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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : über luxenburg nach frankreich???



reaper
17.07.2007, 17:05
hi
wie ich schon einmal geschrieben habe, würde ich gerne in frankreich medizin studieren, und hiermit meine ich nicht 1-2 semester sondern am liebsten komplett! (spreche ziemlich gut französisch)
nun gibt es ja leider diesen hammer-schweren "concours" am ende des ersten jahres; dieser ist als auländer (trotz der sprechkenntnisse) kaum zu schaffen und selbst 80% der franzosen rasseln durch.
jetzt habe ich mir sagen lassen, dass ich auch in luxenburg anfangen kann. das studium ist auf französisch (das ist schonmal gut) und der concours zwar schwer aber verglichen mit F. schaffbar! dies wäre ideal für die, die danach in F. oder B. weiterstudieren wollen.
nun meine frage: kann ich danach (mit bestanden concours) wirklich nach frankreich wechseln, auf jeden uni da??? und da die restlichen 5 jahre "grundstudium" absolvieren???
um seinen facharzt in F. zu machen muss man wieder an einem concours teilnehme, jedoch dürfen dort nur die teilnehmen die den ersten concours geschafft haben. ich hätte aber in luxenburg den (luxenburgischen)concours gemacht!! nicht den in F. ich müsste für den facharzt also wieder woanderhin oder??
oder ist der concours für deutsche schaffbar, die die sprache (fast) fließend sprechen?

hoffe ihr könnt mir da ein bisschen helfen, momentan blicke ich da nicht ganz durch

greez

david

Cass
17.07.2007, 22:24
Ich glaube, du bist da leider etwas falsch informiert.
du kannst in luxemburg medzin anfangen und musst nach dem ersten jahr wechseln -nach belgien, deutschland oder eben nach frankreich. bist du allerding von der nationalität kein luxemburger, musst du nach dem jahr luxemburg trotzdem noch den concours in frankreich machen. außerdem gibt es in lux gar keinen concours, du studierst da das erste jahr medizin und bestehst die prüfungen -oder auch nicht!
also haste nach dem jahr drei möglichkeiten: Frankreich aber mit concours, deutschland als quereinsteiger oder belgien, solltest du alle fächer bestehen und zu den besten gehören.

grüße cass

reaper
18.07.2007, 08:43
das heißt also ich fange in luxenburg an und müsste danach trotzdem die komplette zeit ( 6jahre) in frankreich machen. es bringt mir also nicht wirklich was? lol!
also müsste man schon direkt in F. anfangen. ist das denn schaffbar?
gibts denn i-wen der das schonmal also ausländer versucht/geschaftt hat?
hat das sinn da anzufange oder ist es wirklich sooooooo unschaffbar (weil so schwer)?

Cass
18.07.2007, 20:07
möchtest du denn unbedingt auf französisch studieren? oder möchtest du hauptsache medizin studieren?

reaper
19.07.2007, 15:44
also klar will ich medizin studieren aber da ich später mal gerne in frankreich arbeiten (leben) will wäre es einfach total toll wenn ich direkt schon auf französisch studieren könnte.
es gibt ja noch dieses angebot in bochum, deutsch französischer studiengang medizin. nach dem physikum nach frankreich. aber dann entsteht halt dieses prob mit dem facharzt! zu not ginge das aber wohl auch!

McBeal
19.07.2007, 16:27
also klar will ich medizin studieren aber da ich später mal gerne in frankreich arbeiten (leben) will wäre es einfach total toll wenn ich direkt schon auf französisch studieren könnte.
es gibt ja noch dieses angebot in bochum, deutsch französischer studiengang medizin. nach dem physikum nach frankreich. aber dann entsteht halt dieses prob mit dem facharzt! zu not ginge das aber wohl auch!
Wiesio gibts da ein Problem mit dem Facharzt? Wenn Du am Bochumer Austausch teilnimmst, könntest Du auch den französischen Abschluss machen. Allerdings ist das sowieso schnurzpiepegal, weil Du auch mit deutschem Abschluss in anderen EU-Ländern arbeiten kannst.

LG,
Ally

capucine
20.07.2007, 17:16
Das darf man in Frankreich leider nicht so einfach. Wenn man in das franz. Facharztsystem einsteigen will, muss man den Concours machen, dann halt als Deutscher nach Ende des Studiums,aber der Concours ist schwer,da in der Art mit unserem System gar nicht vergleichbar.Im aktuellen MB-Heft gibt es da einen Artikel von einem Deutschen,der es so versucht hat (1 Jahr ERASMUS in Frankreich) und nach 3. Stex dann Concours.Wie es dann so kommt, war er natürlich unter den Schlechtesten dh irgentwo ab 4000 (es erfolgt ja ein nationales Ranking von 1 bis ca. 5000, da immer so 5000 Studis pro Jahr teilnehmen) und bei diesem schlechten Ranking hätte er nur noch Allgemeinmediziner in Zentralfrankreich werden können (wird ja alles zentral geregelt) und deswegen hat er dann doch in Dtschl. angefangen.

Ich persönlich kenne keinen Deutschen , der den franz. Weg gegangen ist, jedoch einige wenige Quereinsteiger nach dem 3. Stex., die als FFI (Faisant Fonction dÍnterne) arbeiten. Dann muss man aber den deutschen Facharzt machen. Die Bezahlung ist außerdem in Frankreich als Ausländer schlecht ca. 1200 Euro netto ohne Dienst ohne jährliche Steigerung nach WBJ. Man wird untertariflich bezahlt, da nur "doofer" Ausländer ohne franz. Concours. Ausnahme sind Stellen um Strassbourg,dort gibt es aufgrund der Nähe zu Deutschland auch reelle Angebote. Wird auch immer im Ärzteblatt beworben. Wer aber z.B. in Paris oder Marseille arbeiten möchte, sei vorgewarnt,großer Andrang, schwierige Stellensituation, wenig Kohle...da muß die Frankreichbegeisterung schon tief gehen, wenn man da wirklich hin will (zB der Liebe wegen etc...)

Gruss capucine

reaper
20.07.2007, 18:17
hat den i-wer erfahrungen mit dem medizin studium in frankreich?? oder kennt jemanden der ds schon mal versucht hat. ich bin doch sicherlich nicht der erste der das in betracht zieht oder?

greez

hecmec
27.07.2009, 14:11
...Die Bezahlung ist außerdem in Frankreich als Ausländer schlecht ca. 1200 Euro netto ohne Dienst ohne jährliche Steigerung nach WBJ. Man wird untertariflich bezahlt, da nur "doofer" Ausländer ohne franz. Concours. Ausnahme sind Stellen um Strassbourg,dort gibt es aufgrund der Nähe zu Deutschland auch reelle Angebote. Wird auch immer im Ärzteblatt beworben. Wer aber z.B. in Paris oder Marseille arbeiten möchte, sei vorgewarnt,großer Andrang, schwierige Stellensituation, wenig Kohle...da muß die Frankreichbegeisterung schon tief gehen, wenn man da wirklich hin will (zB der Liebe wegen etc...)

Gruss capucine

Ich stimme Capucine in vielen Bereichen zu.
Nur sollte man die Einkünfte der Internes, speziell FFI etwas genauer betrachten.
:-meinung

Hier die Zahlen (aus 2008), die doch ein ganz anderes Bild geben :

Faisant fonction d’interne ( FFI ) : 1238 €,
Indemnité sujétion particulière pour les internes ou FFI : 365,35 € mensuel,
gardes des internes : obligations de service 117,14 € ou en supplément des obligations de service (1 garde) 127,97 €.


Wenn man davon ausgeht, dass man als Interne, während der Ausbildungszeit, ca. 10 Gardes pro Monat absolviert, dann kann man folgende Rechnung aufmachen :


1238,00
+365,35
+1171,40 (10x117,14 = 1171,40)


Total 2.774,75 € pro Monat

Bei diesem Einkommen zahlt man als Junggeselle ca. 10% Einkommenssteuer.

Bitte vergessen wir nicht, dass man als Interne kostenlos wohnt und voll verpflegt wird.

Das heisst, dass man faktisch pro Monat 2.500 € Taschengeld hat.:-party

So sieht die echte Rechnung aus.

Da sollte man sich doch mal überlegen, ob andere Alternativen in Deutschland oder Österreich wirklich so attraktiv sind.


Quelle : http://www.cgtlaborit.fr/spip.php?article292

capucine
31.07.2009, 06:13
Das stimmt in der Tat, wenn man umsonst wohnt und 10 Dienste pro Monat macht. Ich wohne wirklich umsonst, da bei meinem Mann, aber die meisten, die ich kenne habe alle eine eigene Wohnung, die in Paris nicht gerade guenstig ist. Ist natuerlich geschmackssache, ob man lieber im Internat wohnt, um Geld zu sparen!

10 Dienste pro Monat zu machen halte ich auch nicht fuer gute Lebensqualitaet und freu mich gerade gar nicht auf August und September, wo ich aus Feriengruenden genau das werde machen muessen! Aber wer Kohle machen will, der kann das natuerlich gerne tun!

Was mich bloss nervt, ist dass meine franzoesischen Kollegen im gleichen WB Jahr (5.) 2000 Euro Grundgehalt bekommen und ich 1238 brutto! Das ist eigentlich alles, was einen bei gleicher Qualifikation und Arbeitsleistung etwas annervt, aber ich bin ja nicht wegen des Geldes hier und eine gute Ausbildung bekomme ich hier mit guten Rotationsmoeglichkeiten auch! Finanziell gesehen war aber Dtschl auch hinsichtlich Renteneinzahlung etc wesentlich interessanter!
Man kann nicht alles haben!
capucine