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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : A129/B11 Tag 2 Lernpsychologie Obst & Süßigkeiten



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Solotoj
21.08.2007, 17:46
Die angegebene Lösung C erscheint mir unlogisch. Wenn das negative Verhalten ignoriert wird, heißt das noch nicht daß es verschwindet, da die Belohnung ja auch so auf das Verhalten folgt. Wird jeder Suchttherapeut bestätigen: nichts tun löst das Problem nicht. Also muss das Verhalten m.E. am besten getadelt werden. Für den Aufbau eines langfristigen Obst-Ess-Verhaltens ist Intervallverstärkung vermutlich am sinnvollsten. Also tippe ich auf A!

jojoxyz
21.08.2007, 18:01
Ich versteh die Lösung auch nicht, meiner meinung nach müßte es auch A sein.

Unregistriert
21.08.2007, 18:11
Erklaär es dir mit gesundem Menschenverstand: Wenn du einem Kind die ganze Zeit sagst, dass es etwas zu unterlassen hat, führt dies zu einer Reaktionsbildung, es tut genau das Gegenteil von dem Gesagten. Und: Wenn nur die gewollte Reaktion intermittierend, positiv verstärkt wird, wird es natürlich das machen, wofür es gelobt wird und nicht das, wofür sich niemand interessiert.
Gerade in den Phasen in denen das Kind die elterliche Autorität in Frage stellt (s. Psychoanlayse).

Gruß,
Till

Solotoj
21.08.2007, 18:43
Nein, tut mir leid. Wenn ich mein 4jähriges Kind mit Süßigkeiten allein in seinem Zimmer lasse, wird es sich damit vollstopfen ohne Ende. Erst recht wenn ich dazu gar nichts sage. Eine weitere Belohnung ist dazu gar nicht vonnöten, da die Schokolade Belohnung genug ist.

Unregistriert
21.08.2007, 19:01
und wenn das Kind dann 50 ist müssen wir den Herzinfarkt bahandeln, wegen dem massivem Übergewicht... Na Danke!

Unregistriert
21.08.2007, 21:36
Mir erscheint Lösung E doch am logischsten... erst jedes Mal gelobt, dann nur noch intermittierend. Und Naschen wurd zunächst hin und wieder, dann jedes Mal getadelt.
Wieso ist das nicht zuetreffend??

fusselviech
21.08.2007, 21:40
aber wenn ich nur ab und zu tadele, dann ist es doch jedesmal, wenn ich es nicht tue, eine negative Verstärkung (Tadel entfällt) und begünstigt dann die Nascherei...?

IKEA
22.08.2007, 00:13
ja schon, aber dann wird doch immer häufiger geadelt... :-??? ist das nicht trotzdem besser als das kind sich vollstopfen lassen.??

Reduktionsäquivalent
22.08.2007, 00:31
Ich finde ja, dass D richtig ist!
das obst sollte ja zunächst immer und dann intermitierend gelobt werden ... meiner meinung nach zumindest ...
ignorieren des naschens find ich falsch ... das kind kann dann ja tun und lassen was es will ... aber beim intermitierenden tadeln weiß das kind nie, wann es das nächste mal getadelt wird und lässt es ... zumindest finde ich das ;)
lg

Hoppla-Daisy
22.08.2007, 06:53
Als erfahrene Mutter kann ich sagen: Intermittierendes Loben hilft (spornt an, noch "besser" zu werden), intermittierendes Tadeln ist so ähnlich wie: Kind, mach doch was du willst, mich interessiert das nicht sooooo sehr. Es kommt im Grunde Inkonsequenz gleich :-nix

Tadele ich gar nicht, tja, wieso sollte das Kind dann weniger futtern? Passiert ja nix, also weiter futtern...

Solotoj
22.08.2007, 07:08
ja schon, aber dann wird doch immer häufiger geadelt... :-??? ist das nicht trotzdem besser als das kind sich vollstopfen lassen.??

Ich finde auch, das Kind sollte geadelt werden!

Bazillus
22.08.2007, 08:26
Ich frage mich eigentlich hauptsächlich, warum man die Frage (und etliche andere des 2. Tages) so formulieren muss, dass sie so uneindeutig ist... es gibt sooo viele Fragen in den Altphysika, die eindeutig zu beantworten sind und trotzdem ein gewisses Wissen erfordern!!!

Sharky86
22.08.2007, 09:37
Die Lehrmeinung der Lernpsycholgie ist folgende:

Die Wahrscheinlichkeit, dass eine Bestrafung zu gewünschtem Verhalten
führt, ist sehr gering; sie lenkt Aufmerksamkeit auf unerwünschtes
Verhalten, statt darauf hinzuweisen, wie das erwünschte Verhalten
aussehen soll.
Dagegen führt nicht-Verstärkung zu Löschung des Verhaltens. (www.psychologie.uni-wuerzburg.de/i4pages/Download/Schneider_Lehramt/Psycho1-AllgPsycho/11-06-01.pdf)

Das gilt GERADE für ein 4-jähriges Kind. Also (C), wie von Medi-Learn vorgeschlagen.

Solotoj
22.08.2007, 13:48
tja, die Verstärkung liegt aber in diesem Fall im Konsum der Süßigkeiten selbst. Die sind nämlich lecker. Extremeres Beispiel: Ein Suchtkranker. Den wirst du nicht damit heilen, indem du sein Alkoholtrinkverhalten ignorierst und ihn jedesmal über den grünen Klee lobst wenn er Coca Cola trinkt. Meines Erachtens liegt das Problem vielmehr darin, daß das 4jährige Kind offensichtlich eine Kiste mit Süßigkeiten in seinem Zimmer stehen hat. Aber in diese Richtung war natürlich (lebensnah) keine Antwortmöglichkeit vorgesehen. Eine genauso bescheidene Frage übrigens wie die mit dem Ekel (worüber denke ich als erstes nach, wenn ich einen Patienten sehe, der sich beim Krankenhausessen ekelt? Natürlich - Primär- oder Sekundäremotion? Oder hat er am Ende 'ne Phobie??). Ich finde für solche, lebensecht aus dem späteren Berufsleben gegriffenen Fragen hätte das IMPP viele Dankesbriefe verdient...

P.S. Ignorieren würde dann gut funktionieren, wenn es sich bei dem unerwünschten Verhalten z.B. darum handelt, daß das kleine Kind den Begriff "Sch..." im Kindergarten aufgeschnappt hat und jetzt zu Hause guckt, was es damit für eine Reaktion auslösen kann. Dafür sind 4 Jahre aber zu jung, das wäre dann eher so Latenzphase...

Dr. House
22.08.2007, 14:01
Bei einem vierjährigen würde ich nichts von alledem machen. Ich würd keine Süßigkeiten mehr kaufen und Obst hinstellen. Fertig ist der Lack.

Der rennt doch nicht ohne mich zum Aldi :-))

NSTEMI
22.08.2007, 21:19
Seh ich genauso! Wo keine Süßigkeiten sind, kann das Kind sie nicht essen. Und vielleicht stattdessen feststellen, dass Obst auch lecker sein kann.
Und das wäre mal eine vernünftige Alternative gewesen, hab ja bis ich E gelesen hatte noch gehofft, dass so eine Antwort angeboten wird...

Solotoj
05.09.2007, 13:07
tja, wie es aussieht, hält sich das IMPP bei der Lösung an das Lehrbuch, ohne auch mal eine Sekunde darüber nachzudenken. Naja, ich hab sichere 85%, daran ändert sich nichts, aber trotzdem unglaublich!

Dr. House
05.09.2007, 16:03
tja, wie es aussieht, hält sich das IMPP bei der Lösung an das Lehrbuch, ohne auch mal eine Sekunde darüber nachzudenken. Naja, ich hab sichere 85%, daran ändert sich nichts, aber trotzdem unglaublich!


Ich hätte das so oder so falsch, aber laut Lehrbuch ist C doch nicht richtig. Bestrafen soll man doch auch intermittierend.
Was soll denn c.) für eine Lerntherorie sein?

C.) geht in der Praxis überhaupt nicht. Das ist antiautoritärer Erziehungsstil. Da wünsche ich aber allen Erziehenden viel Vergnügen. So eine Schokolade spricht das Belohnungszentrum direkt an. Wenn man das ignoriert ist es vorbei.

Also sowas Blödes und Falsches hab ich noch nie gesehen. Da ist jede andere Antwort noch besser als c.)

Bensona!
05.09.2007, 19:51
Ich hätte das so oder so falsch, aber laut Lehrbuch ist C doch nicht richtig. Bestrafen soll man doch auch intermittierend.
Was soll denn c.) für eine Lerntherorie sein?

C.) geht in der Praxis überhaupt nicht. Das ist antiautoritärer Erziehungsstil. Da wünsche ich aber allen Erziehenden viel Vergnügen. So eine Schokolade spricht das Belohnungszentrum direkt an. Wenn man das ignoriert ist es vorbei.

Also sowas Blödes und Falsches hab ich noch nie gesehen. Da ist jede andere Antwort noch besser als c.)

Das sagst du erfahrener Familienvater, Professor der Neuropsychologie und Dozent der Pädagogik. Hehe. Es gibt immer besserwisser, egal ob hier oder im Fanrang eines Fußballspiels.

Dr. House
05.09.2007, 20:13
Das sagst du erfahrener Familienvater, Professor der Neuropsychologie und Dozent der Pädagogik. Hehe. Es gibt immer besserwisser, egal ob hier oder im Fanrang eines Fußballspiels.

Falsch geraten. Lehramt Grund- und Hauptschule. PH Ludwigsburg.
:-D