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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Eisenmangelanämie



Nilani
23.08.2007, 17:48
Hallöle,

also ich war gerade beim Doc, weil es mir in letzter Zeit nicht so gut ging und alles auf einen abgesackten Eisenspiegel hindeutete. Laborwerte seien, bis auf bekannterweise niedriges Ferritin, soweit normal, was ich aber irgendwie anders sehe und was mich beunruhigt.

Vorgeschichte: Eisenmangel ist seit ca. 10 Jahren bekannt, damals wurde auch ne Diagnostik durchgeführt, die Gastro (nur Ultraschall), Gyn, Hämatologie und Nieren betraf.

Alles negativ, was Ursache anging (vermutlich vereiterter Kiefer, der unbekannterweise über Jahre bestand, nach operativer Sanierung waren die Werte jedenfalls soweit ok). Damals vor 10 Jahren war es ne richtige Anämie, seit o.g. OP nur noch manifester Eisenmangel, da Eisen, Hb usw normal und lediglich mein Ferritin grundsätzlich zu niedrig ist. Bei Eiseneinnahme steigen natürlich Eisen und Transferrin massiv an, so dass es immer Balanceakt war, die richtige Dosis zu finden, um nicht zu viel Eisen einzulagern.

So, hier mal die aktuellen Blutwerte (die angeblich so normal sein sollen :-nix )

MCV ok, Eisen ok (7,9 bei 4-24 µmol/l), Erys, Leukos und HK normal
Ferritin 9 ng/ml (15-150)
MCH 1,65 pg (26-32)
MCHC 20,4 g/dl (32-36)
Thrombos 281 Tsd/µl (150-44)
und, was mich am meisten stört Hb 7,8 g/dl (12-18)
(Transferrin wurde nicht bestimmt, "wird eh zu hoch sein bei der Diagnose")

Jetzt zu meinen Fragen: Ist das wirklich ok, dass ich bei den Werten (insbesondere Hb) erst in 3 Monaten zur Kontrolle komm? Ich legs zwar nicht auf ne Bluttransfusion an, aber Hb von 7,8 kommt mir arg wenig vor. Wäre neue Komplettdiagnostik sinnvoll, diesmal vielleicht mit Gastro und notfalls auch DS? Vor 1,5 Jahren war meine alte Hausärztin mal froh, dass der HK mal minimal abgefallen war (auf 35) und sie es als Anämie abrechnen konnte, Hb vor nem Jahr lag bei 14. Jedenfalls bin ich noch nie sooo tief abgerutscht von den Werten.

Ich hab in der Praxis nix sagen können, weil sie dort meinten, Werte wären ok, worauf ich mich verlassen hatte (ist neue Praxis, war jetzt das 1. Mal dort wg. Umzug, daher erfolgte auch innerhalb des letzten Jahres keine Kontrolle). Jetzt haben die nä. Woche Urlaub und dann fahre ich nochmal paar Tage weg und irgendwie mach ich mir Sorgen, dass da doch noch was passieren könnte.
Mit der bisherigen "Ferritinspeicherstörung" konnte bisher auch niemand was anfangen, aber diesmal ist es ja nu eh ne eindeutige Anämie (ob die so erkannt wurde, frag ich mich aber schon *seuzf*). Jedenfalls bin ich gerade ziemlich verunsichert, ob ich nicht doch was "ganz doll schlimmes" hab (jaja ... angehende Ärzte sind wohl noch schlimmere Pat. als richtige :-)) ). Müßte morgen eigentlich arbeiten, aber überleg schon, ob ich dort nicht doch nochmal aufkreuze und nachfrage.

Eilika
23.08.2007, 17:53
Ohne jetzt zum Rest was zu sagen, aber bist Du Dir mit der Einheit vom Hb sicher? Weil in g/dl würde das doch keiner für "OK" halten, in mmol/l, was ja die SI-Einheit ist, wärst Du damit schön im Normbereich...

Nilani
23.08.2007, 18:15
hab ich extra nachgesehen und die Einheit plus Referenzbereich stehn auch recht deutlich auf dem Zettel: Einheit g/dl; Norm: 12-16; Wert am 21.08: 7,8
Ich geh dann schon davon aus, dass sowohl Norm- als auch Ist-Wert in g/dl angegeben sind, die anderen SI-Einheiten sind auf diesem Ausdruck zumindest gar nicht erst erwähnt

KingLoui
23.08.2007, 19:18
Dann ist der Hb aber mal definitiv zu niedrig und das würde ich abklären lassen.

Zoidberg
23.08.2007, 19:31
Damals vor 10 Jahren war es ne richtige Anämie, seit o.g. OP nur noch manifester Eisenmangel, da Eisen, Hb usw normal und lediglich mein Ferritin grundsätzlich zu niedrig ist.

ein manifester Eisenmangel ist als Anämie definiert, du meinst wahrscheinlich einen (prä)latenten Eisenmangel



Alles negativ, was Ursache anging (vermutlich vereiterter Kiefer, der unbekannterweise über Jahre bestand, nach operativer Sanierung waren die Werte jedenfalls soweit ok).

eine chronische Entzündungsanämie hat keine niedrigen Ferritinwerte sondern hohe


Bei Eiseneinnahme steigen natürlich Eisen und Transferrin massiv an, so dass es immer Balanceakt war, die richtige Dosis zu finden, um nicht zu viel Eisen einzulagern.

Transferrin sinkt ab bei Eiseneinnahme, außerdem braucht es schon 3-6 Monate Therapie um die Eisenspeicher aufzufüllen


Ich legs zwar nicht auf ne Bluttransfusion an, aber Hb von 7,8 kommt mir arg wenig vor.
da transfundiert, wenn du sonst symptomlos bist und keine sonstigen Krankheiten hat, auch keiner


Jedenfalls bin ich gerade ziemlich verunsichert, ob ich nicht doch was "ganz doll schlimmes" hab (jaja ... angehende Ärzte sind wohl noch schlimmere Pat. als richtige :-)) ). Müßte morgen eigentlich arbeiten, aber überleg schon, ob ich dort nicht doch nochmal aufkreuze und nachfrage.

Leider hast du nicht geschrieben wie alt du bist, du hast gyn erwähnt, darum nehme ich mal an du bist weiblich. Das liest sich jedenfalls so, als ob du Blut verlierst und deshalb die Eisenmangelanämie hast.
Hast du besonders lange und starke Menstruationen? Ansonsten bluten vor allem ältere Leute gerne und viel aus dem GI Trakt, wenn du >50 bist, wäre da schon eine Stuhluntersuchung auf Blut / Gastro/Kolo angebracht, aber ich tippe mal auf stärkeren Menstruationsblutverlust.
Wie lange hast du denn das Eisen immer genommen und wieviel? Hast du es vor oder nach dem Essen eingenommen?
Interessant wäre z.B. ob die Retikulozyten nach Eisengabe ansteigen oder nicht oder ob das Eisen nicht richtig im Darm resorbiert wird (Eisenresorptionstest?), vermehrt Durchfälle / Darmerkrankungen?

Nilani
23.08.2007, 21:05
Hm, das mit den Eisenwerten hat schon früher nicht so richtig zusammengepaßt, aber solang eben nur das Ferritin absank, war es kein größeres Problem.
Beim letzten Eisenmangel (bzw. Anämie, weil immerhin HKT zu niedrig) lag Eisen bei 66 ug/dl (40-145) und stieg innerhalb von 4 Monaten bei 1x100 (mg?) auf 188 an, während Ferritin von 7,2 auf 26,7 ng/ml angestiegen ist. Die Werte von Transferrin liegen leider noch in Berlin, aber ich weiß, dass auch das Transferrin ziemlich stark angestiegen war unter der Eiseneinnahme.

Ansonsten bin ich 32, weiblich. Besonders lang und stark empfinde ich meine Menstruation nicht, hat sich, soweit ich das mal so beurteilen kann, auch nicht wirklich in den letzten 10 Jahren verändert, letzte Untersuchung vor ca. nem Jahr war auch ok (muß also demnächst eh wieder hin).

Symptomlos bin ich natürlich nicht, sonst wär ich ja nicht zum Arzt gegangen: ständige Müdigkeit (bei 8-10h dürfen es auch gern nochmal 2h mittagsschlaf sein), Konzentrationsschwierigkeiten, trockene Haut, brüchige Fingernägel, Blutdruck hatte sich die 2 Wo, wo ich bei meiner Mum 2-3x tgl messen konnte, auf 100/60 eingepegelt (sonst normal bei 110-120/80).

Das letzte Mal war ne Eisentherapie von Nov. 05 bis März 06 1x1 Tbl (100 mg), danach haben wir halt reduziert auf alle 2-3 Tage, weil Eisen und Transferrin so stark gestiegen waren. Letzte Kontrolle erfolgte dann im Juni 06, wo ich 1 Woche vorher das Eisen absetzen sollte als Test. Eisen war da noch immer zu hoch, Ferritin war schon wieder am absinken (19,2 bei Normwert von 20-180 ng/ml), Hb auf stolze 14,7 (war im Nov. 05 bei 12,9).
Bis Oktober hab ich es noch halbwegs regelmäßig genommen, nach Studienbeginn hab ich dann irgendwie nachgelassen und auch einen Kontrolltermin Ende des Jahres nicht auf die Reihe bekommen.

Wie gesagt, absinkendes Ferritin, so wie oben von Nov bis Juni beschrieben, war die letzten 8 Jahre normal, aber dass ich jetzt innerhalb eines Jahres so extrem mit dem Hb absinke :-nix
War in den Jahren davor jedenfalls nicht, war meist beim Arzt, wenn Ferritin im Keller, aber der Rest halt noch normal war.
Glaub, ich werde da morgen früh doch nochmal hingehen und nachfragen (und vielleicht den 3. Arzt der Praxis kennenlernen)

FataMorgana
23.08.2007, 21:26
Wie man bei diesen Werte Angst vor einer Eisenüberladung haben kann, ist mir ein Rätsel. Da muss Eisen rein, und zwar ordentlich. Solange das Ferritin nicht oberhalb des Normbereichs liegt, besteht auch keine Gefahr der Eisenüberladung. Das Serumeisen kann man in dieser Hinsicht völlig vergessen.

FataMorgana
23.08.2007, 21:28
Ach ja, wenn schon nicht gespiegelt wurde, gab es wenigstens jemals eine Untersuchung auf Blut im Stuhl?

Nilani
23.08.2007, 22:10
Nach der Diagnostik 1997 erfolgte nix mehr, schob man damals halt darauf, dass wohl mehr oder weniger irgendwann jede junge Frau mit Eisenmangelanämie zu tun hat :-nix
Hämoccult o.ä. wurde demnach auch nie gemacht, soweit ich mich erinnern kann

Hm, das mit dem Serumeisen muß man erstmal wissen (3 Ärzte waren jetzt aber der Meinung, dass ich mit dem Eisen dann vorsichtig sein muß und ne Apothekerin, die mir bei normalem Hb, aber kellertiefem Ferritin kein Eisen geben wollte, "weil man sich damit auch umbringen kann"). Klingt allerdings auch irgendwo logisch, dass das nicht sofort zur Eisenüberladung führt, wenn bei ner Hämachromatose das Problem genau bei nem massiv erhöhten Ferritin liegt und nicht beim Serumeisenwert.

KingLoui
23.08.2007, 22:23
ne Apothekerin, die mir bei normalem Hb, aber kellertiefem Ferritin kein Eisen geben wollte, "weil man sich damit auch umbringen kann").

Jaja, die Pharmazeuten, mit Wasser kann man sich übrigens auch umbringen!

Zoidberg
23.08.2007, 22:47
Von den signs & symptoms eine klassische eisenmangelanämie.
das steigende transferrin zeigt ja an, das mehr eisenbedarf da ist (gegenläufig zum ferritin), wie oben schon geschrieben, wenn die Anämie behoben ist, sollte man mind. noch 3-6 Monate Eisen weitergeben um die Ferritinspeicher aufzufüllen.
Wichtig ist aber auch zu schauen, woher der Blut/Eisenverlust kommt, also evt. Polypen, Angiodysplasien, Divertikel etc. im Darm, also mind. 3-6 FOBTs auf Blut im Stuhl an verschiedenen Tagen, da einer nicht ausreicht.
Und nicht immer alles Ärzten und Apothekern glauben :-))
Und zu der Eisenüberladung, die Eisenaufnahme im Duodenum ist durch viele komplexe Mechanismen reguliert, so dass eine sekundäre Siderose bei Anämien höchstens bei hämolytischen Erkrankungen und Transfusionen auftritt.

Nilani
24.08.2007, 11:09
So, war heute doch nochmal dort und hab nachgefragt. Ist tatsächlich ein Problem der Einheiten. PC druckt andere Einheiten aus, als das Labor benutzt, dazu kommt Wechsel des Labors vor kurzem und noch mehr Durcheinander. Nä. Mal laß ich mir direkt Laborausdruck geben und ab und zu kann man wohl doch den Ärzten trauen :-))

Letzten Endes bleibt es bei meiner ominösen "Ferritinspeicherstörung", da als einziger Wert wieder nur das Ferritin im Keller ist, Rest ist im Normbereich. Daher hält der Arzt auch keine weitere Diagnostik für nötig, offenbar ist ja zumindest auch keine Blutung die Ursache und für die typischen Speicherstörungen (Vit B12, Folsäure ect) paßt das nur niedrige Ferritin auch nicht.


Trotzdem danke für die bisherigen Meinungen, immerhin weiß ich jetzt, dass ich das Eisen bis zum normalen Ferritin bedenkenlos weiternehmen kann, auch wenn das Serumeisen massiv ansteigt. :-blush

Zoidberg
24.08.2007, 14:53
Ich frag mich immer was du mit Ferritinspeicherstörung meinst?
Das erste Zeichen im Labor eines prälatenten Eisenmangels ist das erniedrigte Ferritin. Die anderen Laborwerte sind typischerweise normal.
Wieso keine Blutung die Ursache dafür sein kann verstehe ich auch nicht. Was haben B12 und Folsäure mit Speicherstörungen zu tun?

Nilani
27.08.2007, 19:55
sorry, kam die letzten Tage nicht zum antworten. Die offizielle Diagnose lautet ja auch Eisenmangel. Den anderen Begriff benutzte meine vorherige HÄ, weil sie, ihre Vorgängerin und offenbar auch ihr Nachfolger der Meinung sind, bei ner ständigen Blutung (z.B. GI-Trakt) müsse der HB schneller abfallen und eben nicht nur das Ferritin. Da es mir in der Regel schon vorher arg mies geht und ich es nicht in die reguläre Anämie "schaffe", hielten es bisher alle für "normalen" Eisenmangel, wie er bei jungen Frauen wohl häufig vorkommt.
Auffällig war halt, zumindest beim letzten Mal (seit 2005, der letzte Abfall davor war Anfang 2003), wo ich es etwas aufmerksamer verfolgte, dass das Ferritin sofort wieder absank, sobald ich mit der Eisensubstitution aufhörte. Vermutlich habe ich aber das Eisen auch nur nicht lang genug genommen, da wir ja die Dosis reduziert hatten aufgrund der angeblichen möglichen Eisenüberlagerung. Ich werde diesmal jedenfalls ein genaueres Auge auf die Werte haben (2003 war ich offenbar noch nicht soweit interessiert :-nix ), das Eisen länger nehmen und dann mal die Entwicklung beobachten. Notfalls kann ich in spät. 1 Jahr dann immer noch die Diagnostik nachholen (lassen).

PS: Soweit ich mich richtig erinnerte, lief es in Berlin unter der Diagnose "manifester Eisenmangel", da auf dem Laborzettel dies so bei entsprechenden Ferritinwerten stand (HÄ hatte andere Einheiten, als der aktuelle HA, glaub die Normalwerte waren da 20-120 oder so, Ferritin <20 latenter EM, < 15 (meiner lag bei 7) manifester EM). Inzwischen hab ich auch gelesen, dass zum manifesten Eisenmangel die abgesunkenen Anämiewerte dazugehören, was bei mir aber 2005 auch nur zu nem leicht erniedrigten HK bei normalem Hb gereicht hat. So oder so bleibts eben bei der Diagnose Eisenmangel (ohne Anämie).

Edit: Mit folsäure, VitB12 meinte ich diese anderne üblichen bekannten Störungen, die mit Anämie einhergehen können (pernizöse A. z.B.). Gibt ja zig Sachen, wenn man im Net googled, nur paßte da bisher nix vernünfig. Kann ja auch nicht, wenn ich nur ne "normale" Eisenmangel(anämie) hab. Sehr kompliziert .... wird Zeit, dass ich in die Klinik komme :-))

teletubs
29.08.2007, 06:09
Hi Du!

Hm...aber wenn du das letzte Mal vor 10Jahren jegliche Endoskopien hattest, dann wäre es doch mal wieder an der Zeit, oder? Mittlerweile gibt es ja neben Gastro und Colo auch noch die Kapselendoskopie! :-))

Wollte das nur mal eben einwerfen! :-blush

Nilani
29.08.2007, 11:30
Na ob diese Kapseln ihren Weg schon bis nach MD gefunden haben, wage ich fast zu bezweifeln und so ne Minikamera in meinem Körper ... dann lieber Kurznarkose und durch :-D

Wie gesagt, war ich letzten Fr. extra nochmal da und hab gefragt, ob neue Diagnostik nochmal Sinn machen würde. Dort meinte man halt, solang nur das Ferritin so niedrig ist, ist es eigentlich nicht notwendig :-nix ... Wie gesagt, ich beobachte den Verlauf diesmal genauer und guck, ob ich vielleicht nä. Jahr dann doch mal drauf bestehe.

test
29.08.2007, 11:45
Hi Du!

Hm...aber wenn du das letzte Mal vor 10Jahren jegliche Endoskopien hattest, dann wäre es doch mal wieder an der Zeit, oder? Mittlerweile gibt es ja neben Gastro und Colo auch noch die Kapselendoskopie! :-))

Wollte das nur mal eben einwerfen! :-blush

Ohne Anämie seh ich da keinen Grund zu. :-nix