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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Nebenwirkungen bei Parkinsonmedikamenten



Jess23879
27.06.2007, 09:14
Hallo!

Ich weiß nicht, ob ich hier richtig bin für meinen Eintrag. Und zwar habe ich eine dringende Frage zu Medikamenten gegen Parkinson.

Meine Oma hat Altersparkinson und soll auf das richtige Medikament eingestellt werden. Sie hat eines bekommen, was die Symptome gut gelindert hat. Aber als Nebenwirkung sank ihr Blutdrcuk so weit, daß sie umfiel und sich verletzte. Daraufhin sollte sie ein anderes Medikament bekommen. Sie hat dann mehrere ausprobieren müssen, wobei das letzte nun Sirfol war. Das hatte bei ihr aber zu schweren Nebenwirkungen geführt. Bewegungsstörungen, Sehprobleme und starker Schwindel. Nun soll sie das wieder langsam absetzen, aber der schwindel und die Sehstörungen bleiben, verschlimmern sich sogar. Nun soll ggf ins Krankenhaus, was sie unter keinen Umständen möchte.

Wer weiß Rat ob der Schwindel und die Sehstörungen auch durch die Dosisreduktion kommen können? Ich würde mich sehr über eine baldige Antwort freuen.

LG Jess

SidVicious
27.06.2007, 09:21
Hi Jess,

gerade die Medikamentöse Therapie des M. Parkinson ist nicht so pauschal zu beantworten. Ich denke der behandelnde Neurologe ist der erste Ansprechpartner bei deinen Problemen. Viele von uns könnten dir die nebenwirkungen der Medikation aufzählen, aber keiner von uns kann beurteilen, welche die richtig Therapie für deine Oma ist.
Viele von uns sind Studenten, einige von uns Ärzte, manche vllt Assis in der Neurologie, aber keiner kann deinen Arzt hier ersetzten.
Geh vllt einfah das nächste mal mit deiner Oma zu dem Neurologen und frag ihn.
Er gibt dir, denke ich die beste Antwort.

Gruß und alles gute

SidV.

PS: kannst dich auch mal bei Wikipedia über Parkinson informieren.
PPS: nahezu alle Parkinson Medikamente haben als Unerwünschte Wirkung zentralnervöse Störungen. Wie diese ausfallen und was dagegen zu tun ist, unterliegt, wie oben gesagt, dem Neurologen deiner Oma.

Evil
27.06.2007, 15:37
Schwindel und Sehstörungen sind im Alter oft gefäßbedingt und Vorboten eines Schlaganfalles, deshalb sollte sie SOFORT zum Neurologen!

He-Man
28.06.2007, 11:33
Wer weiß Rat ob der Schwindel und die Sehstörungen auch durch die Dosisreduktion kommen können?
Hier ein Auszug aus der Roten Liste zu Sifrol:
Nebenw.: Sehr häufig (≥ 10%): Übelkeit, Dyskinesien. Häufig (1-10%): Obstipation, Müdigkeit, periph. Ödeme, Kopfschmerzen, Somnolenz, Verwirrtheitszust., Halluzinat., visuelle Halluzinat., Schlaflosigkeit. Hypotonie kann zu Behandl.-beginn auftreten, bes. dann, wenn d. Dosistitration zu schnell erfolgt. Somnolenz u. gelegentl. exzessive Tagesmüdigkeit u. plötzl. Einschlafen. Stör. d. Libido, patholog. Spielen (Spielsucht) wurden berichtet. Morbus Parkinson: (≥ 5%): orthostat. Hypotonie, Schwindel. D. Inzidenz für Somnolenz ist bei Tagesdos. >1,5 mg erhöht. Häufige NW bei Komb. mit Levodopa: Dyskinesien. [...]
Hinw.: Reaktionsvermögen! (V) Beim Auftreten von Dyskinesien sollte Levodopa reduziert werden. Bei Erhöh. der Sifrol-Dos. wird empf., die Levodopa-Dos. zu verringern. Augenärztl. Unters. werden in regelm. Abständen empfohlen, od. wenn Sehstör. auftreten.

Alles in allem hört sich das wie eine Indikation zur Aufnahme in ein Parkinsonerfahrenes Krankenhaus an.

Tombow
29.06.2007, 23:18
Einen M. Parkinson suffizient einzustellen ist mit eine der schwierigsten Aufgben im Neuro-Alltag. Entweder wird das Medikament nicht vertragen und die Nebenwirkungen sind enorm oder es ist schlicht und einfach unmöglich, eine richtige Balance zwischen ausreichender Wirkung und Überdosis/Nebenwirkungen zu finden. Deshalb kann ich mich meinen Vorrednern nur anschließen - um eine Einweisung zur Einstellung ins Krankenhaus ist wirklich nicht herumzukommen.