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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wer macht was???



karl
07.07.2007, 06:12
Hallo,

hab mal wieder so richtig Frust und wollte mal fragen ob dass in anderen Kliniken auch so gehandhabt wird.
Also bin als Anästhesist z.Zt. auf der INtensiv eingeteilt, die aber leider so klein ist, dass ich nicht nur die post OP Leute betreuen darf sondern auch die Internistischen. :-nix
Nun ja leider ist das Klima was untereinander zwischen eingen ganz wenigen Pflege und Ärzten angehet doch sehr fröstelig. Aber was mich ja am meisten aufregt ist die Tatsache, dass das Aufstellen der Kurve, sprich die ständige Erneuerung der Kurve von Tag zu Tag ärztliche Aufgabe ist und damit meine ich den kompletten Anteil, mit Kopfteil die Standartdauermedis usw.
Wenn man nun überlegt man hat 10 Patienten und soll auch noch den AWR betreuen und am besten noch Prämeds machen, dann ist es doch recht seltsam. Ich finde ja das man als Arzt nur die Medis einmal anordnet, und auch absetzt und dies dann in der Kurve vermerken soll, aber dass man direkt alles komplett neu schreiben soll, was im fast allen Fällen nur eine Abschreibleistung ist, neenee, also das ist doch der Oberhammer, oder verlange ich nach 6 Jahren Studium zuviel?
Wie ist es bei Euch geregelt? Wer schreibt die komplette Kurve? Arzt oder Pflege???
Ach ja am liebsten mag ich ja wenn irgendwo ein Kreuzchen fehlt aber es ein Standart ist der immer gemacht wird, aber die Pflege dann sagt, nee da fehlt ein Kreuzchen vorher geben wir das nicht.

Jaja bin halt gefrustet und hab so gar keine Lust mehr auf Intensiv. Will wieder in den OP und Narkosen machen.

KonradDuden
07.07.2007, 07:23
AUTSCH! Ich hab mich gerade schwer verletzt, als ich beim Umdrehen im Grab mit dem Kopf an den Grabdeckel gestoßen bin.

Kathibaby
07.07.2007, 08:54
Also wir haben 7(8) Intensivbetten und betreuen alle Patienten selbst (auch chrirurgische und internistische). Die kompletten Kurven schreibt jeweils der Diensthabende am Abend für den nächsten Tag vor und evt. wird am nächsten Tag in der Visite oder im Laufe des Tages was verändert. Tja, so ist das Leben.

Ösiman
07.07.2007, 10:30
Wir haben die Anordnungsbögen für Medis im Computer, da kannst du einfach das Datum für den nächsten Tag ändern- wird dann jeweils neu ausgedruckt;
bei Visite machen wir Notizen in dem jeweiligen Tagesblatt, geändert wird das dann vom Diensthabenden am abend (od. irgendwann einmal).
Die Schwestern haben ihre (Standard-) Bögen mit dem genauen Verlauf (RR, Zucker, BGA, Med.-Gaben etc.. den schreiben sie dann selber...
ist insofern gut, da es dann keine Reklamationen gibt ("kann das nicht lesen...")...

Muriel
07.07.2007, 11:04
Ich hab in meinem Fach ja mit der ITS rein gar nichts tun, wenn ich nicht gerade zu einem Konsil dorthin gehe, daher meine Frage: Unterscheiden sich die Kurven/Optipläne denn von denen auf den Normalstationen? Es dürfte doch eigentlich Standard sein, dass die Pflege das alles aufschreibt, sollten Änderungen hinzu kommen, werden diese durch den Arzt in die entsprechenden Feldern hingeschrieben und hinterher brav der Reiter gezogen, damit die Pflege sieht, dass da was Neues ist, das sie zu bearbeiten hat. Ich verstehe nicht, warum das, was doch eigentlich auf allen anderen Stationen so gehandhabt wird, auf der ITS nicht möglich sein soll. Klärt mich bitte auf!

alley_cat75
07.07.2007, 12:38
Ich kann nur von der ITS berichten, auf der ich 3 Monate während des PJ war und da haben auch die Ärzte die Kurven für jeden Tag neu schreiben müssen - ist ja immer eine Kurve/Tag. Wir hatten dort 30 Betten und im Nachtdienst 2 Ärzte. Das bedeutete eine Menge Schreibarbeit. Und ich glaube, die waren damals ziemlich froh, eine PJlerin zu haben, die das erledigte... :-nix

dreamchaser
07.07.2007, 12:59
In meinem PJ-Haus haben die Ärzte die Kurven auch selbst mittags geschrieben - der Anästhesist für die Chirurgischen (nicht sehr viele Patienten), der Internist für die Internen. Fachrichtungen waren weitgehend getrennt. Anästhesie hat nur die Beatmungseinstellungen für die Internen übernommen.
Die chirurgischen Patienten waren ja sehr oft nur einen Tag au der ITS, die Internen liegen da schon deutlich länger.

Kathibaby
07.07.2007, 14:56
Ich hab in meinem Fach ja mit der ITS rein gar nichts tun, wenn ich nicht gerade zu einem Konsil dorthin gehe, daher meine Frage: Unterscheiden sich die Kurven/Optipläne denn von denen auf den Normalstationen? Es dürfte doch eigentlich Standard sein, dass die Pflege das alles aufschreibt, sollten Änderungen hinzu kommen, werden diese durch den Arzt in die entsprechenden Feldern hingeschrieben und hinterher brav der Reiter gezogen, damit die Pflege sieht, dass da was Neues ist, das sie zu bearbeiten hat. Ich verstehe nicht, warum das, was doch eigentlich auf allen anderen Stationen so gehandhabt wird, auf der ITS nicht möglich sein soll. Klärt mich bitte auf!

Also die Stationskurven sehen schon deutlich anders aus als die ITS-Kurven und wenn man was ändert sagt man es den Schwesten gleich bzw. sagt es an und trägt es später nach. Schließlich geht es dabei ja um "wichtigere" Dinge als nur die Tabletten für den nächsten Tag, die meist einer sofortigen Umsetzung benötigen. Jeder Tag ist außerdem ein A3 Blatt und in der normalen Stationskladde gilt ein Blatt immer für die ganze Woche.

Evil
08.07.2007, 11:49
@ Muri: auf den Kurven wird das komplette Monitoring, Beatmungsparameter, Ein-/Ausfuhr, Infusionsplan, parenterale Ernährung, Medikamentengabe, ... angegeben. Allein die Infusionspläne für alle Patienten täglich aufzustellen ist zeimlich aufwändig, und dann z.B. festzulegen, ob der Pat jetzt positiv oder negativ bilanziert wird und in welchem Maße... laß Dir das mal von Seb beschreiben ;-)

@ karl: tröste Dich, es läuft fast überall auf jeder Intensiv so, daß Du als Doc durch die Zimmer rödelst und die Pflegenden währenddessen die Kaffeemaschine betreuen *kopfeinzieh*

Muriel
08.07.2007, 12:56
@ Muri: auf den Kurven wird das komplette Monitoring, Beatmungsparameter, Ein-/Ausfuhr, Infusionsplan, parenterale Ernährung, Medikamentengabe, ... angegeben. Allein die Infusionspläne für alle Patienten täglich aufzustellen ist zeimlich aufwändig, und dann z.B. festzulegen, ob der Pat jetzt positiv oder negativ bilanziert wird und in welchem Maße... laß Dir das mal von Seb beschreiben ;-)
Ok, dennoch verstehe ich nicht, warum ein Arzt diese Pläne schreiben soll. Er muss doch nun wirklich nicht in den DK-Beutel schauen und dann brav dokumentieren, was da so drin ist. Das kann doch wohl die Pflege machen, oder? Und anhand dessen, was da so ein- und ausfährt (was man ja bei einem Blick in die Kurven ersehen können sollte) kann doch immer noch der modifizierte Plan für den Tag aufgestellt werden, oder sehe ich das falsch? Ich stelle es mir eben ganz naiv so vor, dass man die "Rohdaten" des Patienten sozusagen anschaut und danach entscheidet, wie mit welcher Therapie inkl Ernährung und Beatumnug etc weitergemacht wird und das wird dann eben angeordnet. Naja, hab halt und werde auch zum Glück nie auf ner ITS arbeiten, nee in keinstem Falle mein Ding ;-)

Relaxometrie
08.07.2007, 13:26
Die Ein- und Ausfuhrdokumentation macht schon die Pflege.
So, wie ich es kennengelernt habe, gibt es den Anordnungsbogen, den der Arzt schreibt, und einen großen Dokumentationsbogen, auf dem die Pflege allerhand Daten in vorgegebenen Abständen (ich kenne es so, daß viele der Parameter alle 15 Minuten notiert werden) aufschreibt, z.B.:
Ein- und Ausfuhr, Beatmungsparameter, RR, Puls, Temperatur, Sauerstoffsättigung, Ergebnisse der Blutgasanalyse.

Doctöse
08.07.2007, 13:30
Die Ein- und Ausfuhrdokumentation macht schon die Pflege.
So, wie ich es kennengelernt habe, gibt es den Anordnungsbogen, den der Arzt schreibt, und einen großen Dokumentationsbogen, auf dem die Pflege allerhand Daten in vorgegebenen Abständen (ich kenne es so, daß viele der Parameter alle 15 Minuten notiert werden) aufschreibt, z.B.:
Ein- und Ausfuhr, Beatmungsparameter, RR, Puls, Temperatur, Sauerstoffsättigung, Ergebnisse der Blutgasanalye.
So kenne ich es auch. Hachja, ITS *sentimental werd* Ich mag ITS, rumschrauben an Evita und Bennett, Perfusoren-Jonglage,...... :-blush :-)

abcd
08.07.2007, 16:05
Bei uns gibt es auch einen Anordnungsbogen DinA4 um den sich die Ärzte täglcih kümmern. Es gibt da spalten für iv , orale und Bedarfsmedikation und im unteren Abschnitt für Neuanordnungen, die der anordnende Arzt einträgt und zusätzlich aber auch im oberen Teil vermerkt und mit rotem Punkt als neu kennzeichnet. Abends werden die neuen Sachen im PC ergänzt und für den nächsten Tag neu ausgedruckt.

HorstHützel
08.07.2007, 20:14
Traut sich die Pflege nicht zu Sachen abzuschreiben oder hat die Pflege einfach geschickterweise gewisse "unliebsame" Kurvenschreiberei als unbedingt ärztliche Tätigkeit deklariert und abgewälzt ??

Ähnliche Unsitte, wie das Weigern Antibiosen anzuhängen...wozu eigentlich 3 Jahre Ausbildung ?

Relaxometrie
08.07.2007, 20:30
Also...ich bin ja wirklich ein Gegner von übertriebener Bürokratie und von sinnlosen, aber zeitraubenden Tätigkeiten.
Aber die Beschwerde aus dem ersten Posting verstehe ich trotzdem nicht.
So wie ich es auf der Intensivstation erlebt habe (auch wenn es nur ein Monat während des Anästhesie-PJs war), war das Schreiben der Anordnungsbögen keine reine Abschreibleistung. Da die Bögen am PC geschrieben und dann ausgedruckt wurden, sind die gegenüber dem Vortag identisch gebliebenen Anteile einfach nicht verändert worden.
Viele der Verordnungen müssen doch immer der aktuellen Situation angepasst werde, so daß es meiner Meinung nach gerade eben KEINE reine Abschreiberei des Bogens vom Vortag ist. Ich habe das Schreiben (oder vielmehr das gemeinsame Erarbeiten) der Anordnungsbögen immer als lehrreich empfunden, weil man dabei ja immer wieder neue Aspekte des gesamten intensivmedizinischen Spektrums bedenken muß.

hiddl
09.07.2007, 13:55
Also...ich bin ja wirklich ein Gegner von übertriebener Bürokratie und von sinnlosen, aber zeitraubenden Tätigkeiten.
Aber die Beschwerde aus dem ersten Posting verstehe ich trotzdem nicht.
So wie ich es auf der Intensivstation erlebt habe (auch wenn es nur ein Monat während des Anästhesie-PJs war), war das Schreiben der Anordnungsbögen keine reine Abschreibleistung. Da die Bögen am PC geschrieben und dann ausgedruckt wurden, sind die gegenüber dem Vortag identisch gebliebenen Anteile einfach nicht verändert worden.
Viele der Verordnungen müssen doch immer der aktuellen Situation angepasst werde, so daß es meiner Meinung nach gerade eben KEINE reine Abschreiberei des Bogens vom Vortag ist. Ich habe das Schreiben (oder vielmehr das gemeinsame Erarbeiten) der Anordnungsbögen immer als lehrreich empfunden, weil man dabei ja immer wieder neue Aspekte des gesamten intensivmedizinischen Spektrums bedenken muß.

Aber es geht ja nicht um das Schreiben der Anordnungbögen (die werden bei uns auch am Tag bei Bedarf durch den Dienst ergänzt und nachts dann vom Diensthabenden neu ausgedruckt), sondern um die Kurvenblätter.
Da würde ich mich als Arzt definitiv weigern, täglich alles neu abzuschreiben. :-dagegen

Lg, Ute