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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Live Earth - Sinn oder Unsinn?



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DocOliver
11.07.2007, 19:56
Al Gore war beim Klimagipfel? Selbst wenn er das gesagt hat - was ich stark bezweifle - wäre er superdämlich, wenn er in Amerika einen kritischen Film über den CO2 Ausstoß rausbringen würde...

Er war tatsächlich in der US-amerikanischen Delegation und hat diesen Spruch gebracht. In den Staaten wird er von richtigen Umweltaktivisten sehr kritisiert. Ich habe die Debatte um das Kyoto-Protokoll letztes Jahr live auf CNN gesehen. Und glaube mir - er war da und hat das so gesagt...

Meridion
11.07.2007, 20:31
Und selbst wenn, erstens ist das Kyoto Protokoll nicht der Weisheit letzter Schluss, zweitens weiss ich nicht in welchem Kontext er das gesagt hat, drittens war er in der Delegation der BUSH-Regierung???

Und selbst wenn er 20000 Tonnen Chemieabfall in einen Fluss leiten würde pro Jahr macht das die Idee mit nem weltweiten Konzert und dem Doku-Film keinen Deut schlechter. Und zwar weil es nicht aktionistisch ist sondern die Leute dazu bewegen will, selbst nachzudenken und selbst zu schauen "Mensch, was kann ich wo tun"...

Gerade dass Künstler nur ihre Songs spielen. die stehen nicht hin und halten den leuten Moralpredigten. Grad Metallica oder die Chili Peppers oder Foo Fighters. Die gehen auf die Bühne, spielen ihre Songs und im Hintergrund laufen Klimafakten und ein paar Bilder.
Ich find das spitze, kein großes "ooooh, ich bin der Klimakönig, ihr müsst alle kein Auto mehr fahren"... Musik, Message, fertig...

Meridion

Lava
11.07.2007, 20:44
Erstens mal motze ich nicht über jeden Scheiss. Ich habe hier zum ersten mal meine Meinung zu so einem Thema gesagt und lasse mir nicht vorwerfen, ich würde ja nur motzen wollen.

Zweitens war das keine Kritik an Gore. Jedenfalls hatte ich BISHER immer den grössten Respekt vor dem Mann. Nur die Veranstaltung an sich hat meiner Meinung nach ihr Ziel sowas von verfehlt...

DocOliver
11.07.2007, 20:45
Das Schlimme an den Amerikaners ist, dass sie erst in den Umweltschutz einsteigen, wenn alle anderen Sünden minimiert haben. Gerade die sollten doch Vorbildfunktion haben. :-meinung


Zu Al Gores Film und Funktion: der Film bringt viele Halbwahrheiten und z. T. falsche Fakten. Kein guter Ausgangspunkt, um Menschen für dieses Thema zu sensibilisieren. Bei den Kyoto-Verhandlungen sind nicht nur Republikaner erschienen. Und besagtes Zitat war die Antwort auf die Frage: wie sich die Vereinigten Staaten in den Klimaschutz einbringen werden.

Hypnos
11.07.2007, 22:16
Es wird weder die Welt retten, ....

Das, lieber Evil, macht ja auch schon ein anderer...:-))

Meridion
11.07.2007, 23:46
Das Schöne ist, wenn man prinzipiell was sagt nimmts garantiert >0 Personen persönlich :-)) Warum überlasse ich gerne allgemeiner Überlegung...

Das andere Schöne ist, dass, wenn man prinzipiell was sagt es garantiert >0 Peronen pauschalisieren, schliesslich sind "Die Amis" ja und überhaupt und so...

Das nicht ganz so Schöne ist, dass meistens =0 Personen auf die Idee kommen zu sagen "Hey, da war ein Konzert, es ging um den Klimaschutz, das geht uns alle was an, lasst uns mal über die Live-Auftritte freuen und das Thema mal etwas in unser Blickfeld rücken"...

Und das ist definitiv ein deutsches (und in meinem Umfeld auch ein Mediziner-) Problem: Mal Sachen einfach stehen lassen können. Nicht im Sinne von "untouchable", aber ohne direkt Schlüsse, Klischees, Personalisierungen oder Pauschalisierungen reinzuwürgen... :-party

Meridion

king kola
12.07.2007, 11:37
apropos stehen lassen können...wenn man deine beiträge so liest, kannst du das scheinbar auch nicht besonders gut ;-)

bei live earth handelt es sich nunmal um eine veranstaltung, die die leute zum nachdenken bzw. generell zu kritischem denken anregen soll. dass man dabei die gesamte veranstaltung in frage stellt, ist für mich nur eine logische konsequenz. klar waren das bestimmt richtig gute konzerte und natürlich hat al gore mit vielen dingen recht, aber es wäre in meinen augen falsch zu sagen, dass da vollkommen uneigennützig gehandelt wurde.
die zeiten sind vorbei in denen wenige promis für etwas aufgestanden sind und protestiert haben. im gegenteil, mittlerweile wollen alle promis mitmachen, weils genauso ne frage der mode ist, wie röhrenjeans und ballerinas. und daher kommen in meinen augen oft zu recht auch die ganzen pauschalisierungen, weil es einfach an glaubwürdigkeit fehlt. und zu der fehlenden glaubwürdigkeit kommt dann die zunehmende gleichgültigkeit von uns allen. also interessiert man sich entweder erst garnicht für die botschaft oder nimmt sie nicht war oder beides. wärs nicht so, dann bräuchten wir den ganzen live earth und live aid schnick schnack überhaupt nicht.

ist meine meinung, bin aber aber offen für kritik.

Meridion
12.07.2007, 17:10
Ich nicht *g*... Aber ich hab gern das letzte Wort...

Blöderweise stimm ich Dir aber auch noch zu *grml*; es ist sicher nicht alles gold was glänzt, aber der Unterschied zwischen "Konzert bringt was" und "konzert bringt niente" liegt in der Art, wie WIR mit der ganzen GEschichte umgehen.
Und dass das oft völlig untergeht regt mich auf, nicht nur hier, auch in meinem Umfeld, wo nur über das wie und warum und was man besser hätte machen können lamentiert wird und die eigentliche Geschichte, der Klimawandel, völlig weg ist vom Tisch...
Und DANN hat es ganz sicher nix gebracht :(

Meridion

Lava
12.07.2007, 20:09
Was WIR daraus habe ich ja mitbekommen bei den Übertragungen im Radio. Wieviel Prozent der Zeit wurde über Musik geredet und wieviel übers klima? Wenn wenn übers Klima, kam das a.) sehr alibimässig rüber und hatte b.) nicht wirklich Substanz. Da hat man sich einfach zu wenig Gedanken macht!!! Wenn man den Leuten irgendwas nahe bringen und ins Bewusstsein rücken will, muss man sich doch vorher überlegen, wie man da sinnvoll vorgeht! Einfach ein Konzert veranstalten mit ner Überschrift bringt da wenig.

alley_cat75
12.07.2007, 21:41
Schwierige Diskussion. Ich bin da meinungsmäßig ziemlich ambivalent. :-nix Zum einen finde ich es gut, wenn man Massen über das Klimaproblem nachdenken lässt - egal wie und in welchem Kontext. Hauptsache die Leute schnallen, dass es ein Problem gibt. Gleiches gilt für Life Aid. Auf der anderen Seite ist es einfach absurd, was da an Geldern ausgegeben wird, Stromverbrauch, Verpackungsmüll, Treibstoff. Für all die Kohle hätte man wahrscheinlich diverse Steppen wieder aufforsten können. Aber Menschen ticken so nicht; spenden meist nicht von allein. Wollen animiert werden. :-nix Bei den Benefiz-Galas frage ich mich auch immer: was soll das? Der ganze Abend kostet hundert Tausende von Euro, Promis werden angekarrt, erhalten horrende Gagen und wofür? Dass in Afrika wieder einen neues Dorf aufgebaut werden kann und die kleinen Kinder nicht mehr hungern müssen. Ja, so tickt die Welt. :-oopss

Hypnos
13.07.2007, 00:12
Schwierige Diskussion. Ich bin da meinungsmäßig ziemlich ambivalent. :-nix Zum einen finde ich es gut, wenn man Massen über das Klimaproblem nachdenken lässt - egal wie und in welchem Kontext. Hauptsache die Leute schnallen, dass es ein Problem gibt. Gleiches gilt für Life Aid. Auf der anderen Seite ist es einfach absurd, was da an Geldern ausgegeben wird, Stromverbrauch, Verpackungsmüll, Treibstoff. Für all die Kohle hätte man wahrscheinlich diverse Steppen wieder aufforsten können. Aber Menschen ticken so nicht; spenden meist nicht von allein. Wollen animiert werden. :-nix Bei den Benefiz-Galas frage ich mich auch immer: was soll das? Der ganze Abend kostet hundert Tausende von Euro, Promis werden angekarrt, erhalten horrende Gagen und wofür? Dass in Afrika wieder einen neues Dorf aufgebaut werden kann und die kleinen Kinder nicht mehr hungern müssen. Ja, so tickt die Welt. :-oopss

Hey, liebe Grüße an meine heißgeliebte Krawallnudel:-) :-love

Meridion
13.07.2007, 01:44
Ja so isses halt... Schon mal jemanden getroffen, der mit dem Rauchen wegen seines potentiellen Krankheitsrisikos aufhört?
Oder langsam mit dem Auto fährt weil es ein potentielles Umwelt und Verkehrsrisiko darstellt?
Oder jemanden, der seine ß-Blocker nimmt solange ausser dem Blutdruck noch gar nichts diagnostiziert ist?

Die Leute müssen entweder positiv oder negativ konditioniert werden. Das ist gruselig, aber eine absolute, verschwindende Minderheit an Menschen macht irgendwas "weil es ne gute Sache ist".
Und so ein Konzert hat vielleicht Alibi-Sprüche, und vielleicht geht viel Strom drauf, und vielleicht gibts viel Müll. Aber es erreicht Armeen von Leuten, die sich über globale Probleme normalerweilse 0,00 scheren. Und das ist doch das Gute daran... Wenn man gar nichts macht ist es nur schlechter als wenn man IRGENDWAS macht meiner Meinung nach...
Wenn jeder, der sich "seine" Band angeschaut hat auf dem Konzert sich nur merkt "Digger, das Klima ist echt am Arsch"... oder auch nur "Ging auch irgendwie um Klima", das reicht doch schon, dass ist doch den Aufwand schon wert...

Meridion

alley_cat75
13.07.2007, 09:46
Hey, liebe Grüße an meine heißgeliebte Krawallnudel:-) :-love

Liebste Grüße zurück, Hypnos! :-blush Du bist im falschen Thread, falls Du mich bewundern möchtest. :-))

http://www.medi-learn.de/medizinstudium/foren/showthread.php?p=534448#post534448

Hypnos
13.07.2007, 10:49
Liebste Grüße zurück, Hypnos! :-blush Du bist im falschen Thread, falls Du mich bewundern möchtest. :-))

http://www.medi-learn.de/medizinstudium/foren/showthread.php?p=534448#post534448

Die intelligente Frau lernt beizeiten, ihren MANN zu bewundern - auch ganz ohne Grund:-)

alley_cat75
13.07.2007, 10:52
Die intelligente Frau lernt beizeiten, ihren MANN zu bewundern...

Die intelligente vielleicht, aber nicht die emanzipierte, intelligente Frau. :-D

Hypnos
13.07.2007, 10:53
Die intelligente vielleicht, aber nicht die emanzipierte, intelligente Frau. :-D

Das ist ja ein Widerspruch in sich *lol*