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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Neger, Mongi, und weitere Diskriminierungen vom Patienten



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winnie24
26.06.2007, 19:52
Hallo zusammen,

wie ist das bei euch? Werden bei euch auch solche Worte benutzt, die von den bezeichneten Personen beziehungsweise deren Eltern als diskriminierend empfunden werden? Hier ist es mir stark aufgefallen, daß die wirklich netten Kollegen und Schwestern untereinander, wohlgemerkt nicht zu den Eltern, solche Wörter sagen. Es klingelt "wer kommt?" - "die Negermama". Wenn andere Eltern kommen, heißt es "Mama von ...". Oder "der kleine Mongi" von jungen Kollegen zum Oberarzt, keiner findet irgendetwas daran komisch. "welches Kind als erstes zum Blutabnehmen?" - "das Fidschi". Und so weiter und so weiter. Aber nicht nur die Begriffe, sondern auch "die Neger, die sind ja ....", in einer Tour positiv rassistische Äußerungen, alles hängt mit der Hautfarbe zusammen.

Wie ist das bei euch? Findet ihr das selbst normal? Wie klärt ihr auf und ändert etwas?

Viele Grüße
Winnie

Zoidberg
26.06.2007, 20:02
die urinkellner sind da besonders schlimm :-))

Christoph_A
26.06.2007, 20:33
Naja, hängt auch immer etwas von der Situation und der Umgangssprache ab. Im Dialekt find ich an Neger jetzt nichts verwerfliches, im Hochdeutschen stört mich der Ausdruck, da er da subjektiv, für mich betrachtet, wesentlich rassistischer rüberkommt.
Was gar nicht geht sind menschenverachtende Kommentare wie Mongo, Behindi etc.

luckyscrub
26.06.2007, 20:46
Ich halte es bei sowas in der Regel so, wie im Umgang mit kleinen Kindern.....ich frage nach, was sie da grad gesagt haben...........meist mit diesem Ergebnis :-blush ; erzähle danach noch wie schei§§e ich das finde....denn in meiner Familie gibt es eine Spastikerin........meist ist dann Ruhe.

Ich kenn die Unpersönlichkeit im Krankenhaus hauptsächlich daher, dass die Menschen auf eine Nummer geeicht werden....222 Bett 1.

Rumpelstilzchen
26.06.2007, 22:05
Egal wie man persönlich denkt - solche Ausdrucksweisen haben im Krankenhaus nix zu suchen.

Heute beim Waschen im OP zwei Urologen unter sich, mich ignorierend: "Wie geht's der Niere?" - "Och gut." - "Super, hätt ich nicht gedacht."

annekii
27.06.2007, 21:33
Hallo!

Bei uns habe ich auch den Begriff "Mongo" gehört und dann auch erklärt, dass dieser als diskriminierend empfunden wird und dass das doch nicht sein muss. Da ich ja selbst eine behinderte Tochter habe, funktioniert das ganz gut :)

Ich finde es auch sehr erschreckend, dass viele der Begriffe auch so unbewusst als neutral benutzt werden, und bei denen, die damit gemeint sind, als Beleidigung. Derjenige weiß dann ja nicht, ob es diskriminierend oder nicht benutzt wird. Dann nehm ich doch lieber neutrale Wörter.

LG
Annekii

Doktor_No
27.06.2007, 21:41
Heute beim Waschen im OP zwei Urologen unter sich, mich ignorierend: "Wie geht's der Niere?" - "Och gut." - "Super, hätt ich nicht gedacht."

also daran kann ich nix verwerfliches finden! nicht, weil ich uro mache, sondern weil es einfach normal ist: du siehst im op das op-feld und nicht den patienten in toto, eventuell hast du ihn auch nicht mal aufgenommen oder betreust ihn auch nicht auf station. der name sagt dir dann wenig bis gar nix. aber die niere, die total verschwartet war, die bleibt dir in erinnerung. und wenn du am tag mehrere ops machst verlieren die patienten an eindrucksvermögen.
völlig normale verhaltensweise, weder abwertend noch selbstherrlich, sondern professionalisiert :-meinung

test
27.06.2007, 22:54
also daran kann ich nix verwerfliches finden! nicht, weil ich uro mache, sondern weil es einfach normal ist: du siehst im op das op-feld und nicht den patienten in toto, eventuell hast du ihn auch nicht mal aufgenommen oder betreust ihn auch nicht auf station. der name sagt dir dann wenig bis gar nix. aber die niere, die total verschwartet war, die bleibt dir in erinnerung. und wenn du am tag mehrere ops machst verlieren die patienten an eindrucksvermögen.
völlig normale verhaltensweise, weder abwertend noch selbstherrlich, sondern professionalisiert :-meinung


Ich finde es jetzt auch nicht so schlimm, wenn der patient auf seine Erkrankung in Gesprächen reduziert wird. Natürlich spricht man ihn nicht mit Hallo Herr Nierenzellkarzinom an, aber im Gespräch unter Kollegen sicher normal.
Kein Verständnis habe ich aber für beleidigende/Rassistische Namensgebungen, die nichts mit der Erkrankung an sich zu tun haben. Ist mir aber bisher ehrlich gesagt nicht untergekommen. :-nix

Thomas24
28.06.2007, 17:43
Hallo zusammen,
"welches Kind als erstes zum Blutabnehmen?" - "das Fidschi". Und so weiter und so weiter. Aber nicht nur die Begriffe, sondern auch "die Neger, die sind ja ....", in einer Tour positiv rassistische Äußerungen, alles hängt mit der Hautfarbe zusammen.

Wie ist das bei euch? Findet ihr das selbst normal? Wie klärt ihr auf und ändert etwas?

Viele Grüße
Winnie


Also so etwas geht gar nicht. :-kotz
Ein derart unprofessionelles und menschenverachtendes Verhalten hätte bei uns aber auch ziemlich schnell dienstrechtliche Konsequenzen. Und das ist auch gut und richtig so. In was für einer Klinik bist du denn tätig? In einer etwas ländlicheren Gegend Richtung Osten? Kann mir nämlich nicht vorstellen, dass es sich dabei um eine (west) deutsche Großstadtklinik, in der gut und gerne 20-30% des Personals selbst aus dem Ausland kommen, so ein Umgangston üblich oder möglich wäre-
LG!

Flauta
28.06.2007, 20:53
Ich weiss, dass bei uns in einer Geburtsklinik bei südländischen Pat. auch eher rassistisch einzustufende BEmerkungen an der Tagesordnung sind.
Es werden Vergleiche bezüglich der dunklen und üppigeren Kopfbehaarung der Babys mit Urmenschen gemacht.....(dies passiert nicht ausschliesslich in Abwesenheit der Pat....wenn man weiss, dass die Pat. die Landessprache nicht versteht, wird auch so divers gelästert....).

winnie24
29.06.2007, 14:41
@Thomas 24

Ich arbeite in einer größeren Klinik im Osten. Kann sein, daß es damit zusammenhängt? Ich fand es auch auf Neo stärker als auf anderen Stationen.

Liebe Grüße Winnie

Thomas24
30.06.2007, 00:38
@Thomas 24

Ich arbeite in einer größeren Klinik im Osten. Kann sein, daß es damit zusammenhängt? Ich fand es auch auf Neo stärker als auf anderen Stationen.

Liebe Grüße Winnie

Darüber will ich nicht spekulieren.

Bin aber generell der Meinung, das KH Personal einen Querschnitt durch die Bevölkerung darstellt- und wenn man in einer Umgebung lebt, in der Begriffe wie "Fidschi" und "Neger" vielleicht zum allgemeinen Sprachgebrauch zu gehören scheinen, ohne das sich jemand daran stört, dann färbt dieser Jargon auf mittelfristige Sicht auf alle Institutionen ab, ob Schule, Krankenhaus, Polizei, Verwaltung usw. In einem Klinikum arbeiten bestimmt nicht nur Heilige, die besser oder auch nur sensibler sind, als die Bevölkerung der sie entstammen.

Hier (d.h. NRW) ist es jedenfalls für das KH Personal glücklicherweise nicht üblich, alle Menschen mit Migrationshintergrund als Fidschi, Mongo´s oder Neger zu bezeichnen. Allein schon deshalb, weil der eigene Stations PJ, die Hälfte der Schwestern und gut 20% aller KollegInnen dann unter den Terminus "Fidschi" fielen, und die würden Dir den Marsch blasen, wenn du beleidigend werden würdest ;-)

Natürlich herrscht hier auch nicht nur eitel Sonnenschein. Arschl *** gibt es halt überall, nicht nur im Osten.

LG!

milz
30.06.2007, 14:14
Menschenverachtend. Sollte einem zumindest als Arzt peinlich sein.

Fino
30.06.2007, 23:24
Ich moechte wissen, in welchem Jahrhundert Leute leben, die solche Ausdruecke benutzen.
Das haette hier sehr ernsthafte dienstrechtliche Konsequenzen, und bei einem Arzt wuerde das an die Nationale Aerztekammer gehen - und das ist garantiert nicht vergnuegungssteuerpflichtig fuer den Arzt!!
Meiner Erfahrung nach werden solche Ausdruecke v.a. in Regionen mit NIEDRIGEM "Auslaender"anteil verwendet, vermute daher auch, dass es eher im Osten vorkommt als z.B. Frankfurt/Main mit seinem Anteil von beinahe 30% nichtdeutscher Bevoelkerung.

WaWa
01.07.2007, 00:49
*hier stand mal ein unsinniger Beitrag* :-blush

hypnotel
01.07.2007, 01:47
????? Wo hat sich denn da die Logik versteckt und seit wann liegt FFM denn im Osten?????

Schlaf besser drüber und editiere deinen Beitrag.

Zum Topic: Willkommen in Doitschland, schaut euch doch mal um, wo ihr lebt.
Im Osten wird Rassismus zweifellos offener zur Schau getragen; man darf sich fragen was schlimmer ist /wirkt.

-.-

Dr. Jekyll
01.07.2007, 02:42
ich hab das auch noch nie in der klinik erlebt, dass irgendwer als fidschi oder mongo bezeichnet wird. würde ich mir auch sehr verbitten auf "meiner" station. ich bin ja auch nicht die "famulatur-kartoffel" :-)).

andererseits würde ich das niemanden als bösartigkeit unterstellen.
manche reden halt, wie der schabel gewachsen ist und meinen es gar nicht abwertend.


aber solche sachen wie "die schulter auf zimmer 17" empfinde ich als ganz normal. wenn ständig neue patienten kommen, ist so die zuordnung wesentlich leichter, auch wenns natürlich ein wenig unpersönlich klingt.

mit nem breiten grinsen haben wir auch zu den patienten persönlich gesagt,
"ah der hallux aus der 13, wie gehts ihnen" wenn man danach erklärt, dass es für das personal einfacher ist.

WaWa
01.07.2007, 11:42
????? Wo hat sich denn da die Logik versteckt und seit wann liegt FFM denn im Osten?????
Tja - wer lesen kann ist klar im Vorteil! :-wand :-blush

Fino
01.07.2007, 12:21
@WaWa: ;-)

Rene_Weller
01.07.2007, 12:44
Schlaf besser drüber und editiere deinen Beitrag.

Zum Topic: Willkommen in Doitschland, schaut euch doch mal um, wo ihr lebt.
Im Osten wird Rassismus zweifellos offener zur Schau getragen; man darf sich fragen was schlimmer ist /wirkt.

-.-

Ja, willkommen. Was erwartest du eigentlich? Hier wurden ja schon die Frankfurter 30% erwähnt - eine steigende Zahl, nur bedauerlicherweise zum Großteil Drittel-Welt-Subproletariat. Ich würde gerne wissen, wer sich hier diese Leute wirklich als Nachbarn wünscht. Ich glaube nicht einmal die Leute, die statt Deutschland "Doitschland" schreiben.