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s98310
04.10.2007, 20:48
Hallo,
Stehe gerade vor meinem ersten Stellenwechsel und da würde mich mal interessieren, was ihr so für Erfahrungen bei Kündigungen gemacht habt. Wie habt ihr's eurem Chef beigebracht? Irgendwelche guten Tipps?

Kathibaby
04.10.2007, 20:59
Hallo,
Stehe gerade vor meinem ersten Stellenwechsel und da würde mich mal interessieren, was ihr so für Erfahrungen bei Kündigungen gemacht habt. Wie habt ihr's eurem Chef beigebracht? Irgendwelche guten Tipps?
Ich habe Montag vor einer Woche gekündigt und war einfach nur aufgeregt. Der Chef hat es besser aufgenommen als ich es erwartet habe- ich hatte ihn in einem anderen Gespräch schon ein wenig darauf vorbereitet, aber lustig fand er es nicht :-heul . Problematisch ist es mit einem Teil der Kollegen und vor allem dem Pflegepersonal, den mir wichtigsten Menschen habe ich es persönlich unter vier Augen gesagt, aber die anderen haben es durch den Chef erfahren, der es jetzt am Dienstag erzählt hat als ich post-Dienst war. Schwierige Situation, weil einige fast beleidigt sind, dass sie es nicht von mir erfahren haben. Aber ich konnte es ja kaum vor dem Chef an die große Glocke hängen. Aber echte Tipps habe ich leider nicht wirklich, außer Augen zu und durch :-nix .

Madam Pince
05.10.2007, 14:50
Problematisch ist es mit einem Teil der Kollegen und vor allem dem Pflegepersonal, den mir wichtigsten Menschen habe ich es persönlich unter vier Augen gesagt, aber die anderen haben es durch den Chef erfahren, der es jetzt am Dienstag erzählt hat als ich post-Dienst war. Schwierige Situation, weil einige fast beleidigt sind, dass sie es nicht von mir erfahren haben. Aber ich konnte es ja kaum vor dem Chef an die große Glocke hängen. Aber echte Tipps habe ich leider nicht wirklich, außer Augen zu und durch :-nix .

Um genau diese Situation zu vermeiden habe ich vor dem Gespräch mit dem Chef eine E-Mail vorbereitet, Inhalt: "Ich war gerade bei [Chef] und habe gekündigt" + ein paar Sätze zu meiner Motivation und was ich in Zukunft mache. Diese Mail hab ich direkt nach dem Gespräch mit dem Chef abgeschickt, es konnte also niemand beleidigt sein dass er es 'zu spät' oder 'nicht von mir' erfahren hat. Den allerbesten Kollegen kann man es vielleicht auch vorher schon persönlich andeuten, aber man sollte unbedingt vermeiden dass der Chef es von jemand anderem erfährt.

Ich bin übrigens keine Ärztin oder ähnliches und arbeite nur im weitesten Sinne im medizinischen Bereich, aber ich denke die 'Kündigungssituation' ist überall ähnlich.

s98310
05.10.2007, 15:41
Was in meinem Falle eine etwas blööde Situation ist: Ich kann laut Vertrag jeweils zum Quartalsende kündigen (also Ende Dez.) und hab' drei Monate Kündigungsfrist. Das heißt, wenn ich es dem Chef jetzt sage, arbeite ich danach noch fast 6 Monate in der Klinik. Da weiß ich echt nicht ob das so glücklich ist (Mobbing pur?).

Studmed1
05.10.2007, 16:56
Was in meinem Falle eine etwas blööde Situation ist: Ich kann laut Vertrag jeweils zum Quartalsende kündigen (also Ende Dez.) und hab' drei Monate Kündigungsfrist. Das heißt, wenn ich es dem Chef jetzt sage, arbeite ich danach noch fast 6 Monate in der Klinik. Da weiß ich echt nicht ob das so glücklich ist (Mobbing pur?).
Meine Erfahrung (im ersten erlernten beruf) hat gezeigt, dass es okay für die Chefs ist. Jeder will vorankommen und sucht sich mal etwas Neues. Ich denke nicht, dass du deshalb an Mobbing denken solltest... Was meinst du, wieviele Stellen dein Chef oder andere schon durch haben!

alley_cat75
05.10.2007, 18:57
Ich kann laut Vertrag jeweils zum Quartalsende kündigen (also Ende Dez.) und hab' drei Monate Kündigungsfrist.

Autsch, wie kann man denn Derartiges unterschreiben? Hätten die Dich im Gegenzug ebenfalls nur zum Quartalsende kündigen können und dann noch mit 3 Monaten Frist? Würde ich mal anwaltlich überprüfen lassen. :-meinung

Kathibaby
05.10.2007, 19:38
Was in meinem Falle eine etwas blööde Situation ist: Ich kann laut Vertrag jeweils zum Quartalsende kündigen (also Ende Dez.) und hab' drei Monate Kündigungsfrist. Das heißt, wenn ich es dem Chef jetzt sage, arbeite ich danach noch fast 6 Monate in der Klinik. Da weiß ich echt nicht ob das so glücklich ist (Mobbing pur?).

Du hast 3 Monate Kündigungsfrist zum Quartalsende, d.h. Du hättest jetzt Ende September für Ende Dezember kündigen müssen. Wenn Du das nicht getan hast, reicht es, wenn Du Ende Dezember zu Ende März kündigst.
Also nur 3 Monate "Mobbing" :-)) .


EDIT: Im Marburger Bund Vertrag gilt die dreimonatige Kündigungsfrist zum Quartalsende erst nach 5 Jahren Arbeitszeit, davor gilt eine sechswöchige Kündigungsfrist zum Quartalsende, wenn Du über 1 Jahr beschäftigt bist. Bist Du sicher, dass Deine Kündigungsfrist so lang ist?

s98310
07.10.2007, 20:46
EDIT: Im Marburger Bund Vertrag gilt die dreimonatige Kündigungsfrist zum Quartalsende erst nach 5 Jahren Arbeitszeit, davor gilt eine sechswöchige Kündigungsfrist zum Quartalsende, wenn Du über 1 Jahr beschäftigt bist. Bist Du sicher, dass Deine Kündigungsfrist so lang ist?

Hmmh, ja stimmt, das hab' ich jetzt auch gelesen. Ich hatte mal im Netz was rausgesucht und da stand eben was von drei Monaten (Fehlinfo?). Ich bin noch nach BAT-VKA eingestellt und dann auf TVöD umgestellt worden, daher weiß ich nicht genau was für mich nun gilt. Muss halt mal in der Personalabteilung genau nachfragen.

Kathibaby
07.10.2007, 20:58
Hmmh, ja stimmt, das hab' ich jetzt auch gelesen. Ich hatte mal im Netz was rausgesucht und da stand eben was von drei Monaten (Fehlinfo?). Ich bin noch nach BAT-VKA eingestellt und dann auf TVöD umgestellt worden, daher weiß ich nicht genau was für mich nun gilt. Muss halt mal in der Personalabteilung genau nachfragen.
In meinem alten TVÖD-Vertrag steht, dass die gesetzlichen Kündigungsfristen gelten und die sehen ganz gut aus für den Arbeitnehmer.

Gesetzliche Kündigungsfristen

Nach dem seit 15.10.1993 geltenden neuen Kündigungsfristengesetz sind in der grundlegenden Norm § 622 des Bürgerlichen Gesetzbuches (BGB) einheitliche Kündigungsfristen für alle Arbeitnehmer zusammengefasst worden. Die bis zu diesem Zeitpunkt bestehende unterschiedliche Behandlung von Angestellten und insbesondere gewerblichen Arbeitern ist hierdurch entfallen.

Der Wortlaut des § 622 BGB ist im Folgenden aufgeführt.

§ 622 BGB Kündigungsfrist bei Arbeitsverhältnissen

(1)
Das Arbeitsverhältnis eines Arbeiters oder eines Angestellten (Arbeitnehmers) kann mit einer Frist von vier Wochen zum 15. oder zum Ende eines Kalendermonats gekündigt werden.

(2)
Für eine Kündigung durch den Arbeitgeber beträgt die Kündigungsfrist, wenn das Arbeitsverhältnis in dem Betrieb oder Unternehmen
1. zwei Jahre bestanden hat, einen Monat zum Ende eines Kalendermonats;
2. fünf Jahre bestanden hat, zwei Monate zum Ende eines Kalendermonats;
3. acht Jahre bestanden hat, drei Monate zum Ende eines Kalendermonats;
4. zehn Jahre bestanden hat, vier Monate zum Ende eines Kalendermonats;
5. zwölf Jahre bestanden hat, fünf Monate zum Ende eines Kalendermonats;
6. fünfzehn Jahre bestanden hat, sechs Monate zum Ende eines Kalendermonats;
7. zwanzig Jahre bestanden hat, sieben Monate zum Ende eines Kalendermonats.

Quelle (http://www.arbeitsrecht.de/arbeitsrecht/RechtKompakt/Recht_A-Z/a_l/gesetzliche_kuendigungsfristen.php?navid=10)

capucine
08.10.2007, 13:07
Ich habe auch gerade gekündigt - mit einem Auflösungsvertrag. Wenn der Chef mitmacht, geht das ziemlich schnell. Hatte am Sa meinen letzten Dienst und Arbeitstag.

Als bei mir das Datum des Auflösungsvertrages zwischen dem Chef und mir feststand habe ich auch eine mail an alle Kollegen + Stationsleitungen verschickt. Das fand ich die beste Lösung, alle wußten Bescheid, wann ich gehe, warum etc. und von den Leute, mit denen man eh nicht soviel zu tun hatte, kamen dann nicht so viele nervige Fragen...die anderen, mit den hat man es dann nochmal persönlich besprochen.
Ist schon schwierig, war meine erste Stelle und die Leute wachsen einem nach 2 1/2 Jahren ja doch ans Herz, auch wenn man immer wußte, dass es nur eine Übergangslösung ist.

LG, die Kisten packende capucine

Ine
23.10.2007, 19:53
EDIT: Im Marburger Bund Vertrag gilt die dreimonatige Kündigungsfrist zum Quartalsende erst nach 5 Jahren Arbeitszeit, davor gilt eine sechswöchige Kündigungsfrist zum Quartalsende, wenn Du über 1 Jahr beschäftigt bist. Bist Du sicher, dass Deine Kündigungsfrist so lang ist?


echt, wenn man länger als ein Jahr beschäftigt ist, kann man mit 6-wöchiger Frist zum Quartalsende kündigen? Ich dachte das wär nach einem Jahr auch ne dreimonatige Kündigungsfrist? muss ich nochmal nachlesen offenbar...

Tombow
23.10.2007, 20:09
echt, wenn man länger als ein Jahr beschäftigt ist, kann man mit 6-wöchiger Frist zum Quartalsende kündigen?

Ja, wenn man 1-5 Jahre beschäftigt ist. Im ersten Jahr ist die Frist noch kürzer - 4 Wochen zum Monatsende (weiß es, weil selbst davon Gebrauch gemacht habe).

blanko
24.10.2007, 21:06
Habe meinem Chef in meinem Nachtdienst von der Kündigung erzählt, in der Hoffnung, daß mein Dienstpieper ihn unterbricht, falls er anfängt mich anzuschreien... :-))

Hat er dann aber doch ganz positiv aufgenommen. hab ihm erklärt, daß ich eine Stelle angeboten bekommen habe, ohne daß ich mich dort beworben hätte (wharheit) und daß ich sie annehmen würde (wahr) und daß es nicht an ihm oder seinem Haus liegen würde (gelogen) ;-)

Ich solle es mir noch mal überlegen...bla bal...

Am Tag danach hatte er dann meine Kündigung auf dem Tisch.
Am selben Tag habe ich meine Kollegen in einem Gespräch informiert (war sowieso gerade Dienstplanbesprechung).

Ich hatte sogar nur 4 Wochen Kündigungsfrist zum Monatsende!

Gemopt wurde ich danach nicht. Hab aber auch getreu komplett weitergemacht. Projekte übergeben oder zu ende gebracht. Bin sogar im OP weiter eingeteilt gewesen. Nur der Chef hat mich mich dnach ignoriert (juchu!).

teletubs
25.10.2007, 17:04
Ich habe auch nach knapp einem Dreivierteljahr gekündigt. Aber nicht weil ich die Stelle doof fand oder sonstiges, sondern weil es mich ins Ausland gezogen hatte und ich immer wieder gemerkt hatte, dass ich mich hier wohler fühle. Habe meinem Chef das so gesagt und er fand es ok. Alle, denen ich davon erzählt habe, fanden es gut und hätten, wenn sie nicht gebunden gewesen wären, auch so entschieden.... :-party Von daher...es ist immer ein Kommen&Gehen...die Chefs werden es verkraften... :-meinung