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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Nackenschmerzen, MRT???



Hildy
05.07.2007, 18:22
Hallo,
so jetzt kommt eine längere geschichte. ich hatte vor fast einem jahr einen autounfall und ein leichtes schleudertrauma erlitten. deshalb war ich 5 monate in ärztlicher behandlung, d.h. am anfang wurde ich mehrfach eingerenkt und hinterher bekam ich ein medikament gegen muskelverspannungen im nackenbereich. parallel zu dem kram hatte ich krankengymnastik und massagen. allerdings sind die nackenschmerzen bis heute nicht richtig weg. immer wenn ich längere zeit sitze, lese bzw nach unten gucke, bekomme ich nackenschmerzen. der arzt meinte am ende der behandlung, dass ich vllt schon vor dem unfall probleme hatte, allerdings hatte ich davor noch nie solche nackenscmerzen, die nach einer stunde sitzen auftreten. jetzt meine fragen: soll ich nochmal zu diesem arzt gehen? wie siehts mit diagnosemitteln wie MRT aus? was genau könnte man in meinem fall durch ein MRT diagnosdizieren? oder würde normales röntgen reichen? sollte ich einen spezialisten, wie zum bsp. einen orthopäden aufsuchen oder reicht der hausarzt? also das MRT würde ja eh woanders gemacht werden. oder würdet ihr etwas ganz anderes vorschlagen?
danke für eure antworten^^

Kleiner_Medicus_w
05.07.2007, 18:57
naja, wenn du einen arzt findest der dir ne überweisung für ein mrt gibt, dann lasse es machen. falsch machen kannst du da nichts, denn das mrt kommt, im gegensatz zu den meisten anderen bildgebenden verfahren, ohne ionisierende strahlung aus und ist nicht schädlich.
die detailerkennbarkeit beim mrt ist außerordentlich gut, denn man kann die untersuchungsparameter je nach bedarf variieren.
nerven lassen sich sehr gut darstellen. leider ist das mrt sehr teuer... daher berede die indikationen mal mit einem facharzt.
wurde denn noch keine aufnahme deiner HWS gemacht??? macht man doch fast standartmäßig nach VKU's mit schleudertrauma. :-nix oder?

Zoidberg
05.07.2007, 20:56
Ein MRT kann ich ehrlich nicht empfehlen, meiner Erfahrung nach findet man da nichts für die typischen HWS Schleudertrauma Patienten. Dies sind eher funktionelle muskuloskeletale Schmerzen. Die therapeutische Konsequenz beim typischen Schleudertrauma ist gleich null.
Was hilfreich ist gegen die Nackenschmerzen beim Sitzen ist einmal ordentliches orthopädisches Sitzen, gute Sitzergonometrie, gute Stühle, z.B. Bücher in guter hoher Position, ein guter eingestellter Bildschirm, gelegentlich Lockerungsübungen nach langem Sitzen usw.
Stärke die Rückenmuskulatur, mach Sport und lass dich von deinen Freundinnen massieren.

alive
06.07.2007, 10:07
am anfang wurde ich mehrfach eingerenkt
Echt? Ich dachte HWS-Einrenken wird nicht mehr gemacht?! Wegen dem unvertretbar hohen Dissektionsrisiko der A. vertebralis :-???


Was hilfreich ist gegen die Nackenschmerzen beim Sitzen ist einmal ordentliches orthopädisches Sitzen, gute Sitzergonometrie, gute Stühle, z.B. Bücher in guter hoher Position, ein guter eingestellter Bildschirm, gelegentlich Lockerungsübungen nach langem Sitzen usw.
Stärke die Rückenmuskulatur, mach Sport und lass dich von deinen Freundinnen massieren.
Jup! Dem kann ich nur beipflichten. Hat mir auch bei Prüfungsvorbereitungen geholfen, bei denen man tagelang über den Büchern sitzt.

Lava
06.07.2007, 14:46
Es gibt auch traumatische Bandscheibenvorfälle, die man mit einem MRt sehen könnte. ;-) Wenn du aber keine neurologischen Ausfälle hast und wirklich eher Nackenschmerzen, ist das sehr, sehr unwahrscheinlich. Da brint ein MRT also wenig. Eine eventuell Fehlhaltung der HWS sieht man auch im Röntgen.

Ich würde den Vorschlag machen, zu einem guten Rheumatologen zu gehen. Im Allgemeinen halte ich von Rheumatologen mehr als von Orthopäden, wenn's um Schmerzen geht... ist aber abhängig von Erfahrungen.

Hildy
06.07.2007, 17:08
nee leute ich kanns nicht mehr hören mit irgendwelchen übungen, sport und massagen. das bringt alles nichts. wennich von den physios massiert wurde war die schmerzende stelle meist danach ok oder schlimmer und am nächsten tag tat die andere seite weh. tja und sport kanns auch nicht sein, ich hab ein eigenes pferd und reite jeden tag. es hilft einfach nichts.
im krankenhaus wurde einige stunden nach dem unfall ein röntgenbild erstellt. dann haben die gesagt ich soll 2-3 tage warten, wenns nicht besser wird zum arzt.
hm theoretisch könnte ich direkt zum facharzt, weil ich privatversichert bin, weiß aber nicht zu wem ich soll.
zum einrenken hab ich sonst noch nichts gehört nur, dass man es nicht zu oft machen soll. allerdings befürchte ich hilft mir auch kein einrenken. es kann ja auch muskulär sein oder so, ich weiß es nicht, ich weiß nur, dass ich schmerzen habe.

Evil
06.07.2007, 17:15
Echt? Ich dachte HWS-Einrenken wird nicht mehr gemacht?! Wegen dem unvertretbar hohen Dissektionsrisiko der A. vertebralis :-???Zu Leuten, die etwas davon verstehen und dafür eine Zulassung haben (idR entsprechend ausgebildete Physiotherapeuten, NICHT der Durchschnitts-Chiropraktiker!) kann man ruhig hingehen.

Ein MRT der HWS ist durchaus sinnvoll, zum einen aus forensischen Gründen im Rahmen von BG-Fällen (also wenn das ein Arbeits- oder Wegeunfall war) und zum anderen, um traumatische Nervenschäden auszuschließen bei Beschwerdepersistenz.
Diagnostich wegweisend ist es dann leider meist trotzdem nicht, aber man sollte schon auf Nummer Sicher gehen, und wenn wir das von unserer chirurgischen Notfallambulanz aus anordnen, zahlen das auch die Kassen.

hiddl
09.07.2007, 12:38
Die Frage ist doch, welche therapeutische Konsequenz kann ein MRT haben? Was soll man dort sehen, was eine andere Therapie zur Folge hätte, als die bisher schon durchgeführte? Selbst den unwahrscheinlichen Bandscheibenvorfall würde hoffentlich niemand operieren, solange keine neurologischen Ausfälle auftreten.

Da Du privat versichert bist, ist es mir egal, ob das MRT gemacht wird :-)) , aber auf Kosten der Allgemeinheit fänd ich es nicht ok.
Was Du brauchst, ist ein anständiger Schmerztherapeut.

Lg, Ute
die sich never ever an der HWS einrenken lassen würde...

Hildy
09.07.2007, 20:40
ja und wo finde ich so einen schmerztherapeuten??? was gibts denn überhaupt für behandlungsmöglichkeiten? wenn es muskulär ist gibts nur massagen, medikament, spritzen oder noch was anderes? und wenn es an den wirbeln ist? einrenken???

hiddl
10.07.2007, 14:12
Den Schmerztherapeuten findest Du unter "Schmerztherapie" in den Gelben Seiten ;-) . Sind meist Anästhesisten oder Neurologen mit Zusatzbezeichnung.

Es ist natürlich immer schwierig, eine Ferndiagnose mit so wenig Angaben und ohne eigene Untersuchung zu stellen, und daher ist das folgende natürlich mit Vorsicht zu genießen, aber wenn Du seit 5 Monaten Schmerzen hast, klingt das in meinen Ohren nach einer Chronifizierung. Da wird man gar keine "Ursache", also keinen direkten Muskel-/Nerv-/Knochenschaden finden, sondern es handelt sich um ein Problem der Schmerzverarbeitung. Da würde man möglicherweise Medikamente einer anderen Wirkgruppe (Antidepressiva - d.h. aber nicht, dass Du depressiv bist) wählen, ich nehme nicht an, dass Du die schon mal hattest.

Lg, Ute