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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wie behaltet ihr den Überblick über die Patienten?



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Zoidberg
12.07.2007, 09:50
Welche Techniken und Tricks habt ihr, um über die Patienten eurer Station den Überblick zu behalten? (Untersuchen, ToDo´s etc.) Habt ihr jeden Tag einen ausgedruckten Stationszettel wo ihr alles notiert, oder führt ihr für jeden Patienten eine Problemliste mit Verlaufsbeschreibungen oder macht jemand das per PDA oder habt ihr alles im Kopf :-))

lala
12.07.2007, 10:14
Huhu,
ich hab jeden Tag eine Belegungsliste, wo ich mir zu meinen Patienten das wichtigste ToDo draufkritzel (zB E morgen, Labor, CT anmelden...), das meiste hab ich aber sowieso im Kopf...vielleicht Glück, dass mein Gedächtnis in der Hinsicht relativ gut ist ;-)
Habe erlebt, das viele KOllegen, die für jeden Patienten ein Aktenblatt/Liste anlegen, sich sehr schnell "verzetteln" und für diese Zusatz-Doku extrem viel Zeit investieren und Schwierigkeiten haben Wesentliches und Unwesentliches zu unterscheiden. Ist aber Geschmacksache, am Anfang vielleicht sicherer - muss jeder für sich herausfinden. :-nix

apple
12.07.2007, 10:30
Hab mir auch einen Stationszettel entworfen mit Procedere, aber hab`s nicht geschafft den immer zu aktualisieren :-blush Daher hab ich nun für jeden Tag einen To-do Zettel, wo alles drauf kommt was mir grad einfällt oder was mir vom OA oder Schwestern etc. gesagt wird. Ist zwar ab und zu etwas unübersichtlich, aber z.Z. schreib ich mir lieber alles auf, da ich ja erst angefangen hab und nun auch noch allein auf Station bin und da vertrau ich meinem Gehirn noch nicht so voll :-)) Ist schon ziemlich viel Zeugs und ich hoffe ich bekomm die Organisation noch etwas besser hin mit der Zeit :-oopss

Kackbratze
12.07.2007, 12:29
Patientenliste der Schwestern ausdrucken und dann mit Kuli nachbearbeiten.
Wird meist mehrmals täglich ausgedruckt, weil ja auch immer wieder neue Patietnen kommen...

Sebastian1
12.07.2007, 12:59
Ich fands sehr nett, wie das der OA in meinem Neurotertial gehandhabt hat: Ein Worddokument mit der Zimmerliste, dazu dann kurz Namen und Geburtsdateum der Patienten plus wichtigste Stichpunkte: Diagnose/Verdachtsdiagnose, was gelaufen ist und was noch muss. Ggfs. Telefonnummern von Angehörigen. Ein- bis zweimal am Tag aktualisiert mit jeweils maximal 5 Minuten Zeitaufwand. Nie länger als eine Drittel A4-Seite.

Ich persönlich merk mir meistens was zu tun ist. Mein Problem ist dabei nur mein Namensgedächtnis: Ich weiss Laborwerte, ich kenn die Geburtsdaten, ich kenn die Krankengeschichte und alles mögliche andere auswendig - aber ich kann mir partout keine Namen merken. Sogar als ich noch auf der IPS als PFleger gearbeitet habe und normalerweise nicht mehr als 4 Patienten zu versorgen hatte (und auch das nur nachts) musste ich die Namen einfach immer wieder nachsehen ^^.

psycho1899
12.07.2007, 13:59
Welchen Überblick? ;-)

Versuche, das meisten Dinge einfach im Kopf zu behalten. Während der Visite rekapituliere ich das wichtigste (was steht noch aus? Ist Befund XY mittlerweile endlich eingetroffen?)
Irgendwelche Sachen aufschreiben ist die Ausnahme; mache ich eigentlich nur in Situationen, in denen ich von vielen Seiten bedrängt werde und dann der OA noch irgendne glänzende Idee zu nem Patienten hat, die ich nicht unbedingt vergessen möchte.

Ich habe außerdem ein ähnliches Problem wie Sebastian, kann mir Namen einfach nicht merken. Ausserdem habe ich einen gewissen Neglect für Normalbefunde, d.h. ich muss manchmal nachschlagen, ob eine gewisse Laboruntersuchung a) noch aussteht oder b) komplett unauffällig war. :-nix

Ansonsten klappt es ganz gut ohne grössere Gedächtnisstützen. Ausnahme ist, wenn man eine neue Station übernimmt und keinen einzigen der Patienten zuvor gesehen hat. Dann ist in Anbetracht der häufig komplexen Krankengeschichten eine gute schriftliche Übergabe, am liebsten als Word-Dokument, stets willkommen und begleitet mich auch mindestens die ersten 3-4 Tage auf Visite. Allein schon wegen der Namen :-blush

leo11
12.07.2007, 14:59
Ich bekomme morgens eine Stationsübersicht mit Namen, Zimmernummern, Hauptdiagnose. Und dazu schreib ich mir dann alles, was an dem Tag ansteht. Neuaufnahmen kommen unten drunter, Rücksprache-bedürftiges auch. Entlassungen markier ich mir pink :-)
Kostet nicht viel Zeit und gibt mir etwas mehr Sicherheit..

Doktor_No
12.07.2007, 15:53
namensgedächtnis ist bei mir auch quasi nicht vorhanden, ich verbinde mit den zimmernummern immer die krankengeschichte (zimmer 101 links am fenster bspws.), stationszettel oder so hab ich keinen, merk mir das wichtigste und rufe ab und zu zwischendurch auf stationan, ob alles läuft. bei visite wird in die kurve alles geschrieben was an dem tag laufen soll, anforderungen machen dann die schwestern, blut nimmt man eben nach visite ab, alles andere findet sich.

annekii
12.07.2007, 16:12
Ich bastel mir aus dem SAP morgendlich eine Stationsliste mit Zimmer, Name, Alter, Hauptdiagnose als Exceltabelle. Die habe ich bei der Visite mit und notiere geplante Entlassungen und andere Dinge.

Hypomochlion
12.07.2007, 16:35
Hört mir bloß auf! Ist mir jetzt zum zweiten Mal passiert, dass ich Patienten, die ich eine ganze Nacht lang betreut hatte, weder vom Namen noch vom Gesicht her wiedererkannt habe! Ich hätte geschworen: Noch nie gesehen! Einer der Patienten hatte mir sogar noch erzählt, dass ich ihn betreut hatte. Ich habe ihn dann überzeugt, dass er mich verwechselt!!! Erst wegen der inhaltlich sehr seltsamen Erzählungen, die ich wiedererkannt habe, dämmerte es mir... Gewissheit hatte ich aber erst, als ich in alten Übergabebüchern nachgesehen habe. *Weia, das kann ja nur noch schlimmer werden...* :-oopss

THawk
12.07.2007, 16:48
Das Problem kenn ich - Schlaflabor als Dauernachtwache. Patienten immer für zwei Nächte da, maximal sieben. Ich musste jeden Morgen vor dem Abkabeln erst wieder auf die Monitore schauen um mir die Namen zu merken.

Auf "richtiger" Station geht es mir so Doktor No - ich verbinde die Krankengeschichte immer mit dem Bett in dem der Patient liegt. Und ich brauche die visuelle Vorstellung wo das Zimmer auf Station liegt, ansonsten hilft mir auch "Frau Meyer von Zi. 12" nicht weiter :-blush
Peinlich, peinlich.
Frag mich auch schon wie das mal werden soll....

annekii
12.07.2007, 17:27
Also die Kinder kann ich eigentlich alle immer unterscheiden und auch die Probleme zuordnen, solange sie auf Station liegen. Allerdings nach einer Woche, wenn sie nochmal in die Ambulanz kommen oder nachstationär muss ich nachschauen.

Als ich in der Inneren war, konnte ich es mir oft nicht merken. Ob das damit zu tun hat, dass ich dort gar nicht sein wollte?

blanko
12.07.2007, 17:40
Frage einfach vor Dienstschluß noch mal bei den Schwestern nach, ob es noch was zu erledigen gibt :-))

Im Ernst: Wir haben eine Stationstafel. Morgen kurzer rundum Blick, dann auf Visitie die Anordnungen. Morgens und Nachmittags einmal Befunde durchgehen. Ansonsten versorgen die Operateure ihre eigenen patienten und es gibt nur wenige, die man wirklichim Blick behalten muß.
Ist halt auch der Vorteil der HNO.

Muriel
12.07.2007, 17:50
Wir haben einen in Excel erstellten Plan im Querformat, erste Spalte Zimmernr, 2. Spalte Name und Tag der Aufnahme, 3. Spalte Diagnose, 4. Spalte Therapie, 5. Spalte To Do Liste, dann Infos für den AvD, dann folgen schmale Spalten Mo-So wo dann OP oder E(ntlasssung) z.B. eingetragen wird. Der Plan ist sehr übersichtlich, in wenigen Worten hat man die Geschichte des Patienten dort. Auf den Tagesspalten streiche ich zudem ab, wer schon visitiert wurde, rote Punkte bedeuten OA-Vorstellung, das dann durchgestrichen in rot bedeutet OA hat schon gesehen. Sehr praktisch :-)

Feuerblick
12.07.2007, 18:07
Bei uns hängen auf Station White-Boards mit Namen, Zimmernummern und To do-Liste in unterschiedlichen Farben (je nach Wichtigkeit). In der Chirurgie hatte ich immer eine ausgedruckte Stationsliste, auf der ich in Mini-Schrift das Wichtigste stehen hatte. Vor Chefvisite stand da immer SEHR viel :-))

Werwolf
12.07.2007, 18:08
Ich mach mir immer einen Screenshot von der Stationsliste im SAP. Kostet Null Zeit. So´ne Excel-Tabelle hatte ich auch mal, aber es kostet halt doch ein bißchen Zeit, die zu pflegen.
Irgendwann habe ich herausgefunden, daß man die Spalten der Stationsbelegung im SAP nach eigenem Gutdücken verschieben und fixieren kann. Seitdem passen Name, Geburtsdatum, Diagnose, Mindestverweildauer und eine von mir kreierte Leerspalte (in die die Telefonnummer gehört oder so) auf eine DIN-A4-Seite. In die Leerspalte wird per Hand das "to-do" eingetragen- fertig. Und die Liste ist immer auf dem aktuellsten Stand, weil Patienten, die auf der Station sind, auch im SAP sind. Und die Diagnosen muß ich ja sowieso täglich pflegen. (Sehr zu meinem Leidwesen allerdings...)

annekii
12.07.2007, 18:25
@Werwolf: ich brauche etwa 1 min dafür. Die Datei ist schon fertig, ich markiere die 3 Spalten, die ich will, kopiere sie und füge sie ein. Das wars. Länger dauert es nur, wenn bestimmte Leute Dienst hatten und nicht oder nicht sinnvoll verschlüsselt haben, dann muss ich nachbessern.

Muriel
12.07.2007, 18:26
Hm, also ich brauche morgens, wenn die Entlassungen weg sind, einmal fünf Minuten, um diese auszutragen. Dann trage ich die Aufnahmen immer direkt ein, sind für jeden Patienten ca 15 Sekunden, die sind echt egal, und dann eben bevor ich gehe noch mal ein kurzer Blick, ob die Anordnungen für den AvD stimmen, nochmal 2min. Die Zeit ist es echt wert, denn mit dem Plan steht und fällt die Arbeit/Orga auf der Station. Zumal wir ja eigentlich zu zweit auf der Station und auch für die gleichen Patienten verantwortlich sind (es gibt keine Einteilung nach Seiten oder so), da ja häufig einer im OP ist und dann nicht mal eben die eine Hälfte der Station Ewigkeiten warten soll.

bloodymary
12.07.2007, 22:12
"wie behaltet ihr den überblick...?"
gar nicht - hab ihn nämlich noch nie gehabt :-))

alley_cat75
12.07.2007, 22:24
Untersuchungen, Labor macht bei uns das Pflegepersonal, d.h. ich schreibe es unter Anordnungen und mecker am nächsten Tag, wenn es nicht erledigt wurde. :-)) Für Entlassungen werden ja bekanntlich Reiter in der Kurve gezogen, welche die Schwestern in einen Tischkalender übertragen - so weiss ich, welche Briefe diktiert werden müssen. Flexülen und i.v.-Medikation ist ärztliche Tätigkeit. Bei uns gibt es ein white board, wo die Nachtschwester notiert, wo, was, in welchem Zimmer. Alles andere, vor allem Nachfragen/Abklärung mit OA notiere ich in einem Stationsbuch - ganz praktisch, vor allem, wenn man Tage später nochmal eine bestimmte Telefonnummer sucht oder einen telefonisch durchgesagten Befund. Alles in allem habe ich es leicht, den Überblick zu behalten und dafür bin ich auch sehr dankbar.