Stechuhren-ist das normal??

[Grombühlerin]

Hallo,


meine Frage richtet sich an alle, bei denen es Stechuhren zur Zeiterfassung gibt.

Ich dachte ja erst, das wäre ne tolle Sache, mittlerweile finde ich aber, dass das voll der Beschiss ist!

Bei uns wird z.B. jeden Tag eine halbe Stunde Mittagspause abgezogen, ob man sie genommen hat oder nicht. Wenn man 9 Stunden da war (was eigentlich das normale ist) sogar 45 Minuten!

Ab 18.00 Uhr ist man automatisch ausgestochen, bei Monatwechsel verfallen alle Überstunden bis auf 30 usw.

Ist das normal?
Ich meine, wozu hat man dann Stechuhren, wenn sie nicht die Realität dokumentieren?

Würde mich mal interessieren, wie es woanders ist!

:-( :-( :-(

[alley_cat75]

Bei uns wird z. B. jeden Tag eine halbe Stunde Mittagspause abgezogen, ob man sie genommen hat oder nicht.

Klingt nicht vorteilhaft, was Du schreibst. Ich glaube aber, dass Du auf wenig Verständnis hier stößt - die meisten Assis schieben Überstunden ohne Ende, ob mit oder ohne Stechuhr. Wobei die fehlende Mittagspause noch das geringste Problem ist: ich komme fast nie zum Mittagessen, d.h. ich arbeite 8,5 h und bekomme nur 8 h bezahlt. :-nix

[Grombühlerin]

wollte auch nicht primär "auf Verständnis stoßen" , zum Ausheulen hab ich ja Freunde und es gibt echt schlimmeres an meinem Job, als die nicht registrierten Überstunden!

Mir ging es lediglich um die Frage, wie das in anderen Häusern mit den Stechuhren ist weil meine Nichtmediziner-Freunde meine Berichte immer kaum glauben können.

[Steffster]

Ist bei uns ähnlich. Wir haben ein online Zeiterfassungssystem, wo wir unsere Stunden jeden Tag eingeben sollen. Die Mittagspause ist dort auch automatisch drin, ob man sie nun nimmt oder nicht. Ist eine arbeitsrechtliche Geschichte. Ob man Überstunden einträgt oder nicht (wie die meisten bei uns) ist jedem selbst überlassen, letztendlich kriegt man dann vom ltd. OA Freizeitausgleich irgendwann auferlegt, weil bezahlt werden sie nicht.

Letztendlich ist gerade das mit den Pausen unser eigenes Problem. Wir machen sie halt einfach nicht. In der Verwaltung, die OP-Schwestern z.B. achten selber drauf, dass sie die ihnen zustehenden Pausen auch nehmen (wenn es nicht grad mal absolut nicht geht). Bei uns ist es halt einfach so eingeschlichen, dass man sich die Pausen nicht gönnt, weil man die Zeit hinterher sowieso dranhängt.

[KingLoui]

Klingt nicht vorteilhaft, was Du schreibst. Ich glaube aber, dass Du auf wenig Verständnis hier stößt - die meisten Assis schieben Überstunden ohne Ende, ob mit oder ohne Stechuhr. Wobei die fehlende Mittagspause noch das geringste Problem ist: ich komme fast nie zum Mittagessen, d.h. ich arbeite 8,5 h und bekomme nur 8 h bezahlt. :-nix

Aha, ich dachte bei dir sind die Bedingungen immer so optimal und alles läuft prima...

[Die Niere]

Auch wir haben Stechuhren, jedoch kann ich die von dir oben beschriebenen Effekte (bis auf den Abzug der Überstunden) bei uns nicht nachvollziehen. Das führt dann auch dazu, dass der Chef regelmässig Rüffel verteilt, wer mal wieder mehr als 100 Überstunden hat. Noch schärfer wird der Ton dann bei 280 Überstunden (das war mein Maximum) und ungehalten fängt es dann ab 500 Stunden an zu werden (das haben bisher nur OA iv geschafft).

Der Vorteil ist ganz klar, dass auch ich selber eine Kontrolle über meine Arbeitszeit habe, auch wenn ich lange nicht alle Überstunden wirklich kompensieren darf...wohl aber einen Teil.

gruesse, die niere

[Dr. Jekyll]

Aha, ich dachte bei dir sind die Bedingungen immer so optimal und alles läuft prima...


keine blasphemie, sonst wirst du gesperrt... ;-)

werden da stechuhren nicht ad absurdum geführt? sie wurden doch mal eingeführt, damit man pünktlich zur arbeit kommt und nicht zu früh geht.


aber ne stechuhr, die einen automatisch rausschmeißt, damit keine überstunden dokumentiert werden, das ist doch verarsche.
das ist mißbrauch von stechuhren.

[Schimmelschaf]

"Wir" hatten / haben auch diese Zeiterfassungsmaschinen (Badge vor den Monitor klatschen, auf Zeiterfassung warten, schauen, was auf dem Monitor steht, fertig). Wenn wir am Morgen früher kamen und wir die Absicht hatten, uns diese Zeit als Überstunden anrechnen zu lassen, muss/te man immer eine Viertelstunde vor Dienst/ Schichtbeginn einstempeln. Alles was unter 15 min. war, wurde nicht angerechnet (also angenommen man kommt um 6:46 Uhr, dann erfasst die Stemepluhr automatisch 7:00). Wenn keine Pausen gemacht wurden, musste man das in ein kleines Buch im Stationssekri schreiben, dort wurde die Zeit von den Stationsleitungen am PC manuell korrigiert (sonst wären die Pausen nämlich auch einfach abgezogen worden).
Aber sonst konnte man ein-und ausstempeln, wie man lustig war.

[alley_cat75]

@KingLoui: ach, Mensch, ich habe endlich eingesehen, wie schlecht meine Arbeitsbedingungen sind. MITLEID! Dass ich nicht regelmäßig mittags `ne halbe Stunde in die Kantine essen gehen kann, macht mich wirklich fertig. Wenn ich demnächst etwas von meiner kostbaren Freizeit abknippsen kann, mache ich einen extra thread auf. ;-)

[Die Niere]

Back to topic, please ;-)

gruesse, die niere

[alley_cat75]

Dass ich nicht regelmäßig mittags `ne halbe Stunde in die Kantine essen gehen kann, macht mich wirklich fertig.

Ist das nicht on topic? Dann bitte ich vielmals um Entschuldigung. Wie genau funktioniert das eigentlich mit den Stechuhren? Kommt man nur aus dem Haus, wenn man die locht oder stempelt? Stelle mir gerade vor, wie ich mittags shoppen gehen würde und alle denken, ich arbeite doch. Beweis? Karte! Fänd` ich super. ;-)

[Grombühlerin]

genau, nur wenn man stempelt öffnet sich das Gefängnistor für genau 7 Sekunden! :-))

[abcd]

Bei uns gibt es eine Rahmenarbeitszeit von 7:00-18:00. In diesem Zeitraum wird nichts abgeschnitten. Pausen werden auch automatisch abgezogen. Alles nach 18:00 und vor 7:00 ( das kommt nicht vor *g*) theoretisch abgeschnitten. "Zeitbeauftragter" ist unser leitender OA, der die Zeit nach 18:00 meist frei gibt, also die dann doch nicht abgeschnitten wird. Hat man vergessen zu stechen, trägt der OA das ein, was man ihm sagt. Das Zeitkonto läuft fortwährend, es wird nicht irgendwann auf eine best. Stundenzahl gekürzt.

[Grummelchen]

Also wir haben auch elektronische Zeiterfassung. Es läuft so ab:
- Rahmenzeit von 7.30 bis 19.30 Uhr. Wenn man länger bleibt (oder früher kommt), muss man einen grünen Zettel ausfüllen, dann werden die Stunden nachgetragen.
- 30 Minuten Mittag werden immer abgezogen (außer man bleibt unter 6 Stunden in der Arbeit).
- Mehr als 15 Überstunden kann man nicht in den nächsten Monat mitnehmen.

Finde das eigentlich ganz gut, denn ich kann meine wirklichen Überstunden somit als Freizeitausgleich abfeiern (wenns denn nicht zu viele sind). :-)

Grüße Grummelchen

[Caja]

Also, nach dem was einige hier berichten, bin ich doch ganz froh, dass unsere Klinik keine Stechuhren hat und auch keine einführen will ("zuviel Aufwand das auszuwerten").

Früher wars so, dass die einfach davon ausgegangen sind, dass man seine Regelarbeitszeit macht, von 7:30 bis 16:15 incl. Mittagspause. Man musste nur Überstunden (oder Minussstunden bei Überstundenfreizeitausgleich) auf ein Formular schreiben und das abgeben.

Seit Sommer gibts bei uns jetzt eine andere Zeiterfassung, da müssen wir auf ein Formular die täglichen Arbeitszeiten und Mittagspause eintragen und das monatlich abgeben. Seitdem steht bei mir auch jede Überstunde drauf, wenn ich schon täglich was auf meinen Zettel schreiben muss. Früher war ich oft zu faul, wegen ner halben Stunde einen extra Zettel auszufüllen und zur Sekretärin zu tragen.

Bevor wir unsere Arbeitszeiten täglich aufschreiben mussten, hätte ich mir auch ne Stechuhr gewünscht, damit man mal sieht, wieviel Überzeit man tatsächlich hat. Wenn ich allerdings lese, dass dann häufig automatisch die Mittagspause abgezogen wird, egal ob man sie gemacht hat oder nicht, oder dass in Viertelstundenschritten gerechnet wird - nein danke!