An alle in kleinen Häusern (Innere)

[Disharmonic]

Guten Morgen,

komme grad gefrustet ausm Nachdienst....

Mich würden eure Arbeitszeitmodelle interessieren.

Ich arbeite in einem kleinen Haus in der Inneren. Ca. 65 Patienten Normalstation, ein paar Private und Intensiv. Stellschlüssel 1-3-ca. 6(7).
Derzeit haben wir Schichtdienst, also einer NA vormittags, einer Spät und einer Nacht. Leider sind wir im Moment auch nur 4 "Dienstfähige".
Das Problem ist, daß ich von den letzten 15 Wochenenden an 12 zumindest einen Tag in der Klinik war, und das so nicht weitergehen kann!
Der Chef wäre neuen Modellen durchaus aufgeschlossen. Mir fällt bei der Besetzung nur nix Gescheites ein...

Also, wie ist das so bei euch geregelt? Ich will Freizeit!

Grüßle

[Kathibaby]

Hallo Disharmonic,
also ich mache ja Anästhesie und bei uns sieht der Stellenschlüssel so aus: 1-2-2-1 und wir haben 42 Dienste (also 16+24 h) im Monat zu besetzen, denn im Schichtsystem kann man mit so wenig Leuten eh nicht arbeiten und die meisten wollen das bei uns wegen der Geldeinbußen nicht. Tja, ich habe meine Konsequenzen gezogen und werde zum 31.10./15.11. kündigen, man kanns das System leider nicht ändern, also muss man sich selbst verändern. Des Weiteren kann es wohl auch Probleme mit der Weiterbildung geben, zumindest wurde das auf dem Assistentensprechertreffen des MB z.B. aus Rosenheim berichtet, weil man ja oft nicht im "Tagesgeschäft" da ist. Ne, da habe ich echt keine Lust mehr drauf :-dagegen .

[Grombühlerin]

Hallo,

ich mache Innere an einem kleineren Haus (ein größeres der kleineren, 90 Betten Innere) aber ich bin zum Glück noch nicht dienstreif.
Der Stellenschlüssel ist ähnlich wie bei euch.

Die anderen Assistenten verbringen meist ein Wochenende pro Monat in der Klinik. Wir haben Samstag/Sonntag so 12-Stunden-Schichten, man macht dann an beiden Tagen entweder die Nacht oder den Tag. Das Wochenende ist dann also komplett im Eimer.

Dafür bräuchte man aber mindestens 8 Assistenten die Dienste machen, das ist zur Zeit nicht gegeben und damit erwischt es manche zweimal.

So richtig toll finde ich das System aber auch nicht.

Kenne ein Krankenhaus wo die Notaufnahme und die Dienste komlett ausgegliedert sind, die haben (so in etwa, ich weiss die genauen Zahlen nicht)
4 Tage Tagdienst in der Notaufnahme, dann 4 Tage Nachtdienst (jeweils 12 Stunden) und dann 5 Tage frei um die langen Dienste zu kompensieren.

Das klingt ganz nett, gibt aber weniger Geld und ist laut unserem Chef bei uns mit der aktuellen Besetzung nicht möglich. Könnte ja sein, dass euer Chef da was anderes zu sagt!

[ach die schon wieder]

Ich kann dir auch nur raten, wechsele die Klinik.
Hatte erst auch eine Stelle wo einen die Arbeitszeiten an die Öffnungszeiten in nem Amerikanisch Supermarkt erinnert haben 24 hours /7 days a week.

Jetzt bin ich an nem noch relativ kleinen Haus, mit 150 Betten. Aber wir haben, frag mich nicht wieso, etwa 24 Assistenten. Schichtdienst (1 Woche Spät, eine Woche Nacht, eine Woche frei) etwa alle 2-3 Monate. Ist für die Weiterbildung ok und für die Freizeit auch.
Zwei Nachteile gibts, alleine im Spätdienst rennst du echt um dein Leben oder um das deiner Patienten, außerdem machen wir noch Wochenendvisiten, das dauert zwar nicht so lang, zerstört einem aber trotzdem das Wochenende.

Wünsch dir viel Mut zur Veränderung. :-top

[Caja]

Ich arbeite ebenfalls an einer kleineren Klinik in der Inneren, haben auf den Normalstationen und interdisziplinärer Intensivstation incl kleiner Stroke Unit knapp 100 Betten. Unser Stellenschlüssel ist 1 - 3(ab Oktober 4) - 10(9), wobei von uns Assis eine derzeit im Mutterschutz ist und der Ersatz erst in zwei Monaten kommt, und eine weitere in einigen Wochen in Mutterschutz geht. Das heißt wir sind derzeit eh nur 8 Leute, die Dienste machen.

Im Monat mache ich im Schnitt 4-6 Dienste, davon 1-2mal am Wochenende. Wochentags arbeiten wir im Dienst von 14 Uhr bis 8 Uhr, Samstag/Sonntag/Feiertag dürfen wir weiterhin 24 Stunden am Stück arbeiten (und bekommen dafür schön Kohle).

Alles in allem bin ich sehr zufrieden mit unserem Dienstplanmodell, allerdings fehlen halt tagsüber immer zwei Leute durch den Dienst. Wenn dann noch zwei in Urlaub sind und einer oder sogar zwei krank ist/sind, wird's allerdings ziemlich übel (hatten wir letzte Woche erst).
Ein weiterer Nachteil: die Kontinuität bei der Stationsbesetzung ist durch unser neues Dienstplanmodell leider nicht immer gewährleistet; so kann's halt gelegentlich sein, dass man an mal eben für einen Tag auf einer anderen Station eingeteilt ist, wo man die Patienten nicht kennt und dann dort den Laden schmeißen muss.
Eindeutiger Vorteil: man geht wochentags sehr relaxed in den Dienst, da ist es mir wurscht, wenn um halb drei gleich vier stationär eingewiesene Patienten in der Notaufnahme hocken, ich komm ja frisch und ausgeruht von zuhause. Außerdem spart man sich so an zwei Wochentagen den Alltagskram und vor allem die anstrengenden Angehörigengespräche! *g*

Im Allgemeinen ist die Arbeit bei uns aber gut organisiert, so dass man häufig pünktlich rauskommt bzw eigentlich nie mehr als eine Stunde länger machen muss. Überstunden werden aufgeschrieben und können jederzeit unkompliziert in Freizeit ausgeglichen werden.

[alley_cat75]

Bei uns gibt es 105 internistische Betten, verteilt auf 3 internistischen Stationen. Jede Station hat einen OA + 3 Stationsärzte. Bei uns machen auch die OAs Vordergrunddienste, so dass wir auf 2-3 Dienste innerhalb der Woche kommen (14 - 8 Uhr) sowie 1 WE-Dienst/Monat (8 - 8 Uhr). Unsere Rettungsstelle wird permanent durch 2 Chirurgen besetzt, die auch internistische ambulante Patienten mitversorgen. Bedeutet für den Dienst, dass man nur dazugerufen wird, wenn der Patient stationär aufgenommen werden muss. Langeweile habe ich zwar während des Dienstes nicht, dennoch mache ich sie gern und finde ich nicht zu stressig. Sa und So ist der Hintergrund bis mind. 14 Uhr im Haus und macht mit Visite. Der Rest ist gut allein zu schaffen. Nachts können wir in der Regel von 1 - 6.30 schlafen. Bezahlung stimmt. Für mich ist das die perfekte Regelung.

[Kilroy]

Hallo, bin an meinem kleinen ausgelagerten (nur Innere) Haus mit 65 Betten, Stellenschlüssel 1-2-7, aber nur 4 dienstfähig (eine neu, einer faul mit Attest, eine schwanger).

Unser Arbeitszeitmodell: Normale Zeiten von 8.00 bis 16.30 Uhr, nach der Arbeit bleibt einer da bis morgens früh 8.30 (nach der Übergabe) Klassische 24h-Dienste also. Meistens muß man einmal raus in die NA, wird zweimal angerufen ("kann nicht schlafen"), aber soo anstrengend ist das nicht.

Am Wochenende Dienst von 8.00 bis 8.30 am nächsten Tag, der Hintergrund (CA oder OA) macht eine Hälfte Visite (2 Stationen), ich die andere, dann noch anfallender Kram, Briefe diktieren, Aufnahmen usw. Kann sich ziehen, kann aber auch stressig sein.

Find ich super, besonders unter der Woche, wenn man relativ ausgeruht einen Tag ab 8.30 Uhr frei hat - wie ein kleines WoEnde. Oder mal vor einem freien WoEnde einen Donnerstagsdienst, dann kann man ab Fr morgen wegfahren. Unser Dienst zählt zu 90% als Arbeitszeit, da kommen schon Stunden zusammen, die ausbezahlt werden. Ist auch nicht schlecht... Bloß nicht Schichtdienst!

[beatle]

Hi,

ich arbeite in einem kleinen Krankenhaus mit 4 internistischen Stationen (zuammen 105 Betten) + Überwachungsstation (8 Betten) = 113 Betten. Stellenschlüssel 2-3-10. Von den Diensten her habe wir das gute alte System, d.h. am Dienst-Tag fangen wir um 8.30 an (Normaler Tag 7.30 bis 16.00) und gehen am nächsten Tag um 9.00 nach Hause - (machmal) anstrengend, aber für mich persönlich noch immer besser als Schichtsystem. Zudem habe ich max. 3 Dienste im Monat - paradiesisch im Vergleich zu anderen Häusern :-D

[Ehemaliger User 20130505]

Guten Morgen,

komme grad gefrustet ausm Nachdienst....



Ich arbeite in einem kleinen Haus in der Inneren. Ca. 65 Patienten Normalstation, ein paar Private und Intensiv. Stellschlüssel 1-3-ca. 6(7).[....]

Der Chef wäre neuen Modellen durchaus aufgeschlossen. Mir fällt bei der Besetzung nur nix Gescheites ein...
Das einzige, was mir bei diesem Stellenschlüssel einfällt, heißt: Schließen dieser Abteilung bzw.es ganzen Krankenhauses.
:-dafür

Und dann kann wenigstens auch keiner mehr nachts um drei zum Durchchecken mal schnell in dieses Krankenhaus gehen.


Bei einem so kleinen Haus bzw. einem solchen Stellenschlüssel wirst Du immer relativ oft nachts und am WE Dienst haben, ganz unabhängig von der Art des Dienstplanmodells, nach dem dort gearbeitet wird.

[Grombühlerin]

Da ich jetzt dienstreif bin kann ich mich hier nochmal äußern:

90 Betten, aktuell 1-3-7, bald 1-2-4 (ja, wirklich...), d.h. manchmal 2 Nachtdienste pro Woche. Danach soll man noch Visite machen und bis 9.00 Uhr heim gehen, klappt natürlich nie. Zusätzlich 3-4 Dienste am Wochenende pro Monat mit jeweils 12 Stunden, die sehr stressig sind, da man für Intensivstation, Notaufnahme, alle Stationen, chirurgische Sonos, EKGs schreiben vor OPs, EKGs schreiben vor Tokolyse, Kreuzproben im Labor gegenlesen und was weiß ich noch alles zuständig ist.

Da wir das einzige Krankenhaus der Region sind ist die Notaufnahme oft eher aine Hausarztpraxis mit brüllenden Babies, Leuten mit Hautausschlag und ähnlichem wovon ich keine Ahnung habe.

bin übrigens grad bissle gefrustet......

[cero]

Entschuldigt die blöde Frage, aber ich studiere noch nicht lange und kenne mich mit Diensten noch nicht aus:
Wie interpretiert man denn einen Stellenschlüssel? D.h. was bedeutet "1-3-7"?

[Muriel]

1 Chef, 3 Oberärzte, 7 Assis, was allerdings bei manchen Angaben von 4 Zahlen das Ganze bedueten soll, weiß ich auch nicht.

[Ehemaliger User 20130505]

was allerdings bei manchen Angaben von 4 Zahlen das Ganze bedueten soll, weiß ich auch nicht.Vielleicht haben die die PJler mitgezählt? ;-)

[skriehma]

Fachärzte?

[Grombühlerin]

Gastärzte ohne Gehalt und deutsche Arbeitserlaubnis???

[Ex-PJ]

Früher bis 2004 hieß
1-2-3-2 1x CA, 2x OA, 3x Assi, 2x AIP (AIP aber ab 10/04 abgeschafft)
möglicherweise noch alte Anzeigenvorlagen verwendet?!