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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Teilzeit oder Vollzeit, wo lernt man mehr.



Loewenzahn
19.09.2007, 15:50
Hallo allerseits,
Ich habe momentan zwei Angebote. Eine Vollzeitstelle im Bereich Neurologie mit einem vierjahres Vertrag wobei ich hier erst anfangs November anfangen konnte und eine Teilzeitstelle im Bereich innere Medizin, zwei Jahres Vertrag wobei die Option besteht, dass bereits nach sechs Monate die Teilzeitstelle in eine Vollzeitstelle umgewandelt wird, hier könnte ich bereits Oktober anfgangen.

Ich tendier nun dazu mich eher für die Teilzeit stelle im Bereich innere Medizin zu entscheiden, und zwar deshalb weil ich abgesehen davon, dass ich bereits in ein paar Tagen anfangen könnte, ich hier durch die zwangsläufig anfallende vermehrte Freizeit zuhause viel mehr nachlesen und diverse Sachen in verschiedenen Fachbüchern nachschlagen kann, so das ich im Endeffekt viel schneller in dem Fachbereich innere Medizin einsteigen kann bzw. eine gewisse Sicherheit entwickeln kann als wenn ich den ganzen Tag nur in der Klinik wäre und täglich abends total kaputt nach haus kommen würde.

Ich meine hört sich doch alles ganz logisch und vernünfitig an oder?

Der Praktikant
19.09.2007, 16:08
hört sich eigentlich sehr logisch an. Nur wirst Du dann tatsächlich auch nur Teilzeit arbeiten? Besteht nicht die Gefahr, daß man zwar nur ne halbe Stelle hat, eigentlich aber doch 45 Stunden die Woche macht, weil man nicht wegkommt? Also da hätte ich einfach schi$$ vor... :-blush :-nix

Evil
19.09.2007, 16:42
Als Berufsanfänger gilt meistens "learning by doing". Was willst Du großartig nachlesen? Theoretisches Wissen hast Du nach dem Studium jede Menge, was Dir fehlt, ist praktische Erfahrung, und die sammelst Du eher auf einer vollen als auf einer halben Stelle. Sonographieren, Punktieren (Venen, LP, wasauchimmer), auch Diktieren und Organisieren, das lernst Du nicht zuhaus.

Wenn das Dein einziges Entscheidungskriterium ist, nimm die Vollstelle.

Medimatze
19.09.2007, 16:46
und zwar deshalb weil ich abgesehen davon, dass ich bereits in ein paar Tagen anfangen könnte, ich hier durch die zwangsläufig anfallende vermehrte Freizeit zuhause viel mehr nachlesen und diverse Sachen in verschiedenen Fachbüchern nachschlagen kann, so das ich im Endeffekt viel schneller in dem Fachbereich innere Medizin einsteigen kann bzw. eine gewisse Sicherheit entwickeln kann als wenn ich den ganzen Tag nur in der Klinik wäre und täglich abends total kaputt nach haus kommen würde.

Ich meine hört sich doch alles ganz logisch und vernünfitig an oder?

Nein, hört sich nicht logisch an. Ist es auch nicht. Wenn Du noch 10 Jahre weiter studieren würdest, wärst Du dann eine bessere Ärztin? Es ist völlig unsinnig zu glauben, dass Du Dinge nachlesen wirst und damit Sicherheit entwickelst. Genau das Gegenteil ist der Fall. Wer Unsicherheit hat, sollte schleungist in die Praxis, oder in die Forschung. Was Du in der Klinik lernst, steht in keinem Buch. Egal wieviel Du lesen wirst, es wird Dich von der Praxis nur entfernen. Was willst Du eigentlich nachlesen? Kannst Du doch während der Arbeit machen. Mit einer halben Stelle wirst Du weniger als die Hälfte lernen!!!

blanko
19.09.2007, 18:48
Mal abgesehen von der halben Bezahlung, der kurzen Vertragslaufzeit und der unrealistischen Idee nach der Arbeit noch zu lernen ist das logisch (***Ironie***).

Mal ehrlich, fuer mich waer die Entscheidung fuer die volle Stelle klar.

teletubs
20.09.2007, 09:40
... und täglich abends total kaputt nach haus kommen würde.


Ich glaube, es ist am Anfang wurscht wieviel du arbeitest...allein in den Alltag reinkommen und ´nen Durchblick haben, kostet enorm Kraft! Und ich denke, es wird anstrengender sein, eine halbe Stelle zu haben, da du ja nie ganztägig da bist und den Rest des Stationstages verpasst.

Eine ehemalige Kollegin hatte auch rein theoretisch einen 6Stunden-Tag...meistens ist sie länger geblieben!

Loewenzahn
26.09.2007, 17:56
Ich habe mich nun für die Teilzeitstelle in einer internistischen Abteilung einer akutklinik entschieden. Im Vertrag steht das die Teilzeitstelle nach ende der Probezeit in einer Vollzeitstelle umgewandelt werden wird.
Bei der Vollzeitstelle im Bereich Neurologie habe abgesagt. Es handelt sich hier nämlich um eine Stelle in einer einer Rehaklinik und nach dem ich jetzt fast eine Jahr Reha-Kardiologie gemacht habe, wo ich fast täglich mit Ernährungsberater, Psychologen, Sozialarbeiter, Ergotherapeuten, Krankengymnasten und Rentenberater sinlose Diskussionen durchführen musste, ist mir das jetzt genug.
ich freue mich jetzt auf die Akutmedizin. :-)


Grüße an alle

Grombühlerin
26.09.2007, 18:45
Hoffe dir geht es nicht wie meiner Freundin, die hat ne halbe Stelle und arbeitet mehr als ich mit meiner Vollzeit-Stelle....

Kilroy
16.10.2007, 21:10
Hallo,

ich teile mir mit meiner Frau eine Stelle, wir sind also beide 50%-angestellt, und wechseln uns alle 14 Tage ab (hier ein Dank an unser kleines Haus mit dem Ärztemangel :-) ). Für mich die beste von zwei Welten:
a) den ganzen Tag da sein ist wichtig,
b) eine Zeitlang am Stück da zu sein ist auch super, damit man die Patienten komplett erlebt.

In meiner freien Zeit haben wir einmal unsere Tochter (ein Jahr) zu hüten, aber dann sind wir schon eifriger am Fortbilden und Nachschlagen als meine Kollegen - ist vielleicht aber auch anfänglicher Eifer. Mein Rat: Nimm Teilzeit, auch von dem Geld läßt sich gut leben.