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Keibi
17.09.2007, 07:46
Liebe Oldies,
wie ist es Euch denn bei Eurem Praktikum in der Krankenpflege so ergangen? War das nicht ein bisschen komisch bzw gewöhnungsbedürftig mit Mitte 30 (und evtl bereits bestehender Berufserfahrung ) nochmal als Praktikant zu arbeiten?

ernieundbert123
17.09.2007, 17:19
Hallo Keibi,

ich stecke gerade mitten in den ersten 30 Tagen KPP (habe gerade die Hälfte rum). Ich bin mit meinen 34 Jahren zu den Schwestern altersmäßig im Mittelfeld, aber die Stationsärzte sind alle jünger :-) - ist mir aber völlig egal, und denen auch, ich muss halt öfter als andere erklären wieso, warum, weshalb ich nun noch mal neu anfange. Ich habe aber das Glück, das mich dort niemand sinnlos rumscheucht. Ich mache alle Aufgaben, die ich machen darf, und die weniger schönen Aufgaben (Betten überziehen, Pfannen leeren, abwaschen, Essen vorbereiten ...) machen wir immer zusammen. Ich denke sogar, dass ich altersmäßig im Vorteil bin. Wenn ich zarte 19 Jahre alt wäre, würde es den Schwestern bestimmt leichter fallen, mich nicht so freundlich zu behandeln. Von mir und meiner bisherigen Berufserfahrung können sie auch viel lernen. Ich habe die letzen zehn Jahre in der Online/Computerbranche gearbeitet und habe auf der Station letzte Woche erst mal "Kurse" gegeben :-)). Spannend finden es alle, dass ich so spät noch mal neu anfange - auch die Patienten. Mach Dir also über das Alter keine Gedanken, ich finde es klasse, so spät mit dem Praktikum begonnen zu haben!

M. Cremaster
17.09.2007, 21:51
Habs erste KPP vorm 2. Semester gemacht da war ich 29. Würde sagen das "Alter" war kein Nachteil eher im Gegenteil. Klar die 18 jährige SChwesternschülerin checkt das nicht, aber von den Schwestern 25+ war ab und zu mal zu hören "man merkt halt dass du schon im Berufsleben gestanden bist man kann sich auf dich verlassen"

Da ich als Zivi schon in der Pflege gearbeitet habe, konnte ich auch recht schnell selbstständig arbeiten.

Anfangs gabs von einer Schwester etwas Zickenterror (Vergiss NIE NIE NIE dich im KH allen die auf Station rumschwirren vorzustellen , dass ist ******** konservativ dort im Vgl. zur soften Wattebausch -werfenden Businesswelt - willkommen in der Realität unserer Gesellschaft ;-)) da habe ich innerhalb weniger Tage die betreffende junge Dame zur Rede gestellt danach war die Zusammenarbeit echt klasse - denke da habe ich mir mit 5 - 10 Jahren Lebens und BErufserfahrung mehr einfach leichter getan. Du kennst deine Ziele, du weisst dass sich Probleme nicht von alleine lösen, und beruflicher Erfolg der vergangenen Jahre verleiht dir schon auch eine gewisse Sicherheit im Auftreten.

Achja - und wichtig ist auch dass du akzeptierst - du bist in einem für dich ganz neuen Arbeitsfeld. Von meinem alten Job hat auf Station NIEMAND Ahnung (Pat. mal ausgenommen liegt auch ab und zu ein Ing. in der Klinik). Aber das selbe gilt / galt auch umgekehrt. Mir hat eine 18 jährige Schwesternschülerin Dinge erklärt, und ich konnte es problemlos akzeptieren, von ihr auch gesagt zu bekommen "du das hast du jetzt falsch gemacht". Da hat der eine oder andere vllt. schon ein Problem damit, aber solche Eitelkeiten musst du hinten anstellen. Dann sind auch für den Oldie keine Schwierigkeiten zu erwarten.

alley_cat75
18.09.2007, 10:19
Hallo Keibi,
trifft zwar nicht ganz Deine Situation, aber auf meiner Station ist z. Zt. eine Krankenpflegeschülerin im Alter von zarten 43 Jahren. In 2 Wochen macht sie Examen und wird dann bei uns anfangen. Im Gegensatz zu den jungen Hüpfern, die wir sonst so haben, ist sie sehr engagiert und fleißig und vor allem souverän. Ich mag sie sehr und weiß ihre Anwesenheit bei uns sehr zu schätzen. Ich bin mir sicher, niemand hat fragwürdige Hintergedanken, wenn eine "ältere" Praktikantin kommt. Heutzutage ist es doch usus, dass Leute nach vielen Jahren nochmal etwas anderes machen. Ich finde das normal und wundere mich nicht. Die Schwestern werden froh sein, jemanden mit Reife zu haben. :-meinung

Keibi
18.09.2007, 14:24
Danke für die Rückmeldungen. Momentan arbeite ich selbst noch in der Fernsehbranche und da wird jeder mehr als schief angeguckt, wenn er/sie als Praktikant/in über 22 ist und nicht tiptop gestylt ist. Da wird es für mich bestimmt eine positive Erleichterung sein, wenn endlich mal der Kopf und auch die Tat gefragt ist und nicht der ganze oberflächliche Schmonzes aus der Medienwelt. :-top

Plotin
19.09.2007, 11:49
Die Schwestern werden froh sein, jemanden mit Reife zu haben. :-meinung
Alt heißt zunächst einmal einfach nur alt, und nicht unbedingt reif und kompetent. Du bist kompetent, wenn du zehn Jahre Berufserfahrung hast, aber ein Praktikant Mitte dreißig und älter ist erst einmal einfach nur (zu) alt, wenn er in diesem Beruf noch nicht gearbeitet hat.

Du wirst als Älterer auf Schritt und Tritt auf Vorurteile stoßen, das gesamte Studium lang und auch in diversen Praktika. Das sollte man sich vorher überlegen, wenn man diesen Weg gehen will. Und selbst wenn die Zusammenarbeit im Alltag augenscheinlich klappt - du weißt nicht, was hinter deinem Rücken über dich gesprochen wird.

Ich bin dafür, die Sache etwas nüchterner und realistischer zu sehen. Mit vierzig noch mal ein Zweitstudium anzufangen oder KPP zu machen, ist schon verdammt ungewöhnlich, und nicht überall wirst du auf Verständnis und Sympathie stoßen.

alley_cat75
19.09.2007, 13:02
Was für eine schöne, wunderbar optimistische, positiv angehauchte Lebenseinstellung. Zum Glück sind wir nicht alle wie Plotin und ebenfalls zum Glück, lernt man mit zunehmendem Alter, sich um das Gerede der anderen einen ....dreck zu kümmern. Nebenbei bemerkt, misst Du der Sache viel zu viel Bedeutung zu, wenn Du glaubst, Pflegepersonal (oder sonst wer auf Station) hätte nichts anderes zu tun, als sich über Spätstudierer das Maul zu zerreissen... :peace:

ehemalige Userin 24092013
19.09.2007, 13:52
Also mir als KS war es immer Rille, wie alt der Mensch war, der da grad als KPP oder Famulant oder PJ etc. auftauchte.

Hatte bisher tatsächlich immer anderes zu tun.

batal
19.09.2007, 13:56
Leute die mit 40 anfangen zu studieren haben sich doch aber keine 20 Jahre in den Besenschrank im Keller eingeschlossen. Fachkram kann man sich zu jeder beliebigen Zeit aneignen. Ich möchte aber auch behaupten, dass schon so mancher Frischling mit seiner Einstellung - zu Anfang in der Arbeitswelt - ganz schön aufs Maul gefallen ist.
Weiss ja nich wies euch ging, aber ich musste mich anfangs schon n ganzes Stück umstellen. Und sowas lernt man halt nicht aus Büchern.
Soviel zum Thema "..ein Praktikant Mitte dreißig und älter ist erst einmal einfach nur (zu) alt..".

Helena2404
21.09.2007, 22:57
du weißt nicht, was hinter deinem Rücken über dich gesprochen wird.

Das weißt du nie! Es gibt immer Lästermäuler.

Die Einstellung zählt und das Durchhaltevermögen. Lebenserfahrung und eine positive Einstellung haben noch nie jemanden geschadet.

Plotin
22.09.2007, 10:59
Ein Praktikant Mitte dreißig ist vielen Entscheidungsträgern in der Unternehmensführung definitiv zu alt, ebenso ein Berufsanfänger in diesem Alter. Dass älteren Studierenden zuweilen Vorurteile wegen ihres Lebensalters begegnen, ist eine Beobachtung, die nicht unbedingt realitätsfremd ist. Mitte dreißig hat ein Berufsanfänger Probleme, den Berufseinstieg zu finden - wer Gegenteiliges behauptet, weiß nicht, nach welchen Kriterien Personalchefs entscheiden.

Allgemeinplätze wie "Die Einstellung zählt und das Durchhaltevermögen. Lebenserfahrung und eine positive Einstellung haben noch nie jemanden geschadet" und ähnlichen Spam, der hier verbreitet ist, muss ich mir, der ich ein Studium erfolgreich mit Diplom und Promotion bereits abgeschlossen habe (und über zehn Jahre im Berufsleben stand) und das zweite (nämlich Zahnmedizin) in einem Jahr erfolgreich abschließen werde, wohl kaum anhören. Wir diskutieren in diesem Thread u. a. über Erfahrungen, mit denen Oldies im Studium und KPP rechnen müssen. Eine Diskussion über mögliche Schwierigkeiten berechtigt noch nicht zu einer pauschalen Verdächtigung, einer negativen Lebenseinstellung anzuhängen.

Seht mal lieber zu, dass ihr euch hier um einen freundlichen und sachlichen Diskussionsstil bemüht, als Spitzen und Verurteilungen gegen Diskussionsteilnehmer zu fahren, dann haben wir alle etwas mehr von der Sache.

Helena2404
23.09.2007, 17:40
Ja- ganz wie du meinst.
Ich habe zwar niemanden "pauschal" verdächtigt, aber es ist okay.

Arachnoidea
04.11.2007, 12:02
Ich habe auch meinen 'Krankenpflegedienst' erst mit mitte dreißig abgeleistet, es war ok, ich kam zurecht, man wird nicht unbedingt mit offenen Armen empfangen aber das geht JEDEM so und hängt nicht vom Alter ab!!! (Ich hatte 'junge' Kommilitonen die auch ihre liebe Not damit hatten)

Ich befinde mich gerade im letzen Terzial meines PJ und komme SUPER zurecht, keiner zerreißt sich hier das Maul über mich (und ich bin mittlerweile auch schon VIERZIG!!!!!)

@PLOTIN, kann es sein dass Du so ein bissel (entschuldige bitte den Ausdruck :-angel ) unter Verfolgungswahn leidest? Du als Zahnmedizinstudent hast doch vom Krankenpflegedienst und Stationsarbeit gar keine Ahnung, hast doch mit sowas im Rahmen Deines Studiums gar nix groß zu tun!!!!!

Ich kann nur sagen, ich bin froh dass ich dies alles so gemacht habe!!! Ich bereue nichts, im Gegenteil ;-) und dass man nicht von jedem gemocht wird ist NORMAL und menschlich!!!!! Klar gibt es dumme Anmache, klar gibt es dummes Geschwätz und dumme Kommentare aber die findet man überall, oder?!!!
Wenn ich darüber nachdenken wollte was wer (hinterrücks) über mich sagt und denkt hätte ich viel zu tun. Ich finde es ist quatsch sich über sowas Gedanken zu machen, verstehst Du? Leute reden über das was sie wollen...

Mut und ein dickes Fell hat noch keinem geschadet, lasst euch nichts schlechtreden, von keinem!!!

lg...

Helena2404
04.11.2007, 18:45
Na das war dochmal ein nettes Wort zum Sonntag!

Plotin
17.11.2007, 10:30
Du als Zahnmedizinstudent hast doch vom Krankenpflegedienst und Stationsarbeit gar keine Ahnung, hast doch mit sowas im Rahmen Deines Studiums gar nix groß zu tun!!!!!
Doch, ich habe Ahnung vom Krankenpflegedienst, weil ich auch als Zahni ein 90 tägiges Praktikum im Stationsdienst eines großen Krankenhauses abgeleistet habe.

:-))

helicobacter
20.11.2007, 13:30
muss man das als zahni? oder kann man ... ;-)

Plotin
20.11.2007, 23:33
Nee, müssen tut man das nicht. Noch nicht. Wenn die neue Approbationsordnung kommt, wird sich das vielleicht ändern. Zahn- und Humanmedizin werden immer stärker miteinander verwoben. Ich habe das Pflegepraktikum gemacht aus purer Neugierde an den Arbeitsabläufen auf einer Station.

helicobacter
21.11.2007, 13:36
dann macht man also wieder einen schritt zurück, denn so war es ja schonmal...
zumindest in berlin, da konnte man ohne weiteres HM & ZM parallel studieren!

wie waren denn deine erfahrungen plotin? waren die echt so schrecklich??
mich würde interessieren, da du ja schon nen Dr. hast (in ing. glaub ich??) ob das dann auf deinem namensschild stand?!
Dr. Plotin (Praktikant) :D

Arachnoidea
24.11.2007, 14:36
Was, als Zahni Pflegepraktikum??? Davon hab ich ja noch nie gehört!! Und meine Freundin hat Zahnmedizin studiert!
Kein Wunder wenn Dich alle auf Station komisch angeguckt haben! Oder hast Du es in der Zahnklinik gemacht? :-music

Plotin
25.11.2007, 18:45
Ist ja auch eher ungewöhnlich, als Zahni solch ein Praktikum zu machen. Wird aber bald sowieso als Pflicht kommen für alle Zahnis. Na ja, und komisch angeschaut haben dich mich eigentlich nicht so sehr, aber es gab schon von manchen Tuscheleien, was ich in meinem Alter noch als Praktikant an einem großen Krankenhaus zu suchen habe. Stieß nicht überall auf Verständnis. Aber Schwamm drüber, bald bin ich Zahnarzt.

:-)