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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Statistik-vermeintlich einfache Frage



Imperator19
29.09.2007, 20:13
Hallo,

sitze glaube ich gerade auf dem Schlauch:

Ich lese eben ein paper, in dem es darum geht:
In drei Verfahren zur Brustkrebsdiagnose (Sonographie, Elastographie und Mammographie) wurde deren Sensitiviät überprüft. Dies funktioniert ja recht leicht mit ner Vierfeldertafel. Jetzt schreibt der Autor: Die Sensitivität der Sonographie war signifikant höher als die der Mammographie (p<0,5).

Meine Frage:
Dass eine Sens. höher ist als die andere leuchtet ein, wenn man die blanken Zahlen liest. Aber wie kommt er auf die Aussage signifikant? Welcher Test liegt dem zu Grunde?

Weiß vielleicht jemand weiter bzw. liegt die Lösung viel näher als gedacht?

DANKE EUCH.

MfG

hmg
30.09.2007, 18:16
sitze glaube ich gerade auf dem Schlauch:

Ich lese eben ein paper, in dem es darum geht:
In drei Verfahren zur Brustkrebsdiagnose (Sonographie, Elastographie und Mammographie) wurde deren Sensitiviät überprüft. Dies funktioniert ja recht leicht mit ner Vierfeldertafel. Jetzt schreibt der Autor: Die Sensitivität der Sonographie war signifikant höher als die der Mammographie (p<0,5).


Wohl eher p<0,05 - das andere wäre nicht sonderlich signifikant.



Meine Frage:
Dass eine Sens. höher ist als die andere leuchtet ein, wenn man die blanken Zahlen liest. Aber wie kommt er auf die Aussage signifikant? Welcher Test liegt dem zu Grunde?

Weiß vielleicht jemand weiter bzw. liegt die Lösung viel näher als gedacht?


Schau Dir mal den Chi-Quadrat-Test näher an.

Viel Erfolg,

Michael

Imperator19
30.09.2007, 20:25
Ok, mache ich. Der ist mir durchaus bekannt.
Aber wie du sagst, werde mich nochmal näher mit ihm beschäftigen und danach so frei sein und mich nochmal melden.

Soweit DANKE.

Gab.

Imperator19
01.10.2007, 11:31
Hallo Michael,

also bei aller Liebe komme ich echt nicht weiter.
Ich kenne den chi2 Test, weiß, was ich mit ihm alles testen kann.
Ich komme beim besten Willen aber nicht darauf, wie ich mit diesem Test zwei Sensitivitäten vergleichen soll und am Ende die Aussage machen kann, die beiden Sensitivitäten unterscheiden sich signifikant.

Ich würde mich wirklich sehr über einen kleinen Wink freuen.
(EIne kleine BEschimpfung, dass ich nicht im Stande bin, theoretisches Wissen anzuwenden, kann nat. inklusive sein!!)

Danke

Mfg Gabriel

hmg
01.10.2007, 13:16
Hallo Gabriel,



also bei aller Liebe komme ich echt nicht weiter.
Ich kenne den chi2 Test, weiß, was ich mit ihm alles testen kann.


Du kannst damit testen, ob in einer Stichprobe ein Ereignis signifikant häufiger auftritt als in einer anderen Stichprobe.



Ich komme beim besten Willen aber nicht darauf, wie ich mit diesem Test zwei Sensitivitäten vergleichen soll und am Ende die Aussage machen kann, die beiden Sensitivitäten unterscheiden sich signifikant.


Mein Ansatz dazu wäre folgender:
Die Sensitivität eines Testes berechnet sich als Quotient aus Richtigpositiven (a) und der Summe der Erkrankten (a+b), also Sensitivität = a/(a+b)

Wenn Du die Sensitivität zweier Testverfahren miteinander vergleichen möchtest, mußt Du daher folgendes vergleichen:
Ist in einer Gruppe 1 der Anteil der Richtigpositiven (a) mit einem Test 1 an der Gesamtzahl der Erkrankten (a+b) signifikant höher
als
in einer Gruppe 2 der Anteil der Richtigpositiven (c) an der Gesamtzahl der Erkrankten (c+d)?

Damit kommst Du wieder auf einer Vierfeldertafel, in der aber nur die Erkrankten mit ihren Testergebnissen aufgelistet werden.

Ein Beispiel:
Gruppe 1: 100 Patientinnen mit Brustkrebs wurden mit Mammographie untersucht, 85 davon wurden richtig erkannt
=> Sensitivität = 85/100 = 85%

Gruppe 2: 200 Patientinnen mit Brustkrebs wurden mit Sonographie untersucht, 160 davon wurden richtig erkannt
=> Sensitivität = 160/200 = 80%

Vierfeldertafel dazu:
Gruppe Befund positiv Befund negativ Summe
Mammographie 85 15 100
Sonographie 160 40 200

Und jetzt überlasse ich Dich wieder dem Chi-Quadrat-Test ;-)
StatView sagt mir übrigens, daß in diesem Beispiel kein signifikanter Unterschied besteht - im Chi-Quadrat-Test ist p=0,2914



Ich würde mich wirklich sehr über einen kleinen Wink freuen.


Ich hoffe, ich konnte Dir ein wenig helfen. Außerdem hoffe ich, daß ich hier keine groben statistischen Schnitzer reingebaut habe - schließlich bin ich ja auch kein Statistiker, sondern "nur" angehender Mediziner... ;-)

Michael