Tabelle in Diss - wie gehts schöner?

[McBeal]

Habe dazu nichts gefunden. Hoffe, die Frage gabs noch nicht.
Da ich ein PC-Dummie bin, schreibe ich meine Diss ja in Word. In den Material- und Methoden-Teil baue ich auch eine Patientenvorstellung/-charakterisierung ein und zwar in tabellarischer Form. Bisher habe ich eine einfache Word-Tabelle erstellt. Soll ich die jetzt einfach in den Text einfügen? Schön sieht das ja nun nicht aus... Oder kommen auch solche Tabellen in den Anhang? Hätte die Daten aber eigentlich schon gern in der "echten" Diss mit drin. Oder hat jemand einen Tipp, wie ich die Tabelle schöner machen kann? Vielleicht sollte ich einfach eine andere Schrift nehmen (habe bisher Times New Roman Schriftgröße 10, 1zeilig und die Überschriften Fett, die übrige Diss ist gleiche Schrift, Schriftgröße 12, 1,5 zeilig).

Vielen Dank im Voraus! :-)

LG,
Ally

[Flemingulus]

Bisher habe ich eine einfache Word-Tabelle erstellt. Soll ich die jetzt einfach in den Text einfügen? Schön sieht das ja nun nicht aus...


Gefällt Dir jetzt eher das Erscheinungsbild der Tabelle nicht (und deshalb willst Du sie in einem Anhang "verstecken") oder gefällt Dir die Einbindung der Tabelle in den Text nicht? Oder ist das im Moment noch das relativ unspezifische Stadium: "hm... sieht irgendwie doof aus... " ;-).

Prinzipiell find ich bei den generischen Word-Tabellen schon mal die Rahmen-Setzung nicht schön. I. d. R. gibt es keinen Grund, warum um eine Tabelle außen rum nochmal ein Rahmen sein soll und jede Reihe und jede Spalte durch einen Strich abzutrennen, sorgt dafür, dass man auf ein ziemlich monotones Gitter guckt. Bei kleinen Tabellen würd ich es so einfach wie möglich machen: Strich zwischen 1. Zeile (Kopfzeile) und dem Rest und evtl. noch je ein Strich zur Abgrenzung der Tabellen-Legende (steht oberhalb einer Tabelle - im Gegensatz zu einer Abbildungs-Legende, die unterhalb steht) und ein Strich zum Kennzeichnen des Tabellen-Endes. Also z. B. so wie in diesem Paper (jetzt mal willkürlich aus Pubmed rausgegriffen):
PMID: 17901971. Tajunisah I et al. Diurnal variation of intraocular pressure in suspected glaucoma patients and their outcome. Graefes Arch Clin Exp Ophthalmol. 2007 Sep 28

Den Schrifttyp der Tabellen-Legende würde ich dann auch vom Schrifttyp des Fließtextes absetzen, allerdings würd ich persönlich keine komplett andere Schriftart nehmen (z. B. Arial statt Serifen-Schrift). Die Schriftgröße der Legende eine Nummer kleiner als den Fließtext zu wählen sorgt schon mal für einen gewissen Kontrast. Evtl. kannst Du ja mal noch ausprobieren, wie eine kursiv gesetzte Legende aussieht - mir ist das allerdings etwas zu barock. Die Abbildungslegenden sollten dann selbstredend in der gleichen Schriftart gesetzt werden.

Die Frage ist allerdings, ob ich jetzt Dein Problem überhaupt tangiert hab?
:-oopss

[Tombow]

@Ally:

Wie man Tabellen schön macht, ist alleine ein Thema an sich. Hier meine Tipps:

1. Möglichst wenig Linien. Ich halte eine Kopf und eine Fußlinie für absolut ausreichend und angemessen. Spalten können dann durch vergrößerte Abstände getrennt werden. Und, um Gottes Willen, keine vertikalen Linien. Wenn trotzdem aus inhaltlichen oder sonstigen Gründen innerhalb der Tabelle horizontale Linien gezogen werden müssen, dann bitte Kopf- und Fußlinie entweder dicker oder als doppelte Linie setzen.

2. Nie eine Linie oberhalb der ersten Tabellenzeile. Das sieht einfach grauenhaft aus. Die Kopflinie am besten zwischen erster Zeile (=Erklärungszeile) und Tabelleninhalt setzen. Die Fußlinie dagegen kommt unterhalb der letzten Zeile und hat durchaus ihre Daseinsberechtigung dort.

3. Eine andere Schrift für Tabellen ist durchaus sinnvoll, z.B. die Tabelle eine Größe kleiner und in sans-serif setzen. Dann aber bitte alle Tabellen in der gleichen Schrift setzen.

4. Captions (Erklärungstexte zu Tabellen und Abbildungen) auch in einer anderen Schrift setzen. Ich würde hier die gleiche Größe wie der Tabellentext nehmen (eine Größe kleiner als die Brotschrift), aber in der Brotschrift (also Serifenschrift) setzen.

5. Bei inflow-Tabellen (also Tabellen, die den Textfluß nicht unterbrechen und nicht über die gesamte Seitenbreite gesetzt werden) möglichst auf Linien ganz verzichten.

So, das ist es. Hoffentlich war es hilfreich. Und zur Anregung - hole dir ältere Sach- oder Lehrbücher und nimm' dir die Zeit, den Tabellensatz darin zu studieren. Wenn dir der konsequente Verzicht auf überflüssige Linien auffällt (und das Unterschied zum "modernen" Satz), dann bist du auf der richtigen Spur.

[Flemingulus]

@Ally:
1. Möglichst wenig Linien.


:-dafür



2. Nie eine Linie oberhalb der ersten Tabellenzeile. Das sieht einfach grauenhaft aus.


Zum Glück sind Tom & ich nicht komplett deckungsgleich. So eine Dachlinie find ich jetzt nicht gar nicht soooo schrecklich (sprachs und biss in die Seife).




3. Eine andere Schrift für Tabellen ist durchaus sinnvoll, z.B. die Tabelle eine Größe kleiner und in sans-serif setzen. Dann aber bitte alle Tabellen in der gleichen Schrift setzen.


Serifen-freie Schrift für den eigentlichen Tabellentext find ich wiederum gut. Ich hab mich auf den Erklärungstext zur Tabelle bezogen, den würd ich - wie Tom - auch in der Fließtext-Schriftart setzen.

Na... vielleicht gibts ja auch noch ein paar stärker divergierende Meinungen. Was ich übrigens eklig finde ist, wenn in der Tabelle mit Schattierungen gearbeitet wird (grau oder gar bunt unterlegte Zeilen oder Spalten).

[lore]

steht oberhalb einer Tabelle - im Gegensatz zu einer Abbildungs-Legende, die unterhalb steht
wenn sich das promotionsbüro das so wünscht...


Die Fußlinie dagegen kommt unterhalb der letzten Zeile und hat durchaus ihre Daseinsberechtigung dort.
ich war auf die idee dieser fusslinie in meinen sonst linienfreien tabellen noch gar nicht gekommen. was soll die dort?

[Flemingulus]

wenn sich das promotionsbüro das so wünscht...

Ich glaub, das ist ziemlich üblich.





ich war auf die idee dieser fusslinie in meinen sonst linienfreien tabellen noch gar nicht gekommen. was soll die dort?

Naja "nach oben", zum normalen Text, wird die Tabelle ja durch den Erläuterungstext abgesetzt ("Tab. X: Patientencharakteristika in Behandlungs- und Kontrollgruppe"). "Nach unten" fehlt so eine optische Abgrenzung dann und insofern ist da ein Strich ganz sinnvoll.

[McBeal]

Danke, ihr habt mir schon sehr geholfen!! :-)

Ich werde jetzt mal ein wenig mit den Rahmen herumspielen und schauen, welche Linien ich lasse und welche herausnehme.
Und an der Schrift muss ich auch noch was schrauben, das sieht gerade sehr "steif" aus.
Und irgendwie ist die Tabelle zu lang. Zwei Seiten. Aber kürzer geht irgendwie schlecht. *grübel*

LG,
Ally

[Tombow]

Und irgendwie ist die Tabelle zu lang. Zwei Seiten. Aber kürzer geht irgendwie schlecht. *grübel*
Solange sie auch entsprechend gekennzeichnet sind, ist nicht schlimm an umbrochenen Tabellen. Dabei aber nicht vergessen, auf jeder neuen Seite die Kopfzeile zu wiederholen. Eine elegante Alternativlösung wäre, der Tabelle eine eigene Seite zu widmen und sie dann um 90 Grad gegen den Uhrzeigersinn zu drehen (Kopfzeile stets links). Reicht dann auch für größere Tabellen. Habe die Tabellen in meiner Diss in der A5-Fassung (Pflichtexemplare) so gesetzt, als es bei der Umstellung des Papierformats doch zu knapp auf die normalen Seiten wurde.

[McBeal]

So, nochmal eine Frage zu den ganzen Tabellen und Co. (oder doch eher inhaltlich?): ein Großteil der Ergebnisse meiner Diss sind einfach in Tabellen dargestellt neu ermittelte Normwerte verschiedener Parameter für unterschiedliche Altersgruppen. Kann man evtl. solche Tabellen, auch wenn sie Ergebnisse darstellen (natürlich mit Querverweisen) in den Anhang verschieben? Ich habe nämlich das Problem, dass, einfach weil es so viele Parameter sind, mein Ergebnisteil (viel zu) lang wird. Deshalb wollte ich meinem Doktorvater mal diese Alternative vorschlagen, weiß aber nicht, ob "man" das darf.

Vielen lieben Dank!

LG,
Ally

[Tombow]

@Ally: geht es um die primären Ergebnisse/Antwort auf die Fragestellung oder um Zwischenergebnisse/Nebenprodukte/Rohdaten? Kann man innerhalb der Ergebnisse irgendwie abstufen, was wirklich wichtig ist (s.o.) im Sinne der Fragestellung und was eher entbehrlich ist?

Von dem, was du sagst, scheint es um Endergebnisse zu handeln, das gehört besser NICHT in den Anhang. Dann würde ich folgendes machen: die wichtigsten Ergebnisse entweder mit Zahlen und Bedeutung in dem Fließtext erwähnen oder in eine separate Tabelle an entsprechender Stelle im Ergebnisteil setzen, die volle Liste der Ergebnisse dann in Tabellen zusammengefaßt am Ende des Ergebnisteils setzen. Benutzt man um 90° gedrehte Tabellen und wählt man die Tabellenschriftgröße etwas kleiner, läßt sich dadurch auch die Seitenanzahl im Grenzen halten und man kann auch wenn es um die vollständigen Ergebnisse geht, einfach auf die Tabellen im Ende des Kapitels verweisen.

Die Ergebnisse im Anhang zu verschieben ist keine so glückliche Idee. Auch wenn die ganzen Normwerte einen größeren Teil davon ausmachen, es sieht einfach Sch..e aus und macht keinen guten Eindruck, wenn man im Ergebnisteil dauernd auf dem Anhang verweist oder keine konkreten Werte vorkommen. Als Leser/Rezensent/Kritiker könnte einem der Gedanke schon aufkommen, der Autor schätzt die Ergebnisse als nicht so wichtig/von geringer Bedeutung und hätte einen Grund, sie aus dem eigentlichen Ergebnisteil zu verbannen.

[McBeal]

So, habe nun Tombows Rat befolgt und die Tabellen ins Querformat gesetzt und so verkleinert. Allerdings habe ich sie in einem externen Dokument erstellt und würde sie aber gern jetzt direkt in meinen Ergebnisteil einbauen. Ist es möglich (z.Zt. schreibe ich in OpenOffice im Word-Format) Seiten im Querformat einfach zwischen Seiten im Hochformat in ein Dokument einzufügen? Wäre sonst wegen der Seitenzahlen blöd, wenn ich die Tabellenseiten extra ausdrucken müsste.

Vielen lieben Dank!

LG,
Ally