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Ionamaria
16.06.2007, 20:29
Ich glaub, das sind so die Kommentare, die die Realität ganz gut ausdrücken.


Ich finds alles sehr schade. Denn der Job an sich, den liebe ich.
Und ich finde den Job sehr sinnvoll. Aber die Realität so zu sehen, ist nicht angenehm.
Mediziner sein ist nun ein soziales Fach... in gewissem Sinne.

Es kommt nichts bei rum. Es wird nichts produziert. Außer "Gesundheit". Das will niemand zahlen. Man "spart" ja nicht auf seine Gesundheit, wie ZB auf ein Haus, Auto oder sonstwas. Sondern man ist gesund, wenn man die Krankenkassenbeiträge zahlt, und fragt sich, warum das so viel kostet und immer teurer wird... und wenn man krank ist, dann kann man nicht mehr zahlen und erwartet, dass einem geholfen wird. So.

Adrenalino
17.06.2007, 00:50
Traurig aber wohl wahr...
Die Arbeitsbedingungen lassen einen wirklich zweifeln.
Aber dann? Davon abbringen? Nein, hat es mich nicht. Irgendwie wirds schon klappen.
Und was ist die Moral von der Geschicht?
Würd ich gern wissen...

Und, was ist jetzt? :-nix

unclejohn
17.06.2007, 01:08
Hi!

Kanada soll ganz schön sein! :-)) Warum hier bleiben?!

lg

Arman
17.06.2007, 08:38
Hi!

Kanada soll ganz schön sein! :-)) Warum hier bleiben?!

lg


Ich liebe Deutschland!
wie bringen es so viele übers Herz abzuhauen? :-???

schnulli
17.06.2007, 09:35
Ich liebe Deutschland!
wie bringen es so viele übers Herz abzuhauen? :-???

Man muss es nur anders betrachten - abhauen ist ja was Negatives, aber wenn du mal drüber nachdenkst was sich dir für neue Wege eröffnen (neues Land, neue Sprache, anderes Essen, Kultur und und und) finde ich es vollkommen nachvollziehbar das soviele "abhauen" :-)

Außerdem ist es echt eine Lebenserfahrung und es muss ja nicht zwangsläufig heißen das man nun für IMMER an besagtes Land gekettet ist! :-top

Hardyle
17.06.2007, 10:55
Der Beitrag ist gut, regt zum Nachdenken an ...

Aber nun mal zu den Antworten:
@unclejohn: Und, was bringt es uns, wenn wir alle flüchten (das soll jetzt nicht heißen, dass mich das Ausland un ddie Erfahrungen dort nicht auch reizen würden) und vor der Realtität die Augen verschließen??? Dann wird sich wahrhaftig nie etwas ändern ... Ist es nicht vielleicht besser, sich dem zu stellen und versuchen etwas zu ändern? Ich meine, die Strikes (wenn sie auch nicht viel gebracht haben) waren schon mal ein Anfang. Man muss vielleicht auch dem Rest der Bevölkerung mal die Augen öffnen ...
Ich bin mir nicht sicher, bisher bin ich noch ein Mensch, der versucht etwas zu ändern (jetzt mal auf die schullaufbahn bezogen) - geht dieser "Wille" den im Studium verloren?

Arman
17.06.2007, 13:01
Man muss es nur anders betrachten - abhauen ist ja was Negatives, aber wenn du mal drüber nachdenkst was sich dir für neue Wege eröffnen (neues Land, neue Sprache, anderes Essen, Kultur und und und) finde ich es vollkommen nachvollziehbar das soviele "abhauen" :-)

Außerdem ist es echt eine Lebenserfahrung und es muss ja nicht zwangsläufig heißen das man nun für IMMER an besagtes Land gekettet ist! :-top


hm, vielleicht liegts bei mir daran, dass ich bereits zwei Kulturen kenne, als Iraner. Hab nie den Drang gehabt andere Länder zu erkundschaften.
Ich liebe es zwar mit menschen aus den verschiedensten Kulturen zutun zu haben, aber fühle mich letztendlich hier in good old germany am wohlsten.

schnulli
17.06.2007, 13:50
vielleicht liegt es wirklich daran, aber vielleicht bist du auch einfach nicht der "Reisetyp" :-D

zum glück - wäre ja schlimm wenn jeder Deutsche mal für 5 Jahre weg aus SCHLAAAAAND gehen würde

Arman
17.06.2007, 15:59
vielleicht liegt es wirklich daran, aber vielleicht bist du auch einfach nicht der "Reisetyp" :-D

zum glück - wäre ja schlimm wenn jeder Deutsche mal für 5 Jahre weg aus SCHLAAAAAND gehen würde

ja! mein letzter Urlaub im Ausland liegt 6 Jahre zurück. :-blush

05deinin
17.06.2007, 18:28
Der Beitrag ist gut, regt zum Nachdenken an ...

Aber nun mal zu den Antworten:
@unclejohn: Und, was bringt es uns, wenn wir alle flüchten (das soll jetzt nicht heißen, dass mich das Ausland un ddie Erfahrungen dort nicht auch reizen würden) und vor der Realtität die Augen verschließen??? Dann wird sich wahrhaftig nie etwas ändern

Ich sag jetzt mal ganz provokativ: und was geht mich das an, wenn sich hier nie was ändert? Was hält mich in diesem Land, in dem man schon in der Grundschule eingebläut bekommt, dass man sich dafür schämen soll ein Deutscher zu sein??? Hier gibt es kein Nationalgefühl (im positiven Sinne) und somit keinen der sich dafür einsätzt...
könnt ihr euch an die Werbung erinnern: "Deutschland, das sind wir"
diese wurde nach wenigen Wochen abgesetzt weil sie nur Gelächter hervorgerufen hat!
ich meine ich werde es so machen- hier studieren vllt. auch die Assiszeit in ner Uniklinik... und dann kannnste überall hingehen, weil deutsches Know- how halt NOCH (wie lange? wenn sich an der Bildungspolitik nix ändert) gefragt ist im Ausland und die Ausbildung sehr gut ist... NOch...

Demisz
17.06.2007, 21:13
immer diese "zum denken anregenden" beiträge kann ich nich mehr sehen! ich mein es wird immer behauptet die arbeitssituation is schlecht und so und man soll schlecht verdienen und man sollte lieber auswandern oder gar nich erst studieren... wir habens glaub ich alle langsam verstanden und jeden tag n neues thema darüber zu sehen is echt nervig. zu den behauptungen wie schlechte arbeitszeiten oder schlechter verdienst: ich war letzte woche bei dem chefarzt in unserem kreiskrankenhaus wegen eines arztpraktikums, und dieser war der meinung, dass man nich allem glauben schenken darf, was man so hört, denn in dem krankenhaus (und in vielen anderen auch) arbeiten ALLE ärzte nie mehr als 40 stunden die woche und der bereitschaftsdienst soll auch recht gering sein. auch der verdienst is wohl ok. klar in england oder so verdienen ärzte viel mehr, aber dort sind auch die lebenshaltungskosten viel höher. also bitte aufhören mit jammern und das studium durchziehen und nich alle vergraulen, und wenn das für einige doch sooo schlimm is, sollen sie aufhören!

Ionamaria
17.06.2007, 21:35
also bitte aufhören mit jammern und das studium durchziehen und nich alle vergraulen, und wenn das für einige doch sooo schlimm is, sollen sie aufhören!

genauso hab ich auch immer gedacht...


chefarzt in unserem kreiskrankenhaus wegen eines arztpraktikums, und dieser war der meinung, dass man nich allem glauben schenken darf, was man so hört, denn in dem krankenhaus (und in vielen anderen auch) arbeiten ALLE ärzte nie mehr als 40 stunden die woche und der bereitschaftsdienst soll auch recht gering sein. auch der verdienst is wohl ok.
ich glaube kaum, dass ein Chef Dir etwas anderes erzählen würde.

Adrenalino
17.06.2007, 23:33
*g* 40Studen würd ich auch nie und nimmer glauben.
Aber ich arbeite lieber mehr und dann als Arzt, wie 40Stunden in der Woche als Pfleger *graus*...
Pflegehölle....
Wenn schon Hölle, dann Medizin :-))

Ionamaria
17.06.2007, 23:40
und dieser war der meinung, dass man nich allem glauben schenken darf, was man so hört, denn in dem krankenhaus (und in vielen anderen auch) arbeiten ALLE ärzte nie mehr als 40 stunden die woche und der bereitschaftsdienst soll auch recht gering sein.

bei Sätzen mit "alle" und "nie" sollte man stutzig werden.

astrophys
17.06.2007, 23:59
"Warum habe ich nicht auf die Leute gehört, die gesagt haben, wie krass die Bedingungen sind. Ich hätte in die Wirtschaft gehen sollen, da ist alles toll und geregelt und jetzt sitze ich hier mit meiner 60h-Woche und es gibt keinen Ausweg mehr!".


Das hört sich aber sehr nach "Nachbars Kirschen schmecken süsser" an.



Dieser Schichtdienst ist auch nicht das Wahre.

Warum nicht?



Von den Unikliniken ganz zu schweigen. Wobei man sagen muß, da trifft man auf "Workaholics aus Leidenschaft". Wobei "Leiden" betont sein will. Bis man irgendwann merkt, dass man von Ruhm und Aufmerksamkeit, selbst als narzißtischer Mensch, auch nicht glücklich wird.

Es gibt durchaus Leute, für die der Job alles ist.



Der Aufwand, den man im Studium treibt, die Arbeit, die man sich macht, die zahlt sich meiner Erfahrung nach leider nicht wirklich aus (dabei steh ich noch ganz am Anfang). Aber ich hab nicht das Gefühl, dass sich die Bedingungen in absehbarer Zeit verbessern. Im Gegenteil.

Wie würde es sich deiner Meinung nach denn auszahlen?


Es kommt nichts bei rum. Es wird nichts produziert. Außer "Gesundheit", aber die kostet häufig, wenn einmal "chronisch" ruiniert, einen Haufen. Das will niemand zahlen. Man "spart" ja nicht auf seine Gesundheit, wie ZB auf ein Haus, Auto oder sonstwas. Sondern man ist gesund, wenn man die Krankenkassenbeiträge zahlt, und fragt sich, warum das so viel kostet und immer teurer wird... und wenn man krank ist, dann kann man nicht mehr zahlen und erwartet, dass einem geholfen wird. So.

Somit ist einfach auch nicht so viel Geld da, um alle Ärzte angemessen zu bezahlen, und ihnen vernünftige Arbeitszeiten zu gewähren...

Du weisst aber schon, dass das deutsche Gesundheitssystem das zweitteuerste in Europa und das drittteuerste der Welt ist? Trotzdem ist die Lebenserwartung niedriger als in vielen anderen Ländern.





Und für den, der die ganze Arbeit macht, den Assi (übrigens ist die Jobbezeichnung auch irreleitend, denn er "Assistenzarzt", der assistiert nämlich nicht, sondern macht quasi ALLES) bleibt nicht viel. Und wie lange ist man Assi: 5-6 (10) Jahre. So.

Dir ist auch bekannt, dass Ärzte mit die am besten bezahlte Berufsgruppe im öffentlichen Dienst ist?

nanni83
18.06.2007, 12:49
*g* 40Studen würd ich auch nie und nimmer glauben.
Aber ich arbeite lieber mehr und dann als Arzt, wie 40Stunden in der Woche als Pfleger *graus*...
Pflegehölle....
Wenn schon Hölle, dann Medizin :-))

ja genau meine einstellung, wenn ich schon viel machen muss, dann auch das was ich unbedingt will und mit herzblut, dann sind mir die Überstunden die ich da mache auch egal.

Amelie12
18.06.2007, 17:43
@ Ionamaria:
Aber warum gehst Du denn dann eigentlich nicht in die freie Wirtschaft? Das meine ich jetzt ernst. Je nachdem in welchem Bereich Du dort arbeitest, bist Du für die anderen Gold wert. Bei Unternehmensberatungen, oder bei Medizintechnikunternehmen, in der Pharmabranche etc. Ich weiß nicht, vielleicht bin ich da nun etwas blauäugig, aber mit einem Medizinstudium hat man doch eine große Bandbreite an Möglichkeiten. Und v.a. Du hast einen Vorteil als Arzt, Du kannst jederzeit wenn es mal konjunkturell nicht so läuft, jeder um seinen Job bangen muss oder gar entlassen wird, wieder "zurück", würde ich jetzt mal vermuten. Diese Möglichkeit hat kein Betriebswirt oder Ingenieur. Du kannst sowohl in einer Klinik arbeiten, Dich niederlassen aber auch die "Vorzüge" der freien Wirtschaft genießen, wenn Du das möchtest. Nur die heile Welt herrscht dort auch nicht und der Konkurrenzdruck ist enorm. Aber wenn Du meinst, Du bist dort glücklicher, dann probier es doch einfach aus.

Mich wundert nur immer, dass sich hier auch zahlreiche Betriebswirte und Ingenieure tummeln, die noch ein Medizinstudium "dranhängen" möchten bzw. dies gemacht haben. Überall heißt es Ingenieurmangel, Kaufleute händeringend gesucht etc. Die machen das ja alle nicht zum Spaß. Für so einen Schritt muss es ja Gründe geben, die mich mal interessieren würden. Genau diese Personen hätten ihren Arbeitsplatz ja in der freien Wirtschaft. Weil wenn man dann hier diesen Thread liest, dann muss man sich schon fragen, wie verrückt diese Menschen sein müssen. So im Sinne von "der Weg direkt ins Verderben".

PS: ich hoffe, ihr versteht mich nicht falsch, das hier ist keineswegs böse gemeint und die Bedingungen, wie sie hier geschildert werden, heiße ich auch nicht gut. Aber mich wundert dies eben immer nur. Gerade auch mit Blick auf ältere Studierende, die sich ein Medizinstudium noch "antun". Die müssten doch eigentlich alle ins Grübeln kommen.

docmoechtegern
18.06.2007, 18:12
.......

PS: ich hoffe, ihr versteht mich nicht falsch, das hier ist keineswegs böse gemeint und die Bedingungen, wie sie hier geschildert werden, heiße ich auch nicht gut. Aber mich wundert dies eben immer nur. Gerade auch mit Blick auf ältere Studierende, die sich ein Medizinstudium noch "antun". Die müssten doch eigentlich alle ins Grübeln kommen.Und nicht nur die Älteren kommen ins Grübeln. Auch ich wundere mich immer mehr über manches, was ich hier von den fertigen und fast fertigen Ärzten über den ihr knappes Gehalt und ihre beschissenen Arbeitsbedingungen lese. Ich habe keine Ärzte in meiner Verwandtschaft, sondern nur hauptsächlich Ingenieure, Naturwissenschaftlerund einige Lehrer, deshlab muss ich mich auf das verlassen, was ich über den Arzt-Beruf lese und höre.

Wenn es aber so schlimm ist, wie es hier dargestellt wird, frage ich mich, weshalb mehr als die Hälfte aller Medizinstudenten angeblich aus Arztfamilien stammt. Wenigstens die müssten doch wissen, wie es in dem Beruf wirklich zugeht und abgeschreckt werden. Deren Eltern müssten die doch vom Medizinstudium eher abhalten, als es ihnen auch noch zu finanzieren.

So gut wie alle Arztkinder meiner Jahrgangssstufe an meiner Schule wollen unbedingt Medizin studieren. Einige nehmen sogar Nachhilfe in teuren Nachhilfe-Instituten, um ihren Abischnitt zu verbessern. Der Vater eines dieser Jungs aus meiner Jahrgangsstufe ist Chirurg im Krankenhaus, seine Mutter hat eine Praxis als Allgemeinmedizinerin. Die drei äteren Geschwister dieses Jungen machen Medizin: der älteste Bruder ist schon Assi, der zweitäteste macht gerade das PJ und seine Schwester hat gerade mit dem Studiumbegonnen. Wenn wirklich alles so schlimm wäre, würde dieser Junge doch nicht unbedingt Medizin studieren wollen. Ich versteh das nicht. Das ist alles so widersprüchlich.

VERITAS
18.06.2007, 22:05
Wenn wirklich alles so schlimm wäre, würde dieser Junge doch nicht unbedingt Medizin studieren wollen.
Hahahahahah - das hat doch damit nichts zu tun, warum die Arztkinder fast immer ebenfalls Medizin studieren...
Meist gilt es eine Praxis zu übernehmen, oder durch Beziehungen gibts tolle Stellen. Außerdem herrscht in diesen Familien oft so ein ausgeprägtes Prestigedenken das es NUR den Arztberuf gibt.

Wenn man schon mit 5 auf dem Schulhof stolz rumerzählt, "ey mein alter is Arzt", dann wird eben solcher hinterher kaum Taxifahrer werden wollen...
Berufsbedingungen jucken doch in den Kreisen kein Schwein...

Ionamaria
18.06.2007, 22:26
"Warum habe ich nicht auf die Leute gehört, die gesagt haben, wie krass die Bedingungen sind. Ich hätte in die Wirtschaft gehen sollen, da ist alles toll und geregelt und jetzt sitze ich hier mit meiner 60h-Woche und es gibt keinen Ausweg mehr!".
Das hört sich aber sehr nach "Nachbars Kirschen schmecken süsser" an.

Das hab ich gar nicht geschrieben, nur zitiert. Da wußte ich nicht, wie man zitiert. Aber mit der "freien Wirtschaft" bin ich skeptisch.

Übrigens, danke für Deine anderen Antworten...ich lass mich gern eines besseren belehren.

Mir macht der Job ja Spaß.