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Hertzsprung
30.09.2007, 11:34
Hallo,

hat sich schon mal jemand von euch gedanken über einen PhD in den staaten gemacht? hätte gern dazu ein paar infos!

lg

Plotin
30.09.2007, 11:46
Über den PhD in den Staaten kann ich zumindestens nichts Sinnvolles beitragen. Aber vielleicht interessiert den einen oder anderen ja das MD/PhD Programm (http://www.klinikum.uni-heidelberg.de/MD-PhD-Programm.9590.0.html) der Uni Heidelberg. Andere deutsche Unis werden nachfolgen.

Sorry für den leichten Offtopic-Post.

Hertzsprung
30.09.2007, 12:03
danke, aber ich such infos über phd programme in den usa. ich selber studier in wien und hier würde es auch phd programme geben, aber wie gesagt, übersee interessiert mich mehr ; )

littlewood
30.09.2007, 16:10
Es gibt recht viele Deutsche die fuer einen PhD in die USA kommen. Das Betreuungsverhaeltnis ist generell besser und es wird den Doktoranden meist mehr Freiheit gegeben. Bewerbung ist von Uni zu Uni verschieden aber generell brauchst du nur einen Bachelor, GRE score und Empfehlungsschreiben. Das Thema ist so weitlaeufig, da musst du schon ein wenig genauer Fragen.

Hertzsprung
02.10.2007, 21:10
einen bachelor? und was is gre score?

ja also es is so, ich studier in wien medizin und möchte auf jeden fall nachher in die usa.. nur ich weiß noch nicht ob ich klinisch oder forschungsmäßig tätig sein will! was mich interessiert ist grundlagenforschung der zelle bzw neuroscience. wie ist das mit dem phd in den usa? der dauert 4 jahre? und muss man auch studiengebühren zahlen? wie is das mit dem platz? ist es unmöglich in renommierte institute reinzukommen? wie sieht das gehalt aus? ist es empfehlenswert vorher ne residency zu machen und dann erst in die forschung zu gehen? oder klinik und forschung gleichzeitig?

eatpigsbarf
02.10.2007, 21:48
GRE kann man googlen, da findet man alle nötigen Infos zu. Einen Abschluß (z.B im Sinne eines Bachelors) braucht man, um zum PhD-Programm zugelassen zu werden.
Ansonsten kann man da leider nicht ganz so blauäugig rangehen: Studium mit guten Noten zu ende machen und es wird wie in dem meisten Fällen auch hier am besten sein, über ein bißchen Vitamin B an so eine Position zu kommen und sich ansonsten einfach mal am Institut seiner Wahl darüber zu informieren. Geh doch einfach mal (um eine renommierte Uni zu nehmen) auf die Harvard-Homepage und such Dich da durch.
Es kommt auch nicht nur auf den Ruf des Instituts an, wichtig ist auch, daß Du eine Arbeitsgruppe findest, die ein Projekt hat, daß Dich interessiert. Und wenn Du noch keine weiteren Grundlagenforschungsprojekte hier gemacht hast, dann tu das zuerst. Denn auch hier gilt wohl der Grundsatz: Publikationen und Erstautorenschaften helfen sehr, wenn wohl auch nicht unbedingt Voraussetzung.

Ulle
02.10.2007, 21:58
Den Bachelor muss man in der Regel with honours abschließen, um in PhD-Programme aufgenommen zu werden - hängt aber im Einzelfall von der Uni ab - und spielt in diesem Fall ja auch keine Rolle.

In renommierte Institute kommt man wohl recht einfach rein, jedenfalls kenne ich viele Leute, die in Stanford, New York, Chicago untergekommen sind. Meist sind die Labore aber recht vollgestopft und mehr Freiheit kann man auch als Mangel an Betreuung deuten - für manche ist das durchaus positiv.

Willst Du denn Medizin hier zu Ende studieren und dann in ein solches Programm schlittern? Hatte auch kurz nach meinem Erststudium über diesen Weg nachgedacht, mich dann aber für das Zweitstudium Medizin in Deutschland entschieden.

Finanzierung ist wohl auch alles möglich - normalweise muss man für Kurse (ich hätte da ja quasi von der Pike auf Medizin studiert) Geld bezahlen, gleichzeitig arbeitet man halt aber auch im Labor. Mit Stipendien und allem drum und dran kann man da wohl aber auch gut klarkommen - also ohne elterliche Unterstützung. Da muss man dann aber auch richtig zu überzeugen wissen. Für mich wäre halt interessant gewesen, dass nach dem U.S.-System nur noch vier Jahre hätte studieren müssen. Streng genommen ist der MD/PhD aber auch nichts anderes als der deutsche Dr. med - MD ist halt ein professional degree, PhD der scientific degree. Ersteres gibt es bei uns nicht, zweiteres wird in Deutschland aufgrund der Umstände des Erlangens ein wenig kritisch beäugt, hab aber schon gehört, dass U.S.-Unis deutsche Dr.med.-Arbeiten als PhD anerkennen - dies ist aber eher die Ausnahme, hängt von der Uni ab und sicherlich auch von der Dissertationsschrift bzw. zugehörige Veröffentlichungen.

studmed_hu
02.10.2007, 22:45
ist das nicht so , dass der deutsche dr.med mit dem md gleichwertig anzusehen ist und der phd ein dr.rer.nat. ?
zumindest dauert ein phd aufbauprogram 4 jahre etwa solange wie der dr.rer.nat.
und bist du dir sicher mit dem bsc hons ? entspricht einem berufsbefähigendem vordiplom. soweit ich weis ist zugang zu einem phd program ein msc mit guten noten . :-winky

Ulle
02.10.2007, 23:17
Das kann man nicht alles wirklich gut gleichsetzen. Den MD bekommt in Amerika jeder Absolvent. PhD gibt es nur für eine wissenschaftliche Arbeit egal in welchem Feld, also auch der Medizin. Dr. rer. nat. gibt es in Deutschland nur für Naturwissenschaftler - in Amerika fällt es auch unter PhD. Aber als Arzt mit PhD dürftest in Deutschland kaum den Dr. rer. nat führen dürfen.

littlewood
03.10.2007, 00:48
Den Bachelor muss man in der Regel with honours abschließen, um in PhD-Programme aufgenommen zu werden - hängt aber im Einzelfall von der Uni ab - und spielt in diesem Fall ja auch keine Rolle.

honours gibts aber nur in England ;-) In Amerika hat man das nicht und da dauert ein normaler Bachelor 4 Jahre. Mit Masters abschluss ist man normalerweise schneller mit dem PhD fertig. In den USA beginnen allerdings die meisten gleich nach dem Bachelor ihren PhD. Aber wie gesagt, in diesem Fall irrelevant.

Die meisten biomedizinischen PhD Programme sind voll finanziert. D.h. Kurse werden ebenfalls bezahlt und man bekommt meist ein Lohn von ca. $20,000 pro Jahr. Ein schlechteres Angebot wuerde ich nicht annehmen.



hab aber schon gehört, dass U.S.-Unis deutsche Dr.med.-Arbeiten als PhD anerkennen - dies ist aber eher die Ausnahme, hängt von der Uni ab und sicherlich auch von der Dissertationsschrift bzw. zugehörige Veröffentlichungen.

Anerkannt wird hier von den Unis gar nichts... es gibt aber ein paar freche Dr. meds hier die sich sowohl mit MD als auch PhD schmuecken (mit der gleichen Begruendung die du angefuehrt hast). Korrekt ist das allerdings nicht, und auf einer NIH grant application wird sowas als unkorrekt angesehen.



Das kann man nicht alles wirklich gut gleichsetzen. Den MD bekommt in Amerika jeder Absolvent.

Den MD bekommst du in den meisten medical schools auch nur nach einer Forschungsarbeit, welche allerdings vor Studienabschluss vollendet sein muss.

test
03.10.2007, 02:47
honou


Den MD bekommst du in den meisten medical schools auch nur nach einer Forschungsarbeit, welche allerdings vor Studienabschluss vollendet sein muss.

Das hat mir ja noch niemand erzählt und ich war an 3 Med Schools in den USA. Wo ist das denn so?

littlewood
03.10.2007, 02:59
Das hat mir ja noch niemand erzählt und ich war an 3 Med Schools in den USA. Wo ist das denn so?

Stanford, Harvard, Yale... aber auch staatliche wie University of Cincinnati, Michigan, Wisconsin etc. Ich hab mich damals an ueber 20 Unis beworben und mindestens 15 davon hatten eine entsprechende Bedingung.

Hier zum Beispiel von Mayo: http://www.mayo.edu/mms/md-research-quarter.html

eatpigsbarf
03.10.2007, 08:45
Kenn ich auch von vielen Unis, die wollen dann die Forschungsarbeit während der Premed-Kurse sehen. Von meinen amerikanischen Studentenkollegen hatten somit dementsprechend dann auch 80+% mal einen Laboraufenthalt hinter sich (dann aber nur ca. 3 Monate).
Ich bin jetzt auch während der Residency-Bewerbungen auf Unis gestossen, die mind. eine Erstautorenschaft als Bewerbungskriterium dabei hatten - liegt die nicht vor, dann wird man eben nicht zum Interview eingeladen (wobei dies ein eher seltenes Kriterium zu sein schien, aber geben tut´s das auch)

Ulle
03.10.2007, 09:24
Das mit dem Bachelor hab ich wohl wirklich durcheinander gebracht.

honouAnerkannt wird hier von den Unis gar nichts... es gibt aber ein paar freche Dr. meds hier die sich sowohl mit MD als auch PhD schmuecken (mit der gleichen Begruendung die du angefuehrt hast). Korrekt ist das allerdings nicht, und auf einer NIH grant application wird sowas als unkorrekt angesehen. Dr.-Titel werden von Universitäten vergeben und natürlich kann sowas anerkannt werden. Das aber nicht die Regel, aber wenn man eh schon über irgendwas mit einer Universität verhandelt, kann man da gleich mal nachhaken. Das deutsche Ärzte sich drüben mal gerne den PhD/MD anhängen, ist ein anderes Thema. Zu sagen, dass sie nur einen MD hätten, wäre noch weniger korrekt - aber bescheiden. Die beiden Systeme entsprechen halt nicht einander.

Das ein medizinischer Studiengang auch einen Forschungsteil beinhaltet, ist sicher nicht ungewöhnlich. Dennoch ist der MD kein Forschungstitel.

swpollan
04.10.2007, 02:26
...Dr.-Titel werden von Universitäten vergeben und natürlich kann sowas anerkannt werden. Das aber nicht die Regel, aber wenn man eh schon über irgendwas mit einer Universität verhandelt, kann man da gleich mal nachhaken. Das deutsche Ärzte sich drüben mal gerne den PhD/MD anhängen, ist ein anderes Thema. Zu sagen, dass sie nur einen MD hätten, wäre noch weniger korrekt - aber bescheiden. ...


MD vs. PhD vs. Dr. med. scheint ein populaeres Thema zu sein. Ich hatte in einem anderen thread vor ein paar Tagen mal dies hier hinterlassen:

Q&A section der American Medical Association:

Q. I am an IMG and my medical school does not award an MD degree. My degree is an MBBS. No one in the United States recognizes the MBBS degree. Can I use the initials "MD" after my name?

A: Before using MD after your name, check with your state licensing board. Many states permit a physician who is licensed to practice medicine in a state to use "MD", even if they earned an MBBS, MB ChB or other equivalent medical degree from an international medical school. Some states, however, require licensed physicians who earned a degree other than an MD to submit a second, separate application requesting permission to use "MD". If you need to use ‘MD’ in more than one state, check with each state’s medical board since policies between state boards can differ.

A recent case in Kansas illustrates the laws concerning use of MD. An oral surgeon who received a doctor of medicine (MD) degree from a medical school outside the U.S. had used the MD initials after his name in his professional practice. The Kansas Court of Appeals and the Kansas State Board of Healing Arts ruled that he could not use the MD initials in his practice because although he was licensed as an oral surgeon, he was not licensed to practice medicine.


Alles klar?