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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Conn-Syndrom - primärer Hyperaldosteronismus



Studmed1
08.07.2007, 15:34
Warum kommt es beim Conn-Syndrom nicht zum Bluthochdruck?

Meuli
08.07.2007, 15:38
Tuts doch, oder?

Studmed1
08.07.2007, 15:58
Nein, laut GK3-CD führt es zwar zu Ödemen, Hypokaliämie, Hypernatriämie, Hypochlorämie. Aber nicht zum Bluthochdruck.
Der Bluthochdruck ist angeblich nur beim sekundären und idiopathischen Hyperaldosteronismus nachweisbar.

Ist der Hochdruck denn vielleicht später mal Folge der Ödeme / Hyperhydratation?

THawk
08.07.2007, 16:17
Also das ist imho ein Fehler der GK3-CD.

Conn-Syndrom soll die häufigste Ursache einer sekundären Hypertonie sein (laut Herold und VL). Besonders in der Kombination hoher Blutdruck und niedriges Kalium (ohne Diuretika-Th.) ist es typisch.

Und es ist doch eigentlich auch logisch, dass wenn z.B. durch ein Adenom der Blutdruck-Regelkreis ausgehebelt und ungebremst Aldosteron produziert wird der Blutdruck direkt steigt.

Übrigens zählt der Herold den idiopathischen Hyperaldo auch zum Conn-Syndrom dazu.

Noch viel Spaß beim Kreuzeln ;-)

Lars

Doctöse
08.07.2007, 16:17
Die Hypertonie ist eines der Leitsymptome des Conn-Syndroms.
Der Mechanismus ist mal wieder physiologisch-frickelig.

Der Aldosteronüberschuss führt zu Natrium- und damit zu Flüssigkeitsretention. Das wiederum führt zur ANP-Freisetzung, die Na/K-Pumpe wird gehemmt, das intrazelluläre Natrium steigt somit, es kommt zur Vasokonstriktion (und Erhöhung des totalen peripheren Widerstands) und damit zur Hypertonie.
Umgekehrt wird die Vasokonstriktion auch durch die Hypokaliämie erreicht. Primärer Verursacher der Hypertonie ist aber die Hypernatriämie.


EDIT: Irgendwann kommts zum Natrium-Escape. Dann normalisiert sich die Retention wieder, aber die Hypertonie und die Hypokliämie bleiben bestehen.

test
08.07.2007, 16:26
In der Theorie mag das stimmen, aber in der Realität haben 50% der Patienten mit sekundärer HTN durch Conn Syndrom normales Kalium und Natrium.
Daher zum Ausschluß sekundärer HTN durch Conn Renin Aldosteron Verhältnis bestimmen, morgens vor dem aufstehen! ;-)

Doctöse
08.07.2007, 16:28
In der Theorie mag das stimmen, aber in der Realität haben 50% der Patienten mit sekundärer HTN durch Conn Syndrom normales Kalium und Natrium.
Daher zum Ausschluß sekundärer HTN Renin Aldosteron Verhältnis bestimmen, morgens vor dem aufstehen! ;-)
Genau, der tolle Orthostase-Test :-))

test
08.07.2007, 18:22
Genau, der tolle Orthostase-Test :-))


Wobei der Orthostase Test eher zu DIfferenzierung Adenom vs. bilaterale Hyperplasie dient. Dabei ist der Test allerdings nicht besonders gut, von daher in der PRaxis eher nicht anzutreffen.
Nachdem ein erhöhtes Aldosteron/Renin Verhältnis festgestellt wrude, sollte ein CT erfolgen, falls das keine Lösung bringt, renal-venöses Sampling.
Übrigens sollten auch alle interferierenden MEdikament vor der Untersuchung des Aldosteron/Renin für mehrere Wochen abgesetzt werden, was sich oft kompliziert darstellt, da die Patienten schon recht lange und viel therapiert mit ihrem HTN rumrennen bevor mal einer auf die Idee Conn kommt. :-nix

sellat
16.02.2008, 15:56
Kann mir denn auch jemand erklären wie es zur Hypochlorämie kommt :-???

Ehemaliger User 02082011
18.02.2008, 22:28
Ich kann es leider nicht erklären; stelle aber noch eine Frage hintendran, die ein wenig thematisch hier reinpasst und für die kein extrathread lohnt:

Wieso kommt es beim SIAHD zur Hyponatriämie, ADH macht doch neben einer erhöhten Rückresportion von wasser auch eine vermehrte Resorption von Na, reicht die Verdünnung wirklich aus, damit es zur Hyponatriämie kommt.

Bin gespannt auf die Beantwortung beider Frage, über die Hypochlorämie grübelte ich auch vor 3 Tagen. :)

b.

Hoppla-Daisy
18.02.2008, 22:33
Seit wann macht ADH ne Rückresorption von Natrium??? Dafür ist doch primär Aldosteron zuständig.

EDIT: Beim SIADH ist es doch nur eine relative Hyponatriämie, keine echte! Kommt tatsächlich durch die "Überwässerung" zustande infolge des ADH-Mangels.

test
19.02.2008, 11:04
Seit wann macht ADH ne Rückresorption von Natrium??? Dafür ist doch primär Aldosteron zuständig.

EDIT: Beim SIADH ist es doch nur eine relative Hyponatriämie, keine echte! Kommt tatsächlich durch die "Überwässerung" zustande infolge des ADH-Mangels.

Beim SIADH besteht kein ADH Mangel sondern Überschuss. Das führt zu verstärkter Wasserrückresorption.
Ich wüßte auch nicht wie ADH Na Resorption machen sollte? Also ich erklärs mir durch die erhöhte Wasserretention.

synovia
19.02.2008, 16:30
Ich erklär mir das mit dem ADH-SIADH so:

ADH wird ja dann aus dem HHL ausgeschüttet, wenn eine erhöhte Plasmaosmolarität vorliegt (somit auch eine erhöhte Na-Konzentration). Durch den Einbau von Aquaporinen im Sammelrohr kommt es zur Wasserrückresorption, die Plasmaosmolarität kann sich normalisieren, das Blutvolumen nimmt zu bei gleich bleibender Na-Menge.

Beim SIADH (i steht ja für inadequate) kommt es unkontrolliert, also auch bei normaler Plasmaosmolarität zur ADH-Freisetzung z.B. im Rahmen einer Paraneoplasie. Wie bereits gesagt führt das dann zu einem Verdünnungseffekt.

Hoppla-Daisy
19.02.2008, 20:17
Hmpfm, ich hab's echt damit, immer das Gegenteil von dem zu schreiben, was ich meine :-D

Und wer deckt sowas immer auf????? Test, der Mäusepolizist :-))

Wie gut, dass man sich auf dich verlassen kann ;-) :-winky

montecristo
15.09.2008, 23:59
ich hatte einen Conn Adenom !
ich hatte hohen Blutdruck und ständig Kopfschmerzen!
leider wird diese Krankaheitsform zu sehr unterschätzt und laut Prof. Reincke werden ~ 800.000 Patienten in Deutschland nicht geheilt oder ihnen wird falsch therapiert, da man diese Krankheit nicht aufdeckt !
ganz einfache Blutproben können es schon nachweisen/hinweisen..

montecristo
16.09.2008, 00:02
Warum kommt es beim Conn-Syndrom nicht zum Bluthochdruck?
natürlich kommst es beim Conn-Syndrom zum hohen Blutdruck, denn ich hatte ein Conn-Adenom, es kommt nicht zu Ödemen wie bei anderen Bluthochdruckursachen..