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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Herstellung Fraxiparin



entepaula
05.09.2007, 21:05
Weiß jemand wie der Wirkstoff Nadroparin-Calcium (Fraxiparin) hergestellt wird?
Habe noch nie darüber nachgedacht, aber sind das synthetische Stoffe oder werden die vom Schwein o.ä. gewonnen?
Danke für eure Hilfe!

Gruß entepaula

Studmed1
06.09.2007, 07:19
Im Jahre 1916 gelang es McLEAN, bei Untersuchungen
zur Reinigung von gerinnungsaktiven Substanzen eine
gerinnungshemmende Substanz zu isolieren. Da die
Gewinnung aus der Leber eines Hundes gelang, wurde
die Substanz Heparin genannt.
Von HOWELL und HOLT wurde 1918 in Tierversuchen
bewiesen, dass Heparin eine gerinnungshemmende
Wirkung besitzt und gut vertragen wird. In weiteren
Untersuchungen fand man Heparin in fast allen
Körpergeweben. Die höchsten Konzentrationen ließen sich
in Lungen- und Lebergewebe sowie in der
Dünndarmmukosa nachweisen. Heute ist die Mastzelle als
wichtigster Bildungsort bekannt.
HOWELL entwickelte 1936 ein Verfahren zur Reinigung
des Heparingemisches. Gleichzeitig setzten
LENGGENHAGER und CRAWFORD erstmals
unstandardisiertes Heparin mittels Infusion zur Prophylaxe
postoperativer Thrombembolien ein.
1967 entwickelte CHOAY einen Test zur Bestimmung der
Heparinaktivität. Auf dieser Grundlage wurden die
Vorraussetzungen für den breiten Einsatz zur
Thromboseprophylaxe geschaffen. Die Eichung des
Heparins auf die internationalen Choay- Einheiten ( ICE )
und die großtechnische Herstellung unter kontrollierten
Bedingungen waren möglich.
1975 wies KAKKAR nach, dass durch eine konsequente
Thrombembolieprophylaxe die Thromboseinzidenz in der
Allgemeinchirurgie von ca. 25 % auf unter 8 % gesenkt
werden konnte.
Nach weiteren Untersuchungen wurde die Low- dose-
Heparinisierung zum Standard in den operativen
Disziplinen.
CHOAY gelang es, 1978 die Heparingemische nach
Molekülgröße zu trennen. Somit war die Stoffklasse der
niedermolekularen Hepari ne entdeckt.
1985 wurde in Deutschland mit Fragmin® das erste
niedermolekulare Heparin auf den Markt gebracht. 1996
vergrößerte sich die Zahl der zur Verfügung stehenden
niedermolekularen Heparinen auf 6 .
Die medikamentöse perioperative Thromboseprophylaxe mit
Heparinen ist heute unumgänglicher Standard (GRUBER
1984, KAKKAR 1985, HAAS 1987, 1992, ERIKSSON
1988, 1991, STREICHER 1988, ENCKE 1992, KUJATH
1992) . quelle: http://deposit.ddb.de/cgi-bin/dokserv?idn=96715121x&dok_var=d1&dok_ext=pdf&filename=96715121x.pdf


Thromboembolien Niedermolekulare Heparine (NMH) haben sich als Standard in der Prophylaxe venöser Thromboembolien
fest etabliert. Die Gründe liegen u.a. in der höheren Bioverfügbarkeit und der längeren Halbwertszeit
im Vergleich mit unfraktioniertem Heparin. In einer Studie von Albanese und Kollegen konnte nachgewiesen werden,
dass Nadroparin-Calcium im Vergleich mit Enoxaparin-Natrium Vorteile für Patienten hat. Es verursachte signifikant
weniger lokale Beschwerden. Aus Gründen der Stabilität liegen niedermolekulare Heparine in Form eines
Salzes vor. Mit Ausnahme von Nadroparin (Fraxiparin, GlaxoSmithKline), bei dessen Herstellung Kalzium verwendet
wird, enthalten alle anderen NMH-Präparationen Natrium.