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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Pflegepraktikum - Mehr gemacht als man darf



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Gichin_Funakoshi
19.08.2007, 16:08
Hallo,

Wie ist es euch gegangen während des Praktikums bezüglich der Aufgaben, die ihr erledigen durftet. Ich hab mich scheinbar ganz gut angestellt und konnte dadurch mehr machen, als nur Essen auszuteilen. Beispielsweise Fragmin spritzen, Infusionen abhängen und einmal nen Zugang legen. Der Höhepunkt war, dass ich im Op bei einer Sectio, Bauchspiegelung und Vaginalabszessspaltung assistieren durfte. Da wusste ich nicht wie mir geschieht und ich stand auch schon steril da^^
Bilde ich damit die Ausnahme oder sind "Kompetenzüberschreitungen" im Pflegepraktikum häufig? Wenn ja, wie beurteilt ihr diese.
Ich muss ehrlich sagen, dass es mir ungemein viel gebracht hat. Ich habe die OP-Angst abgelegt und bin etwas selbstbewusster geworden.

Grüße

milz
19.08.2007, 16:55
Wenn es unter Aufsicht ist, dann ist es ok.

jeki
19.08.2007, 17:10
@Gichin_Funakoshi:
O Gott, bin ich neidisch!!! Nach meinen Erkenntnissen bist du eine totale Ausnahme. Ich habe mein PP in Aachen gemacht; bin jetzt negierig, wo du deins gemacht hast?

Linda.1001
19.08.2007, 17:26
:-??? Na toll, und ich als ausgebildete Arzthelferin durfte noch nicht mal s.c. oder i.m. spritzen. Nur Bettpfannen und Essen austeilen. Na toll. :-?

Gichin_Funakoshi
19.08.2007, 17:46
@ jeki

Ich sag ungern den Ort, weil ich das KH nicht ans Messer liefern will^^
Jedenfalls hab ich versucht mit den Ärzten einigermaßen klar zu kommen, was auch ganz gut geklappt hat. Keine Angst, rumgeschleimt hab ich sicher nicht.^^

@ Linda
Das ist wieder das andere Extrem...

dmtec
19.08.2007, 17:53
Am besten geht's wenn man hinter dem Rücken der Schwestern einfach mal die Ärzte anspricht, so kommt man an diverse Blutabnahmen/Zugänge . Die Docs haben ja oft eh kein Bock die zu machen.

Wie heissts so schön. Blutabnehmen tut man nur solange bis man's kann.

Timo05
19.08.2007, 17:59
hi durfte bei mir auch viel machen und infusionen legen und blut abnehmen. musst einfach nur fragen und interessiert sein. hab mich auch einfach immer an die ärzte gehängt die mich dann auch gernen in die ops genommen haben. die ärtztin sagte es wäre ein geben und ein nehmen... solange ich meine arbeit heisst patienten transportieren messungen machen etc gut machen, nimmt sie mich auch gerne mit und erklärt mir bei den visiten alles.
schliesslich weiss sie ja wie ein pflegepraktikum war ;)

thinker
19.08.2007, 18:29
Ich durfte das auch alles machen!
Nur OPs waren nicht drin, weil es sich zeitlich nicht machen ließ (Station recht unterbesetzt). Aber waren eh nicht so die Hammer-OPs auf der Tagesordnung auf der Inneren... ;) Hätte wohl eine Amputation sehen können, aber leider wurde die OP 4 mal verschoben, weil der Patient so instabil war.

Ansonsten war s.c. spritzen und vorbereiten, Infusionen abmachen, Vitalwerte messen, bei Nierenbiopsie zugucken, Insulin geben / vorbereiten, Verbände machen, Viggos ziehen, Klammern rausmachen, ZVKs ziehen.. usw alles drin!
Anfangs natürlich nicht, aber nachdem ich immer gut mitgearbeitet habe und mich interessiert gezeigt habe war es super! :)
Fand ich auch nett, weil die Schwestern ja selbst Risiko damit in kauf nehmen, weil sie es ja auch eigentlich nicht dürfen!

Ab und an war es dann wirklich auch so ein "geben und nehmen" a la: Du darfst das und das gerne machen, wenn du danach/davor aber bitte auch das Bett hochschiebst...und sowas.

Dafür, dass ich total ungelernt bin und noch nie vorher was ind er Richtung gemacht habe war es gut! Obwohl es ja nicht wirklich schwer ist ;)

chrissi87
19.08.2007, 18:53
Ich mache im Moment mein PP. Durfte bis vor kurzem auch Infusionen anlegen bis eine Schwester meinte, das würde nicht gehen, sonst könnte ihr ihr Examen weggenommen werden. Naja, auch wenn sonst alle zufrieden waren lass ich das wohl in Zukunft! Einen ZVK ziehen durfte ich auch. Blutabnehmen oder so allerdings nicht. Dafür habe ich allerlei Untersuchungen (Magen-/Darm-Spiegelungen usw. ) gesehen. OPs gibts leider auf der Inneren weniger. Meist Schrittmacher-OPs...

Adrenalino
19.08.2007, 19:02
WOW .... was ihr als Praktikanten alles dürft..
Mein lieber Scholli!

ehemaliger User 0712
19.08.2007, 19:13
Ich glaube nicht, dass das so übertrieben selten vorkommt! Habe schon damals während meinem Schulpraktikum im Krankenhaus sowas machen dürfen und später im KPP auch. Habe selbst auch nicht immer unbedingt gefragt, weil ich da doch fürs erste Mal eine abwartende Haltung an den Tag gelegt habe.

Allerdings bin ich jetzt - mittlerweile ja fertig - überzeugt, dass es zum großen Teil an der Haltung des betreffenden Praktikanten liegt. Wenn ich sehe das Interesse ist da, der-/diejenige wirkt im Grunde überzeugt von der Sache, dann spreche ich durchaus schon mal jemanden an, ob er/sie nicht Lust hätte mal z.B. in den OP mitzugehen. Bei entsprechendem Auftreten wird so jemand schon mal in den Kittel gewickelt und bekommt von mir einen Haken in die Hand gedrückt.

Irgendwo finde ich es dann auch unlogisch, dass gewisse Dinge erst die Famus oder PJler machen dürfen: Die haben das schließlich auch vorher noch nie in ihrem Leben gemacht! Oder? Mangelnde anatomische Kenntnisse oder dergleichen sind da für mich nicht unbedingt ein Argument, denn es sind noch immer zweierlei Paar Schuhe ob jemand was gelernt hat bzw. ob man es dann auch umsetzen kann!

Von daher Gichin_Funakoshi, sieh es als Lob, du scheinst ja eine gewisse Kompetenz an den Tag gelegt zu haben! Viel Spaß und Erfolg weiterhin! :-) :-top

hennessy
19.08.2007, 19:34
ich sehe das auch nicht so verbissen. Wenn jemand interessiert ist und sich gut anstellt, warum soll er dann nicht auch Dinge dürfen, die er offiziell erst später darf. Solange er nicht alleine auf verantwortungsvollem Posten steht, aber das passiert ja eh nicht.

Lava
19.08.2007, 19:37
Bilde ich damit die Ausnahme oder sind "Kompetenzüberschreitungen" im Pflegepraktikum häufig? Wenn ja, wie beurteilt ihr diese.

Nee, Radi, du bist die absolute Ausnahme und ein ganz ganz toller Hecht :-sleppy

DeKl
19.08.2007, 19:42
bei mir wars anders, nach der dritten thoraxdrainage hab ich gesagt, daß die ihren laden jetzt wieder allein schmeißen können

Gichin_Funakoshi
19.08.2007, 19:53
Nee, Radi, du bist die absolute Ausnahme und ein ganz ganz toller Hecht
Danke Lava! Ich fühle mich jetzt besonders toll. Besonders weil es von dir kommt! :-love

starbase135
19.08.2007, 20:29
bei mir wars anders, nach der dritten thoraxdrainage hab ich gesagt, daß die ihren laden jetzt wieder allein schmeißen können

Das ist doch eigentlich typisch für alle KPPs, wenn sich der Praktikant nicht völlig trottelig anstellt und interessiert ist. Nach fast 6 Wochen auf meiner Station kann ich das Verhalten von Krankenschwestern eigentlich schon auf Gesetzmäßigkeiten reduzieren und hier ist das erste:

§1a: Krankenschwestern sind bemüht den Großteil ihrer Arbeit so schnell wie möglich auf kostenlose Hilfskräfte abzuwälzen, um so länger Modezeitschriften im Pausenraum lesen zu können.

Und so passiert mir das fast jeden Tag...

Problem ist, je mehr man macht, je mehr gewöhnen die sich daran und wenn man dann (20 Minuten nach regulären Schichtende!!!) dagt, man macht es nicht mehr, dass wird man angeblafft.

Schädelspalter
19.08.2007, 20:40
Neben meinem Studium bin ich ja auch noch TZ-Krankenpfleger auf ner Intensiv.
Momentan haben wir auch eine Pflege-Praktikantin.
Ich musste zwar kein Pflegepraktikum machen, trotzdem versuche ich, ihr viel zu erklären und die Praxis mit Theorie (z.B. Sauerstoff-Therapie in Verbindung mit Physio ....) zu erklären.
Einen Vormittag war sie auch im OP, gab eine endoskopische Cholezystektomie und noch einen weiteren Eingriff zu sehen.
Von daher finde ich die Aussage:

§1a: Krankenschwestern sind bemüht den Großteil ihrer Arbeit so schnell wie möglich auf kostenlose Hilfskräfte abzuwälzen, um so länger Modezeitschriften im Pausenraum lesen zu können.
mehr als daneben, das ist nicht nur völlig verallgemeinernd, polemisch sondern auch noch mehr als unfair :-kotz
Sicherlich ist es ein Pflegepraktikum, so dass ein Großteil der Arbeit sich auch am Patienten abspielt, trotzdem habe ich bei meinen Kollegen nicht den Eindruck, dass irgendwer so denkt

Abigail2k5
19.08.2007, 20:44
Ich denke, man muss einfach nur Glück mit der Station haben, auf die man kommt.
Meinen ersten Monat Praktikum habe ich auf einer Station gemacht, da durfte ich noch nicht einmal Puls oder Blutdruck messen. :-wow
In den beiden anderen Monaten war ich auf einer Station, auf welcher ich recht viel machen durfte (Blut abnehmen, s.c. spritzen, im Op zu schauen, Fäden ziehen ect.). Das war echt cool und ich glaube auch nicht, dass das eine Verstoss gegen irgendwelche Richtlinien ist.
Bei mir war es so, dass der Chefarzt der Station, dass persönlich mit der Pflegedienstleitung geklärt hat. Wie gesagt, da muss man eben Glück haben, mich hat er zufällig am ersten Tag gefragt, warum ich da bin und nachdem ich gesagt habe, wegen Medizinstudium, hat er gesagt, ich müsste solche Sachen (wie Blutabnehmen) sowieso lernen.
Hach, das war eine tolle Station, vor allem auch weil die Schwester echt super waren, sehr freundlich von der ersten Minute an und immer dankbar, wenn man ihnen geholfen hat. :-top

starbase135
19.08.2007, 20:48
Von daher finde ich die Aussage: mehr als daneben, das ist nicht nur völlig verallgemeinernd, polemisch sondern auch noch mehr als unfair :-kotz
Sicherlich ist es ein Pflegepraktikum, so dass ein Großteil der Arbeit sich auch am Patienten abspielt, trotzdem habe ich bei meinen Kollegen nicht den Eindruck, dass irgendwer so denkt

Sollte auch nicht unbedingt so verallgemeinernd wirken. Ich bin eben bloß auf einer ganz üblen Station. Ich musste aufgrund Personalmangels auch mal 1 bis 2 Tage auf anderen Stationen helfen und ort waren alle Pflegekräfte 1000mal netter, fleißiger und hilfsbereiter als auf meiner Station. So muss ich leider wirklich sagen, dass von den insg. 10 Schwestern auf meiner Station, 3 fast schon als faul bezeichnet werden können und dabei noch ziemlich unverschämt und unfreundlich (besonders gegenüber von Patienten) sind und es dann nochmal 2 gibt, die zu Praktikanten und Patienten manchmal mehr als pampig sind.

Brownie
19.08.2007, 21:21
ich hab jetzt eine woche KPP hinter mir und ich bin erstaunt wieviel ich darf. ich bekam bei der bewerbung einen flyer wo drin stand was ich daf und was ich nich darf...

zb steht da "grundsätzlich verboten ist"
zusammenstellen verteilen und verabreichen der medikamente
---> tat ich schon am ersten tag
vorbereiten, verabreichen und wechseln der infusionen
--> vorbereiten am 2. tag seit gestern wechseln

Ich habe wirklich Glück mit meiner Station und Spaß macht es auch. Meine Horrorvisíon von 30 Tage SCHEIßarbeit im wahrsten sinne des wortes ist nicht nicht eingetreten. klar reiche ich urinflaschen, wechsel windeln, setz leute auf den nachtstuhl etc aber das überwiegt zum glück nicht.