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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Grenze: Medikamentengebrauch und -missbrauch



little_lunatic
20.08.2007, 14:34
Bin da in einem anderen Forum in einer Diskusson die aus Patientensicht geschrieben ist: Und zwar wo die Grenze ist zwischen Medikamentengebrauch und Medikametenmissbrauch.

Beispielsweise wie in o.g. Fall bei Beruhigungsmitteln als Bedarfsmedi bei psychischen Störungen. oder auch bei Schmerzmitteln.
Bei BZ-Werten und Insulin könnte man sich eben an Werten orientieren.

Mich würde da einfach interessieren inwiefern die andere Seite, die Mediziner das anders definieren, die Grenze woanders setzen.

Haut mal in die Tasten Jungs und Mädels.

Linda.1001
20.08.2007, 14:57
Also, meiner Meinung nach wird es z.T. übertrieben mit dem Medikamentengebrauch. Heute wird wegen jeden Wehwehchen gleich nen Medi eingeschmissen, wegen ner Bronchitis gleich nen Antibiotikum etc.
Dabei sollte man auch bedenken, dass durch Medikamente auch die Leber stark beansprucht wird. Immer mehr resistente Erreger verursachen Infektionen - ich sag nur MSRA .
Keineswegs möchte ich sagen, dass wenn es einer medikamentösen Therapie bedarf, nicht angebracht wäre, nur ich hab im Bekanntenkreis gehört (auch im med. Bereich tätig) dass z.T. prophylaktisch Paracetamol oder Ibuprofen eingenommen wird, noch bevor die Regel überhaupt eingesetzt hat. Dabei tuts die gute alte Wärmflasche doch auch manchmal. :-???
Ich jedenfalls stehe dem Thema sehr kritisch gegenüber, da man mir als ich mit Fieber im Krkhs lag eine Überdosis Paracetamol verabreicht hat anstatt mal vielleicht Novalgin (ok, macht auch auf die Dauer eine Thrombopenie ggfls.). Daher dann nen Leberschaden gehabt und die Ärzte wussten nicht einmal das Antidot gg. Paracetamol, nämlich Acetylcystein. Also die Zeit danach war echt nicht spassig. :-(

Sorry, aber wenn ich daran denke,werd ich echt sauer....

CHALi
20.08.2007, 14:58
Mhm,
das ist ja ein heikles Thema: Ich würde sagen, Missbrauch fängt da an, wo die Indikation/Verordnung fehlt.

Leute die Medimissbrauch betreiben entfremden diese ja häufig dem eigentlichen Zweck / anwendungsgebiet, nehmen bzw. wollen unerwünschte Wirkungen.. und setzen ihre Gesundheit leichtfertig aufs spiel.

Ich muss zum Beispiel aufgrund einer chronischen Erkrankubng und starken chronischen Schmerzen Schmerzmittel nehmen und zwar tgl.. Der Medikamentengebrauch gehört dazu und ich habe aufgehört auszuhalten.. dass erhöht den Schmerzmittelbedarf im endeffekt nur und auch meine Schmerztherapeutin hatte da irgendwie was gegen.. ja ja, die paar Nebenwirkungen

Dennoch, heutzutage wird in vielen Fällen echt zu schnell zu Medis gegriffen und zu leichtfertig (wenn ich daran denke, wie viele Eltenr ihre Kinder mit Paracetamol vollstopfen, oder Antibiotika bei jedem kleinen Pieps).. aber das liegt an unserer Gesellschaft. :-dance Dennoch, die einen greifen zu schnell dazu, andere, die wirklich was haben, bekommen nichts ordentliches...

Alles hat seine Schattenseiten.

little_lunatic
21.08.2007, 08:57
Nehmen wir an, es gibt generell eine indikation das Medikament zu verschreiben. und der patient hat das medikament zum Bedarf. Einerseits ist das Medikament indiziert zur Beruhigung (Medikamentengebrauch) andererseits "schießt" sich der Pat. damit manchmal ab (Medikamentenmissbrauch).
Schwer wird es dann, wenn der Patient das Medi nimmt obwohl er es (noch) nicht müsste bzw. sollte.

CHALi
21.08.2007, 10:15
Jop.
aber wie soll man vorgehen. In der Regel kann man das doch nicht verhindern.

Evt. müsste man in solchen Fällen ein Einnahme Schema machen (Medikamenteneinnahme für Dummies), aber wer gewährleistet das Pat X/Y sich dran hällt oder Oma im Tüddel nicht richtig liest und sich ein paar mehr Pillen reinschmeißt.

Man kann ja nicht alle Patienten zur Medikamentenausgabe zum Doc schicken...

little_lunatic
21.08.2007, 11:39
vor allem kann er es auch nicht unbedingt besser beurteilen

g3o85
21.08.2007, 14:06
Der Patient bestimmt wieviel Schmerzmittel er braucht! Nur er kann wissen, ob es noch weh tut. Es ist ganz normal, dass man bei starken chronischen Schmerzen Opioide auf Bedarf einnimmt. Nicht-Opioid-Analgetika (Paracetamol, Diclofenac etc.) machen per Definition nicht abhängig, sondern können wie alle Medikamente zur Gewohnheitsbildung führen.