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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : weg von der klinik?



HHH
15.07.2007, 16:47
hi!
ich habe schon des öfteren gehört, dass ein großteil der medizinstudenten direkt nach abschluss des studiums keine assi-stelle im kh annehmen sondern der klinik den rücken zukehren und in nicht-kurativen bereichen tätig werden.
ist der anteil dieser studenten wirklich so groß? vielleicht kann jemand ein %-zahl nennen...? :-nix

und: was sind das denn genau für bereiche? was kann man als mediziner machen, außer kurativ tätig zu sein?

wie sieht es da mit den arbeitszeiten aus? sind die humaner als in der klinik?

und der verdienst?

wie leicht kommt man in diese bereiche?

für ein paar infos und erfahrungen wäre ich euch dankbar!

Stephan_003
15.07.2007, 18:33
Ich hab mal was von 40% gehört. Nicht zu vergessen, diejenigen die ins Ausland gehen.

-Pharmaunternehmen, Medizinunternehmen

-Forschung (natürlich nur wenn der Abschluss+Doktorarbeit gut waren)

-Verwaltung (von privaten Kliniken) oder Wirtschaft (McKinsey) (MBA-Studium, sonstige Betriebswirtschaftskenntnisse schaden nie )

-Autoren, Wissenschafts-Journalisten

-Bar aufmachen, Gesangeskarriere, zum Fernsehen gehen, durch die Welt bummeln und Leben retten...

Ob die Arbeitszeiten humaner bzw. kürzer sind weiß ich nicht, auf jeden Fall geregelter. Die Bezahlung ist oftmals der Grund. Als Assiarzt is man ja noch quasi in der Ausbildung. Ist schon komisch wenn man nach 6 Jahren Studium soviel wie ein Facharbeiter verdient.

nnlglmpp
15.07.2007, 19:12
Pharmaunternehmen klingt gut. :-D
Wie verkaufe ich ein Medikanment, das ich erfunden habe, um eine Krankheit zu "heilen", das ich erfunden habe.

Ex-PJ
15.07.2007, 19:55
hi!
ich habe schon des öfteren gehört, dass ein großteil der medizinstudenten direkt nach abschluss des studiums keine assi-stelle im kh annehmen sondern der klinik den rücken zukehren und in nicht-kurativen bereichen tätig werden.
ist der anteil dieser studenten wirklich so groß? vielleicht kann jemand ein %-zahl nennen...? :-nix

und: was sind das denn genau für bereiche? was kann man als mediziner machen, außer kurativ tätig zu sein?

wie sieht es da mit den arbeitszeiten aus? sind die humaner als in der klinik?

und der verdienst?

wie leicht kommt man in diese bereiche?

für ein paar infos und erfahrungen wäre ich euch dankbar!

Hallo.
Aus eigenen Betrachtungen und mehrjähriger klinischer Erfahrung:
Direktes Ausscheiden nach dem Studium ca. 5 - 10% + die gleiche Zahl Ärztinnen mit Familienpause, die in einzelnen Fällen gar nicht mehr dauerhaft zurückkehren.
Aussteigerquote (zumindest zeitweilig) in den nächsten 5 - 10 Jahren nach dem Studium ca. 20 - 40%, davon aber auch die Mehrzahl Frauen, die erstmal einige Zeit gearbeitet haben und dann Familienpause machen; diese kehren in
Einzelfällen auch gar nicht mehr dauerhaft in den kurativen Bereich zurück, sondern arbeiten z.B. als Dozentinnen 2 Tage pro Woche in Schulen für Krankenpflege/Physiotherpie oder auch tageweise in Allgemeinarztpraxen mit.

Dauerhafter Ausstieg ist, insbesondere für den Arzt (= Mann) schwer.
Z.B. für eine Tätigkeit bei Gesundheitsamt oder MDK (= Medizinischer Dienst)wird im Regelfall eine abgeschlossene Facharztausbildung und Promotion! gefordert, für Stellen in der Pharmaindustie zumindet mehrere Jahre Berufserfahrung + Promotion.
Stellen im Medizincontrolling und bei Consoultingfirmen sind knapp, gefordert sind auch hier in der Regel mehrere Jahre Berufserfahrung + evtl. Promotion.

Was ich bei Ärzten / Ärztinnen auch schon mal häufiger erlebt habe, daß nach Auslaufen eines Vertages der neue Arbeitsbeginn bewußt erst einige Monate später gelegt wird und in der Zwischenzeit erstmal Kräfte regeneriert werden oder die Promotion voran gebracht wird oder in Urlaub gefahren wird.

MfG

holli
15.07.2007, 21:51
Ich jobbe nebenher in einem Spielzeugladen, in dem so Gesellschaftsspiele und alles mögliche au Holz verkauft wird. Der Besitzer ist Internist und Palliativmediziner und hatte Lust mal was anderes zu machen!
Das ist sicher nicht die Regel, aber um den Laden dann später zu übernehmen, möchte ich auch gerne Medizin studieren :-)

Grombühlerin
16.07.2007, 15:55
weiß der Besitzer das auch schon? :-)

nnlglmpp
16.07.2007, 16:31
Was hat den "Ladenübernehmen" mit dem Medstudium zu tun, auch wenn der Beseitzer Internist ist? Wenn ein Lehrer nebenher ein Kaffeehaus eröffnet, dann studierst du auf Lehramt, um den Kaffeeladen zu übernehmen??? Was für eine Logik! :-oopss

LaTraviata
19.07.2007, 12:58
da hat wohl jemand die ironie des ganzen nicht verstanden ;-)

helicobacter
19.07.2007, 14:26
richtig ^^

holli
28.07.2007, 11:57
weiß der Besitzer das auch schon? :-)

Wenn die Kunden neugierig sind, dann erzähle ich ihnen meistens, dass ich noch Medizin studieren möchte, damit ich den Laden später übernehmen kann und der Besitzer findet die Idee auch gut, für den Fall, dass er später noch mal wieder in die Klinik möchte! ;-)
Natürlich ist das nur Spaß, aber das Beraten der Kunden verlangt doch oft Fingerspitzengefühl, welches man als Arzt sicherlich auch brauch! Sie kommen in den Laden und suchen meistens irgendwas besonderes für Freunde/Familie. Da heißt es dann beraten und Alternativen aufzeigen und dabei möglichst objektiv bleiben, damit sie nachher zufrieden sind mit ihrer Entscheidung. Da lassen sich meiner Meinung nach sicherlich die ein oder anderen Parallelen zur Medizin ziehen! ;-)