Das IMPP grüßt aus Wolkenkuckuksheim...

Da hab' ich doch gerade meinen inneren Schweinehund überwunden und mich noch ein wenig ans Altfragen-"Klicken" gemacht, und was muss ich lesen...:

Sie werden zu einer 23-jährigen Frau gerufen, die plötzlich über Atemnot und Kribbeln in den Fingern und um den Mund klagt, nachdem sie eine Auseinandersetzung mit ihrem Freund hatte. Der Untersuchungsbefund ist bis auf eine Tachypnoe unauffällig.
Welche therapeutische Maßnahme sollte als Erstes erfolgen?

A Phenytoin i.v.
B Calcium i.v.
C Sauerstoffbeatmung
D Antihistaminikum
E therapeutisches Gespräch

Ist jetzt "Hey, Mädel...mach halblang" auch schon ein "therapeutisches Gespräch" oder muss ich zuerst meine aufblasbare rosa Couch aus dem Notfallkoffer nehmen?
Welcher halbwegs normale Mensch fängt denn in einer solchen Situation mit einem "therapeutischen Gespräch" an???

Unglaublich, welchen Dummfug sich der Mainzer Profilneurotiker-Zirkel immer wieder ausdenkt...
:-oopss

[antonella]

Tja, im Zweifel spritzen die Praktiker dann eh gleich einen Schuß Calcium oder halten ihr einen Beutel vor die Nase. Geht schneller und läßt sich besser anrechnen!! :-))

[Lee Hazlewood]

Calcium funktioniert bei ner Hypervent. nicht, ist ne normokalziämische Tetanie, nur das ionisierte Ca is weniger.
Ich hab nun satte >10 J. als "Krankenträger" auf dem Buckel und würde sagen, so falsch ist die Lösung nicht. Man muß nicht immer gleich die "Medikeule" auspacken.
Therapiegespräch ist ja keine Sitzung sondern nur verbale Beruhigung. Das reicht meist völlig aus. Versuch mal ner aufgeregten jungen Frau einen Rückatmungsbeutel auf`s Gesicht zu halten. Also erst beruhigen, dann rückatmen, wenn alles nichts hilft, dann Diazepam.

Na ja, ist ja im Augenblick auch wurscht.
Euch allen viel Glück für morgen :-top
Und ne halbwegs ruhige Nacht

Mir gings auch nur darum, dass das IMPP hier von "Therapiegesprächen" schwadroniert. Das ist sachlich und sprachlich ein paar Nummern zu groß. mE gibt's hier keine richtige Antwort, E ist höchstens weniger falsch als der Rest. Wie soll denn ein hyperventilierendes Weibchen ein Gespräch führen...?

In 6 Jahren Rettungsdienst hab ich in dem Fall noch Niemanden Calcium spritzen sehen (Wozu auch?). Und unter einem therapeuthischen Gespräch versteht man doch noch kein Psychoanalyse...
Ihr Praktiker!

Yup, seh ich genauso.

Hauptsache Medikamente reinballern kann's doch wohl echt nicht sein...
Ausnahmsweise fährt das IMPP da mal ne vernünftige Schiene.

Kalzium würde bei Hyperventilation auch gar nichts nützen, oder? Es herrscht ja kein absoluter Kalzium-Mangel im Blut, sondern lediglich der freie Anteil ist gebunden. Daher würde ich sagen, Kalziumgabe wäre in dem Fall sogar kontraindiziert.

Über die manchen IMPP Formulierungen habe ich mich schon oft geärgert bzw. kaputtgelacht. Zugegeben, als "therapeutisches Gespräch" eine normale Anamnese und Aufklärung der Patientin zu bezeichnen, ist noch nicht der größte Schwachsinn der Bande.
Wenn man aber die Kommentare liest, stehen doch viele unsere
Kommilitonen auf solche "Märchenerzählungen". Sie werden sogar
als "vernünftige Schiene" bezeichnet...

***"Herr Kollege, was haben Sie mit der Tetaniepatientin heute morgen gemacht?" "Zuerst habe ich ein therapeutisches Gespräch angewendet, Herr Professor!"***

An die "Praktiker":
keiner wollte doch hier diese virtuelle Patientin mit Calcium vollspritzen!!! Und es wäre auch Schnurzpiepsegal, was IMPP unter eigenen lächerlichen Formulierungen versteht, wenn wir nicht mit diesen im StEx zu kämpfen hätten!!!
Es geht inzwischen in fast jeder MC Frage v.a. um die Semantik und Verneinungen von Verneinungen. Unser medizinisches Wissen spielt dabei nur eine untergeordnete Rolle. Das kann
nicht Sinn der Sache bei einem Staatsexamen in der Medizin sein!

Mein Beileid an alle, die mit solchen wörtlichen IMPP Kreationen zu tun haben müssen!

Gruß - Herpes :-(

Ich werde dem IMPP jetzt mal einen Besuch abstatten, sie mit Alkohol töten (den ich mit para-tertiiären Butylphenol verstärken werde) und dann über die fensterbank schieben, damit sie 2m vom Haus aufschlagen, dann werde ich mit dem Fahrrad über ihre Köpfe rollen, sie dann in Mainz in den rhein werfen und hoffen das sie durch typische Schiffschraubenverletzungen dekapitiert werden, sie dann aus dem Wasser fischen, ihre Fettwachs-veränderten Körper auf die Schienen legen und den rechtsmediziner entscheiden lassen, ob sie vielleicht doch schon vor dem überrollen des Zuges Tod waren, vielleicht helfen da ja auch die zahlreichen Fliegenmaden und der Gehalt an PCP (nicht PCB), oder doch das so typische Decollement oder doch der Messerer-bruch. Vielleicht töte ich sie aber mit ayurvedischen, orthomolekular, antihumanotoxischen substanzen, die man nicht mit ACC antagonisieren kann.

(Was man aus examensfragen so alles lernen kann...)