PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Medizinstudium mit 14 Jahren?



Seiten : [1] 2 3 4 5 6

Denüse
13.07.2007, 03:42
Halli hallo!

Möchte heute mal diesen Spiegel Artikel (http://www.spiegel.de/schulspiegel/abi/0,1518,494066,00.html) zur Diskussion stellen...

Das Mädel scheint ja wahnsinnig intelligent zu sein. Schön und gut, aber ein Medizinstudium mit 14 Jahren?

Kommst an die Uni als frisch Pubertierende, darfst nichts ohne Einverständnis der Eltern machen, deine Kommis sind alle mindestens 4-5 Jahre älter...
Ich denke, sie wird trotz ihrer Intelligenz und gerade wegen ihres Alters ganz schön zu kämpfen haben...

Sehe ich das zu schwarz oder wie würdet ihr reagieren, wenn sie euere Kommilitonin wäre?
Was denkt ihr, wie würden die Profs reagieren?

Meinungen? :-)

Liebe Grüße, Denüse

luckyscrub
13.07.2007, 06:43
Schon krass!

Ich hab ja auch nach 14 Jahren angefangen zu studieren; allerdings nach SCHULJAHREN!

;-)

LaraNotsil
13.07.2007, 07:20
Fast ein Doogie Howser :-)) :-bee

Naja, aber ich find es halt auch krass.
Die Uni, die sie dann nimmt, freut sich sicher ein Loch in den Bauch. Ist sicherlich wie ein Stern an der Brust...
Aber ich weiß nicht, ob die Kleene diesen Anforderungen an ner Uni gewachsen ist. Für`s Studium braucht man nun mal mehr als Intelligenz. Ein bissel "Lebenserfahrung" und Durchsetzungsvermögen, die tauben Ohren nicht zu vergessen, wären da nicht schlecht. Sonst hält man den Irrsinn gar nicht aus :-nix

McBeal
13.07.2007, 10:37
Mein Freund hat mir auch gestern abend davon erzählt. Mir tun vor allen Dingen die Patienten Leid. Auch wenn das Mädel in die Forschung will (wobei ich mich frage, ob sie das jetzt schon wirklich so genau wissen kann), hat sie ja doch im Studium genug Patientenkontakt. Und wenn ich mir dann vorstelle, dass sie mit 16 ihren U-Kurs hat und ihre ersten Famus macht - in vielen Häusern darf man doch z.B. erst ab 18 in OP und Kreißsaal. Und wie sollen die Patienten eine 16jährige, die sie untersucht und aufklärt, wirklich ernstnehmen. Wahrscheinlich wäre es rechtlich auch gar nicht erlaubt, die invasive Sachen machen zu lassen. Also nee, irgendwo hört es dann auch auf. Wenn sie so forschungsbegeistert ist, soll sie doch Bio(chemie), Humanbiologie oder sowas studieren, wo man nicht soviel Menschenkontakt hat.

Und wie auch schon angesprochen wurde, ist es auch im Studentenleben doof. Sie darf ja noch nicht mal mit den Kommilitonen was trinken gehen, wir offiziell um 22 Uhr aus allen Kneipen/ Discos rausgeschmissen... Hätte wahrscheinlich einen ganz heftigen Sonderstatus: die Profs würden quasi verlangen, dass sie in allen Prüfungen super ist und die Kommilitonen hätten Vorurteile, die dadurch noch bestärkt würden... Und irgendwie hat man ja mit 19 andere Gesprächsthemen als mit 14...

Ich finde es nicht gut und glaube, dass es dem Mädel von der Karriere her bestimmt was bringen wird/ würde, sie aber sozial der totale Außenseiter wäre...

LG,
Ally

SidVicious
13.07.2007, 10:50
naja, sie ist Hochbegabt und ich würde sagen, wenn wir ihr abraten würden Medizin zu studieren, würden wir vllt ein Juwel verlieren :-) Ich denke, wer mit 14 Abitur macht ist auch auf geistig auf der höhe. Schließlich mußte sie vllt Goethe interpreiteren, was einer Normalbegabten 14 jährigen sicher schwer fallen würde. Ich glaube, dass so jemand defenitiv die geistige Reife besitzt mit Patienten zu sprechen. Ich glaube auch, das einige Patienten stolz sind von einem " Wunderkind" behandet oder Aufgeklärt zu werden.

Wer mit 14 Abitur macht is sicherlich ein Außnahmealent und ich sehe keinen Grund jemanden aufgrund seiner Sonderbegabung vom Medizinstudium auszuschließen, obwohl mir manchmal der Gedanke kommt, dass alle die mit 15-17 Abitur machen Medizin studieren wollen.

Gruß

SidV.

alley_cat75
13.07.2007, 11:00
Für`s Studium braucht man nun mal mehr als Intelligenz. Ein bissel "Lebenserfahrung" und Durchsetzungsvermögen,...

Man braucht in der Tat mehr als Intelligenz, um Medizin zu studieren, nämlich ganz viel Fleiss und Interesse - das kann sie bieten. "Lebenserfahrung" und "Durchsetzungsvermögen" - mal ehrlich, wieviele haben das schon mit 18/19??? Ist doch Quatsch; das wird sie sich im Laufe der Jahre aneignen, wie alle anderen auch. Ich für meinen Teil finde die Leistungen dieses Mädchens beeindruckend. Sie wird mit 20 fertig sein und dann eine junge Frau, reifer und selbstsicherer. Es soll ja bekanntlich Leute geben, die diese Attribute nicht einmal mit 40 bieten können. Wirklich problematisch wird der Umgang mit Komillitonen sein, aber auch hier zeigt die Erfahrung, dass nicht alle intolerant und eingebildet sind. Zum Glück befinden sich gleichaltrige Menschen stets auf verschiedenen Entwicklungsstufen, so dass sie sicher eine Vertrauensperson finden wird. Und eine reicht doch schon. :-meinung

Eilika
13.07.2007, 11:02
Sie wird im Laufe ihres Lebens gelernt haben, wie sie damit umgeht, dass sie im Vergleich zu den Mitmenschen auf ihrem jeweiligen Level immer jünger war... und wenn sie Medizin studieren will, dann soll sie das machen. Und dann wird sie das ja auch schaffen, denke ich. Am ehesten bezweifle ich, dass Medizin dann das ist, was sie sich darunter vorstellt. Aber das wird sie ja merken, und dann hat sie alle Zeit der Welt, noch was anders zu machen. Wenn sie das Studium durchzieht und dann merkt, dass sie nicht Arzt sein will, ist sie 20. Da fangen alle anderen an mit dem Studieren... und vielleicht taucht sie ja demnächst hier auf, um sich zu informieren :-))

McBeal
13.07.2007, 11:02
naja, sie ist Hochbegabt und ich würde sagen, wenn wir ihr abraten würden Medizin zu studieren, würden wir vllt ein Juwel verlieren :-) Ich denke, wer mit 14 Abitur macht ist auch auf geistig auf der höhe. Schließlich mußte sie vllt Goethe interpreiteren, was einer Normalbegabten 14 jährigen sicher schwer fallen würde. Ich glaube, dass so jemand defenitiv die geistige Reife besitzt mit Patienten zu sprechen. Ich glaube auch, das einige Patienten stolz sind von einem " Wunderkind" behandet oder Aufgeklärt zu werden.

Wer mit 14 Abitur macht is sicherlich ein Außnahmealent und ich sehe keinen Grund jemanden aufgrund seiner Sonderbegabung vom Medizinstudium auszuschließen, obwohl mir manchmal der Gedanke kommt, dass alle die mit 15-17 Abitur machen Medizin studieren wollen.

Gruß

SidV.
Trotzdem fände ich es gut, für das Medizinstudium eine untere Altersgrenze festzulegen. Denn Hochbegabung und Wissen lassen nicht auf menschlichen Reife schließen. Und Goethe zu interpretieren ist für mich da kein Kriterium. ;-) Natürlich sollte man über diese Regelung nachdenken und in diesem Fall würde es auch noch keine Altersbegrenzung geben. Trotzdem glaube ich, dass man ihr nahe legen sollte, erst etwas anderes zu machen. Sie wird einfach noch zu lange unters Jugendschutzgesetz fallen, nichts unterschreiben dürfen, im Pfelegpraktikum nur Frühdienste schieben dürfen etc. pp. Ist doch alles blöd für sie.

Naja, nur meine Meinung, kannst ruhig ne anderen haben. ;-)

LG,
Ally

PS: Habe mir gerade erstmals den Artikel selbst durchgelesen. :-blush Die sieht echt verdammt jung aus (ist sie ja auch). Noch irgendwie kindlich. Ich glaube, würde sie hier studieren (okay, die geht bestimmt nicht nach Bochum :-)) ) würde sie in mir Muttergefühle und Beschützerinstinkt wecken. Aber so an die Uni und ins Krankenhaus? ich weiß nicht. Auch wenn es natürlich ihre Sache ist.

Eilika
13.07.2007, 11:06
Sie wird einfach noch zu lange unters Jugendschutzgesetz fallen, nichts unterschreiben dürfen, im Pfelegpraktikum nur Frühdienste schieben dürfen etc. pp. Ist doch alles blöd für sie.
Ähnliche Probleme wird es in allen anderen Fächern auch geben...

Denn Hochbegabung und Wissen lassen nicht auf menschlichen Reife schließen.
Alter aber ja (leider?) auch nicht, wie ich schon oft feststellen durfte...

Und wie schon oben gesagt, sie hat Zeit für "try and error", wenn es schief geht, dann stört es ja keinen...

McBeal
13.07.2007, 11:11
Und wie schon oben gesagt, sie hat Zeit für "try and error", wenn es schief geht, dann stört es ja keinen...
Da wäre ich mir eben nicht so sicher. ich weiß nicht, ob sie nicht jetzt schon zu bekannt ist und durch Lehrer, Familie etc. so unter Druck steht, als Wunderkind das Studium schnell und erfolgreich abschließen zu müssen. Aber das kann ich natürlich wirklich nicht beurteilen...
Und natürlich kommt die Reife nicht automatisch mit dem Alter und ich denke auch, dass sie in vielen Lebensbereichen schon sehr reif ist und sich, was das alleinige Studium betrifft, gut durchbeißen könnte. Hätte halt eher "Sorgen" um sie, was das Sozialleben im Studium betrifft. Und den Umgang mit Patienten. Mir wird ja auch oft nicht geglaubt, dass ich schon so weit bin. :-D

Ich denke auch, dass sie es schaffen wird, es sie aber nicht unbedingt glücklicher macht, als wenn sie mit 18 anfangen würde.

LG,
Ally

schwarzwald
13.07.2007, 11:25
Hier in Heidelberg wird sie dann zwar die Jüngste sein, aber wir hatten in meinem Jahrgang auch eine 16Jährige, die aber nach dem ersten Semester die Uni gewechselt hat.

Bei ihr ist genau das passiert, was Ally geschrieben hat.
Sie hat uns wegen ihrer Hilflosigkeit so leid getan, hat immer ganz lieb gefragt, ob sie mit zum Essen dürfte und wir haben echt mütterliche Gefühle entwickelt :-blush Als sie dann von ihren Führerscheinplänen berichtet hat kam ich mir verdammt alt vor...

Sie war aber sozial gesehen auch total hilflos und fing sehr häufig an zu Weinen. Mit Familie zerstritten und keine richtigen Freunde, das Med Studium schien ihr auch keinen Spaß zu machen. Und ich hoffe echt, dass sie heute was macht, was nur SIE glücklich macht. :-)

DocOliver
13.07.2007, 11:44
Trotzdem fände ich es gut, für das Medizinstudium eine untere Altersgrenze festzulegen. Denn Hochbegabung und Wissen lassen nicht auf menschlichen Reife schließen.

Naja, naja... Alter ist kein Garant für menschliche Reife. Sollte Dein Vorschlag in die Tat umgesetzt werden, müsste man mit jedem vor dem Medizinstudium einen psychologischen Test machen. :-meinung Ich habe bei mir in der Abteilung z. Zt. eine 21jährige PJlerin, die sich hervorragend in das Team integriert und fachlich sowie vor allem menschlich mehr zu bieten hat als ihre älteren Komillitonen. Reife ist eine Frage der Lebenserfahrung. Wer 25 Jahre lang behütet aufgewachsen ist, immer alles von Mami und Papi erledigt bekommen hat, weist null Lebenserfahrung und damit null Reife auf. :-meinung Andere hingegeben haben mit 16 schon soviel in ihrem Leben erlebt, dass sie nichts mehr erschüttern kann. Dieses Mädchen hat eine tolle Chance - sie kann sich lange ausprobieren und wird dann immer noch so jung wie andere "normale" Studienanfänger sein. Ich finde das toll! In den USA sieht man übrigens öfter mal extrem junge ärztliche Kollegen, die teilweise erst 21/22 bei Berufsbeginn sind - alles gute Ärzte bzw. nicht schlechter als andere mit 30.

SidVicious
13.07.2007, 12:05
Ich kann die Diskussion gar nicht verstehen. Wie kann man denn auf die Idee kommen einer 14 jährigen, die anscheinend hohbegabt ist, einen Stein in den Weg legen. Nur weil ihr der Meinung seid, sie seie menschlich nicht bereit. Jemand der mit 14 Abi macht ist IMHO sehr wohl bereit. Es heißt nicht umsonst "erlangung der Hochschulreife". Nur frühdienste im PP ist auch nicht so schlimm und spätestens im 8 Semester ist sie dann ja auch 18 :-)

Ihr das zu verbieten nenn ich Diskriminierung

Ich wünsch ihr auf jeden Fall alles Gute.

Gruß
SidV

alley_cat75
13.07.2007, 12:09
Nur frühdienste im PP ist auch nicht so schlimm und spätestens im 8 Semester ist sie dann ja auch 18 :-)

Die durchschnittliche Schwesternschülerin muss auch bereits mit 16 Jahren früh um 6 Uhr auf der Station anfangen. Gestorben ist wohl noch keiner davon. :-meinung

McBeal
13.07.2007, 12:13
Die durchschnittliche Schwesternschülerin muss auch bereits mit 16 Jahren früh um 6 Uhr auf der Station anfangen. Gestorben ist wohl noch keiner davon. :-meinung
So meinte ich das auch gar nicht. Nicht schlimm für sie, sondern für die Planung des KHs wegen Jugendschutz. Nur Frühdienste, evtl. auch insgesamt weniger Dienste im Monat (? wegen JUSchu), evtl. daher Probleme bei der Anerkennung
Und nein, ich will es ihr nicht verbieten, denke aber, dass es auf keinen Fall einfach wird und zähle daher die möglichen Hürden auf.

LG,
Ally

SidVicious
13.07.2007, 12:21
Und nein, ich will es ihr nicht verbieten, denke aber, dass es auf keinen Fall einfach wird und zähle daher die möglichen Hürden auf.

LG,
Ally

Ich glaube mit einer Sonderbegabung oder einer Behinderung zu leben ist nie einfach.
Schlimm wirds immer erst, wenn man anders als die Masse ist.

Gruß
Sidv.

Leisure Suit Alex
13.07.2007, 12:42
Ich denke auch, dass sie es schaffen wird, es sie aber nicht unbedingt glücklicher macht, als wenn sie mit 18 anfangen würde.

Naja, glücklich oder nicht ist bei ihr im Grund auch schon egal, denn entweder war sie bis jetzt glücklich immer 4-5 Jahre jünger als die Mitschüler zu sein oder sie war es nicht.
Und was jemanden glücklich macht oder nicht ist eh bei jedem unterschiedlich, evtl. findet sie es auch toll nur zu lernen und will gar keine sozialen Kontakte... viele Autisten haben ja auch eine hohe Intelligenz und ein gutes Gedächtnis auf Kosten der sozialen Entwicklung.

Arman
13.07.2007, 13:32
Ist ja lustig!

kann also sein, dass sie mit MIR im gleichen Semester sein wird?? :-))

Das interessante ist, dass sie meine Landsfrau ist. Da sind dann die "großer Bruder-Gefühle" noch etwas stärker ausgeprägt. Zumal ich 25 bin.

bin gespannt, ob ich sie in HD wirklich antreffen werde und mit ihr zusammen Medizin studieren werde.

Resi-B
13.07.2007, 13:56
Lustig ;-)
Naja.. einerseits frage ich mich, an welchem Gymnasium man sein muss, um mit 14 Abi machen zu dürfen (also wo es entsprechende Förderung gibt), andererseits find ichs gut, dass sie so eine Schule gefunden hat.
Und wenn Medizin ihr Traum ist, warum nicht?
Kenne einige 14Jährige, die sicherlich menschlich reifer sind, als so manche Normal-Abiturienten.
Die Frage ist, ob sie mit der Uni klar kommt, vermutlich auch damit, dass sie mal nicht die beste ist. Das geht uns normalen Studis ja schon so, man kommt mit nem 1,2er Abi oder so in die Uni und auf einmal fällt man durch Klausuren, die andere locker bestehen. Da muss sich wohl jeder dran gewöhnen.
Aber wenn sie das schafft, wüsste ich nicht, was dagegen spricht, wenn sie mit 20 ihr PJ anfängt. :-top
Es gibt genug Leute im Semester, bei denen ich mri auch nicht vorstellen möchte, dass sie mal jemandem ne schlechte Nachricht überbringen...
Aber man wächst and en Aufgaben! :-)

Gichin_Funakoshi
13.07.2007, 14:14
Ich find es vollkommen Ok.
Natürlich ist es fraglich, ob sie dem ganzen Druck und dem veränderten sozialen Umfeld standhalten kann. Allerdings ist das nich unser, sondern ihr Problem. Aber wenn sie es schafft, bin ich mir sicher, dass sie verdammt gut wird und wenn nicht, hat sie Erfahrung gesammelt und macht danach eben etwas anderes.