haben leider keine Elternbank, die uns zinslose Darlehen für den Hausbau vorstreckt, noch leisten wir uns mehr als einen 11 Jahre alten Opel, der dieses Jahr hoffentlich noch über den TÜV kommt.
Wir planten noch ein 2. Kind zu bekommen. Unbezahltem PJ (siehe anderen Thread) sei Dank wird das aber noch warten müssen...
Wir nagen zwar nicht am Hungertuch, noch bin ich allzu unzufrieden mit der Situation, bin ich doch relativ lange davon ausgegangen später mal "ganz gut" zu verdienen (HAHA!). Erschreckenderweise wird sich die das Ganze nach dem Studium aber nicht großartig ändern. Nur, dass ich mehr arbeiten muss und netto pro Stunde weniger, als als exam. Aushilfspfleger jetzt verdienen werde.

Das finde ich nicht fair, nach 6 Jahren Studium und dann wahrscheinlich einer mind. 60h-Woche

HH

Ich stecke natürlich nicht in Euren Schuhen. Aber ich habe mit meinem Mann bis jetzt in einer Ein-Zimmer-Wohnung auf 42qm gewohnt. Mein Mann fuhr jeden Tag 60km zur Arbeit, hin und zurück, wie teuer das ist, kann man sich ausrechnen. Im letzten Jahr habe ich kein Bafög mehr bekommen, dafür musste ich bei der KfW einen Bildungskredit aufnehmen. Von zu Hause gabs auch nix. Aber wir sind trotzdem gut ausgekommen. Das, was ich am Ende des ersten Arbeitsmonats auf dem Konto haben werde, wird trotz jetzt höherer Miete, Bafög- und Studienkredit-Rückzahlung so viel sein, wie ich noch nie in meinem Leben zur Verfügung gehabt habe. Ende September gebe ich gerne eine detaillierte Aufstellung aller unserer Einnahmen und Ausgaben...

habichnicht
09.07.2007, 23:03
Ich hab mir mal den Spaß gemacht auszurechnen, ob man für eine monatliche Hypothekenrate von 1000 Euro ohne Eigenkapital ein Haus bekäme.

Hab dazu diesen Link verwendet:
http://www.financescout24.de/de/navigation/bauen_und_wohnen/baufinanzierung/Baufinanzierung_Modul.jsp?refid=P2007_08_rms_googl e_baufi_0301&track=rmsarcar.com


Für ein Reihenhaus in gutem Zustand und guter Lage müsste man bei uns (Kleinstadt!!) 200 000 Euro zahlen.

Für eine Rate von 1000 Euro/Monat bekäme man einen Hypothekenkredit von 150 000 Euro bei 5 % Zinsen (ist eher etwas zu niedrig angesetzt) und 3 % Anfangs-Tilgung (ist üblich).
Nach 20 Jahren wäre der Kredit getilgt.

Zum Kaufpreis von 200 000 Euro fehlten dann aber immer noch 50 000 Euro Eigenkapital!

Also: Ohne Erbschaft, Ersparnisse, Eltern, Lottgewinn etc. bekäme man bei uns für 1000 Euro pro Monat nicht mal ein gutes Reihenhaus.

habichnicht
10.07.2007, 06:43
Noch etwas zum Stichwort Mindestlohn:

Ich bin für die Einführung des Mindest-Stundenlohns, den der DGB fordert,denn für ehrliche Vollzeitarbeit sollte man mindestens das offizielle Existenzminimum und noch ein bisschen mehr bekommen.

Die Frage, um die es hier geht, lautet dann: Welchen Wert hat eine Stunde Arbeit bei einer Tätigkeit, für die man ein erfolgreich abgeschlossenes Hochschulstudium braucht, im Vergleich zu diesem Mindest-Stundenlohn? Und da darf man imho auch die Netto-Stundenlöhne vergleichen.

Medimatze
10.07.2007, 07:52
Warum nicht? Bei vielen anderen geht es doch auch?



Im ersten Absatz sagst Du noch, dass Du mit Deinem Leben unzufrieden bist, weil Du Dir "Haus, Kind und Auto in Garage" nicht leisten kannst, und kurz darauf behauptest Du, Du seist lediglich mit dem Stundenlohn unzufrieden. Was denn nun? Das zweite Argument wird immer dann angeführt, wenn andere das erste als haltlos entlarven. Das zweite Argument kann ich nachvollziehen, das erste nicht. Und wenn es darum geht, auf die Straße zu gehen für bessere Arbeitsbedingungen für Ärzte, bin ich dabei. Aber hört doch endlich alle auf mit der "Uns-gehts-so-schlecht-wir-können-uns-nichts-leisten-Leier". Das ist doch einfach nicht wahr!:-meinung

In meinem ersten Satz sage ich nicht, dass ich mit meinem Leben unzufrieden bin. Kind und Auto habe ich ja, leisten kann ich es mir -zu welchem Preis. Weil ich 240 Stunden im Monat arbeite. Da stimmt das Gleichgewicht nicht.

Es geht nicht darum, dass man sich nichts leisten kann, sondern darum, dass der Wert der Arbeit zu gering bezahlt wird. Ich kann und will nicht mit einem Lohn zufrieden sein, bei dem ich zwar nicht verhungere, aber mir eben auch nichts zusätzlich leisten kann, obwohl ich eine Leistung erbringe. Bei 2300Euro gehen 850 Euro Miete drauf, 300Euro für Versicherungen, 300Euro fürs Auto, 400Euro Haushaltsgeld, Bausparer 300Euro, Rückzahlung von Schulden aus Studium 200Euro. Überleg mal wann ich 50.000Euro für eine Hausanzahlung hätte!!! In 13 Jahren!!! Ja es stimmt. Ein Haus kann ich mir nicht leisten, also werfe ich jeden Monat 850Euro aus dem Fenster für Miete. Geht anderen anders offensichtlich.

Medimatze
10.07.2007, 07:52
Noch etwas zum Stichwort Mindestlohn:

Ich bin für die Einführung des Mindest-Stundenlohns, den der DGB fordert,denn für ehrliche Vollzeitarbeit sollte man mindestens das offizielle Existenzminimum und noch ein bisschen mehr bekommen.

Die Frage, um die es hier geht, lautet dann: Welchen Wert hat eine Stunde Arbeit bei einer Tätigkeit, für die man ein erfolgreich abgeschlossenes Hochschulstudium braucht, im Vergleich zu diesem Mindest-Stundenlohn? Und da darf man imho auch die Netto-Stundenlöhne vergleichen.

Danke dass Du es wenigstens kapiert hast! :-winky

astrophys
10.07.2007, 08:06
Ich kann und will nicht mit einem Lohn zufrieden sein, bei dem ich zwar nicht verhungere, aber mir eben auch nichts zusätzlich leisten kann, obwohl ich eine Leistung erbringe.

Also ich verdiene netto 850 Euro weniger als du, habe ein Auto, zahle Miete, zahle Schulden aus dem Studium zurück und kann im Normalfall etwa 200 Euro im Monat sparen ohne das Gefühl zu haben mir nix leisten zu können. Wenn man mit 2300 netto das Gefühl hat, sich nix leisten zu können, dann kann man nicht mit Geld umgehen :-meinung

tine74
10.07.2007, 08:20
Wenn man mit 2300 netto das Gefühl hat, sich nix leisten zu können, dann kann man nicht mit Geld umgehen :-meinung

Oder man wohnt einfach in einer anderen Gegend, in der die Lebenshaltungskosten ganz anders aussehen :-meinung

Feuerblick
10.07.2007, 08:21
Ein Haus kann ich mir nicht leisten, also werfe ich jeden Monat 850Euro aus dem Fenster für Miete. Geht anderen anders offensichtlich.Wow! Wo wohnst/arbeitest du und wie groß ist deine Wohnung??? Ist das schon mit Nebenkosten? Du lieber Himmel, bin ich froh, dass hier am Ende der Welt Wohnen nicht so teuer ist... Mal abgesehen davon, dass mir mein Geld für soviel Miete echt zu schade wäre.

habichnicht
10.07.2007, 08:33
Wow! Wo wohnst/arbeitest du und wie groß ist deine Wohnung??? Ist das schon mit Nebenkosten? Du lieber Himmel, bin ich froh, dass hier am Ende der Welt Wohnen nicht so teuer ist... Mal abgesehen davon, dass mir mein Geld für soviel Miete echt zu schade wäre.@Feuerblick, Du bist Single, Medimatze hat Frau und Kind ;-)

Feuerblick
10.07.2007, 08:40
Naja, das hat auch nur bedingt etwas mit der Wohnungsgröße zu tun, oder? Ich hab auch drei Zimmer, Küche/Bad/Flur, weil kleinere Wohnungen hier überwiegend dunkle Löcher zu sein scheinen und zahle trotzdem bei weitem keine 850 Euro. Daher die Frage, WO er wohnt, denn das scheint ein teures Pflaster zu sein. ;-)

habichnicht
10.07.2007, 08:49
Mietenspiegel Hamburg für das Jahr 2005:

http://fhh.hamburg.de/stadt/Aktuell/behoerden/stadtentwicklung-umwelt/service/mietenspiegel/mietenspiegel-tabelle-05,property=source.pdf


Baujahr der Wohnung: 1988 - 2004, gute Wohnlage:

Quadratmeter kalt: zwischen 8 und 12 Euro

=> 3-Zimmer-Wohnung mit 80 bis 90 m²: zwischen 640 und 1080 Euro kalt.

Als 32-jähriger Akademiker mit Frau und Kind wird man sich doch eine 3-Zimmerwohnung in guter Lage gönnen dürfen?

p. s.: Ich weiß nicht, in welcher Stadt Medimatze wohnt. Hab eben mal hamburg als Beispiel genommen, weil ich den Hamburger Mietenspiegel als ersten gefunden habe.

astrophys
10.07.2007, 08:55
Naja, hier in Berlin kann man für eine 90 qm Wohnung zwischen 300 und 2000 Euro kalt bezahlen...

habichnicht
10.07.2007, 08:57
Naja, hier in Berlin kann man für eine 90 qm Wohnung zwischen 300 und 2000 Euro kalt bezahlen...Hängt eben von der Gegend ab, wie in jeder Stadt. Und wie gesagt, nach einem abgeschlossenen Hochschulstudium und Vollzeitarbeit in einem anspruchsvollen Job wird man sich und seiner Familie doch eine 3-Zimmer-Wohnung in einer besseren Gegend gönnen können dürfen.

Feuerblick
10.07.2007, 09:13
Tja, "gönnen dürfen" ist keine Frage, aber dann zu sagen, man könne sich ja nichts leisten, ist schon... naja... Man muss eben sehen, wo man seine Prioritäten setzt. Ich fühle mich eigentlich nicht so, als müsste ich an allen Ecken und Kanten sparen - eher im Gegenteil. :-nix Ich kann ordentlich Geld ansparen, wohne in einer schönen Wohnung in netter Wohngegend (aber eben nicht in der Stadt), habe ein Auto, fahre lange Strecken, reise durch die Gegend... und war trotzdem noch nie annähernd blank am Monatsende.

habichnicht
10.07.2007, 09:13
http://fhh.hamburg.de/stadt/Aktuell/behoerden/stadtentwicklung-umwelt/service/mietenspiegel/start.html



Mit einer durchschnittlichen Miete von 6,26 Euro pro m² liegt Hamburg zudem unter dem Mietpreisniveau anderer Großstädte. Selbst mit dem Durchschnitt von 6,26 Euro pro m² wären es bei 90 m² knapp 600 Euro kalt.