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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Steigende Frauenquote - Ursachen?



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starbase135
27.08.2007, 21:23
Ich war gerade auf der Seite der Hochschulmedizin Leipzig, auf der alle Details zur Vorauswahl zum diesjährigen AdH stehen.

Überrascht musste ich feststellen, dass der Anteil weiblicher Bewerber abermals gestiegen ist. Dieses Jahr sind es 71% Frauen und nur 29% Männer.

Ich habe auch schon gehört, dass es in Heidelberg z.T. Jahrgänge mit über 80% Frauenanteil geben soll.

Verwunderlich an dem Ganzen finde ich aber, dass es bis in die 90er Jahre mehr männliche Medizinstudenten gab als weibliche. Teilweise gab es Unis mit über 70% Männeranteil.

Wo liegen also die Ursachen? Natürlich habem weibliche Abiturienten oft bessere Abi-Durchschnitte, was nachweislich zum Großteil durch größeren Fleiß bedingt ist. Das war jedoch schon seit Jahrzehnten so, doch da war der Männeranteil dennoch höher.

Ich kann mir persönlich den massiven Anstieg an weiblichen Bewerbern (daher vermutlich auch ein Rückgang männlicher Bewerber) einfach nicht erklären. Habt ihr Ideen, woran es liegen könnte?

Xylamon
27.08.2007, 21:27
Mach dir keine Hoffnungen, die meisten sind eh vergeben... :-keks

Aber warum's soviele sind... kA

expredator
27.08.2007, 21:35
Mach dir keine Hoffnungen, die meisten sind eh vergeben...

äh...und ?! :D

Smartinchen
27.08.2007, 21:38
Ich glaube, dass es zum einen an den NCs liegt, dass aber heute auch mehr Frauen überhaupt Medizin studieren wollen.

Vor 20 Jahren galt das Fach eher noch als "Männer-Domäne", es hatten noch mehr Frauen einen Kinderwunsch (da war ein 6-Jähriges Studium mit anschließender FA-Ausbildung abschreckend, zumal es noch nicht die Betreuungsmöglichkeiten wie heute gab) und früher waren noch nicht so viele Mädels in den naturwissenschaftlichen Fächern vertreten, schon zu Schulzeiten. Das spielt zwar im Studium keine so große Rolle, aber in der Bevölkerung hat sich immer die Meinung gehalten, für Medizin müsse man gut in Chemie und Physik sein.
Außerdem ist ja der Frauenanteil sämtlichen Studienfächern gestiegen, weil sich einfach mehr Frauen für ein Studium entscheiden.

Lava
27.08.2007, 21:38
Weil Medizin eben was für Frauen ist :-D

Und ich bin noch zu haben! :-dafür

medimädchen
27.08.2007, 21:46
Hmmm vielleicht weil man es sich vielleicht als Frau in der heutigen Gesellschaft eher erlauben kann, sich selbst zu verwirklichen?!

Xylamon
27.08.2007, 21:50
äh...und ?! :D
Man sollt's vorher wissen, birgt einen gewissen Frustfaktor in sich ;-)

tussika
27.08.2007, 21:54
Es liegt an den schlechteren Abinoten der Jungs. Ganz eindeutig. Wobei ich mir bewusst bin, dass nicht die Jungs "schlechter" sind, sondern die Mädchen bei den Noten bevorzugt werden. Das ist Tatsache, aber weiterhin ein Tabu. Mädchen lernen genauer auf ihr Ziel (gute Noten) hin. Jungs müssen sich oft vor der Lehrerschaft und den Mitschülern "cool" geben und auf so etwas "Weibisches" wie die Jagd nach guten Noten in aller Öffentlichkeit verzichten.
Das ist schon okay so. Aber es führt leider zu einem schlechteren Abischnitt.
Deswegen bin ich fürs bundeseinheitliche Zentralabitur und danach für Eingangstests für alle. Da kann man auch alleine lernen oder trainieren, um an sein Ziel zu kommen. Der Affentanz um die besten Schulnoten verdirbt ansonsten doch nur den Spaß am gemeinsamen Lernen. Unser Schulsystem ist sch...., das ZVS-System ebenso.
Gute Nacht.
:-meinung

starbase135
27.08.2007, 22:02
@alle: Manchmal sihet man den Wald vor lauter Bäumen nicht... . Wahrscheinlich sind es die veränderten Rahmenbedingungen für Frauen in Verbindung mit den seit jeher besseren Abischnitten. Da bewerben sich einfach immer mehr Damen der Schöpfung und kommen natürlich eher ins Auswahlverfahren bzw. werden ausgewählt als die männlichen Bewerber.

Mir ist grad auch noch was eingefallen: Denke, dass die Widervereinigung auch ihren Einfluss hatte. In der ehemaligen DDR war es ja völlig normal und erwünscht, dass eine Frau einen guten Beruf erlernt bzw. studiert, dann arbeitet und nebenbei noch immer mehrere Kinder groß zieht. Die Betreuungsmöglichkeiten, die es damals gab, um dies zu ermöglichen, sind in den neuen Bundesländern noch heute vorgehalten (z.B. 100% Krippenplatzdeckung). Daher wird es wohl seit den 90ern auch einen starlen Zufluss an weiblichen Studenten aus Ostdeutschland bzw. an die ostdeutschen Fakultäten gegeben haben, da ja die Mentalität einfach schon lange da war.

Zapp!
27.08.2007, 22:14
Es liegt an den schlechteren Abinoten der Jungs. Ganz eindeutig. Wobei ich mir bewusst bin, dass nicht die Jungs "schlechter" sind, sondern die Mädchen bei den Noten bevorzugt werden. Das ist Tatsache, aber weiterhin ein Tabu. Mädchen lernen genauer auf ihr Ziel (gute Noten) hin. Jungs müssen sich oft vor der Lehrerschaft und den Mitschülern "cool" geben und auf so etwas "Weibisches" wie die Jagd nach guten Noten in aller Öffentlichkeit verzichten.

lol!
Mädchen werden also bevorzugt, weil Sie keine Angst davor haben "uncool" zu sein? Wir Jungs sollten sofort auf die Barrikaden gehen! buh-huh

Ich glaube, ich habe damals mein Abi nicht mit 2,7 geschrieben, weil ich "cool" sein wollte, sondern weil ich einfach faul war. Jetzt das schockierende: Es gibt auch faule Mädchen! ich kenne einige von der Sorte (die sind aber zugegebenermaßen alle ziemlich cool. Verdammt, ich glaube Du hast doch Recht!)

Gruß, Sepp

Hardyle
27.08.2007, 22:42
Es liegt an den schlechteren Abinoten der Jungs. Ganz eindeutig. Wobei ich mir bewusst bin, dass nicht die Jungs "schlechter" sind, sondern die Mädchen bei den Noten bevorzugt werden. Das ist Tatsache, aber weiterhin ein Tabu. Mädchen lernen genauer auf ihr Ziel (gute Noten) hin. Jungs müssen sich oft vor der Lehrerschaft und den Mitschülern "cool" geben und auf so etwas "Weibisches" wie die Jagd nach guten Noten in aller Öffentlichkeit verzichten.
Das ist schon okay so. Aber es führt leider zu einem schlechteren Abischnitt.
Deswegen bin ich fürs bundeseinheitliche Zentralabitur und danach für Eingangstests für alle. Da kann man auch alleine lernen oder trainieren, um an sein Ziel zu kommen. Der Affentanz um die besten Schulnoten verdirbt ansonsten doch nur den Spaß am gemeinsamen Lernen. Unser Schulsystem ist sch...., das ZVS-System ebenso.
Gute Nacht.
:-meinungHe he, deinen Beitrage finde ich stark! *lol* Musst du Frust ablassen? ;)
Das mag vielleicht mit ein Grund sein, aber ich denke, wer alleine auf einen Eignungstest "lernen" kann, der kann auch auf ein Abitur oder sonstige Prüfungen/Klausuren lernen ...

Ich schließe mich meinen Vorrednern an! Ich denke mittlerweile sind den Frauen alle (oder fast alle) Türen geöffnet und die nutzen sie! Unsere Vorgeneration (erinnere ich mich da mal an die Geschichte meiner Mutter) war noch sehr geprägt von der Nachkriegsphase und dem 50er-Jahre Familienideal - da hat der Vater noch ein Wörtchen mitzureden gehabt, was die Tochter später einmal macht ... das hat sich in den letzten Jahren einfach viel weiterentwickelt; vor 100 Jahren hat es mit den Lehrerinnen und "Tippsen" angefangen und mittlerweile sind die Frauen eben in sehr vielen (weniger in den technischen) Bereichen!

gretsche
27.08.2007, 23:41
-------

Fino
28.08.2007, 00:32
Die Verdienstmoeglickeiten und v.a. Niederlassungsmoeglichkeiten in der Medizin haben sich die letzten Jahre ueber verschlechtert - da machen sich Maenner als erste aus dem Staub und suchen sich lukrativere Bereiche.
Tja, und die Frauen stroemen verstaerkt in die vormalige Maennerdomaene.

Flauta
28.08.2007, 00:45
wobei historisch gesehen der Arztberuf ein Frauenberuf war (Hildegard von Bingen)

Baru
28.08.2007, 00:49
wobei historisch gesehen der Arztberuf ein Frauenberuf war (Hildegard von Bingen)

Naja Hildegard von Bingen ist ja eher die regel-bestätigende Ausnahme.
Es sei denn man erkennt die "weisen Frauen", "Hexen" und Hebammen doch als eine Art mittelalterliche Mediziner an, dann ist der arztberuf wirklich in der Geschichte frauendominiert.

Plotin
28.08.2007, 01:13
Solange Frauen in den klassischen Ingenieursdisziplinen wie Maschinenbau und Elektrotechnik deutlich unterrepräsentiert sind, kann ich noch keine Emanzipation erkennen.

Flauscheding
28.08.2007, 07:55
Eines habt ihr vergessen bzw nur peripher angesprochen. Dazu habe ich die Tage noch einen Bericht ( ja, sogar einen seriösen ) gelesen. Die Schulnoten der Mädchen sind in der Regel besser als die der Jungs. Das liegt aber wohl weniger daran, dass die Mädels schlauer sind und die Jungs cool sein wollen, sondern an der Förderung.
Schule ist sehr stark auf Mädchen zugeschnitten, die Mädchen werden gefördert, haben Vorbilder und sie haben die Möglichkeit sich wohl zu fühlen.
Vorbilder für Jungs in der Schule? Nö. Die Jungs müssen in einer für Mädchen abgestimmten Umgebung lernen und das funktioniert nicht. Sie fallen einfach hinten über. Das beginnt schon im Grundschulalter. Und wenn wir ehrlich sind, ich hatte damals in meiner Grundschule keinen einzigen männlichen Lehrer. Woran sollen sich Jungs orientieren?

Das wurde auch von Soziologen/Pädagogen untersucht, weil die Jungs im Durchschnitt signifikant schlechtere Noten erzielen und das seit Jahren und es wird stetig schlimmer.

Liebe Grüße,
Flausche

Stromer
28.08.2007, 07:59
In den Ingenierusstudiengängen stieg die Frauenquote in den 40er Bereich! Wir kommen unaufhaltsam und werden euch "Mannspack" in die Schranken weisen. Das einzige Fache, indem die Frauenquote richtig niedrig ist, ist die Informatik.

Doch lassen wir doch mal etwas Zeit verstreichen - 10 Jahre und schwupps - ihr Männer bleibt zu Hause und erzieht die Kinder und kocht. Ich finde ihr kocht viel besser und es macht den meisten auch mehr Spaß. Und wir Frauen sind meist auch bei der Kindererziehung viel zu schnell entnervt! Ihr macht das viiiel entspannter und lasst die Kinder einfach mal machen.

Also, macht die Augen auf, werft das Handtuch und werdet Familienorganisator :-peng

batal
28.08.2007, 08:03
Vielleicht sollten die Männer bei so einer Frauenquote in Medizin auch nach Emanzipation fordern *g*

Was mich in dieser Hinsicht (auch dass die Mädels die besseren Abinoten haben) viel mehr interessiert ist, was zuerst da war, die Henne oder das Ei. Sprich sind die halt gut und studieren Medizin teilweise nur, weil sie es können, oder arbeiten sie gezielt auf die Noten hin, weil sie das konkrete Ziel medizin haben (was ja vorhin schon wer erwähnt hat).

Leisure Suit Alex
28.08.2007, 08:43
Diejenigen Frauen die früher Krankenschwester wurden, werden halt heute Ärztinnen.