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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Neger, Mongi, und weitere Diskriminierungen vom Patienten



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WaWa
01.07.2007, 12:19
Ja, willkommen. Was erwartest du eigentlich? Hier wurden ja schon die Frankfurter 30% erwähnt - eine steigende Zahl, nur bedauerlicherweise zum Großteil Drittel-Welt-Subproletariat. Ich würde gerne wissen, wer sich hier diese Leute wirklich als Nachbarn wünscht. Ich glaube nicht einmal die Leute, die statt Deutschland "Doitschland" schreiben.
:-dagegen

Hellequin
01.07.2007, 12:20
aber solche sachen wie "die schulter auf zimmer 17" empfinde ich als ganz normal. wenn ständig neue patienten kommen, ist so die zuordnung wesentlich leichter, auch wenns natürlich ein wenig unpersönlich klingt.

Sorry, aber einen Patienten auf sein körperliches Gebrechen zu reduzieren, ist genauso diskriminierend.
Vorallem wo zieht man die Grenze?
Beim "AIDSi aus Zimmer 13"? Der "Schizo auf Zimmer !"? Oder gehen wir bis zum "Präfinalen aus Zimmer 7"?

Fino
01.07.2007, 12:45
Ja, willkommen. Was erwartest du eigentlich? Hier wurden ja schon die Frankfurter 30% erwähnt - eine steigende Zahl, nur bedauerlicherweise zum Großteil Drittel-Welt-Subproletariat. Ich würde gerne wissen, wer sich hier diese Leute wirklich als Nachbarn wünscht. Ich glaube nicht einmal die Leute, die statt Deutschland "Doitschland" schreiben.

Jedenfalls lieber die als Nachabarn, die ganz wesentlich dazu beitragen, Frankfurt zu der Wirtschaftsmetropole zu machen, die es ist, als Leute, die so ueber Menschen reden - ich hoffe instaendig, dass Du mit dieser menschenverachtenden Geisteshaltung nicht wirklich Arzt werden willst

Rene_Weller
01.07.2007, 13:16
Jedenfalls lieber die als Nachabarn, die ganz wesentlich dazu beitragen, Frankfurt zu der Wirtschaftsmetropole zu machen, die es ist, als Leute, die so ueber Menschen reden - ich hoffe instaendig, dass Du mit dieser menschenverachtenden Geisteshaltung nicht wirklich Arzt werden willst

Und ich hoffe inständig, dass du deine Geisteshaltung auch wirklich ernst nimmst und deine Kinder dann auch auf eine (sagen wir mal) "Rütli-Schule" schickst. Es ist ja leider so, dass in dieser Frage eine große Bigotterie herrscht. Nicht umsonst ziehen ja viele gutsituierte "Alternative" aus Kreuzberg weg, sobald ihre Kinder das schulpflichtige Alter erreichen... :-music

PS.: Das mit der Wirtschaftsmetropole fasse ich als Witz auf, es sei denn du belügst dich wirklich selbst über Arbeitslosenrate und durchschnittliches Bildungsniveau der Bevölkerung mit Migrationshintergrund. ;-)

Evil
01.07.2007, 14:10
Sorry, aber einen Patienten auf sein körperliches Gebrechen zu reduzieren, ist genauso diskriminierend.
Vorallem wo zieht man die Grenze?
Beim "AIDSi aus Zimmer 13"? Der "Schizo auf Zimmer !"? Oder gehen wir bis zum "Präfinalen aus Zimmer 7"?
Andererseits ist es bei ärztlichen Unterhaltungen, wo andere mithören können, aus Datenschutzgründen durchaus sinnvoll, keine Namen sondern nur Umschreibungen zu nennen... und da bietet sich das Krankheitsbild durchaus an, das sehe ich genauso wie No.

@ all: bei all der Aufregung über herabsetzende Äußerungen ist die Denkweise entscheidend. Selbst wenn hier im Westen nicht so offen abschätzig geredet wird, Ausländer werden auch oft geringschätzig betrachtet.
Interessanterweise auch und gerade von anderen "Nicht-Deutschen", z. B. lästern Türken über Polen und umgekehrt.

Feuerblick
01.07.2007, 14:30
Wißt ihr, was mich an diesem Land am allermeisten nervt? Diese krampfhafte "political correctness", die einem bei jedem Wort abverlangt wird. Warum lernen wir nicht endlich mal wieder so zu reden, wie uns der Schnabel gewachsen ist? Und warum hören wir nicht endlich mal auf, jedes Wort auf eine Goldwaage zu legen und auf eventuelle Abfälligkeiten zu überprüfen? Ich kann´s echt nicht mehr hören!!! Wenn ich von "dem HH-Ulcus" rede und einen Patienten meine, dann weiß mein Kollege genau, von wem ich rede. Ich könnte auch ausformulieren und sagen "der Patient mit dem HH-Ulcus". Aber muß ich das? Ich kann mir bei unserem Patientendurchsatz nun einmal nicht alle Namen merken. Und häufig genug fallen sie mir in der Hektik kurzer Übergaben auch nicht ein. Ist es da so verwerflich, wenn ich mir anderweitig helfe?
Mannmannmann, die Menschen in diesem Land haben anscheinend immer noch nicht genug andere Sorgen, dass sie sich über so etwas heißreden müssen...

Kopfschüttelnde Grüße
Feuerblick

P.S. Ihr dürft mich jetzt gerne steinigen und niederbrüllen - kein Thema.;-) Wer mich kennt, weiß, dass ich garantiert weder zu Diskriminierungen noch zu Rassismus neige... :-nix

Evil
01.07.2007, 14:39
*Funkel zustimm*

Vor allem, weil die politische Korrektheit eben bloß Heuchelei ist... GEDACHT wird doch abschätzig, aber es lebe die Fassade.

Aber Hauptsache es gibt einen Welt-Ausländertag und Welt-was-weiß-ich-nicht-Tag, und alle machen auf Schönwetter.

HorstHützel
01.07.2007, 15:57
Genau.

Übrigens geht's ja auch andersrum (Patient -> Personal)

So hat sich mal ein ein älterer Patient mir und einigen anderen Mitarbeitern gegenüber beschwert,
weil eine Mitarbeiterin des Reinigungsdienstes mit offensichtlich
afrikanischem Migrationshintergrund jeden Morgen seine
Schlappen durchweicht hat.
O-Ton: "Kann das mal einer der Kokusnuss sagen ? Auf mich hört die nicht."

Konnte sie auch nicht, weil die Gute des Deutschen nicht mächtig war.

Tja. Manche Schwester (ebenfalls mit Migrationshintergrund, allerdings mit osteuropäischem) bezeichnete ihn nun in der Übergabe als "Nazi", weil er ja offensichtlich mit ausländerfeindlichem Vokabular um sich schmiss.

Rückblickend betrachtet denke ich, dass der Werteste im Affekt gehandelt hat und nicht unbedingt seine ausländerfeindliche Gesinnung kundtun wollte.

Also, kann ich mich meinen beiden Vorrednern nur anschliessen. Bitte nicht immer die Goldwaage benutzen !

Gruß,
HH

test
01.07.2007, 17:01
*Funkel zustimm*

Vor allem, weil die politische Korrektheit eben bloß Heuchelei ist... GEDACHT wird doch abschätzig, aber es lebe die Fassade.

Aber Hauptsache es gibt einen Welt-Ausländertag und Welt-was-weiß-ich-nicht-Tag, und alle machen auf Schönwetter.

Dann würde es dir auch nichts ausmachen, wenn die ausländischen Mitarbeiter und Patienten dich jeden MOrgen mit Guten MOrgen Nazi begrüßen (ich meine das jetzt nicht auf dich persönlich bezogen, sondern allgemein, wenn man sagt ausdrücke wie neger oder ähnliches sind ok, dann müßte man das ja auch in die gegenrichtung ok finden). Die Fassade spielt ja eh keine ROlle. :-nix

Feuerblick
01.07.2007, 17:04
Dann würde es dir auch nichts ausmachen, wenn die ausländischen Mitarbeiter und Patienten dich jeden MOrgen mit Guten MOrgen Nazi begrüßen (ich meine das jetzt nicht auf dich persönlich bezogen, sondern allgemein, wenn man sagt ausdrücke wie neger oder ähnliches sind ok, dann müßte man das ja auch in die gegenrichtung ok finden). Die Fassade spielt ja eh keine ROlle. :-nixMir würde man nun Polemik vorwerfen, würde ich sage. Ist es eine Beleidigung, wenn ich von einem russischen Patienten als "der Russe" spreche??? Im Gegenzug düfte er mich gerne "die Deutsche" nennen. Nazi dagegen ist ein Schimpfwort, da sind wir uns ja wohl einig, oder??? Und "Neger" ist auch erst ein Schimpfwort, seit die Politik es als solches ansieht. Wir haben als Kind immer von "Negern" gesprochen und es ganz sicher nicht im Geringsten negativ gemeint...

Muriel
01.07.2007, 17:05
Nun ja, es ging ja nicht darum, den Leuten, die (ob tatsächlich oder nicht) abschätzig betitelt wurden, eine Gesinnung zu unterstellen.

edit: das meinte ich in etwa, Funkel :-) *mal wieder zu spät war*

test
01.07.2007, 17:10
Mir würde man nun Polemik vorwerfen, würde ich sage. Ist es eine Beleidigung, wenn ich von einem russischen Patienten als "der Russe" spreche??? Im Gegenzug düfte er mich gerne "die Deutsche" nennen. Nazi dagegen ist ein Schimpfwort, da sind wir uns ja wohl einig, oder??? Und "Neger" ist auch erst ein Schimpfwort, seit die Politik es als solches ansieht. Wir haben als Kind immer von "Negern" gesprochen und es ganz sicher nicht im Geringsten negativ gemeint...

Ich würde sagen das ist ein Schimpfwort, was diejenigen Leute, die damit gemeitn sind als solches oder als eine Beleidigung empfinden, die meisten Schwarzen empfinden Neger als eine Beleidigung. Vielleicht haben andere als Kinder auch immer Nazi gesagt und es als völlig normal empfunden. :-nix

test
01.07.2007, 17:17
Wie ich bereits sagte denke ich, dass es im Alltag kein problem ist, wenn man über einen Patienten redet, dies auch mit der Krankheit oder von mir aus seiner Herkunft ,zu tun.
Wenn dabei aber abwertende Begriffe benutzt werden zu denen meiner Meinung nach Dinge wie Neger, Schlitzauge oder sonstiges gehören, dann ist das absolut unprofessionell und daneben.
Wenn man aber sagt der Asiate mit dem und dem oder der Engländer mit dem und dem statt dem Namen habe ich damit überhaupt kein Problem.

Muriel
01.07.2007, 17:24
Ja, so sehe ich das auch. Man muss halt nicht aus allem (also "der Russe" oder "das Ulkus") ein Problem machen. Abwertende Begriffe haben natürlich nichts zu suchen.

test
01.07.2007, 17:27
Nun ja, es ging ja nicht darum, den Leuten, die (ob tatsächlich oder nicht) abschätzig betitelt wurden, eine Gesinnung zu unterstellen.

edit: das meinte ich in etwa, Funkel :-) *mal wieder zu spät war*

Es ging auch nicht darum eine GEsinnung zu unterstellen, aber für manche Leute ist Deutscher = Nazi ohne dass er dir die Ideologie unterstellt, trotzdem willst du nicht Nazi genannt werden, weil es für dich etwas negatives darstellt.
In USA nennt man normalerweise bei jeder Patientenvorstellung die ethnische Herkunft des Patienten, da es ja für die Krankheit und das Management eine ROlle spielt, wenn man da sagen würde this is a 66year old nigger (african american ist hier das korrekte wort;)) würde man da garantiert nicht mehr viele Patienten vorstellen. :-nix :-))

Evil
01.07.2007, 17:27
Also, wenn mich jemand für einen Nazi hält, dann soll er mir das ruhig offen sagen, ja.

Dann kann ich ihn immer noch auseinandernehmen (verbal natürlich :-)))

Wißt Ihr, ich finde es schlimmer, wenn vorneherum geheuchelt und hintenrum beleidigt wird, ich bevorzuge offene Konfrontation.
Wenn überhaupt ist das der einzige Weg, Vorurteile aufzuräumen... und nicht, sie zu vertuschen, dann wuchert das Ganze im Verborgenen.

test
01.07.2007, 17:36
Also, wenn mich jemand für einen Nazi hält, dann soll er mir das ruhig offen sagen, ja.

Dann kann ich ihn immer noch auseinandernehmen (verbal natürlich :-)))

Wißt Ihr, ich finde es schlimmer, wenn vorneherum geheuchelt und hintenrum beleidigt wird, ich bevorzuge offene Konfrontation.
Wenn überhaupt ist das der einzige Weg, Vorurteile aufzuräumen... und nicht, sie zu vertuschen, dann wuchert das Ganze im Verborgenen.

Naja ich finde diese Offenheit kannst du gerne im privaten Bereich mit deinen Freunden praktizieren aber die Arbeit/Medizin stellt eine Art Dienstleistung am PAtienten dar für die man ja auch entlohnt wird und da finde ich sollten gewisse Umgangsformen herrschen und dazu gehört schon nicht in einer Form über den Klienten/Patienten zu reden, die ihn erniedrigt.
Der Patient kommt zu mir für ein medizinisches Problem, ich behandele ihn nach bestem Gewissen und mit Respekt und erwarte das gleiche von ihm. Seine Gesinnung/Rasse/oder was ich sonst von ihm außerhalb des Berufsleben denke würde, ist mir ziemlich egal und was er von mir auf nicht-professioneller Ebene denkt (die er meiner Meinung nach eh nicht beurteilen kann), ist mir dabei egal.
Ich versuche ihm die Leistung zu erbringen für die er zu mir kommt und das ganze in einem angenehmen Rahmen für beide Parteien.
Gewisse formelle Höflichkeiten gehören da einfach dazu, auch wenn du an dieser Person irgendetwas auszusetzen hättest. :-meinung

Evil
01.07.2007, 20:16
Das stimmt natürlich.
Mir geht es eher darum, daß Vertuschen nix bringt; die bloße Sanktionierung von rassistischen Beleidigungen ändert nichts am Rassismus.

Fino
01.07.2007, 21:41
Und ich hoffe inständig, dass du deine Geisteshaltung auch wirklich ernst nimmst und deine Kinder dann auch auf eine (sagen wir mal) "Rütli-Schule" schickst. Es ist ja leider so, dass in dieser Frage eine große Bigotterie herrscht. Nicht umsonst ziehen ja viele gutsituierte "Alternative" aus Kreuzberg weg, sobald ihre Kinder das schulpflichtige Alter erreichen...


Ich kann Deiner Argumentation nicht folgen.
Stell Dir vor, jemand in den USA verwahrte sich gegen den Ausdruck "nigger" und bekaeme dann zu hoeren, dass sei ja alles unsinnige political correctness und er solle dann doch dann bitte seine Kinder auf eine schlechte Schule schicken, wenn er gegen solche Ausdruecke sei - alles andere sei ja Heuchelei

test
01.07.2007, 22:44
Das stimmt natürlich.
Mir geht es eher darum, daß Vertuschen nix bringt; die bloße Sanktionierung von rassistischen Beleidigungen ändert nichts am Rassismus.

und deswegen soll man ihn nicht sanktionieren?