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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wie groß muss eine Studienpopulation sein?



juli!
20.06.2007, 21:54
habe Thema für meine Dr.arbeit bekommen - Qualitative Studie, Interviews mit insgesamt ca. 30 Patienten. Kann man mit dieser Anzahl ein signifikantes Ergebnis herausfinden?
Wovon hängen Teilnehmerzahl/ Studiendesign ab?
DANKE!!

M.Cushing
22.06.2007, 20:16
Wie viele Teilnehmer es braucht, damit ein signifikantes Ergebnis herauskommt, hängt von der Effektstärke und der Streuung ab.

Wenn du z.b. den Effekt von hochdosierten Betablockern auf die Herzfrequenz nachweisen willst, kannst du auch mit 10 Patienten ein siginifkantes Ergebnis bekommen...Meistens sind die Effekte in der medizinschen Forschung aber leider nicht so eindeutig.

:-lesen

eggers
18.07.2007, 08:48
Als Tipp für Dich darf ich meine neue Internetseite anpreisen:

Probanden (http://www.probanden.info?from=medilearn) findest Du über die neue Seite www.probanden.info (http://www.probanden.info?from=medilearn).
Du kannst Deine Studie über ein Formular eintragen, danach wird die Studie im Internet präsentiert.

Ich selbst bin Inhaber der Internetseite und freue mich über Rückmeldungen!

Thies Eggers

PhineasGage
22.07.2007, 12:10
Ich empfehle dringend, zu einem Biometriker zu gehen und dort ganz einfach und schnell die benötigte Fallzahl berechnen zu lassen. Ist auch hinsichtlich eines Ethikantrages wichtig (zumindest in Marburg ist das so...)

Grüße

Tho, der zum Glück experimentell arbeitet :-)

Lifendhil
22.07.2007, 18:11
Bei qualitativen Studien musst du keine großen Zahlen vorweisen können. Es ist ja schließlich keine quantitative. Sehr viele qualitative Studien haben keine größeren Stichproben. Haben inzwischen genug davon gelesen ;-) . Du wirst doch später höchstens so etwas wie Häufigkeiten und Mittelwerte bestimmen - wenn überhaupt.
Wird es eine qualitative Studie nach Mayring? Auf jeden Fall viel Spaß... wenn du magst, kannst du ja mal dein Thema verraten.

Naja, ich mach mich jetzt mal wieder an meine qualitative Inhaltsanalyse... kodieren, kodieren, kodieren.... *seufz* :-top

PhineasGage
23.07.2007, 23:39
Noch mal:
Man kann nicht pauschal sagen, wie groß Populationen der Studie sein müssen - allenfalls die Tendenzen "eher klein" und "eher groß" sind ohne genauere Kenntnisse abschätzbar.
Ansonsten eben ne vernünftige Fallzahlplanung - immerhin machen viele von uns Studien an Menschen und selbst wenn diese nur beobachtender Natur sind halte ich es für unethisch wenn die Planung solcher Projekte miserabel durchgeführt wurde. Auch wenn viele Studien kleine Populationen aufweisen heißt das noch lange nicht, dass das auch vernünftig ist!
Bsp: Komplikationsraten best. Regionalanästhesieverfahren zwischen 0.05 und 0,2 %[sprich: im besten Falle hat man statistisch unter 500 Patienten ein Ereignis!]. Es gibt dutzende beobachtende Studien mit Fallzahlen zwischen n=18 und n=300, die allesamt behaupten, ihre Verfahren wären absolut komplikationsfrei (sprich keine Komplikationsrate)....bei solchen Studien fällt selbst einem Hauptschüler auf, wie unsinnig das ist......
ansonsten hat M.Cushing auf die wesentlichen Dinge hingewiesen
Abendliche Grüße von Tho

Lifendhil
24.07.2007, 12:40
Die Frage ist, wie sie die Studie auswerten will. Wenn an die qualitative Studie keine quantitative Betrachtung anschließt, dann spielen das n keine so große Rolle.

PhineasGage
24.07.2007, 19:07
Falsch und richtig - natürlich wird vermutlich die benötigte Studienpopulation kleiner sein - das hängt aber ganz stark davon ab, was untersucht werden soll. Bspw. Mortalitätsraten unter versch. Chemotherapieregimenten sind oft so minimal unterschiedlich, dass man große Fallzahlen braucht um eine Signifikanz zu erreichen.

Lifendhil
25.07.2007, 15:33
Ja... das mag ja angehen. Aber das würdest du ja wohl kaum qualitativ untersuchen??

PhineasGage
25.07.2007, 18:46
das beispiel vielleicht gerade nicht, aber es gibt zu genüge studien mit endpunkt -"nach 30 tagen noch schmerzen ja/nein"
- "nach 30 tagen tot ja /nein"
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wir brauchen mehr details von juli.........oder noch besser: sie geht zu einem biometriker und erzählt nachher im forum was der gesagt hat........fänd ich gut :-D