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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Welches bildgebende Verfahren bei V.a. Empyem?



Fino
18.08.2007, 00:41
Gestern wurde uns ein Maedchen ueberwiesen, das eine Pneumonie hat.
Anbei war ein Thorax-Sonographiebricht, in dem von einer "pleural effusion" die Rede war.
Es entspann sich eine Diskussion, welches bildgebende Verfahren bei Verdacht auf ein Empyem das beste sei.

Welches Verfahren wird bei Euch bei einem solchen Verdacht benutzt?

Trojan
18.08.2007, 00:51
KM- CT, nach Möglichkeit mit CT- gesteuerter Punktion. Im Verlauf Sono und Re- CT. :-)
Gruss, T. ( "Erwachsenenarzt")

milz
18.08.2007, 01:18
Bei Kindern CT vermeiden wenn möglich, besser Kernspin.

Fino
18.08.2007, 08:08
Irgendjemand, in dessen KH Sonographie zur Diagnose eingesetzt wird?

Evil
18.08.2007, 09:46
Öhm, warum überhaupt CT?

Sonographieren, konventioneller Rö-Thx in 2 Ebenen (auch als Verlaufskontrolle), Punktieren, Antibiose und Drainageneinlage, ggf Thorakoskopie mit Pleurodese.

0815doc
18.08.2007, 13:32
Genau das wollte ich auch fragen - wieso punktiert man das nicht? (zur Not Sonogestützt?)

Fino
19.08.2007, 00:47
Öhm, warum überhaupt CT?

Sonographieren, konventioneller Rö-Thx in 2 Ebenen (auch als Verlaufskontrolle), Punktieren, Antibiose und Drainageneinlage, ggf Thorakoskopie mit Pleurodese.

Der eine Chef der paediatrischen Pulmonologie meinte, dass Sonos ziemlich unnuetz seien, weil

1. extrem Operatorabhaengig
2. oftmals nicht wirklich aussagen, ob es ein Empyem sei (er erzaehlte, dass in den Sonoberichten oft von "mild" oder "moderate Effusion" die Rede sei und nicht ganz selten dann aber bis zu 750ml Empyemmaterial drainiert werde)
3. ein guter Radiologe in den allermeisten Faellen anhand eines Roentgenthorax beurteilen koenne, ob es sich um eine Konsolidierung oder eine Effusion handelt
4. die Diagnose auf der Klinik beruhe (Fieber trotz Antibiose, Befunde der koerperlichen Untersuchung) und das Roentgenthorax die Diagnose abrunde
5. bei fortbestehender Unsicherheit trotz Roentgenthorax ein CT hermuesse, aber keine Sono

Hatte noch keine Gelegenheit, mich mit diesen Aussagen zu beschaeftigen, werde ich aber, sobald ich kann, tun. :-lesen

P.S. heute ist ein zweiter Patient, ein 23 Monate alter Junge mit Pneumonie sekundaer zu Windpocken, mit einem fetten Empyem bei uns aufgeschlagen

gossenschlampe76
19.08.2007, 12:00
Öhm, warum überhaupt CT?

Sonographieren, konventioneller Rö-Thx in 2 Ebenen (auch als Verlaufskontrolle), Punktieren, Antibiose und Drainageneinlage, ggf Thorakoskopie mit Pleurodese.

Wie, was??? CT, MRT fuer einen Pleuraerguss???? Oh, Mann, Germania.....

Stimme mit Evil ueberein! Roentgen->Diagnose, dann US zur Punktionsstellenbestimmung, Seldinger-Drain rein und raus mit dem Zeug. Das alles natuerlich nur, wenn der Va. Empyem besteht, dh. schwingende Temperatur, extrem hohes CRP, Patient krank+++. Idealerweise sollte natuerlich jeder parapneumonische Erguss zumindest punktiert werden, aber in der Realitaet macht das doch keiner. Erstmal Abx, dann weitersehen.

Eilika
19.08.2007, 12:10
Oh, Mann, Germania.....
da scheint was an Dir vorbeigegangen zu sein...

Evil
19.08.2007, 14:37
Mundl hat da ausnahmsweise mal recht, ein CT hat nicht wirklich therapeutische Konsequenzen.
Wenn die klinischen Symptome entsprechend sind, wird das punktiert, und wenn Dir rahmiger Eiter entgegenkommt, dann hast Du die Diagnose.
Wozu jemanden verstrahlen?

Und so etwas sonographieren kann sogar ich, da muß man kein Ultraschall-Guru sein ;-)

Aber es gibt wirklich Häuser (vor allem Unikliniken), da wird z.B. ein unklares Abdomen sofort ins CT geschoben... die Entwicklung halte ich nicht grad für optimal :-nix