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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Hereditäre Lactoseintoleranz



Hoppla-Daisy
15.08.2007, 23:01
Mein Patenkind hat - wie der Kinderarzt jetzt nach 7 Jahren Bauchschmerzen und Dünnpfiff festgestellt hat - eine hereditäre Lactoseintoleranz. Sein Zwillingsbruder (eineiig!) hat allerdings keine Probleme, was mich verwundert. Deren Mutter aber sehr wohl auch.

Der Bluttest war offenbar eindeutig (wie mir meine Freundin sagte). Ein Atemtest wurde nicht gemacht.

Als ich ihr dann aber sagte: "Naja, wenn der Kleine auf nem Kindergeburtstag ist, und du weißt, dass es da Kuchen und Kakao gibt, dann gibst du ihm halt ne Lactase-Tablette.... dann wird das schon" meinte sie: "Neeeee, der Kinderarzt hat gesagt, das wirkt dabei nicht!"

Versteh ich nicht..... ihr?

Wer kann mir da was erklären, was ich vielleicht noch nicht weiß?

Nemesisthe2nd
16.08.2007, 01:14
find ich auch merkwürdig... google spuckt dazu nur labore die sequenzanalysen anbieten aus...
http://www.medical-genetics.de/index.php?id=1460

interessant ist auch dabei, das der spass wohl nicht von der kasse getragen wird, war das denn der fall?

das mit dem eineiigen zwilling der nichtbetroffen ist, ist auch seltsam... wie soll das gehen? punktmutation?, abschaltung des gens durch methylierung, genomisches imprinting etc?
und die nächste unlogische komponente... wieso soll lactase nichts bringen? wenn die lactase funktionierend ankommt, wird die lactose kleingehackt... kann man ja sonst einfach mal ausprobieren, dann wird man ja sehen ob es was bringt oder nicht... bzw. hörts denn auf wenn keine milchprodukte gegessen werden.

was mir noch einfallen würde wäre heriditäre fructoseintoleranz (aldolase B kaput) aber das ist ein ganz anderes krankheitsbild, hypoglykämie, weil fructose 1 phosphat akumuliert und etliche enzyme des Kohlehydratstoffwechsels hemmt...

Hoppla-Daisy
16.08.2007, 09:47
Ich finde diesen Doc eh ein wenig seltsam. Der hat schon ziemlich bescheuerte Ansichten teilweise. Die Kinder sind übrigens normal GKV-versichert, haben nur ne stationäre Zusatzversicherung. Wieso der nicht einfach nen Atemtest gemacht hat, ist mir schleierhaft.

(ist übrigens ein der Anthroposophie zugewandter Kinderdoc)

Nemesisthe2nd
16.08.2007, 09:52
irgendwie war das klar, dass wieder diese fraktion dahintersteckt.... :-D

Meuli
16.08.2007, 09:52
(ist übrigens ein der Anthroposophie zugewandter Kinderdoc)

wäre das wohl der Grund für die Seltsamkeit des Docs??? :-))

Hoppla-Daisy
16.08.2007, 09:57
Schelm wer Böses dabei denkt...

aber zurück zum Thema. Wäre schön, wenn mal jemand von den Cracks etwas dazu sagen könnte.

Wenn ich ne Lactase-Tablette nehme, dann spalte ich meine Lactose. Is doch prima! Wieso zum Henker also soll die bei genetisch bedingten Form NICHT wirken?????

Außerdem nervt mich, dass meine Freundin dass jetzt so als Krankheit bezeichnet und voll das Drama daraus macht. Als ich ihr das mit den Tabletten sagte, wartete ich nur darauf, dass sie mir sagt: "Woher willst du das denn wissen? Du STUDIERST ja noch!"

Mann, es ist KEINE Krankheit! Ganze Völker leben damit!

milz
16.08.2007, 10:07
Mein Patenkind hat - wie der Kinderarzt jetzt nach 7 Jahren Bauchschmerzen und Dünnpfiff festgestellt hat - eine hereditäre Lactoseintoleranz.

Hammer!

Aber bei Anthroposophen nicht verwunderlich. Krankheiten verbessern das Karma und haben daher auch ihr Gutes (Daher auch bitte nur "differenziert" impfen).

http://www.info3.de/ycms/printartikel_1181.shtml

http://fieber.blogg.de/eintrag.php?id=1

http://fieber.blogg.de/eintrag.php?id=2

Hoppla-Daisy
16.08.2007, 10:20
Noch ein paar Hintergrundinfos: Kinder wurden in der 30. SSW geboren, wiesen feto-fetales Transfusionssyndrom auf, haben heute ständig mit rezidivierenden Bronchitiden und Pneumonien zu tun. Krupp auch mit dabei, klar. Herzfehler war auch vorhanden (korrigiert).

Wenn die Kinder mal wieder röcheln und husten, sagt der Doc ständig: Um Himmels Willen, NICHT inhalieren!

Meine Freundin inhaliert dann doch, weil sie festgestellt hat, dass es ihren Kindern hilft. :-nix

Soviel zum Thema Intelligente Compliance :-))

Milz, ich weiß Bescheid, welche Ansichten die Anthroposophen haben. Es geht mir aber primär UM DIE BEANTWORTUNG MEINER FRAGE ;-), auf die mir im übrigen das Internet auch keine Antwort gibt.

Hellequin
16.08.2007, 10:56
Mal den Kinderarzt wechseln? :-angel

Hoppla-Daisy
16.08.2007, 11:05
Wenn's meine Kinder wären, sofort!!!!!! Aber ich hab ja "keine Ahnung"

Ach ja, ich vergaß zu erwähnen, dass der Doc auch noch festgestellt hat, dass das Kind zu wenige Antikörper hat und man sich da mal drum kümmern müsste. OHA! Sach an!!!

test
16.08.2007, 12:25
Diese Bluttests für Lactasemangel sind mumpitz.
Die Patienten fixieren sich nur auf ihre angebliche krankheit, die vermutlich nichts mit ihren Problemen zu tun.
Auch den Atemtest würde ich nur als pathologisch bewerten, wenn die klinische Symptomatik dazu passt.

Oft findet man halt lange nichts was die probleme macht und dann is der lactasemangel ein beliebtes "opfer" das für alles verantwortlich sein soll. Das ganze steigert sich dann noch zur Lactosephobie, von dem die patienten teilweise völlig eingenommen sind. :-))

Hatte sowas auch schon, was sich dann als Colitis ulcerosa rausstellte, aber vorher Lactasemangel war ;)

Das ist auch nich nur meine Meinung sondern wird auch von einigen Gastroenterologen geteilt. ;-)

Hoppla-Daisy
03.09.2007, 17:32
Nachtrag:

Jaja, das arme Kind hat - trotz strenger lactosefreier Ernährung - noch immer mit Bauchschmerzen zu kämpfen. Wohl nicht mehr so stark, aber noch immer geht's nicht ohne Kirschkernkissen abends ins Bett. Durchfall ebenfalls noch immer da.

Verblüffend war die Aussage meiner Freundin, dass der Kleine sich vor 3 Wochen in der Mutter-Kind-Kur abends mal 3 Portionen Milchreis reingepfiffen hätte und NIX hatte! :-?

Meine Freundin hat dann endlich mal ein Einsehen gehabt und nen Termin bei nem Kinder-Gastroenterologen im Klinikum vereinbart. Der wird auch nochmal auf Lactose-Intoleranz testen (mittels Atemtest), wobei ich mittlerweile überzeugt bin, dass da nicht der Hase begraben ist.

Würd mich nicht wundern, wenn da ganz was anderes hintersteckt.

Hoppla-Daisy
27.09.2007, 23:28
So, Ergebnisse sind da.

Das arme Kind hat seit Jahren offenbar ständig Bauchschmerzen und ist augenscheinlich schon an diesen Zustand gewöhnt. Wenn man ihn fragt, was der Bauch macht, kommt als mittlerweile nur noch Antwort "tut weh....wie immer"

Mein Patenkind hat zu einer ausgeprägten Lactoseintoleranz auch noch eine noch stärker ausgeprägte Fructoseintoleranz. Der Kinderarzt wurde gewechselt, nachdem es da einige Differenzen (milde ausgedrückt) gab, weil man es gewagt hatte, seine Diagnose anzuzweifeln.

Jetzt muss ne Ernährungsberaterin ran.

Dies nur, damit ihr wisst, wie die Sache ausging.

Dr. Pschy
28.09.2007, 00:04
Ich hab mit solchen Leuten ziemlich Mitleid. Ich wenn meinen taeglichen Schluck Milch nicht kriege, wuerd ich sterben glaub ich...

Hoppla-Daisy
28.09.2007, 00:07
Dem Kind is die Milch sowatt von egal (da kann er zur Not auch MinusL trinken) ..... aber bei dieser ausgeprägten Fructoseintoleranz ist leider auch vieles Obst und Gemüse Essig! Und vielfach kann man sich noch nicht einmal bei Glucosesirup als Süßungsmittel sicher sein, dass da nicht Fructose drin ist. Kennzeichnungspflicht, wir danken dir!

schwarzwald
28.09.2007, 08:25
Ich hab mit solchen Leuten ziemlich Mitleid. Ich wenn meinen taeglichen Schluck Milch nicht kriege, wuerd ich sterben glaub ich...

Bei mir ist es jetzt nach einem Jahr endlich besser geworden :-)
Letztes Jahr um die Zeit hat schon eine Spur Lactose gereicht um den Tag vollständig zu versauen - auch MinusL und Co. haben etwas unter 1g Lactose drin :-nix

Bis zu der monatelangen Antibiose & dem "Verlorengehen" meiner Lactatbakterien hab ich gut ´nen Liter Milch am Tag getrunken.... die ersten Wochen ohne normale Milch waren fürchterlich :-heul