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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Hätte ich einen Ethikantrag gebraucht?!



SteffiH
29.06.2007, 11:21
Hallo zusammen,

ich bin grade an der Auswertung meiner Daten für die Diss und mach mir jetz irgendwie akut Sorgen, dass ich vllt einen Ethikantrag hätte stellen müssen...
Meine Arbeit geht über Insektengiftallergie, und es wurde bei PAtienten, die sich routinemäßig zur Abklärung einer allergischen Reaktion auf einen Stich vorgestellt hatten, zusätzlich zum normalen Pricktest mit Bienen- und Wespengift auch ein Pricktest mit dem Gift einer speziellen Wespenart durchgeführt. Ebenso wurde das Blut der Patienten nicht nur auf spezifische IgE-Antikörper gegen Bienen- und Wespengift untersucht sondern eben auch zusätzlich auf welche gegen diese Wespenart. Irgendwie wurde nie über einen Ethikantrag gesprochen, irgendwann meinte mein Dr-Vater mal er würde am liebsten auch nicht-allergische Patienten auf diese spezielle Wespensorte untersuchen, aber damit müsste man dann vor die Ethikkommission. Ich hab dann mal vorausgesetzt dass wir dann mit den Tests bei den allergischen Probanden nicht vor die Ethikkommision müsste, und denke mir, mein Dr-Vater hat schon sehr viele ARbeiten betreut und wirds schon wissen, aber irgendwie hab ich jetzt grad so meine Zweifel, weil wir ja schon Untersuchungen am Patienten durchgeführt habe....
Ich würd mich sehr freuen mal eure Einschätzung zu dem Thema zu hören, und weiss vielleicht jemand, was mir schlimmstenfalls passieren kann, wenn ich jetzt doch einen Antrag gebraucht hätte? GEht dann die ganze Diss den Bach runter?
Ich weiss schon, am besten ich frage meinen Dr-Vater, aber sowohl der als auch meine Betreuerin sind bis nächste Woche net da und ich bin grad akut beunruhigt ;)
Grüße
STeffi

test
29.06.2007, 13:31
Wie du schon bemerkt hast, ist der Dr.Vater der beste Ansprechpartner dafür.
Aber da er gesagt hat er bräuchte nur einen für die Arbeit an Nicht-allergikern. Denke ich, dass er einen hat für de Arbeit an Allergikern. Oft werden diese Anträge in einem größeren Rahmen gestellt für ein größeres Projekt, welches dann unter anderem eine Dr.Arbeit enthält, diese muß dann nicht extra bewilligt werden.
Aber wie schon gesagt, ob das in deinem Fall so ist, muß dein Dr.Vater wissen.

Viggo-King
29.06.2007, 16:14
Ich schliess mich da auch an, was "test" gesagt hat. Dein Dr.Vater weiss am besten, was für Anträge er stellen muss und was nicht. Bei meiner D-Arbeit (klinische Studie über Rückenschmerzen bei Schulkindern) wurde ebenfalls kein Ethikantrag gestellt. Auf meine Frage, was das für Auswirkungen hätte, sagte mein Doktorvater mir, dass die Veröffentlichung der D-Arbeit in einschlägigen Fachzeitschriften bei gestellten Ethikantrag leichter wäre als ohne. Inzwischen ist die Arbeit fertig und auch schon auf verschiedenen Kongressen und in Fachzeitschriften veröffentlicht worden und es hat nie Probleme gegeben.

McBeal
29.06.2007, 17:03
Hast Du Deine Doktorarbeit angemeldet? Bei uns steht extra drin, dass für den Ethikantrag (wen nötig) der Doktorvater verantwortlich ist. Finde ich ganz gut so, weil man gerade am Anfang als kleiner Doktorand ja nicht weiß, ob man das nun braucht oder nicht. :-)

LG,
Ally

SteffiH
02.07.2007, 07:41
Hi,

danke erstmal für eure Antworten, da bin ich ja schon etwas beruhigter. Werd heute ausserdem hoffentlich meine Betreuerin erreichen und das ganze endgültig abklären können!
Angemeldet ist bei mir noch garnix, mein Dr-Vater plant aber auch eine Veröffentlichung und es stimmt schon dass es durchaus logisch klingt dass er sich darum gekümmert hat/hätte falls es nötig ist dass wir so einen Antrag brauchen - schliesslich will er ja auch, dass die Sache publiziert wird... Ausserdem haben die Testungen schon begonnen, bevor ich diese Dr-ARbeit angenommen habe, ich hoff also dass das alles klar geht :)
Wie gesagt, danke nochmal für eure Antworten, hat mich jetz echt ein bisserl beruhigt, und bald weiss ich ja jetzt ohnehin bescheid, hoffentlich dass alles in Ordnung geht :)

eggers
18.07.2007, 08:26
Kurze Frage: Hast Du schon alle Tests durchgeführt? Wenn alles gut gegangen ist, brauchst Du Dir keine Sorgen mehr machen.

Ich selbst bin Arzt in einer Hautklinik und weiss daher, dass in Deinem Fall wahrscheinlich ein Antrag bei der Ethikkommission notwendig gewesen wäre. Denn:

Ihr habt bei Patienten, die Prick-Tests gegen Wespen/Bienengift erhalten, einen zusätzlichen Prick-Test gemacht. Bei einem Pricktest wird allergenes Material in die Haut eingebracht, und es kann zu einer allergischen Reaktion kommen. Diese bleibt in fast allen Fällen auf das umgebende Gewebe beschränkt, in Extremfällen kann es aber auch zu einer systemischen Reaktion kommen.

Wenn Du sichergehen möchtest, kannst Du auch bei der zuständigen Ethikkommission anonym anfragen. Eine Liste aller Ethikkommissionen in Deutschland findest Du hier:
Ethikkommissionen auf der Probanden-Seite (http://www.probanden.info/ethikkommission/deutschland.php)

KingLoui
18.07.2007, 11:03
Ethik wird generell überbewertet ;-) Ne mal im Ernst, das ist meiner Meinung nach ja wohl eher das Problem deines Doktorvaters und wird letztlich im Zweifelsfall negativ auf ihn zurückfallen.

eggers
18.07.2007, 12:18
In der Tat, es ist auf jeden Fall die Verantwortung deines Doktorvaters, Du kannst nicht haftbar gemacht werden.

Gruß Thies Eggers


Ethik wird generell überbewertet ;-) Ne mal im Ernst, das ist meiner Meinung nach ja wohl eher das Problem deines Doktorvaters und wird letztlich im Zweifelsfall negativ auf ihn zurückfallen.

SteffiH
20.07.2007, 14:14
Hallo ihr alle,

erstmal lieben Dank für alle Antworten, das hat mich ja schon ziemlich beruhigt dass ich dafür nicht verantwortlich zu sein scheine ;)
Leider konnte ich mit meinem Doktorvater immer noch nicht darüber sprechen, weil er zuerst im Urlaub und dann länger krank war, werde es aber nächste Woche tun. Nach dem was ihr alle schreibt, gehe ich davon aus, dass es bereits einen Ethikantrag gibt oder er sich sicher ist, dass wir keinen brauchen, da er mal meinte, er möchte die Arbeit dann auch publizieren. Und da legt er sich ja sicher nicht selbst Steine in den Weg indem er den Ethikantrag verplant-und ich glaube dass er da genug ERfahrung hat dass ers nicht einfach vergisst...
@eggers: ja, die tests sind alle schon gelaufen und ich bastle gerade an meiner Diskussion. Deswegen hab ich ja erstmal die Panik bekommen als ich das mit dem Ethikantrag umrissen habe, ich habe meine ganze Arbeit schon den Bach runter gehen sehen.
EIne Frage habe ich jetzt aber noch: Wer will denn dann den Ethikantrag jemals sehen? Ich dachte irgendwie, man muss den mit einreichen mit der Diss oder wenn mans publizieren will, aber das scheint ja nicht der Fall zu sein, oder? Dient er dann nur der eigenen rechtlichen Absicherung?

Viele liebe Grüße und einen wunderschönen Sommertag :-bee
Steffi