PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Kann Blut vom Serumröhrchen in die Vene zurückgespritzt werden?



Seiten : [1] 2

Sallie
02.07.2007, 17:13
Hallo,

ich habe mich als Laie hierher "verirrt", weil mich die Frage beschäftigt, ob ein Arzt Blut, das er mit einem Serumröhrchen entnommen hatte, wieder in die Vene zurückspritzen kann - ohne dass dies für einen Patienten schädlich ist.
Das wollte ein Arzt bei mir heute tun und ich wollte dies nicht, weil ich wegen meiner Gerinnungsprobleme eine negative Reaktion befürchtete (die Geschichte ist etwas länger und ich will keine Romane schreiben).
Hinterher kam mir noch der Gedanke, dass die Serumröhrchen vielleicht ein gerinnungsförderndes Mittel enthalten könnten, das sich beim Zurückspritzen des Blutes in die Vene negativ auswirken könnte.

Was meint Ihr dazu? Welche Stoffe enthalten Serumröhrchen und wie würde sich dies auswirken, wenn man Blut aus einem Serumröhrchen in die Vene zurückspritzen würde ?
Danke im voraus für Eure Antworten.

Gruß
Sallie

Jane.Doe
02.07.2007, 17:17
wie sah das Röhrchen aus`?

weiß und großes Lumen, rot und kleines Lumen, grün und kleines Lumen ... lila, lang und noch kleineres Lumen

bin mir jetzt nicht sicher, ob du wirklich unter einer Serummonovette die Monovette meinst, die ich meine.



mfg

jd

Monty
02.07.2007, 17:35
Warum sollte man das tun wollen? Serumröhrchen enthalten nix, nur so ein paar Kügelchen, die die Gerinnung fördern. Gut ist das bestimmt nicht, wenn man das zurückgibt, aber war es denn wirklich ein Serumröhrchen?

Feuerblick
02.07.2007, 17:36
*kopfschüttel* Welcher Arzt kommt denn auf so eine - mit Verlaub - SAUBLÖDE Idee und welchen Sinn sollte das Zurückspritzen denn haben? Dass du nicht anämisch wirst, weil dir 5ml Blut fehlen????? :-???;-)

milz
02.07.2007, 17:50
"Eigenbluttherapie"? "Ozonbehandlung"? Da macht man sowas (IGeL).

alley_cat75
02.07.2007, 17:57
Serumröhrchen enthalten nix, nur so ein paar Kügelchen, ...

Ich stelle mir gerade vor, wie die Kügelchen zurückgespritzt werden. :-top Ich glaube ja, dass das eher ein Scherz war. Es gibt absolut keinen Grund, Blut aus der Monovette zurück zu spritzen. Geht doch auch gar nicht, zumindestens nicht bei unseren Entnahmesystemen.

Kleiner_Medicus_w
02.07.2007, 18:05
vielleicht hat der arzt die gerinnungsfaktoren vorher aus der monovette entfernt ;) sollte wohl wirklich ne eigenbluttherapie werden :-)) :-)) :-)) also wenn das kein scherz war, würde ich den arzt wechseln.

He-Man
02.07.2007, 18:06
Ich weiß zwar nicht, wie es konkret gemacht wird, aber beim postpunktionellen Kopfschmerz gibt es doch als therapeutische Option das lokale Einspritzen von Plasma oder nicht?

Kleiner_Medicus_w
02.07.2007, 18:08
Ich weiß zwar nicht, wie es konkret gemacht wird, aber beim postpunktionellen Kopfschmerz gibt es doch als therapeutische Option das lokale Einspritzen von Plasma oder nicht?


ja aber es wurde nichts davon gesagt das das blut vorher zentrifugiert wurde...

Evil
02.07.2007, 18:17
Ich weiß zwar nicht, wie es konkret gemacht wird, aber beim postpunktionellen Kopfschmerz gibt es doch als therapeutische Option das lokale Einspritzen von Plasma oder nicht?
Ein blood-patch wird epidural gespritzt und nicht i.v., und außerdem aus einer normalen Spritze, nicht aus einem Serumröhrchen.

He-Man
02.07.2007, 18:34
Ein blood-patch wird epidural gespritzt und nicht i.v., und außerdem aus einer normalen Spritze, nicht aus einem Serumröhrchen. Mit lokal meinte ich am Ort der Punktion. Und Plasma habe ich ja auch geschrieben, nicht Serum. :-nix

Evil
02.07.2007, 19:51
Die Threaderstellerin hatte aber nach Serum i.v. gefragt...

FataMorgana
02.07.2007, 20:18
Die Threaderstellerin hatte aber nach Serum i.v. gefragt...

Oder sogar nach geronnenem Vollblut i. v.

Mir kommt es irgendwie trollig vor.

Natürlich enthält jedes Serumröhrchen irgend eine Form von Gerinnungsaktivator. Seien es nun Kügelchen, ein Gel oder sonst etwas.

Einzige Ausnahme sind sog. Neutralmonovetten (für die Blutgruppenbestimmung vorgesehen).

Dr. Jackyll
02.07.2007, 21:41
vielleicht verwechselt sie auch normale 5ml Spritzen mit Monovetten. letztere KANN man doch gar nicht wieder zurück spritzen, oder??

Monty
03.07.2007, 16:13
Schon, man darf die halt nur nicht einrasten.

Kleiner_Medicus_w
03.07.2007, 17:08
Schon, man darf die halt nur nicht einrasten.


das würde wohl kein vernünftiger arzt machen. :-(( hoffentlich.

FUMANCHU
04.07.2007, 09:17
Mhhh, nimmt man nicht beim Blood-patch auch Blut und nicht nur Plasma?
Nur mal so in den Raum werf...

Sallie
04.07.2007, 09:42
Hallo,
mit so vielen Beiträgen hatte ich nicht gerechnet.
Danke für die vielen Beiträge.
Also das Röhrchen war braun und es war unstreitig ein Serumröhrchen.
Das Ganze kam dadurch zustande, dass nach einer Antibiotika-Infusion Blut entnommen werden sollte und um nicht für die Blutentnahme neu stechen zu müssen, hat der Arzt das im Butterfly noch enthaltene Medikament dadurch entfernt, dass er erst dieses Serumröhrchen zu etwa einem Drittel/Viertel mit Blut und dem Inhalt des Butterflys gefüllt hat und dies weggelegt hat. Dann wurde die eigentliche Blutentnahme gemacht mit ca. 4 bis 5 Röhrchen (EDTA, 1 bis 2 Citrat, Serum, BKS).
Anschließend (vielleicht 3 Minuten später) schloss er das Serumröhrchen mit der Teilfüllung nochmals an und ich dachte, er wolle auch dieses vollmachen. Ich wies ihn darauf hin, dass dies doch keinen Sinn mache, da doch noch Reste des Antibiotikums in dem Röhrchen sein müssten und er meinte, dass er das Röhrchen ja auch nicht weiter füllen will, sondern es mir zurückspritzen wolle. Da widersprach ich, weil ich Blutbildungs- und Gerinnungsstörungen habe und von "Eigenbluttherapien oder ähnlichen Maßnahmen" aus diesem Grunde nichts halte. Er koppelte daraufhin das Röhrchen wieder ab. Hinterher versicherte er mir telefonisch, dass er noch nichts zurückgespritzt hatte (und ich hoffe, dass er dies auch genau noch wußte). Ich hatte ihn später angerufen und ihm Bedenken geäußert.
Als Grund für das Zurückspritzen gab er hinterher an, dass Blut ein wertvolles Gut sei und man dies nicht verschwenden sollte. Er meinte auch noch, dass alle Blutröhrchen, also Serum-, EDTA-Röhrchen etc. etwas Heparin enthalten würden, damit die Gerinnung verhindert werde und er war sich dabei sicher, dass dies auch bei Serumröhrchen so sei. Aber er wollte sich da nochmals informieren, nachdem ich in Frage stellte, dass Serumröhrchen Heparin enthalten.
So, nun hoffe ich, dass es keine Spekulationen zum Sachverhalt mehr gibt.

Wenn ich die Antworten richtig verstanden habe, war die Idee des Arztes, das Blut aus dem Serumröhrchen zurückzuspritzen, schlecht? Könnte das im Serumröhrchen enthaltene Blut sich mit gerinnungsfördernden Substanzen vermengt haben (Verklumpungen? Thrombosegefahr?) oder ist die Gefahr evtl. dadurch gemindert, dass noch ein Rest der Antibiotika-Infusion im Butterfly war?
Könnte denn heute oder in den nächsten Tagen noch etwas passieren, wenn er doch einen winzigen Teil (also z. B. ein bis 2 Tropfen) zurückgespritzt hatte?
Ich hatte nach dieser Sache am Mittelfinger des betroffenen Armes ein "Ziehen", was später wieder verschwand und heute vor ca. 1 Stunde tat mir dieser Finger beim Heben der Kaffeetasse fast weh und ich massierte ihn darauf hin und es scheint jetzt wieder besser zu sein. Doch das mag auch nur Zufall sein, dass dieser Finger etwas auffällig ist.

Also ich will den Arzt nicht schlecht machen, weil er sehr hilfsbereit ist und er einer der wenigen Ärzte ist, die sich auch noch Zeit für einen Patienten nehmen, was bei mir als chronisch Kranker sehr wichtig ist.
Und es ist ja so, dass kein Arzt (und kein Mensch) alles richtig macht. Natürlich darf es nicht gefährlich für einen Patienten werden, das ist auch klar.
Für mich war wichtig, zu erfahren, ob sich Gefahren aus dem evtl. Zurückspritzen des Blutes aus einem Serumröhrchen in die Vene ergeben können (falls so etwas nochmals probiert werden sollte).

Gruß
Sallie

THawk
04.07.2007, 10:00
Mhhh, nimmt man nicht beim Blood-patch auch Blut und nicht nur Plasma?
Nur mal so in den Raum werf...
Ja, hätte ich jetzt auch gesagt.
Wird das nicht ganz direkt gemacht, also eine Person nimmt mit ner normalen Spritze ab, der andere Arzt spritzt es direkt danach epidural?

THawk
04.07.2007, 10:11
Okay,
vornweg: Ich bin Student, kein Arzt - wie die meisten anderen hier auch. Daher solltest du die Aussagen hier immer mit etwas Vorsicht genießen.

Zu deiner Geschichte:
In der Serum-Monovette sind Substanzen (klassischerweise so Kügelchen), die die Blutgerinnung in der Monovette fördern. Allerdings wird man diesen "Klumpen" kaum über eine Butterfly-Nadel zurückspritzen können, dafür wird der Koagel einfach zu dick (selbst die Kügelchen alleine würden nicht durch den Butterfly passen).
Heparin ist in der Serum-Monovette keins drin, da der Gerinnungseffekt schließlich gewollt ist (dadurch wird schließlich erst aus Blut Serum). Gerinnungshemmende Substanzen finden sich in den Plasma-Monovetten (Citrat, EDTA, Heparin). Wobei man auch aus diesen Monovetten nicht rückspritzen sollte [besonders Citrat und EDTA].

Mit deinen Fingerbeschwerden würde ich mich ggf. bei einem Arzt vorstellen. Ich persönlich glaube nicht an einen Zusammenhang, aber da ist eine persönliche Vorstellung sicherlich sinniger als ein Internet-Forum ;-)

Alles gute,
Lars