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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Was kann man als Arzt von der Steuer absetzen?



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trinity
06.07.2007, 09:59
Hallo,

was kann man als Arzt alles von der Steuer absetzen? Bücher? Kleidung (und dann auch, wenn man sich weisse Hosen bei H&M kauft)? Fortbildungen oder Kurse? Stethoskope usw.? Wie ist es mit den ganzen Beglaubigungen von allen Urkunden? Gibt es da einen Höchstwert? Und wie ist es, wenn man sich die Sachen 2 Wochen vor Beginn des Beschäftigungverhältnisses gekauft hat? Geht es dann trotzdem?
Vielen Dank für Eure Hilfe...

trinity

lala
06.07.2007, 17:45
Huhu,
kannst du alles als Werbungskosten absetzen. Bücher,Arbeitsmaterial wie Stethoskop, Reflexhammer, Kleidung (sofern nicht von Klinik gestellt - daher akzeptieren soweit ich gehört habe nur Schuhe), Fortbildungen (Kosten inkl. Fahrt, Verpflegungspauschale, Unterkunft,Kosten für den Parkplatz vor Ort, etc.), Kosten für deine Bewerbungen (Mappen, Porto, Papier, Fahrtkosten), ggf. Lern-/Arbeitsgruppe mit Kollegen (Fahrtkosten!), deine jetzigen Fahrtkosten zur Arbeit, PC/Drucker....
Ich habs dieses Jahr erstmal mit dem WISO-Programm gemacht - der gibt dir auch noch Vorschläge.
Und klar: 2 Wochen vorher angeschafft für die Arbeit, kannst du natürlich in dem Jahr dann absetzen.Viel Spaß,
lala

Muriel
06.07.2007, 17:48
Auf jeden Fall kann man anscheinend deutlich weniger absetzen als man so denkt :-(( Ich habe jedenfalls genau ein Drittel dessen, was das Steuerprogramm mir bescheinigt hatte, tatsächlich wiederbekommen, dabei habe ich nur Dinge angegeben, die 100% anerkannt werden müssten (Fachbücher, Kongresse, Beiträge zur Ärztekammer etc). Aber da man ja durch diese Bescheide auch nicht durchblickt, kann ich überhaupt nicht sagen, woran es jetzt gelegen hat. Dezent sauer bin ich jedenfalls schon :-(

Madam Pince
09.07.2007, 10:46
Auf jeden Fall kann man anscheinend deutlich weniger absetzen als man so denkt :-(( Ich habe jedenfalls genau ein Drittel dessen, was das Steuerprogramm mir bescheinigt hatte, tatsächlich wiederbekommen, dabei habe ich nur Dinge angegeben, die 100% anerkannt werden müssten (Fachbücher, Kongresse, Beiträge zur Ärztekammer etc). Aber da man ja durch diese Bescheide auch nicht durchblickt, kann ich überhaupt nicht sagen, woran es jetzt gelegen hat. Dezent sauer bin ich jedenfalls schon :-(

Mit "tatsächlich wiederbekommen" meinst Du die Steuererstattung? Das kann dann in etwa (je nach Deinem persönlichen Steuersatz) hinkommen, Du kriegst ja nicht etwa Deine ganzen Kosten ersetzt sondern Du brauchst halt nur das Geld für die Sachen die Du 'absetzen' kannst nicht versteuern. Wenn irgendwas nicht anerkannt wurde muss das auch so im Steuerbescheid stehen. Ok, die Teile sind nicht super selbsterklärend, aber ob was nicht anerkannt wurde oder nicht kann man schon rauslesen.

Feuerblick
09.07.2007, 11:02
Auf jeden Fall kann man anscheinend deutlich weniger absetzen als man so denkt :-(( Ich habe jedenfalls genau ein Drittel dessen, was das Steuerprogramm mir bescheinigt hatte, tatsächlich wiederbekommen, dabei habe ich nur Dinge angegeben, die 100% anerkannt werden müssten (Fachbücher, Kongresse, Beiträge zur Ärztekammer etc). Aber da man ja durch diese Bescheide auch nicht durchblickt, kann ich überhaupt nicht sagen, woran es jetzt gelegen hat. Dezent sauer bin ich jedenfalls schon :-(Muri, ich würde dir raten, dir zwecks Widerspruch einen guten Steuerberater zu suchen, der durch die Bescheide durchblickt. Erhellend wirkte bei mir auch schon das Telefonat mit meinem Sachbearbeiter beim Finanzamt. Es ist schon SEHR ungewöhnlich, dass man dir so wenig anerkannt hat. Bei mir stimmte es letztes Jahr auf den Cent genau (auch mit dem WISO-Programm gemacht)! Dieses Jahr warte ich noch gespannt - mal sehen, ob sich die Steuerberater-Investition gelohnt hat. *zitter*

alley_cat75
09.07.2007, 12:12
Auf jeden Fall kann man anscheinend deutlich weniger absetzen als man so denkt :-(( Ich habe jedenfalls genau ein Drittel dessen, was das Steuerprogramm mir bescheinigt hatte, tatsächlich wiederbekommen...

Man bekommt ja nicht die Kosten erstattet, sondern verringert lediglich sein zu versteuerndes Einkommen. Irgendwo sind Grenzen... Gerade diverse Steuersoftware ist diesbezüglich oft sehr irreführend. Ich kann Dir für die ersten Male auch nur einen Steuerberater empfehlen und die nächsten Jahr machst Du das dann selbst. Finanzämter sind im Übrigen da auch behilflich. Ich habe mir z. B. Broschüren geholt - was abgesetzt werden kann und was nicht - und fahre damit seit Jahren bestens.

Kathibaby
09.07.2007, 12:32
. Ich kann Dir für die ersten Male auch nur einen Steuerberater empfehlen und die nächsten Jahr machst Du das dann selbst. Finanzämter sind im Übrigen da auch behilflich. Ich habe mir z. B. Broschüren geholt - was abgesetzt werden kann und was nicht - und fahre damit seit Jahren bestens.

Für einen Angestellten lohnt sich der Steuerberater meist nicht, da die Ersparnis abzüglich der Rechnung für den Steuerberater meist nicht wirklich groß ist. In vielen Städten gibt es einen Lohnsteuerhilfeverein (nur für Angestellte!), der einen in solchen Angelegenheiten berät und nicht viel kostet.

habichnicht
09.07.2007, 12:42
Für einen Angestellten lohnt sich der Steuerberater meist nicht, da die Ersparnis abzüglich der Rechnung für den Steuerberater meist nicht wirklich groß ist. Da hab ich ähnliche Erfahrungen gemacht. Der Steuerberater war immer so teuer, dass ich inzwischen auf ihn verzichte. Selbst wenn man ein paar Fehler macht und weniger zurückbekommt, als man zurückbekommen könnte: So viel wie das, was der Steuerberater kosten würde, kann man durch die paar Fehler gar nicht verschenken.

Alleys Tipp ist gut: Die erste Steuererklärung vom Steuerberater machen lassen und die folgenden selbst machen, wenn sich im Prinzip nichts geändert hat.

Feuerblick
09.07.2007, 13:04
Nur mal am Rande: Diese Steuerprogramme errechnen explizit die RÜCKERSTATTUNG!! D.h. wenn das Finanzamt genau die gleichen Abzugsposten anerkennt, dann bekommt man auch exakt die errechnete Summe als Rückzahlung raus. Und da das bei Muri nicht der Fall ist, würde ich an ihrer Stelle das Ganze klären - entweder mit dem Sachbearbeiter oder mit Hilfe eines Steuerberaters.
Ob man nun durch einen Steuerberater mehr oder weniger herausbekommt, ist schwer zu sagen. Aber die erste Erklärung würde ich auch von einem Fachmann machen lassen. Dort lernt man nämlich die diversen Tricks...

habichnicht
09.07.2007, 13:10
Es kann schon sein, dass man mit Steuerberater mehr zurück bekommt als ohne, aber wenn man davon das abzieht, was der Steuerberater bekommt, bleibt meistens immer deutlich weniger übrig, als wenn man die Steuererklärung selbst gemacht hätte. Gilt zumindest für 08/15-Arbeitnehmer.

alley_cat75
09.07.2007, 13:47
Ich hatte einmal einen Steuerberater und der kostete damals 160 DM - bei einer Rückerstattung von 2000 DM. Das war mir der Schlippsträger schon wert, zumal er mir schön gezeigt hat, auf was ich alles achten muss. :-)) Steuersoftware hatte ich zwischendurch auch, bekam aber stets mehr zurück. :-nix Wobei ich mit Technik so ein bisschen auf Kriegsfuss stehe bzw. mir die Geduld fehlt. Meist helfen auch schon nette Kollegen, die seit Jahren ihre Steuererklärung selbst machen. Da kann man sich viel abschauen.

Feuerblick
09.07.2007, 14:25
Es kann schon sein, dass man mit Steuerberater mehr zurück bekommt als ohne, aber wenn man davon das abzieht, was der Steuerberater bekommt, bleibt meistens immer deutlich weniger übrig, als wenn man die Steuererklärung selbst gemacht hätte. Gilt zumindest für 08/15-Arbeitnehmer.Nur dass du als Arzt eigentlich kein 08/15-Arbeitnehmer mehr bist. Da lohnt sich die INvestition zumindest einmal...

habichnicht
09.07.2007, 15:28
@Feuerblick: Deshalb: Die erste(n) Steuererklärung(en) vom Fachmann machen lassen! Dann kann man, solang sich nichts geändert hat, die folgenden selbst machen.


Ich hatte einmal einen Steuerberater und der kostete damals 160 DM - bei einer Rückerstattung von 2000 DM. . Bei mir wars unterschiedlich:

Bsp. 1:
Steuerberatungskosten: 300 DM/ Rückerstattung: 900 DM

Bsp. 2: Steuerberatungskosten: 343 DM; Rückerstattung: 2500 DM.

Friedchen0811
09.07.2007, 18:38
Die Kosten des Steuerberaters hängen auch immer davon ab, wieviel Arbeit er mit der Erklärung hat. Als mein Mann und ich noch nicht verheiratet waren, mußte er auch seine erste Steuererklärung machen. Er hatte natürlich ;-) nichts vorbereitet, ist mit einem Karton voller Kassenzettel usw. zum Steuerberater gegangen, und mußte eine Woche später noch mal hin, um Versicherungspolicen, Kommandierungsverfügungen und und und abzugeben. Das war dann teuer. Im nächsten Jahr waren wir schlauer, haben alles vorsortiert und 'ne Menge Geld gespart. Von daher muß man bei Kostenvergleichen sehr vorsichtig sein...

Muriel
09.07.2007, 18:40
Danke Funkel, dass Du als einzige zu begreifen scheinst, dass ich nicht vollkommen blöde bin. Ja, ich weiß, dass ich nicht die Fachbücher, das Arbeitsmaterial und Kongresskosten zu 100% erstattet bekomme

Feuerblick
09.07.2007, 18:42
Danke Funkel, dass Du als einzige zu begreifen scheinst, dass ich nicht vollkommen blöde bin. Ja, ich weiß, dass ich nicht die Fachbücher, das Arbeitsmaterial und Kongresskosten zu 100% erstattet bekommeMuri, ich WEISS, dass du nicht vollkommen blöde bist... ;-)

habichnicht
09.07.2007, 18:56
@Friedchen:Bei mir hingen die Gebühren von der Höhe des Bruttoeinkommens bzw. des zu versteuernden Einkommens ab. Der hat nach bestimmten Pragraphen der Steuerberatergebührenverordnung abgerechnet.

habichnicht
09.07.2007, 18:59
Danke Funkel, dass Du als einzige zu begreifen scheinst, dass ich nicht vollkommen blöde bin. Nein Muriel, ich habe habe Dich auch nicht für so blöd gehalten. :-bee

Edit: Sprich doch mal mit dem zuständigen Finanzbeamten, wenn da so starke Abweichungen sind.

Muriel
09.07.2007, 19:00
Nein Muriel, ich habe habe Dich auch nicht für so blöd gehalten. :-bee
na dann geht es ja ;-)

alley_cat75
09.07.2007, 20:57
Ich halte Dich auch nicht für blöd. Hier geht es doch nicht speziell um Dich, sondern ganz allgemein um Absetzbarkeiten, Steuererklärung etc. Und wer keine Erfahrung damit hat, ist höchstens unwissend statt blöd. Ging uns ja irgendwie sicher allen mal so. Zumindestens mir.