PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : 2 interessante artikel über das medizinstudium in wien, aktuelle situation



madniki
29.09.2007, 16:17
Mediziner-Stau vor drittem Semester
40 Wartelistenplätze konnten abgebaut werden, 233 StudentInnen müssen sich weiter in Geduld üben
Wien - Donnerstagabend wurde bekannt, wer in das dritte Semester des Wiener Medizinstudiums aufsteigen darf.

Die 620 dafür vorhandenen Plätze wurden zur Hälfte an jene vergeben, die dieses Jahr zum ersten Mal bei der SIP 1 (die Knock-out-Prüfung nach dem ersten Jahr) angetreten sind. Es ist der erste Jahrgang, der den Eingangstest (EMS) machen musste.

Die andere Hälfte der Plätze wurde an Warteliste-Kandidaten vergeben. Gegenüber dem Vorjahr konnten 40 Wartelistenplätze abgebaut werden, womit 233 Studenten weiter in der Luft hängen. Im kommenden Jahr bleibt ihnen nichts anderes übrig, als die 15 Semesterstunden an freien Wahlfächern zu belegen.

Um diese chronische Unterforderung zu beheben, soll es möglich werden, die Berechtigung für erste praktische Tätigkeiten im Krankenhaus (die Famulatur) zu erwerben, fordert die ÖH der Med-Uni. So hätte das Warten zumindest kurzfristig Sinn. (lou/DER STANDARD-Printausgabe, 28. September 2007)

Warteschlange der Med-Uni Wien hat kein Ende

Trotz Auswahlverfahren droht Studierenden Wartezeit von bis zu drei Jahren - Uni will jetzt Zahl der AnfängerInnen reduzieren, das Ministerium winkt jedoch ab
Hunderte Studierende warten jahrelang auf einen Platz im zweiten Studienabschnitt der Humanmedizin. Wie Pressesprecher Bernd Matouschek exklusiv auf derStandard.at ankündigt, will Vizerektor Rudolf Mallinger die Zahl der AnfängerInnen deshalb einmalig reduzieren. Das Wissenschaftsministerium genehmigt diesen Lösungsvorschlag allerdings nicht.

18 Plätze für 417 AnwärterInnen

Ein "schlechtes Lotteriespiel" nennt Jennifer Hruby, Studierende der Humanmedizin an der Med-Uni Wien, die Platzvergabe für den zweiten Studienabschnitt. Von ihren KollegInnen müssen rund 200 über ein Jahr auf einen Platz warten, weil sie die Summative Integrative Prüfung (SIP) erst beim dritten Prüfungstermin im Dezember 2006 absolvierten.

Von den StudienanfängerInnen 2005 erhielten letztes Jahr all jene einen Platz, die die SIP bei den ersten beiden Terminen im Juli und September absolviert hatten. Wer erst im Dezember oder April angetreten ist, muss zumindest ein Jahr warten – und auch im Oktober 2008 ist ihnen noch kein Platz sicher. Denn die Platzvergabe erfolgt aufgrund des Prüfungsergebnisses.

Dieses Jahr ist die Situation noch prekärer: Im Juli bestanden 302 Studierende die SIP, für jene, die die Prüfung erst jetzt absolvieren, sind laut Bernd Matouschek, Pressesprecher von Vizerektor Rudolf Mallinger, nur mehr 18 Plätze frei. Laut Prüfungssauschreibung haben sich aber 417 Personen für die Prüfung angemeldet. Je nachdem wie die Prüfung ausfällt, könnten sich daher hunderte Studierende trotz positiven Ergebnisses auf der Warteliste wieder finden.

"Nur eine Lösung"

Neben den Studierenden, die bereits durch den Eignungstest ausgesiebt wurden, gebe es nach Schätzungen von Matouschek noch "an die tausend" Studierenden, die sich noch im alten System befinden und die SIP auch noch nicht absolviert haben. "Das sind unter anderem die, die sich Zeit gelassen haben oder Blöcke wiederholen mussten. Durch die verlängert sich die Warteliste natürlich auch", erklärt der Pressesprecher.

Die Warteliste gehe insgesamt schon zurück, allerdings werde es noch einige Jahre dauern, bis sich der Rückstau aufgelöst hat. Mit den 120 zusätzlichen Plätzen, für die man sich im Vorjahr entschied, habe man das Limit erreicht. Für die Med-Uni Wien gibt es laut Matouschek nur eine Lösung: "Weniger Leute aufnehmen". In Graz habe man die Warteliste so in den Griff bekommen.

Aufnahmen reduzieren

Konkret überlegt man in Wien, einmalig statt 720 nur 550 BewerberInnen aufzunehmen, dadurch wäre die Warteliste im Jahr 2009 bereits Geschichte, heißt es. Letztlich sei das aber eine politische Entscheidung. Darüber werde bereits mit dem Wissenschaftsministerium verhandelt, bestätigt Matouschek. Im Wissenschaftsministerium erklärte man allerdings, dass die einmalige Herabsetzung der Zahl der Studienanfänger nicht genehmigt werde. Die Medizin-Uni müsse sich an die Leistungsvereinbarung halten und alles versuchen, um dieser nachzukommen.

Auffallend ist laut Matouschek übrigens der drastische Anstieg der Durchkommensquote: Von jenen, die den Eignungstest absolvieren mussten, schafften 52,8 Prozent die SIP, bei jenen aus dem alten System sind es nur 13,1 Prozent. (lis/derStandard.at/APA, 18. September 2007)

Dr. Pschy
29.09.2007, 19:22
"Im kommenden Jahr bleibt ihnen nichts anderes übrig, als die 15 Semesterstunden an freien Wahlfächern zu belegen. Um diese chronische Unterforderung zu beheben, soll es möglich werden, die Berechtigung für erste praktische Tätigkeiten im Krankenhaus (die Famulatur) zu erwerben, fordert die ÖH der Med-Uni. So hätte das Warten zumindest kurzfristig Sinn."

Die ÖH fordert das seit einem Jahr, umgesetzt wurde es bereits im Sommer, bekannt isses seit ueber einer Woche. Der Standard pennt, wie fast immer. Bei sowas geht mir regelmaessig der Hut hoch.

Dr. Pschy
29.09.2007, 23:11
Achja, netter Artikel in der Medi-Learn-Zeitung, niki :)

madniki
30.09.2007, 09:25
Danke, Dr.Pschy :-))