kongatos
21.08.2007, 23:08
Frage 103:
Bei vielen klinischen Arbeiten werden die Verfahren der Schmerzadjektivskala und der visuellen Analogskala parallel angewandt. Sie gehören wie die numerische Skala zu den Standardverfahren der subjektiven Schmerzmessung im klinischen Rahmen. Es stellt sich die Frage, welches Verfahren für den Zweck der beschriebenen Untersuchung besser geeignet ist: Da die visuelle Analogskala keine diskreten Zahlenwerte aufweist, ermöglicht sie die Ermittlung der Schmerzintensität als kontinuierlicher Variablen. Transformationen erlauben dann die statistische Bearbeitung. Der Vorteil ist eine höhere Sensibilität für Änderungen nach der Intervention.
Frage 108:
Im Buch „Medizinische Psychologie und Soziologie“ von Faller, Lang, Springer Verlag, 2. Auflage, wird auf Seite 65 der Begriff der „Internen Validität“ deutlich definiert: „Bei einer Studie, die die Wirksamkeit einer Intervention prüft, wird die Sicherheit, mit der die gemessenen Effekte kausal auf die Intervention zurückgeführt werden können, als interne Validität der Studie bezeichnet“. Somit ist Aussage E richtig und nicht B (das wäre externe Validität).
Frage 115:
Im Buch der Schwarzen Reihe „Medizinische Psychologie, Medizinische Soziologie“ von Kasten und Sabel, Thieme Verlag, steht auf Seite 264 zur Definition der Rektangularisierung: „Die Bevölkerungspyramide wandelt sich dadurch von einem Dreieck bzw. einer Glockenkurve langsam in ein Quadrat, was als Rektangularisierung bezeichnet wird.“ Somit ist Aussage B richtig. Zwar steht im Satz „im Kontext der Industrialisierung“; das bedeutet aber nicht, dass die Rektangularisierung während der industriellen Revolution vollendet wurde, sondern dass die Industrialisierung die Bedingung für die demographische Transformation darstellt (S. 147 des Buchs vom Springer Verlag.)
Es könnte sein, dass der Begriff der Rektangularisierung auch für die Überlebenschance gebraucht wird, wie im Satz E angedeutet. Das schließt aber die Richtigkeit der Aussage B nicht aus. In dem Fall müsste die Frage aus der Werung genommen werden.
Frage 128:
Auf Seite 11 des Buchs vom Springer Verlag wird der Begriff der Extinktion definiert: „Tritt der konditionierte Reiz auf Dauer nur noch ohne den unkonditionierten Reiz auf, wird die konditionierte Reaktion wieder gelöscht.“ Bei der Patientin spielt die klassische Konditionierung in der geschilderten Situation gar keine Rolle. Es handelt sich um den Entzug negativer Konsequenzen (Desinteresse des Arztes, Vernachlässigung der Patientin), der das Verhalten des Verstummens verstärkt.
Frage 129:
Es stimmt, dass kontinuierliche Verstärkung ein schnelleres Lernen bewirkt aber löschungsanfälligere Verhaltensweisen im Vergleich zur intermittierenden Verstärkung hinterlässt. Deswegen ist es besser, zunächst kontinuierlich zu loben und später nur noch hin und wieder. Bestrafung auf der anderen Seite bewirkt keine Löschung des ungewollten Verhaltens, sondern nur eine Unterdrückung. Da man aber von einem 4-jährigen Kind spricht, muss man davon ausgehen, dass das Kind trotz der positiven Verstärkung des Gesundheitsverhaltens ab und zu mal das krankheitsverursachende Verhalten zeigen wird. Das passiert, weil sich Gesundheitsverhalten und krankheitsverursachendes Verhalten gegeneinander nicht ausschließen. Es stellt sich also die Frage, welche Art von Bestrafung am geeignetesten wäre.
Eine Bestrafung, die jedes Mal angewandt wird, kann zu Reaktanz führen. Deswegen ist es besser, die Bestrafung nur intermittierend zu applizieren. Sobald das Kind verinnerlicht hat, dass das krankheitsverursachende Verhalten zu vermeiden ist, muss die Bestrafung jedes Mal stattfinden, weil sonst das Kind meint, dass das krankheitsverursachende Verhalten verharmlost wird.
Frage 140:
Auf Seite 391 des Buchs der Schwarzen Reihe werden die Rahmenbedingungen der Evidenzbasierten Medizin dargestellt: dazu gehören Studien zum Nachweis der Wirksamkeit, Abwägung des Nutzens gegen die Risiken, die Überprüfung der medizinischen Notwendigkeit und die Wirtschaftlichkeit der Methode. Dazu gehört nicht die Zurückführung der klinischen Ergebnisse auf wissenschaftliche Theorien und Naturgesetze. Deswegen ist Aussage E falsch und Aussage D richtig.
Frage 146:
Wenn die Beschwerden der Patientin an Depression und Suizidalität denken lassen, wie in der Aufgabe erwähnt, können wir mit Sicherheit davon ausgehen, dass die Stimmung und die Lebensfreude der Patientin beeinträchtigt sind. Was für die Differentialdiagnose unbedingt abgeklärt werden muss, ist ob die Symptome der Patientin auf psychische oder organische Ursachen zurückzuführen sind. Deswegen ist Angabe A richtig (Frage nach Medikamentenabusus, der selber alle erwähnten Symptome verursachen kann. Ohne dessen Behebung werden die Symptome immer weiter bestehen. Da die Frau ihren Mann verloren hat, begeht sie ein höheres Risiko für Medikamentenabusus.)
Frage 147:
Sowohl in Aussage A als auch in Aussage E wird der emotionale Erlebnisinhalt des Patienten verbalisiert (ob „sehr niedergeschlagen“ oder „voller Zweifel“ besagt dasselbe.) Entscheidend für die richtige Lösung ist der Begriff der Empathie. Aussage E, auch wenn neutral formuliert, kann vom Patienten als negativ beladen wahrgenommen werden, wobei Aussage A deutlich zeigt, dass sich der Arzt kognitiv in die Lage des Patienten hinein versetzten kann. (S. 209 des Buchs vom Springer Verlag: „der Therapeut wiederholt nicht nur papageienhaft das Gesagte).
Frage 154:
Auf Seite 384 des Buchs der Schwarzen Reihe steht die theoretische Grundlage des Solidarprinzips: „Ursprüngliche Idee einer Versicherung war, dass alle Beteiligten eine Gemeinschaft bilden und etwas Geld ansparen, um einem einzelnen von ihnen helfen zu können, falls dieser einen Schaden erleidet, den er aus eigener Tasche nicht mehr bezahlen könnte. Man bezeichnet dies als Solidarprinzip.“ Heutzutage wird das auf der Ebene des Risikostrukturausgleichs realisiert (S. 385). Also ist Aussage E richtig. Aussage B reicht von alleine nicht aus: Dass die Höhe des Beitrags zur GKV sich nach dem Einkommen des Versicherten bemisst, sagt nichts über die Unterstützung von mehr belasteten Versicherungskassen durch weniger belastete aus, was den Kern des Solidarprinzips darstellen sollte.
Bei vielen klinischen Arbeiten werden die Verfahren der Schmerzadjektivskala und der visuellen Analogskala parallel angewandt. Sie gehören wie die numerische Skala zu den Standardverfahren der subjektiven Schmerzmessung im klinischen Rahmen. Es stellt sich die Frage, welches Verfahren für den Zweck der beschriebenen Untersuchung besser geeignet ist: Da die visuelle Analogskala keine diskreten Zahlenwerte aufweist, ermöglicht sie die Ermittlung der Schmerzintensität als kontinuierlicher Variablen. Transformationen erlauben dann die statistische Bearbeitung. Der Vorteil ist eine höhere Sensibilität für Änderungen nach der Intervention.
Frage 108:
Im Buch „Medizinische Psychologie und Soziologie“ von Faller, Lang, Springer Verlag, 2. Auflage, wird auf Seite 65 der Begriff der „Internen Validität“ deutlich definiert: „Bei einer Studie, die die Wirksamkeit einer Intervention prüft, wird die Sicherheit, mit der die gemessenen Effekte kausal auf die Intervention zurückgeführt werden können, als interne Validität der Studie bezeichnet“. Somit ist Aussage E richtig und nicht B (das wäre externe Validität).
Frage 115:
Im Buch der Schwarzen Reihe „Medizinische Psychologie, Medizinische Soziologie“ von Kasten und Sabel, Thieme Verlag, steht auf Seite 264 zur Definition der Rektangularisierung: „Die Bevölkerungspyramide wandelt sich dadurch von einem Dreieck bzw. einer Glockenkurve langsam in ein Quadrat, was als Rektangularisierung bezeichnet wird.“ Somit ist Aussage B richtig. Zwar steht im Satz „im Kontext der Industrialisierung“; das bedeutet aber nicht, dass die Rektangularisierung während der industriellen Revolution vollendet wurde, sondern dass die Industrialisierung die Bedingung für die demographische Transformation darstellt (S. 147 des Buchs vom Springer Verlag.)
Es könnte sein, dass der Begriff der Rektangularisierung auch für die Überlebenschance gebraucht wird, wie im Satz E angedeutet. Das schließt aber die Richtigkeit der Aussage B nicht aus. In dem Fall müsste die Frage aus der Werung genommen werden.
Frage 128:
Auf Seite 11 des Buchs vom Springer Verlag wird der Begriff der Extinktion definiert: „Tritt der konditionierte Reiz auf Dauer nur noch ohne den unkonditionierten Reiz auf, wird die konditionierte Reaktion wieder gelöscht.“ Bei der Patientin spielt die klassische Konditionierung in der geschilderten Situation gar keine Rolle. Es handelt sich um den Entzug negativer Konsequenzen (Desinteresse des Arztes, Vernachlässigung der Patientin), der das Verhalten des Verstummens verstärkt.
Frage 129:
Es stimmt, dass kontinuierliche Verstärkung ein schnelleres Lernen bewirkt aber löschungsanfälligere Verhaltensweisen im Vergleich zur intermittierenden Verstärkung hinterlässt. Deswegen ist es besser, zunächst kontinuierlich zu loben und später nur noch hin und wieder. Bestrafung auf der anderen Seite bewirkt keine Löschung des ungewollten Verhaltens, sondern nur eine Unterdrückung. Da man aber von einem 4-jährigen Kind spricht, muss man davon ausgehen, dass das Kind trotz der positiven Verstärkung des Gesundheitsverhaltens ab und zu mal das krankheitsverursachende Verhalten zeigen wird. Das passiert, weil sich Gesundheitsverhalten und krankheitsverursachendes Verhalten gegeneinander nicht ausschließen. Es stellt sich also die Frage, welche Art von Bestrafung am geeignetesten wäre.
Eine Bestrafung, die jedes Mal angewandt wird, kann zu Reaktanz führen. Deswegen ist es besser, die Bestrafung nur intermittierend zu applizieren. Sobald das Kind verinnerlicht hat, dass das krankheitsverursachende Verhalten zu vermeiden ist, muss die Bestrafung jedes Mal stattfinden, weil sonst das Kind meint, dass das krankheitsverursachende Verhalten verharmlost wird.
Frage 140:
Auf Seite 391 des Buchs der Schwarzen Reihe werden die Rahmenbedingungen der Evidenzbasierten Medizin dargestellt: dazu gehören Studien zum Nachweis der Wirksamkeit, Abwägung des Nutzens gegen die Risiken, die Überprüfung der medizinischen Notwendigkeit und die Wirtschaftlichkeit der Methode. Dazu gehört nicht die Zurückführung der klinischen Ergebnisse auf wissenschaftliche Theorien und Naturgesetze. Deswegen ist Aussage E falsch und Aussage D richtig.
Frage 146:
Wenn die Beschwerden der Patientin an Depression und Suizidalität denken lassen, wie in der Aufgabe erwähnt, können wir mit Sicherheit davon ausgehen, dass die Stimmung und die Lebensfreude der Patientin beeinträchtigt sind. Was für die Differentialdiagnose unbedingt abgeklärt werden muss, ist ob die Symptome der Patientin auf psychische oder organische Ursachen zurückzuführen sind. Deswegen ist Angabe A richtig (Frage nach Medikamentenabusus, der selber alle erwähnten Symptome verursachen kann. Ohne dessen Behebung werden die Symptome immer weiter bestehen. Da die Frau ihren Mann verloren hat, begeht sie ein höheres Risiko für Medikamentenabusus.)
Frage 147:
Sowohl in Aussage A als auch in Aussage E wird der emotionale Erlebnisinhalt des Patienten verbalisiert (ob „sehr niedergeschlagen“ oder „voller Zweifel“ besagt dasselbe.) Entscheidend für die richtige Lösung ist der Begriff der Empathie. Aussage E, auch wenn neutral formuliert, kann vom Patienten als negativ beladen wahrgenommen werden, wobei Aussage A deutlich zeigt, dass sich der Arzt kognitiv in die Lage des Patienten hinein versetzten kann. (S. 209 des Buchs vom Springer Verlag: „der Therapeut wiederholt nicht nur papageienhaft das Gesagte).
Frage 154:
Auf Seite 384 des Buchs der Schwarzen Reihe steht die theoretische Grundlage des Solidarprinzips: „Ursprüngliche Idee einer Versicherung war, dass alle Beteiligten eine Gemeinschaft bilden und etwas Geld ansparen, um einem einzelnen von ihnen helfen zu können, falls dieser einen Schaden erleidet, den er aus eigener Tasche nicht mehr bezahlen könnte. Man bezeichnet dies als Solidarprinzip.“ Heutzutage wird das auf der Ebene des Risikostrukturausgleichs realisiert (S. 385). Also ist Aussage E richtig. Aussage B reicht von alleine nicht aus: Dass die Höhe des Beitrags zur GKV sich nach dem Einkommen des Versicherten bemisst, sagt nichts über die Unterstützung von mehr belasteten Versicherungskassen durch weniger belastete aus, was den Kern des Solidarprinzips darstellen sollte.