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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Sensitivitäten zweier Diagnoseverfahren kombinieren



Imperator19
01.10.2007, 10:31
Guten Tag,

ich arbeite gerade an einer Publikation im Zuge der DrArbeit und stoße auf ein Problem, das mich ziemlich aufhält und das ich bisher alleine leider nicht lösen konnte:

Ich untersuche die Sensitivitäten dreier Diagnoseverfahren. Jede einzeln zu berechnen ist mit der Virefeldertafel sehr einfach. Wie aber kann ich die Aussage machen:
" Kombiniert man Diagnoseverfahren 1 und 2 (zB Mammographie und Sonographie), erreicht man eine Sensitivität von xxx"?
Ich habe aus einer anderen Arbeit sogar ein Zahlenbeispiel parat, verstehe aber bei Leibe nicht, wie der Autor darauf kommt.

Wisst Ihr weiter?


DANKE.

MfG

Zoidberg
01.10.2007, 14:31
sind bei allen Patienten alle drei Verfahren zur Anwendung gekommen?

Imperator19
01.10.2007, 14:33
Ja, alle Patienten bekamen alle drei Diagnoseverfahren...

Hilft das mir und dir?

MfG

hmg
01.10.2007, 15:35
Ich untersuche die Sensitivitäten dreier Diagnoseverfahren. Jede einzeln zu berechnen ist mit der Virefeldertafel sehr einfach. Wie aber kann ich die Aussage machen:
" Kombiniert man Diagnoseverfahren 1 und 2 (zB Mammographie und Sonographie), erreicht man eine Sensitivität von xxx"?


Wenn man mehrere Testverfahren in einer Gruppe durchführt, gibt es prinzipiell zwei Möglichkeiten:

1.) Man definiert "krank" als "einer der Tests ist positiv". Damit erhöht man die Sensitivität (mehr Kranke werden erkannt), nimmt aber eine unter Umständen erhöhte Rate an falsch-positiven Befunden in Kauf.

2.) Man definiert "krank" als "alle angewendeten Tests sind positiv". Vorteil: Man hat fast keine falsch-positiven Befunde mehr; Nachteil: Man hat auch weniger richtig-positive Befunde, damit sinkt die Sensitivität.

Ein Beispiel zu 1.):
100 Patientinnen mit Mamma-CA, 85 davon werden in der Mammographie richtig erkannt, 80 werden in der Sonographie erkannt.
Damit hat die Mammographie für sich eine Sensitivität von 85% und die Sonographie von 80%.

Vergleicht man die Befunde bei den einzelnen Patientinnen, so könnte man z.B. folgende Situation haben:
75 haben sowohl einen positiven Befund in der Mammographie als auch in der Sonographie,
10 haben nur eine positive Mammographie und
5 haben nur eine positive Sonographie.

Damit steigt die Sensitivität bei der Kombination beider Verfahren auf 90%.

Michael

Imperator19
01.10.2007, 15:43
Hi Michael,

großes Danke für deine Bemühungen!

Dein Ansatz würde darauf hinauslaufen, dass ich mir jedes einzelne Patientinnenschicksal isoliert anschauen muss?! Wäre bei n=99 ja durchaus machbar.

Und dann addierst du quasi die, die in Mammo und sono richtig-positiv erkannt waren plus die, die nur in der Mammo richtig.positiv waren plus die, die in der Sono richtig-pos. waren?!

Tolle Hilfe!!!!

Ich bin sehr voller Dank.


gruß

hmg
01.10.2007, 16:15
Dein Ansatz würde darauf hinauslaufen, dass ich mir jedes einzelne Patientinnenschicksal isoliert anschauen muss?! Wäre bei n=99 ja durchaus machbar.


Naja, Du kannst auch z.B. eine Excel-Tabelle nehmen, in der nur die "richtigen" Kranken stehen. Wenn dann in einer Spalte Sonographie und in einer Spalte Mammographie als "positiv" oder "negativ" stehen, dann brauchst Du nur die Zahl der positiven Befunde pro Spalte und die Zahl der Fälle, in denen beide Befunde positiv ist.

Die Gesamtzahl der erkannten Fälle berechnet sich dann so:
Gesamtzahl = (Sono positiv) + (Mammo positiv) - (beide positiv)

(Hintergrund: Die Schnittmenge ist doppelt drin, wenn Du einfach Sono + Mammo addierst, deshalb mußt Du sie einmal wieder abziehen)



Und dann addierst du quasi die, die in Mammo und sono richtig-positiv erkannt waren plus die, die nur in der Mammo richtig.positiv waren plus die, die in der Sono richtig-pos. waren?!


Genau. Das ist meiner Meinung nach der einfachste Ansatz. Wenn jemand anderer Meinung ist, bitte widersprechen!



Tolle Hilfe!!!!

Ich bin sehr voller Dank.


Schön, daß ich Dir helfen konnte! Weiterhin viel Erfolg,

Michael

Imperator19
01.10.2007, 22:40
Sitze gerade daran und zähle aus. Vielleicht bringt ja die Kombination der Verfahren gute Ergebnisse.

Es ist nämlich frustrierend über etwas zu schreiben, was nicht wirklich gut ist...