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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : OTA vs. kinderkrankenpflegerin



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05deinin
26.07.2007, 16:22
Ja OTA ist noch nicht staatlich anerkannt, aber was viele nicht wissen, die Fachweiterbildung im Op für Pflegepersonal auch nicht- zumindest nicht bei uns in Bayern. Und in Österreich kann man als OTA sehr gut arbeiten auch die suchen OP Pfleger und man verdient ein Gutes mehr. Also ins europäische Ausland zu gehen is sichernicht das Problem. Wobei die Ausbildung für die meisten hier ur Überbrückung is. Amn hat aber hinterher auch nette Weiterbildungsmöglichkeiten das darf man nicht vergessen...

vlsime
26.07.2007, 16:36
Hallo!


OTA ist als ausbildung in deutschland gar nicht staatlich anerkannt?

Um es ein wenig deutlicher zu machen: für die "staatlich geregelten" Ausbildungsberufe gibt's von staatlichen Stellen abgesegnete Ausbildungsordnungen, die Umfang, Inhalte und Art der Ausbildung sowie Form, Durchführung und Bewertung der Abschlußprüfungen mehr oder weniger klar vorschreiben; somit kann man sich zumindest ungefähr darauf verlassen, daß jemand mit abgeschlossener Ausbildung in so einem Beruf einen gewissen "Standard" erfüllt hat. Beispiele hierfür sind (Kinder-)Krankenpflege (jetzt: "Gesundheits- und Krankenpflege"), Altenpflege, aber auch viele Handwerksberufe. Zu beachten ist lediglich, daß in manchen Berufen gewisse Bundeslandspezifische Unterschiede dazukommen.

OTA (Operationstechnischer Assistent bzw. ...e Assistentin) ist eine relativ neue Ausbildung; die Idee hierfür ist in vielen Kliniken angesichts des steigenden Kostendrucks entstanden, und man hat sich überlegt, daß man kostengünstige Arbeitskräfte für die OP-Assistenz schneller, zielgerichteter und billiger ausbilden könnte (anstelle von bisher Krankenpflegeausbilung, mehrjähriger Berufserfahrung und Fachweiterbildung). Einige Kliniken haben dann z.B. einjährige OTA-Lehrgänge eingeführt, die genau dieser Idee entsprachen. Manche Kliniken haben dann erkannt, daß das vielleicht doch ein wenig dürftig ist, und haben die Ausbildung von vornherein auf z.B. zwei Jahre angesetzt; wieder andere haben die geringen pflegerischen Anteile der OTA-Ausbildung ausgeweitet, damit die Absolventen parallel die Qualifikation zum "Krankenpflegehelfer" erlangen können (v.a. damit die Absolventen nicht mit leeren Händen dastehen, wenn sie nicht übernommen werden).

Allen OTA-Ausbildungen gemeinsam ist, daß prinzipiell jede Schule ihr eigenes Süppchen kochen kann, es keinen verbindlichen gemeinsamen Standard gibt, und somit die Aussage "Ich bin OTA." nur nach der Rückfrage "Wo bist Du ausgebildet? Was hast Du da gelernt?" wirklich aussagekräftig wird. Insbesondere stellen deswegen die meisten Kliniken kaum OTAs ein, die sie nicht selbst ausgebildet haben...

Um das ein wenig abzumildern, hat die DKG (Deutsche Krankenhausgesellschaft) Standards für die Ausbildung ins Leben gerufen, und wenn eine OTA-Schule nachweist, daß ihre Ausbildung diese Anforderungen erfüllt, kann sie von der DKG akkreditiert werden. Nach wie vor ist die Ausbildung von staatlichen Stellen nur rudimentär geregelt.

Mit besten Grüßen!

schmuggelmaeuschen
26.07.2007, 17:30
so damit hätte sich meine nächste Frage erledig. Man sollte vielleicht noch hinzufügen, dass OTA sehr gesucht sind. Joar aber wen kümmerts wir werden doch eh Arzt... .

05deinin
26.07.2007, 17:32
Alle Schulen, die die DKG Standards erfüllen werden kein Problem bei der staatlichen Anerkennung bekommen, wenns denn soweit ist- und das kommt glaubs mir!
Und dass die meisten Häuser nur OTAs einstellen die sie selber ausgebildet haben is ein Schmarrn! OP Personal wird gesucht ohne Ende in fast ganz Dtl. momentan! Die Leute bei uns im dritten Kurs haben alle schon mehrere Zusagen! Auch nach Österreich zu gehen oder in die Schweiz is kein Problem!

Tuffel
26.07.2007, 18:11
Hallo!



Um es ein wenig deutlicher zu machen: für die "staatlich geregelten" Ausbildungsberufe gibt's von staatlichen Stellen abgesegnete Ausbildungsordnungen, die Umfang, Inhalte und Art der Ausbildung sowie Form, Durchführung und Bewertung der Abschlußprüfungen mehr oder weniger klar vorschreiben; somit kann man sich zumindest ungefähr darauf verlassen, daß jemand mit abgeschlossener Ausbildung in so einem Beruf einen gewissen "Standard" erfüllt hat. Beispiele hierfür sind (Kinder-)Krankenpflege (jetzt: "Gesundheits- und Krankenpflege"), Altenpflege, aber auch viele Handwerksberufe. Zu beachten ist lediglich, daß in manchen Berufen gewisse Bundeslandspezifische Unterschiede dazukommen.

OTA (Operationstechnischer Assistent bzw. ...e Assistentin) ist eine relativ neue Ausbildung; die Idee hierfür ist in vielen Kliniken angesichts des steigenden Kostendrucks entstanden, und man hat sich überlegt, daß man kostengünstige Arbeitskräfte für die OP-Assistenz schneller, zielgerichteter und billiger ausbilden könnte (anstelle von bisher Krankenpflegeausbilung, mehrjähriger Berufserfahrung und Fachweiterbildung). Einige Kliniken haben dann z.B. einjährige OTA-Lehrgänge eingeführt, die genau dieser Idee entsprachen. Manche Kliniken haben dann erkannt, daß das vielleicht doch ein wenig dürftig ist, und haben die Ausbildung von vornherein auf z.B. zwei Jahre angesetzt; wieder andere haben die geringen pflegerischen Anteile der OTA-Ausbildung ausgeweitet, damit die Absolventen parallel die Qualifikation zum "Krankenpflegehelfer" erlangen können (v.a. damit die Absolventen nicht mit leeren Händen dastehen, wenn sie nicht übernommen werden).

Allen OTA-Ausbildungen gemeinsam ist, daß prinzipiell jede Schule ihr eigenes Süppchen kochen kann, es keinen verbindlichen gemeinsamen Standard gibt, und somit die Aussage "Ich bin OTA." nur nach der Rückfrage "Wo bist Du ausgebildet? Was hast Du da gelernt?" wirklich aussagekräftig wird. Insbesondere stellen deswegen die meisten Kliniken kaum OTAs ein, die sie nicht selbst ausgebildet haben...

Um das ein wenig abzumildern, hat die DKG (Deutsche Krankenhausgesellschaft) Standards für die Ausbildung ins Leben gerufen, und wenn eine OTA-Schule nachweist, daß ihre Ausbildung diese Anforderungen erfüllt, kann sie von der DKG akkreditiert werden. Nach wie vor ist die Ausbildung von staatlichen Stellen nur rudimentär geregelt.

Mit besten Grüßen!

Mitunter ein Grund warum ich mich zu gegebener Zeit gegen diese Ausbildung und für Krankenpflege entschieden habe ;-)

vlsime
26.07.2007, 22:32
Alle Schulen, die die DKG Standards erfüllen werden kein Problem bei der staatlichen Anerkennung bekommen, wenns denn soweit ist- und das kommt glaubs mir!
Das ist auch gut so!


Und dass die meisten Häuser nur OTAs einstellen die sie selber ausgebildet haben is ein Schmarrn! OP Personal wird gesucht ohne Ende in fast ganz Dtl. momentan! Die Leute bei uns im dritten Kurs haben alle schon mehrere Zusagen! Auch nach Österreich zu gehen oder in die Schweiz is kein Problem!

Ich muß meine Aussage ein wenig relativieren: die meisten Häuser stellen nur OTAs ein, die sie selber ausgebildet haben ODER die von renommierten Ausbildungsstätten mit guter Ausbildung kommen. Es gibt sehr wohl einige OTA-Schulen in Deutschland, deren "überzählige" Absolventen nicht so gut in anderen Häusern unterkommen, auch wenn gutes OP-Personal gesucht wird...

Grüße!

05deinin
27.07.2007, 16:03
Aus Mangel stellen manche OPs schon Arzthelferinnen ein!

Baru
27.07.2007, 17:19
Aus Mangel stellen manche OPs schon Arzthelferinnen ein!

Wiederspricht aber der Aussage daß einige Krankenhäuser kein Pflegepersonal mehr in den OP lassen, wobei ich mir aber auch vorstellen kann, daß nicht allzuviele Pflegekräfte überhaupt in den OP wollen...
und natürlich dürften Arzthelferinnen noch mal ein bissl billiger sein als OTAs, nur denk ich daß dann doch, je nach Motivation der Arzthelferin die Qualität sinkt...

schmuggelmaeuschen
27.07.2007, 21:31
baru: ne das wiederspricht sich nicht. Es herrscht Mangel, aber die Fortbildung für da Pflegepersonla dauert zulange und dann nicht kurzfristig ausgleichen.

Baru
28.07.2007, 18:13
Bis auf wenige Arzthelferinnen die aus Praxen stammen in denen viel ambulant operiert wird dürften aber Arzthelferinnen noch schlechter für den OP-Bereich qualifiziert sein, und müßten dementsprechend noch mehr Weiterbildung machen und wären damit auch nicht schneller verfügbar.

Auch ohne Fortbildung darf ja eine Krankenschwester im OP arbeiten, die darf nur keine Schichtleitung uä haben, das dürfte aber eine Arzthelferin erst recht nicht.

05deinin
29.07.2007, 13:20
Bis auf wenige Arzthelferinnen die aus Praxen stammen in denen viel ambulant operiert wird dürften aber Arzthelferinnen noch schlechter für den OP-Bereich qualifiziert sein, und müßten dementsprechend noch mehr Weiterbildung machen und wären damit auch nicht schneller verfügbar.

Auch ohne Fortbildung darf ja eine Krankenschwester im OP arbeiten, die darf nur keine Schichtleitung uä haben, das dürfte aber eine Arzthelferin erst recht nicht.

Ja stimmt. Deshalb haben wir in unserer Klasse auch einige die jetzt OTA machen... Aber nach der PflegeAusbildung wollen anscheinede nicht mehr viele in den OP. Eher Intensiv/Anästhesie was ja auch sehr reizvoll ist...