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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Berufshaftpflicht + Risikolebensversicherung + Berufsunfähigkeit



milz
24.07.2007, 11:23
Ich würde mich und meine Familie gerne etwas absichern (eine private Haftpflicht habe ich bereits) und zwar mit:

- Berufshaftpflichtsversicherung
- Risikolebensversicherung
- Berufsunfähigkeitsversicherung

Hat vielleicht jemand Informationen darüber, welche Anbieter eine gute Absicherung (vielleicht im bundle) zu günstigen Konditionen anbieten?

hennessy
24.07.2007, 13:53
Anbieter gibts einige, z.B. Gothaer, AXA (DÄV), Allianz etc. etc.
Bei einer Berufshaftpflichtvers. ist meist auch eine private Haftpflichtvers. dabei, auch für Familienangehörige. Also könntest Du theoretisch Deine existierende priv. HP kündigen.
Risikolebensvers. wozu? Ich frage deshalb, weil man bei der Intention, Kapital anzusparen und dazu noch ein Risiko abzusichern auch auf andere Systeme zugreifen könnte (z.B. fondsgebundene Versicherung, oder ausländische LV)
BU ist absolut wichtig! Am besten eine wählen, die bereits ab 50% BU die volle Leistung ausbezahlt und in der derzeit ausgeübten Tätigkeit versichert bzw. auf Verweisungsanspruch verzichtet. Wichtig auch die Gründe einer evtl. BU: Allgemeiner Kräfteverschleiß sollte mit eingebracht werden.

gruß
hennessy

Dr. Sziget
24.07.2007, 14:55
ich bin gerade auch auf der Suche nach einer sinnvollen Absicherung. Was mich an der BU etwas stört ist, dass wenn (wie ich doch hoffen mag) alles gut geht, das Geld sozusagen "futsch" ist. Was ist von einer Kombination der BU mit Risiko Lebensversicherung zu halten ?

Was die HAftpflicht angeht, da gibts für PJler gute Angebote vom Marburger Bund in Verbindung mit der DBV Winterthur. ICh würde von der "MLP Rundum glücklich Vorsorge" Abstand nehmen.... aber das ist nur so ein Bauchgefühl.

Bei der BU finde ich die Angebote der DÄV ganz interessant

Liebe Grüße

Dr.Sziget

milz
24.07.2007, 15:03
Risikolebensvers. wozu?
Damit will ich meine Familie abzusichern, falls mir etwas zustößt.

hennessy
24.07.2007, 15:15
Damit will ich meine Familie abzusichern, falls mir etwas zustößt.

sehr vernünftig. Bitte erkundige Dich mal, ob es dahingehend auch Angebote von ausländischen Versicherungen gibt, die meines Erachtens bessere Renditen kombiniert mit einem ausgewogenem Risikomanagement verbinden. Beispielsweise kenne ich Canada life oder auch die clerical medical. Unabhängige Versicherungsmakler können evtl. weiterhelfen.

gruß
hennessy

alley_cat75
24.07.2007, 17:11
BU ist absolut wichtig!

Interessant, ich kenne wirklich keinen einzigen (Human)Mediziner, der eine BU abgeschlossen hat. Als Arzt nicht mehr arbeiten zu können, ist laut der mir zu Ohren gekommenden Meinungen, ausgeschlossen. Selbst wenn Dir zwei Beine fehlen und eine Hand, können sie Dich immer noch an irgendeinen Schreibtisch setzen bzw. bei derartigen Gründen greifen dann widerum Unfallversicherungen. Bei Zahnärzten mit Sicherheit eine andere Situation. :-nix Also ich habe jedenfalls keine, spare mein Geld lieber anders an. Und die Ärztekammer zahlt im Falle der BU ja auch.

Der Praktikant
24.07.2007, 18:40
[...]Als Arzt nicht mehr arbeiten zu können, ist laut der mir zu Ohren gekommenden Meinungen, ausgeschlossen. Selbst wenn Dir zwei Beine fehlen und eine Hand, können sie Dich immer noch an irgendeinen Schreibtisch setzen bzw. bei derartigen Gründen greifen dann widerum Unfallversicherungen. [...]

Deshalb sollte man ja auch darauf achten:


Am besten eine wählen, die bereits ab 50% BU die volle Leistung ausbezahlt und in der derzeit ausgeübten Tätigkeit versichert bzw. auf Verweisungsanspruch verzichtet.

Wenn von mir nur noch der Torso übrig ist möcht ich ehrlich nicht mehr arbeiten müssen. Und das Versorgungswerk zahlt nur bei 100% Berufsunfähigkeit. Und eine Unfallversicherung zahlt nur eine einmalige Prämie. Mit der wird man aber sicher nicht mehrere Jahre oder gar Jahrzehnte abgesichert sein.

Aber hast schon recht, muß halt jeder selbst sehen, wie er seine Risiken absichert oder halt nicht... Ich kenne übrigens keinen (Human)-Mediziner der keine BU hat...

jatina
26.07.2007, 12:02
Interessant, ich kenne wirklich keinen einzigen (Human)Mediziner, der eine BU abgeschlossen hat. Als Arzt nicht mehr arbeiten zu können, ist laut der mir zu Ohren gekommenden Meinungen, ausgeschlossen. Selbst wenn Dir zwei Beine fehlen und eine Hand, können sie Dich immer noch an irgendeinen Schreibtisch setzen bzw. bei derartigen Gründen greifen dann widerum Unfallversicherungen. Bei Zahnärzten mit Sicherheit eine andere Situation. :-nix Also ich habe jedenfalls keine, spare mein Geld lieber anders an. Und die Ärztekammer zahlt im Falle der BU ja auch.

Nur das Versorgungswerk im Hintergrund zu haben wäre mir, aufgrund der oben angesprochenen Tatsache, das sie erst ab 100% zahlen, zu wenig.

Mir fallen schon so einige Szenarien ein, in denen man sehr wohl auch als Arzt eventuell seinen Hut nimmt- jetzt mal aus den Rippen geleiert: was wäre z.B. wenn man blind wird?
Erscheint erstmal nicht so wahrscheinlich......aber lass einen Unfall passieren oder sonst was.
Ausserdem gibt es ja auch Fälle, wo man vorübergehend nicht undbedingt arbeiten will/kann- man stelle sich z.B. vor das man Krebs hat, eine ganze Weile damit rummacht und es einem entsprechend geht- man dann aber wieder fit ist.........es gibt BUs die dann für den Zeitraum zahlen und später weiterlaufen. Finde ich nicht schlecht.

Wie schon erwähnt ist es schon wichtig, das die BU möglichst um die 50% einsetzt und abstrakte Verweisung ausgeschlossen ist.

hennessy
26.07.2007, 13:07
Wie schon erwähnt ist es schon wichtig, das die BU möglichst um die 50% einsetzt und abstrakte Verweisung ausgeschlossen ist.

ansonsten kann es Dir passieren, dass Du beispielsweise nach einem burn-out Deinen Beruf nicht mehr voll ausüben kannst. Was dann? Das Versorgungswerk sagt Dir, Du kannst ja immer noch als Gutachter arbeiten, egal ob dies realiter einzurichten ist oder nicht. Darauf nimmt das Versorgungswerk keinerlei Rücksicht. Genauso verhält es sich mit Versicherungen, die nicht schon ab 50% BU zahlen und diese abstrakte Verweisung im Vertrag impliziert haben.

Außerdem besteht die Möglichkeit, die BU als Zusatzversicherung zu einer anderen LV dazu zu nehmen, dann sicherst Du noch zum Risiko der BU eine Kapitalbildung ab. Für mich absolut ein must have. Es muss ja nicht immer ein abgeschnittener rechter Daumen sein, sondern es ist immer mehr ein Rückenleiden, ein allgemeiner Kräfteverfall oder irgendein psychisches Krankheitsbild, das zur BU führt.
Aber: Wichtig: Die BU darf nicht als Folge eines Unfalls eintreten, sonst musst Du eine Unfallversicherung haben, die zahlt. Ist aber sehr unterschiedlich von Konzern zu Konzern.

gruß
hennessy

milz
26.07.2007, 14:09
Aber: Wichtig: Die BU darf nicht als Folge eines Unfalls eintreten, sonst musst Du eine Unfallversicherung haben, die zahlt. Ist aber sehr unterschiedlich von Konzern zu Konzern.

Dann bräuchte man die ja auch noch. Oje, das kostet...

Relaxometrie
26.07.2007, 14:13
Achte bei Kombinationsprodukten auf jeden Fall darauf, wie es ist, wenn Du die Beiträge mal nicht zahlen kannst.
Notfalls würde ich einzelne Produkte kaufen, um in Zeiten der Geldnot (klingt jetzt sehr dramatisch :-?) einzelne Teile, die einem doch nicht ganz so wichtig sind, abstoßen zu können, ohne direkt alles auf einmal zu kündigen.

hennessy
26.07.2007, 14:17
man muss eben abwägen. Unfälle passieren (hoffentlich) seltener als andere Ereignisse, die zur BU führen. Ich hab beispielsweise auf die Unfallvers. verzichtet. Falls es doch dazu kommt, dann eben Krankenversicherung mit hohem Krankentagegeld oder Betriebsunterbrechungsvers. (Letzteres geht aber nur, wenn Du der Chef in der Praxis bist).

gruß
hennessy

Relaxometrie
26.07.2007, 14:30
Ich hab beispielsweise auf die Unfallvers. verzichtet.
Wobei die Unfallversicherung nach meinem Wissen eine der billigsten Versicherungen ist. Deswegen lohnt es kaum, sich darüber viele Gedanken zu machen. Im Zweifel schließt man sie halt ab.
Aber eine BU-Versichernug ist ja richtig teuer, da lohnen sich intensive Recherchen auf jeden Fall.

alley_cat75
26.07.2007, 21:51
Und eine Unfallversicherung zahlt nur eine einmalige Prämie. Mit der wird man aber sicher nicht mehrere Jahre oder gar Jahrzehnte abgesichert sein.

Diese Annahme ist falsch. Du kannst statt der einmaligen Prämie auch eine monatliche Ratenzahlung ausmachen.

alley_cat75
26.07.2007, 21:54
Mir fallen schon so einige Szenarien ein, in denen man sehr wohl auch als Arzt eventuell seinen Hut nimmt... was wäre z.B. wenn man blind wird?

Dann könntest Du Dich vorzeitig berenten lassen.


...man stelle sich z.B. vor das man Krebs hat,

Dann könnte man sich ebenfalls berenten lassen.


Wie schon erwähnt ist es schon wichtig, das die BU möglichst um die 50% einsetzt und abstrakte Verweisung ausgeschlossen ist.

Hierfür zahlt man deftige monatliche Raten, die ich lieber einem Anlagefonds in den Rachen werfe. :-meinung

Dr. Sziget
26.07.2007, 22:38
Hierfür zahlt man deftige monatliche Raten, die ich lieber einem Anlagefonds in den Rachen werfe. :-meinung


Was die monatlichen Raten angeht, die man in Anlagefonds stecken kann, dann stimmt das sicherlich, vorrausgesetzt man wird im höheren Alter Berufsunfähig und hat genug eingezahlt um davon zehren zu können. Sollte jedoch in jüngeren Jahren etwas passieren, dann ist die angelegte Summe meist noch nicht ausreichend und dann kanns dann doch etwas ungemütlich werden.
Ist halt immer die Frage, wieviel Risiko man eingeht und wieviel man absichern will / muss.


Was haltet ihr denn von der Kopplung BU und Risikolebensversicherung ?

Gruss
Dr. Sziget

Königspinguin
27.07.2007, 11:28
Dann könntest Du Dich vorzeitig berenten lassen

Und was machst Du, wenn Du in jungen Jahren berufsunfähig wirst? Dann hast Du nämlich nur minimal in die Rente (sei es gesetzlich, also Versorgungswerk und privat in Form von Fonds) eingezahlt.
Folge ohne BU-Absicherung: bis zum Rentenalter lebst Du auf Hartz 4 Niveau (ausser du bist anderweitig abgesichert, z.B. grosse Erbschaft der Großeltern oder reicher Partner der dich durchbringt). Im Rentenalter fällt dann die Rente auch sehr mager aus (s.o. hast ja kaum eingezahlt).

Ist halt so mit Versicherungen: 5 Leute schliessen sie ab, 4 davon werden sie nie brauchen und haben quasi das geld "verschenkt". Beim 5. tritt der Schadensfall ein und er ist gottfroh, abgesichert gewesen zu sein.

Ich empfehle, zu 2-3 Versichrungsmaklern zu gehen und sich informieren zu lassen. Daneben sich noch selber zu imformieren, z. B. bei Stiftung warentest/Finanztest. :-))